dottore
27.06.2004, 10:17 |
Wozu haben die EU-ler überhaupt gewählt? NZZ-Kommentar Thread gesperrt |
-->Hi,
zum Vorschlag, den portugiesischen Ministerpräsidenten José Manuel Durão Barroso zum neuen Präsidenten der EU-Kommission zu machen, schreibt die NZZ am Sonntag:
"Jede Organisation hat den Chef, den sie verdient. Insofern passt der Portugiese José Manuel Durão Barroso, der sich vom Papabile zum haushohen Favoriten für die Nachfolge von Romano Prodi gemausert hat, gut an die Spitze der EU-Kommission. Es meinen ja nur Amerikaner und einige unverbesserliche britische Euroskeptiker, bei diesem Gremium handle es sich um so etwas wie eine europäische 'Regierung'. (...)
Auch auf die EU im Ganzen würde die Wahl passen, sollte sie sich bestätigen. Sie entspringt einer Negativauswahl, wie der EU auch sonst keine großen Würfe gelingen. Kandidaten mit Überzeugungskraft und europapolitischem Profil waren chancenlos, weil sie diesem oder jenem Regierungschef nicht passten.'"
Auch kleine Würfe gelingen nicht.
Gruß!
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politico
27.06.2004, 12:11
@ dottore
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Der kleinste gemeinsame Nenner |
-->Je farbloser umso besser, dann hat der Kandidat weniger Feinde.
So geht es lange schon. Überall wird in der EU ein Kompromiss gesucht, sei er noch so kompliziert oder verrückt. Kein Wunder, dass die Europäer so EU-feindlich gewählt haben.
Es fehlt noch ein Element, das das ganze Konstrukt dann zusammenbrechen lässt. Sollte ein grosser Nettozahler (D?) nicht mehr zahlen wollen (politischer Umbruch) oder können (Staatsbankrott) ist es mit der EU, wie wir sie heute kennen, vorbei. Wenn wir Glück haben (dieses sollten wir wirklich haben), bleibt eine Freihandelszone ohne grossen Finanzaufwand übrig.
Dann fehlt nur noch dass ein grosser Staat versucht über Krieg in Europa sich herauszuinflationieren. Dann gute Nacht.
Ist das so abwegig?
Unsere Eliten stehen mit dem Rücken zur Wand. Sie müssten eigentlich wissen, dass sie auf ganzer Linie versagt haben und sich zur Ablöse bereitstellen.
Das werden sie aber nicht freiwillig tun. Die US-Eliten haben mit Terror und Krieg den Status Quo aufrechterhalten können. Das könnte Nachahmer finden.
Politico.
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Prosciutto
27.06.2004, 21:51
@ politico
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Re: Der kleinste gemeinsame Nenner |
-->>ein grosser Staat versucht über Krieg in Europa sich herauszuinflationieren.
Ich weiss, was Inflation bedeutet, aber da hast du ein neues Wort erfunden, das keinen Zusammenhang hat mit dem Rest des Satzes. Was soll bitte herauszuinflationieren bedeuten?
>Ist das so abwegig?
Ja.
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politico
28.06.2004, 07:18
@ Prosciutto
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Herausinflationieren |
-->>>ein grosser Staat versucht über Krieg in Europa sich herauszuinflationieren.
>Ich weiss, was Inflation bedeutet, aber da hast du ein neues Wort erfunden, das keinen Zusammenhang hat mit dem Rest des Satzes. Was soll bitte herauszuinflationieren bedeuten?
>>Ist das so abwegig?
>Ja.
Die USA haben es gerade versucht, sich über Krieg aus der Deflation herauszuinflationieren. Nur es ist fehlgeschlagen, da sie sowohl in Afganistan als auch im Irak verlieren. Ausserdem war es zu früh.
Man braucht nur zuzusehen:
Zuerst die staatliche Nachfrage über Defizite enorm hochtreiben.
Dann alle Staatsschulden gleich monetariiseren, wie es die Fed derzeit tut, seitdem die Japaner nicht mehr soviele Treasuries kaufen. Wer bezahlt einen Verlierer?
Nur sie waren zu früh dran, man hat die privaten Schulden noch erhöht, anstatt sie vorher abzubauen.
Politico.
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