Euklid
11.06.2004, 21:09 |
Nanu Prof Walter; Steigende Zinsen erhöhen angeblich die Inflationsgefahr Thread gesperrt |
-->http://www.welt.de/data/2004/06/10/289519.html
Ist das richtig Elli?;-))
Er möchte keine weitere Aufwertung des Euro. [img][/img]
Daraus schließe ich daß ein weiterer Dollarverfall drohen würde wenn die EZB die Zinsen nicht senkt.
Hier wurde immer vorgetragen daß sowohl steigende als auch fallende Zinsen zur Deflation führen würden.
Gegensätzliche Maßnahmen können in der Wirtschaft zu gleichartigen Ergebnissen führen?
In der Mathematik geht sowas nicht.
In der Wirtschaft wahrscheinlich nur dann wenn die Ideologie dahinter blinkt;-))
Die Zins- Pusher sind wohl schon unterwegs.
Stimmt mit koenigins Einlassung von damals genau überein.
Erholende Wirtschaft mit steigenden Zinsen sorgt für Inflation.
Gruß EUKLID
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igelei
12.06.2004, 00:02
@ Euklid
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nun, hatte vor (langer) Zeit mal das Vergnügen, mit Ottmar Lang... mkT |
-->... zusammenzutreffen. Viel anders dürfte es sich mit Norbert Walter auch nicht verhalten. Damals gab es ein Boardtreffen vom Consorsboard, wir haben den Handelsraum der Deutschen Bank besucht. Anschließend gab es einen Vortrag von Ottmar Lang. Damals war der Eurotz sehr schwach und der gute Ottmar hat sehr gewettert gegen Duisenberg, der müsse doch unbedingt die Zinsen senken und er hat einen Haufen volkswirtschaftlicher Gründe dafür angeführt, warum das so sein müsse. Wir sind abends dann in Bad Vilbel essen gegangen und haben darüber diskutiert, was wir den Tag denn so gesehen und gelernt haben. Es hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass Ottmar ganz offenbar böse long im Euro war (Ottmar Lang Im Euro ;-)).
Daher vielleicht mal so als Hypothese in den Raum gestellt: Die Jungs (auch Herr Walter) machen die selben Fehler, wie unsereins früher auch. Sie legen sich fest auf Entwicklungen, haben eine Marktmeinung, sind investiert und anschließend wird die Sichtweise auf die Realität dahingehend angepasst, dass es zur eigenen Investitionsrichtung passt.
Also würde ich mich bei Norbert Walter mal darauf festlegen, dass der gute Mann ziemlich long im Bundfuture ist. Und mithin die Deutsche. Das dürfte das Handelsergebnis für dieses Institut ziemlich schmälern. Wann kommen die Zahlen? Da dürfte man diese These mal überprüfen können...
Als kleiner Tip für Herrn Walter: Sich eine Handelsstrategie überlegen, Kaufkurs und Stop festlegen, Kaufen. Und den Markt den Rest machen lassen! Und wenn der sagt, dass man falsch liegt, liegt man auch falsch.
MfG
igelei
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nasowas
12.06.2004, 00:19
@ igelei
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Was ich an"Eurer" damaligen These nicht ganz verstehe: |
-->Du schreibst:
„...war der Eurotz sehr schwach..“
„..Ottmar hat sehr gewettert gegen Duisenberg, der müsse doch unbedingt die Zinsen senken..“
„..Auffassung durchgesetzt, dass Ottmar ganz offenbar böse long im Euro war..“
Wenn O. für eine Zinssenkung im Euro war, hätte dies doch die Euroschwäche verstärkt bzw. der Euro wäre noch weiter in die Knie gegenüber USD etc. gegangen. Da hätte doch keiner long im Euro sein wollen.
Aber vielleicht verstehe ich es nicht, weil die Zeit ja schon so vorangeschritten... [img][/img]
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igelei
12.06.2004, 00:28
@ nasowas
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Re: Was ich an"Eurer" damaligen These nicht ganz verstehe: |
-->... nee, Alan war damals heftig dabei, die Zinsen zu senken, Folge: das Amiland boomte (hedonisch statistisch), die ECB, grade beim Aufbau des eigenen Standings, war vorsichtig. Kaum Bewegung. Politiker (und Ottmar Lang) riefen nach Zinssenkungen, der Euro wurde schwächer und schwächer. Kein"normales" Zinsdifferenzverhalten.
MfG
igelei
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nasowas
12.06.2004, 00:30
@ igelei
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Ach so -danke für schnelle Antwort- (o.Text) |
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chiron
12.06.2004, 00:54
@ Euklid
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Re: Nanu Prof Walter; Steigende Zinsen erhöhen angeblich die Inflationsgefahr |
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>Hier wurde immer vorgetragen daß sowohl steigende als auch fallende Zinsen zur Deflation führen würden.
Von wem?... und wie weit können die Zinsen denn noch fallen?
Gruss chiron
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Phoenix
12.06.2004, 11:08
@ Euklid
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Re: Nanu Prof Walter; Steigende Zinsen erhöhen angeblich die Inflationsgefahr |
-->Eine heitere und treffende Erkenntnis zum Dollar.
Folker Hellmeyer
In seinem heutigen Marktkommentar äußert sich der Chef-Analyst und Devisenexperte bei der Bremer Landesbank Folker Hellmeyer zu den jüngsten Kursverlusten der Währung:"Wir stellen fest, dass hohe Inflation und damit innere Entwertung einer Währung in der neuen Ideologie zu einer höheren Bewertung an Devisenmärkten führt - Devisenmarkt paradox! Für die Kollegen, die dieser Theorie folgen, empfehlen wir Anlage in Währungen, die so viel Inflation haben, dass diese Länder dieser Inflation gar nicht mehr Herr werden können und deswegen auch astronomische Zinsen bereit sind, zu zahlen. Derzeit feiert also der Devisenmarkt die Entwertung des US-Dollar mit einer Aufwertung des US-Dollar an den internationalen Devisenmärkten. Diese neue Ideologie, die hier am Markt implementiert wird, bedeutet, dass die frühere Politik der Bundesbank und die aktuelle Stabilitätspolitik der EZB zu einer Instabilität des Euros führen muss. In anderen Worten ist die Aufrechterhaltung der Kaufkraft des Euros damit die Grundlage einer Abwertung an den internationalen Devisenmärkten. Diese Entwicklung muss als paradox eingestuft werden. Immer stärker ergibt sich der Eindruck, dass nach den Erfahrungen der antiautoritären Erziehung in den 60er und 70 er Jahren nun eine antiautoritäre Volkswirtschaftslehre an Boden gewinnt."
<ul> ~ http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_58208</ul>
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nasowas
12.06.2004, 12:26
@ Phoenix
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„heitere“ -ja / „treffende Erkenntnis zum Dollar“ -für mich nicht |
--><font color=#0000FF>„Wir stellen fest, dass hohe Inflation und damit innere Entwertung einer Währung in der neuen Ideologie zu einer höheren Bewertung an Devisenmärkten führt“
</font>
-> Der Mann sollte lieber mal darüber nachdenken, warum der Dollar momentan steigt. Nicht nur die Inflationserwartungen führen zu einer Preisbildung zwischen den Währungen.
z.B: weil dies eine natürliche Reaktion ist, nach einem langen Abwärtstrend
z.B: weil viele, viele damit gerechnet haben, dass der Dollar weiter verfällt und so etwas eben nicht geschieht, wenn viele kleine Marktteilnehmer darauf hoffen
z.B: weil asiatische Notenbanken (insbes. Japan) den Dollar stützen, um ihre Wirtschaft in Schwung zu halten
z.B: weil ein Dollar-Käufer eventuell mit seinen Dollar ein anderes Investment (Aktien/Immos) in den USA eingeht (ob dies gut ist, sei mal dahingestellt)
z.B: weil die amerikanische Regierung vor der Wahl ein Interesse an einem stabilen Ã-lpreis und damit verbunden an einem halbwegs stabilen USD hat. (auch hier gibt es sicher Manipulationspotentiale)
z.B: weil verschiedene Ã-lländer (wie z.B. Kuwait, Saudi-Arabien etc.) weiter in Dollar anlegen, weil Ihre Herrscherhäuser eher als Marionettenregierungen der USA handeln. (Man erinnere sich nur an die Äußerungen der Saudis nun vor der Wahl durch Mehrförderung den Ã-lpreis zum Fallen zu bringen, als ob dies das Interesse der Ã-lländer sei)
z.B: weil viele im Euro langfristig auch keine Zukunft sehen. Stichworte wie"alternde Bevölkerung in EU" (nicht nur in D),"nichtfinanzierbare Sozialsysteme", vorprogrammierte Streitigkeiten in der EU der nächsten Jahre. Das Herz der Europäer hängt eben nicht am Euro. Habe die Tage gerade einen Bericht über italienische Strandliegenpreise gesehen (mancherorts zahlt man bereits 40 Euro pro Tag für einen Liegestuhl) und eine Italiener meinte ganz nebenbei: „der Euro hat uns alle ruiniert“
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Diogenes
12.06.2004, 13:38
@ Euklid
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Mißverständnis? |
-->Ich glaube, es sollte zum Ausdruck gebracht werden:
Die EZB sollte die Zinsen nicht erhöhen, trotz größerer Inflationsgefahr.
Wieso die aber deswegen die Zinsen senken soll, ist mir schleierhaft.
Wenn das mit der Inflationsgefahr stimmt und die Zinsen trotzdem gesenkt werden, dann bekommen wir Stagflation. Und dann wirken steigende Zinsen in der Tat inflationär. (Aber diese Subtilitäten sind nur für Kenner, ob Walter dazugehört? *g*)
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