-->WDR 5 Scala vom 24. Juni 2004
Samuel Huntington, Amerikas Kulturkampf-Vordenker, hat ein neues Feindbild kreiert. Nachdem er sich 1997 in seinem Bestseller"Kampf der Kulturen" (Clash of civilisations) den Islam vorknöpfte, alarmieren den Harvard-Politologen jetzt inneramerikanische Verwerfungen. In seinem neuen Buch"Who are we?" warnt Huntington, oft in polemischem Ton, vor der Aushöhlung der US-amerikanischen Identität durch die drohende Hispanisierung der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2050, so die jüngste demografische Prognose, wird das weiße Amerika seine klare Mehrheit eingebüßt haben. Latino-Hispanics, schon heute die größte Minderheit, werden von 33 Millionen auf 102,6 Millionen anwachsen. Huntington sieht eine assimilationsunwillige Immigrantenflut voraus, die Amerika in ein Land mit zwei Sprachen, zwei Kulturen und zwei Völkern spalten werde.
Scala stellt Huntingtons neuestes Buch vor.
Samuel P. Huntington: Who Are We?
Die Krise der amerikanischen Identität
Verlag: Europa, Hamburg 08/ 2004
ISBN: 3-203-78060-7 - € 28,90
AutorIn: Barbara Jentzsch
Redaktion: Jürgen Keimer
___________________
Von der Bedrohung von Außen zum Feind Ãm Inneren?
<ul> ~ Das Manuskript zum Beitrag im pdf-Format </ul>
|