Sorrento
27.05.2004, 09:15 |
Multikulti nur bis zum Schultor Thread gesperrt |
-->
Schulen mit vielen Migranten haben bei gebildeten Eltern schlechte Karten -
Doch auf die Mischung kommt es an
Wohnen im bunten Völkergemisch der Berliner Innenstadtbezirke ist für viele Mittelschichtsfamilien attraktiv...
Wie Grit verlegen viele Eltern ihren Wohnsitz lediglich auf dem Meldeschein, um ihre Kinder an einer"besseren" Schule unterzubringen und dennoch im vertrauten Kiez wohnen zu bleiben. Und"besser" heißt im Klartext"mit weniger Ausländern", auch wenn das nur wenige so unverblümt auszusprechen wagen."Eine Zuwandererquote von mehr als 50 Prozent akzeptieren deutsche Eltern nicht", sagt Erhard Laube, Ex-Chef der Berliner Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Das zeige die Erfahrung....
Schon jetzt sind in sozial schwachen Stadtteilen wie Neukölln oder Kreuzberg zwei Drittel aller Lernanfänger ausländischer Herkunft. Jedes zweite Migrantenkind spricht kein oder kaum Deutsch, wenn es seinen Bildungsweg beginnt.
<ul> ~ ZDF</ul>
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MI
27.05.2004, 10:37
@ Sorrento
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Kann ich bestätigen |
-->Hallo Sorrento,
ich wohne in Berlin (Charlottenburg). Tendenziell wähle ich nach Möglichkeit eine Schule für meine Kinder aus, wo der Ausländeranteil niedrig ist (was in Berlin"niedrig" ist, ist anderswo sowieso"beängstigend hoch"). Ganz einfach aus dem praktischen Grund heraus, daß ich nicht möchte, daß der Unterricht durch Sprachnachhilfe aufgehalten wird. In begrenzter Weise ist das in Ordnung. Aber eben nicht mehr dann, wenn dadurch der Unterricht massiv leidet. Wie sehr der Unterricht aber wirklich leidet, das ist ein Feld, wo im Grunde keiner wirklich Bescheid weiß. Vorurteilen sind Tür und Tor geöffnet. Daher gehen Eltern eben"auf Nummer sicher".
Da gibt es eine Grundschule, wo nahezu alle Eltern sagen, daß man die Kinder ja nicht dorthin schicken solle (aus besagten Gründen). Daher machen manche auch den Umweg des"pro-forma"-Umzuges (wir mußten das nicht). Jetzt geht mein Kleiner dort nachmittags zum Karate und ist begeistert. Und diese ach so schlimme Schule ist irgendwie gar nicht so schlimm. Ganz normale Leute. Dann traf ich kürzlich noch andere Eltern, die ihr Kind dort hatten, und die waren sehr zufrieden. Tja, und nu??
Sicher ist im Grunde nur eins: die Panik unter den Eltern, das Kind könnte an die"falsche" Schule kommen, ist riesengroß. Bildung ist einfach zu wichtig geworden, um da noch Experimente zu machen. Berliner Schulen stehen dazu noch im Vergleich zu den Schulen anderer Länder in keinem so guten Ruf. Und ohne ein 1,x-Abi an einer"guten" Schule wird es schon schwierig bei der Jobsuche.
Und"gute Schulen", da stehen Eltern dann eben Schlange. Denn davon gibt es nicht (mehr) viele. Die meisten Schulen sind praktisch bewegungsunfähig vor lauter Geldnöten, Notstandsverwaltung. Wer denkt, es sei nur schlimm, der hat das noch nicht richtig mitgekriegt. Kein Geld für Kopien, Turnhallen fallen auseinander, Schüler und Eltern greifen selbst zum Pinsel, massive Unterrichtsausfälle, speziell im Krankheitsfall, da kein Ersatz da ist usw. usw. Im Grunde eine riesengroße Katastrophe.
Grüße,
Michael
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H. Thieme
27.05.2004, 12:28
@ MI
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Ausländeranteil von 80 Prozent: Schule sorgt sich um die Zukunft |
-->Ausländeranteil von 80 Prozent: Schule sorgt sich um
die Zukunft
Von Thomas K. Slotwinski
Eine Klassenfahrt steht an. Die Eltern werden
eingeladen. Zur Planung für eine Tour der dritten und
vierten Klassen in der Daniel-Schürmann-Schule. Von
den 48 mitfahrenden Kindern sind 44 ausländischer
Herkunft. Weil die Schule im Zentrum einen
Ausländeranteil von mehr als 80 Prozent hat, gehören
diese Zahlen zum Schulalltag.
Trotzdem wurde es Vater Torsten Winter an diesem Abend
zu bunt. Denn irgendwann wurde auf der
Elternversammlung nur noch Türkisch gesprochen. Anfangs,
so berichtet er dem RGA, wurden die Informationen in
Deutsch gegeben und dann auf Türkisch übersetzt."Später
aber wurde ausschließlich Türkisch geredet", berichtet
Winter:"Ich war sehr verärgert und wollte gehen. Da wurde
mir gesagt, ich solle sitzen bleiben. Am Ende würden die
Ausführungen auf Deutsch übersetzt. Da bin ich tatsächlich
gegangen.""Ich kann den Unmut des Vaters nachvollziehen",
erklärt die kommissarische Schulleiterin Magdalena
Majewski auf RGA-Anfrage. Zugleich stellt die Pädagogin
klar:"Unsere Verkehrssprache ist Deutsch." Allenfalls bei
Verständnisproblemen gebe es im Unterricht eine
Zusatzerläuterung auf Türkisch.
Magdalena Majewski will die Probleme nicht schön reden:
"Wir sind in einer schwierigen Lage. Auf jeden Fall würde
es helfen, den Anteil deutscher Kinder zu erhöhen." Doch
viele deutsche Eltern ziehen es vor, ihre Sprösslinge in der
Katholischen Grundschule Julius Spriestersbach anzumelden.
Das gilt übrigens ebenfalls für eine zunehmende Zahl
muslimischer Eltern. Damit ihre Kinder Deutsch lernen. Am
heutigen Mittwoch zieht es Eltern und Kinder der Schule zur
Bürgersprechstunde des Oberbürgermeisters vor das
Rathaus. Ab 10 Uhr wollen sie mit Transparenten auf ihre
Situation aufmerksam machen.
Von Thomas K. Slotwinski
Eine Klassenfahrt steht an. Die Eltern werden
eingeladen. Zur Planung für eine Tour der dritten und
vierten Klassen in der Daniel-Schürmann-Schule. Von
den 48 mitfahrenden Kindern sind 44 ausländischer
Herkunft. Weil die Schule im Zentrum einen
Ausländeranteil von mehr als 80 Prozent hat, gehören
diese Zahlen zum Schulalltag.
Trotzdem wurde es Vater Torsten Winter an diesem Abend
zu bunt. Denn irgendwann wurde auf der
Elternversammlung nur noch Türkisch gesprochen. Anfangs,
so berichtet er dem RGA, wurden die Informationen in
Deutsch gegeben und dann auf Türkisch übersetzt."Später
aber wurde ausschließlich Türkisch geredet", berichtet
Winter:"Ich war sehr verärgert und wollte gehen. Da wurde
mir gesagt, ich solle sitzen bleiben. Am Ende würden die
Ausführungen auf Deutsch übersetzt. Da bin ich tatsächlich
gegangen.""Ich kann den Unmut des Vaters nachvollziehen",
erklärt die kommissarische Schulleiterin Magdalena
Majewski auf RGA-Anfrage. Zugleich stellt die Pädagogin
klar:"Unsere Verkehrssprache ist Deutsch." Allenfalls bei
Verständnisproblemen gebe es im Unterricht eine
Zusatzerläuterung auf Türkisch.
Magdalena Majewski will die Probleme nicht schön reden:
"Wir sind in einer schwierigen Lage. Auf jeden Fall würde
es helfen, den Anteil deutscher Kinder zu erhöhen." Doch
viele deutsche Eltern ziehen es vor, ihre Sprösslinge in der
Katholischen Grundschule Julius Spriestersbach anzumelden.
Das gilt übrigens ebenfalls für eine zunehmende Zahl
muslimischer Eltern. Damit ihre Kinder Deutsch lernen. Am
heutigen Mittwoch zieht es Eltern und Kinder der Schule zur
Bürgersprechstunde des Oberbürgermeisters vor das
Rathaus. Ab 10 Uhr wollen sie mit Transparenten auf ihre
Situation aufmerksam machen.
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