-->Hallo,

ursprünglich war ja der kollektive Toll-Wegezoll, also, die LKW-Maut, auf 12,4 Cent pro Kilometer geplant, bzw. wäre dies *zulässig* (tolles Wort, daß es einen Grad der Beutelschneiderei gibt, der zulässig wäre).

Jetzt will man, sofern die EU-Kommission dem zustimme, 15 cents abpressen.

Nun wäre das ja an sich keine weitere Notiz wert, denn ob 12,4 oder 15, warum nicht gleich 86?

Das interessante, nennenswerte, für mich ist die Begründung des ganzen Ansinnens:

Die (moderate) Anhebung sei legitim, so das BMFin, weil die Speditionen in diesem Jahr mautfrei geblieben seien . (Quelle: Allgemeine Bauzeitung unter Hinweis auf einen Bericht in Capital).

Ist das nicht einmal zur Abwechslung was neues?

Man stelle sich einen Western-Spielfilm vor, ein mexikanisches Bauerndorf irgendwo in der Verlassenheit der Sierra Madre, und die Banditen und Pistoleros kommen ins Dorf geritten, um sich ihren Anteil an der Ernte zu rauben, wie üblich.

Doch diesesmal nehmen sie mehr als sonst, mit der Begründung, dieses Mehr haben wir Euch ja letztes Jahr großzügigerweise nicht abgenommen, deswegen ist es legitim, daß wir Euch das dieses Jahr aus den Rippen prügeln.....

Um sprachlich im keuschen Bereich zu bleiben, verzichte ich auf eine Kommentierung.

Mahlzeit!

Euer Baldur

-->Los Banditos kamen bisher jährlich und und nahmen eine kleine Revolutionssteuer(gerechnet auf den Kopf der nicht revolutionswilligen männlichen Bevölkerung).
Durch einen kleinen Wegeunfall (Los Banditos waren zu betrunken,um das Dorf zu erreichen) genehmigt sich jetzt als Entschädigung für die eigene Trunkenheit eine erhöhte Laufsteuer. Jeder Bewohner oberhalb eines Gewichts von 7,5 kg hat ab sofort nicht die geplante neue Revolutionssteuer von einer Unze Silber pro zehntausend Schritt zu berappen, nein es sind jetzt 1,5 Unzen aber dafür nun für immer.
Halt!
Für immer?
Aber nein doch! Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Bewegungen werden (eine neue Ära beginnt in Mexico!!!) über GPS überwacht. Jeder Ba(e)uer/in erhält einen kleinen Chip subkutan injiziert.
Irgendwie erinnert mich das alles an das Mittelalter in Deutschland, als durch die vielen und hohen Wegezölle eine Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft lange abgewürgt wurde. Relativ gesehen werden nun Transportkosten um so geringer, je weniger er in Deutschland fertigen und transportieren muß. Generell weicht die Industrie immer mehr in Gebiete mit geringer Besteuerung (die ja als Rattenschwanz auch geringere Löhne bei gleichem Lebensstandard ermöglichen) aus.
Als langjähriger Osteuropareisender bemerkt:
In den Ländern mit geringer Steuerquote ist nominal das Einkommen geringer.
Aber alle selbst erzeugten Waren und Dienstleistungen sind dafür erheblich billiger.
Ich lasse in der deutschen Gaststätte für ein Mittagessen mit Bier i.d.R. 15€.
In Rußland bekomme ich das gleiche Essen mit einheimischem Bier (schmeckt nicht schlecht) für 2-3€. In Polen und im Baltikum berappe ich 5-7€...
Der Vergleich hinkt etwas, denn mitunter ist das Essen in Polen für Mitteleuropäer gewöhnungsbedürftig.
Der Test für Weißrußland erfolgt erst nächsten Monat.
Allerding muß ich sagen, dass ich nach meiner vorletzten Osteuropatour (durch 5 Länder) endlich wieder in Deutschland hunger auf deutsches Essen hatte. Also rein in die erstbeste Gaststätte hinter der Grenze. Und:
So einen lieblosen Fraß hatte ich während meiner langen Tour NIRGENDWO serviert bekommen. Und dann die Arroganz! Nachdem ich sagte, dass ich frisch aus Rußland käme guckte man uns plötzlich an, als wären sie Übermenschen und wir hätten gerade im Sch...haus bebadet. Eigentlich wollte ich hinzufügen, dass ich nirgendwo sonst solch schlechtes Essen und so ein mieses phantasieloses Umfeld gesehen hatte aber ich habe mir das dann doch erspart.
... Die Gedanken sind frei.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Er steht uns bevor, befürchte ich.


LR


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