--> ~ Die deutschen Einzelhandelsumsätze stiegen im April um 1,0% gg. Vm.
Einschließlich Autoverkäufen und Umsätzen an Tankstellen wurde ein Zuwachs von 2,5%
gg. Vm. verzeichnet. Bei allen Unterkomponenten wurde im April ein Anstieg festgestellt, der bei
Bekleidung und Schuhen am deutlichsten ausfiel. Vermutlich handelt es sich hierbei u.E. allerdings eher
um eine technische Reaktion auf die starken Rückgänge in den Vormonaten als um eine zyklische
Verbesserung.
~ Die Erzeugerpreise in der Eurozone stiegen im April wie erwartet um 0,4% gg. Vm. und um 1,4% gg. Vj.
Im Vormonat hatte die Teuerungsrate der Erzeugerpreise noch bei 0,4% gg. Vj. gelegen. Die deutliche
Aufwärtsbewegung in der Jahresrate lässt sich v.a. auf einen starken Preisanstieg bei Energie und
Zwischenprodukten zurückführen. Angesichts der Tatsache, dass eine erste Schätzung für die Euroland-
Verbraucherpreisentwicklung im Mai bereits vorliegt, ist der Informationsgehalt der April-
Erzeugerpreisdaten allerdings eher gering.
~ Die Arbeitslosenquote lag in der Eurozone im April wie im Vormonat bei 9,0%. Von den einzelnen
Ländern verzeichneten Spanien (11,2%) und Deutschland (9,8%) die höchste Arbeitslosigkeit.
~ Angeblich hat EZB-Chef Trichet gegenüber den EU-Finanzministern die
wachsende Sorge der EZB über einen Inflationsanstieg erklärt. Im Laufe des
Jahres 2004 könne die Inflation in Richtung von 2,5% steigen; dies bein-
halte den jüngsten Ã-lpreisanstieg. Angeblich hat Trichet aber auch bekräf-
tigt, dass die Preisentwicklung nicht die Hauptsorge sei. Der allgemeine
Ausblick sei weiterhin von Zuversicht geprägt.
~ Die Wissenschaftlergruppe „EMU Monitor“ fordert die EZB auf, durch recht-
zeitige Zinserhöhungssignale zu verhindern, dass der starke Ã-lpreisanstieg
über höhere Lohnabschlüsse die Inflation in der Eurozone dauerhaft in die
Höhe treibt. Die Gruppe der fünf Wirtschaftsforscher, die seit 1999 die Geld-
politik regelmäßig kommentiert, erklärt weiter, dass die EZB vorerst noch bei
ihrer abwartenden Haltung bleiben könne, da die Konjunkturerholung noch
immer anfällig sei.
~ Die Kreditnachfrage in Großbritannien stieg im April weiter an. Bei den Konsumentenkrediten war zwar
ein leichter Rückgang zu verzeichnen (um GBP 0,3 Mrd. auf GBP 1,3 Mrd.), dieser wurde aber durch den
Anstieg der Hypothekenkredite auf ein neues Rekordniveau mehr als kompensiert (um GBP 0,6 Mrd. auf
GBP 9,8 Mrd.). Die britischen privaten Haushalte nutzen damit weiterhin die immer noch günstigen
Zinskonditionen und attraktiven Hypothekenrefinanzierungsmöglichkeiten aus, was einmal mehr die Stärke
des privaten Konsums dort unterstreicht. Vor diesem Hintergrund dürfte die Bank von England bereits in
Kürze die Zinsschraube weiter anziehen.
~ Notenbankchef Greenspan erklärt in einem Brief an einen US-Senator, dass
die geringe US-Inflation und freie Kapazitäten dazu führen dürften, dass die
Fed die Zinsen in einem gemäßigten Tempo erhöhen wird. (Dieser Brief wur-
de zwar im gestrigen Handelsverlauf diskutiert, er stammt aber bereits vom
14. Mai.)
~ Einer Umfrage des US-Industrieverbands.Round Table. zufolge sieht sich
die Mehrzahl der Unternehmen in den USA in einer Phase nachhaltigen
Wachstums mit einer weiteren Zunahme der Beschäftigung. In den nächsten
sechs Monaten gehen 38% der befragten Unternehmenschefs (nach 33%
bei der März-Umfrage) davon aus, neue Stellen zu schaffen, 43% (nach
45%) erwarten keine Änderung. Lediglich 19% (nach 22%) rechnen mit ei-
nem weiteren Stellenabbau in ihren Firmen. Mit steigenden Umsätzen rech-
nen 88% der befragten Unternehmen.
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