--> ~ Der deutsche Handelsbilanzüberschuss für April übertraf mit 14,6 Mrd. EUR die Erwartungen (Konsens: 12,0 Mrd. EUR); er lag aber unter dem im März erreichten Niveau
(rev. 16,6 Mrd. EUR). Die deutschen Ausfuhren stiegen mit 15,7% gg. Vj. kräftig an, bei den Importen fiel
der Anstieg mit 6,8% gg. Vj. jedoch etwas moderater aus. Die dynamische Entwicklung der Exporte zeigt,
dass sich deutsche Produkte trotz eines schwachen US-Dollar auf dem Weltmarkt behaupten können.
~ Die deutschen Verbraucherpreisdaten für Mai wurden leicht nach unten korrigiert. Damit lag die
Teuerungsrate bei 0,2% gg. Vm. Die vorläufige Schätzung war von einer Preissteigerung um 0,3% gg. Vm.
ausgegangen. Im Jahresvergleich entwickelten sich die Verbraucherpreise nach endgültigen Angaben um
2,0% nach oben. Damit könnten auch die Verbraucherpreise der Eurozone (vorläufige Schätzung für Mai:
2,5% gg. Vj.), deren zweite Datenveröffentlichung in der kommenden Woche ansteht, leicht nach unten
korrigiert werden.
~ Die französische Industrieproduktion fiel im April um 0,4% gg. Vm.
Das schwache Ergebnis allerdings ist ausschließlich auf den starken
Rückgang bei der Energieproduktion zurückzuführen (-4,0% gg. Vm.), denn ohne diesen Bereich hätte sich
der erwartete Zuwachs von 0,4% ergeben. Allerdings war der Trend im Verarbeitenden Gewerbe nicht
einheitlich. Günstig zu werten aber war der starke Anstieg im Investitionsgüterbereich.
~ Die EZB wiederholt in ihrem Monatsbericht weitgehend die Einschätzung
von ihrer Pressekonferenz vom 3. Juni. Man beobachte den Ã-lpreisanstieg
der vergangenen Monate mit Sorge, halte die Preisstabilität aber nach wie
vor für gesichert. Gedämpfte Lohnzuwächse und Importpreise sollten die
Jahresteuerung 2005 wieder unter zwei Prozent senken.
~ Der italienische Ministerpräsident Berlusconi hat seine Kritik an der EZB wie-
derholt und erneut gefordert, der Notenbank einen.breiteren Aufgabenbe-
reich. zu übertragen. Die EZB müsse mehr Gewicht auf Wachstumsfragen
legen und dürfe sich nicht nur auf die Inflation konzentrieren. Auch der fran-
zösische Finanz- und Wirtschaftsminister Sarkozy stimme mit ihm überein,
dass die Arbeitsweise der EZB überarbeitet werden müsse, so Berlusconi.
EZB-Ratsmitglied Noyer wies die Kritik zurück und erklärte, es gebe keinen
Grund zur Annahme, das Ziel der Preisstabilität sei in Gefahr.
~ Die Notenbank von Großbritannien hat zum vierten Mal innerhalb von sieben
Monaten ihre Leitzinsen um 25 Bp auf jetzt 4,50% angehoben.
~ Die Industrieproduktion in Großbritannien stieg im April um 0,7% gg. Vm. bzw.
um 0,5% gg. Vj. an. Damit ließ sie nicht nur die Erwartungen hinter sich zurück (Konsensus: 0,3% gg. Vm., -0,3% gg. Vj.), sondern das Ergebnis markierte auch die
höchste Monatsveränderungsrate seit Oktober 2003.
~ Fed-Gouverneur Poole (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied) warnt, dass die
Inflation in den USA stärker als derzeit prognostiziert ansteigen könnte.
Wenn dies geschehe, müsse die Fed die Zinsen schneller und stärker erhö-
hen als bislang von den Märkten angenommen.
~ Fed-Gouverneur Hoenig geht davon aus, dass die US-Kerninflation unter 2%
bleiben wird. Bei einem dauerhaften Anstieg über 2% müsse die Notenbank
aber aggressiv handeln.
Die US-Erzeugerpreise für Mai werden erneut wegen Berechnungsproblemen
auf unbestimmte Zeit verschoben. Vor dem 15. Juni sei nicht damit zu rech-
nen, heißt es aus dem Ministerium.
~ Die neuseeländische Notenbank hat ihre Zinsen mit Verweis auf den Inflati-
onsdruck um 25 Punkte auf jetzt 5,75% erhöht und weitere Erhöhungen in
Aussicht gestellt.
|