dottore
27.06.2004, 17:43 |
BRD im Teufelkreis - Lohnsenkungen unausweichlich? Thread gesperrt |
-->Hi,
das deutsche Lohnniveau steht erst am Anfang einer Abwärtsbewegung.
Erstes Stichwort: 40-Stunden-Woche (wobei immerhin noch das Einkommen in toto erhalten bleibt), more to come.
Die Lage ist jedoch viel schimmer:
1. Die Produktionsverlagerung in Billiglohnländer lässt sich nicht mehr aufhalten. Der deutsche Export"überschuss" ist dabei Augenwischerei. Denn die Fertigungstiefe liegt nicht mehr in D, sondern anderswo. Prof. Sinn vom ifo-Institut nennt das"Bazarwirtschaft": Man verkauft Waren, die man nicht selbst produziert.
2. Die ins Ausland ausweichenden industriellen Arbeitsplätze werden im Inland nicht durch solche in anderen Sektoren ersetzt, z.B. Dienstleistungen. Dies wiederum liegt darin, dass diese ebenfalls zu teuer sind - und zwar für die potenziellen Nachfrage im Inland selbst (im Gegensatz zu Punkt 1, wo sie zu teuer im Verhältnis zu ausländischen Arbeitnehmern sind).
3. Dass Firmen, die ins Ausland verlagern, Arbeitsplätze in D erhalten, ist ein Gemeinplatz. Täten sie es nicht, gingen sie unter, und auch die D-Arbeitsplätze verschwänden.
4. Gegen Lohnsekungen wehren sich die Gewerkschaften, klar. Andererseits sind sie mit Arbeitszeitverlängerung einverstanden. Das hilft bei Exporten (die keine Binnennachfrage benötigen), aber im Inland nicht (Kaufkraft ex Faktorkosten fehlt entsprechend - ergo eher deflationärer Druck).
5. Insgesamt werden sich aufgrund der höheren Flexibilität des Faktors Kapitals gegenüber dem Faktor Arbeit die Kapitalerträge relativ besser entwickeln als jene aus Lohn & Gehalt. Dagegenzusteuern (z.B. höhere Gewinnsteuern) ist wiederum kontraproduktiv, da dies die Verlagerung des Kapitals ex D beschleunigen würde.
6. Durch Lohnersatzleistungen wird der Arbeitsmarkt nach unten rigide, womit die relativ zu teure Arbeit noch mehr Probleme nach sich bringt: Höhere Abzüge beim Lohnempfänger, der entsprechend mehr Nicht-Lohnbezieher mit durchziehen muss.
7. Der einzig mögliche Ausweg für den Lohnbezieher ist auf Dauer eine höhere Sparleistung. Diese steht aber unter dem Damoklesschwert, wieder aufgelöst werden zu müssen, sobald längere Nichtbeschäftigung eintritt.
8. Lohnzuschüsse, der viel gerühmte"Ausweg", nutzt auf Dauer auch nichts, da die Finanzierung derselben entweder aus zusätzliche Steuern (bei wem?) oder höhere Verschuldung erfolgen muss - was alles nur verschiebt.
So leid mir's tut, besonders für die Jüngeren, es schaut nach dem klassischen Teufelskreis aus, in dem die Deutschen stecken.
Dennoch schönstmöglichen Restsonntag + Gruß!
|
Easy
27.06.2004, 18:02
@ dottore
|
Schon klar. Nur ein Binnenmarkt mit Zollgrenzen würde helfen. Rad zurückdrehen (o.Text) |
-->
|
Euklid
27.06.2004, 18:19
@ dottore
|
Re: BRD im Teufelkreis - Lohnsenkungen unausweichlich? |
-->Hallo dottore
Der einzige Ausweg ist meines Erachtens die Landflucht.
Setzt diese in die Nachbarländer Schweiz,Ã-sterreich,Frankreich,Holland ein die ähnlich hohe Lohnkosten und teilweise höhere (Schweiz) haben hört der Spuk von ganz alleine auf.
Dann braucht man nur noch zu warten ob zuerst die Schweiz die Mauer wegen der hungrigen Deutschen baut,oder ob doch ein neuer Honecker am Himmel erscheint der als erste Maßnahme eine Mauer gegen Landflucht baut
Der Binnenmarkt in Deutschland ist meines Erachtens noch überhaupt nicht gelöst.
Ich sehe auch keinerlei sinnvolle Ansätze in den politischen Vorgaben.
Die politische Führung wird sich vielleicht schneller ein neues Volk suchen müssen als ihnen lieb ist. [img][/img]
Rogowski hat schon gewisse Andeutungen gemacht ob das nicht alles zuviel wäre...
Wer überreizt hat verloren.
Das könnten am Ende auch manche der Initiatoren der 40 h Woche sein wenn lange Streiks ihr letztes Kapital aufzehren.
Auch Unternehmer müssen denken und dürfen nicht grenzenlos ihre eigenen Wünsche verfolgen.
Ich habe den Eindruck daß sich die Situation in Kürze drastisch verschärft und die Lage eskaliert.
Es kann nicht gut gehen daß man den Bürgern von 2 Seiten (Staat und Unternehmen) derart drastisch und gleichzeitig in die Tasche greift.
Und es wird auch nicht gut gehen wenn nicht langsam Schluß ist.
Schröder wird als Brüning II in die Geschichtsbücher eingehen.
Gruß EUKLID
|
Albrecht
27.06.2004, 18:27
@ dottore
|
Warum sollte der schweizer Weg für Deutschland nicht möglich sein? |
-->Solange in Deutschland bei >5 Mio. Arbeitslosen die Zahl der Zuwanderer schneller steigt, als die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze (im Moment ist die Zahl der Arbeitsplätze rückläufig), wird unser Problem immer größer werden!!
Für mich gibts nur folgende Lösung:
- Radikaler Zuwanderungsstopp => Einsparung von Sozialhilfekosten etc., Senkung der Kriminalität
- Austritt aus der EU => Einsparung der Nettozahlungen an die EU, Qualität Made in Germany setzt sich auch durch ohne daß man der EU angehört
- Das eingesparte Geld in vernünftige Familienpolitik, die es Frauen ermöglicht sich auch um ihre Kinder zu kümmern. Das Geld für Ganztagesschulen etc könnte man im Gegenzug größtenteils sparen...
- Strikte Neutralität, die es ermöglicht den Verteidigungshaushalt einfrieren zu können.
- Einführung der 40 Stunden Woche, um die Schulden Deutschlands zur Entlastung der nachfolgenden Generationen langfristig zurüchzahlen zu können.
- Zusammenlegung von Bundesländern (Hamburg, Bremen, Berlin, Saarland brauchen keine eigenen Bundesländer zu sein)
Die Liste der Maßnahmen zur Rettung des Landes ließe sich noch fortsetzen.
Alles was jetzt in Diskussion ist, hilft uns nicht weiter (Reduzierung des Urlaubsanspruchs, Abschaffung von Feiertagen, 40 Stunden Woche bei den derzeitigen Rahmenbedingungen). Mit unseren Zahlungen an die EU fördern wir unseren eigenen Arbeitsplatzexport in den Osten (siehe Subventionierungen bis 70% für Firmenansiedlung in Ungarn, Polen, Tschechien). Das ist Geld, das aus Deutschland rausgepreßt wird.
Die Schweiz macht es vor, daß es auch anders geht.
Gruß
Albrecht
|
André
27.06.2004, 18:30
@ dottore
|
Re: Ist die Folge der Globalisierung=Imperialismus.Gleichschaltung der Zyklen |
-->Der Teufelskreis ist leider gewollt.
Chalmers Johnson schreibt in seinem Buch"Blowback: The Costs and Consequences of the American Empire"
in deutsch"Ein Imperium verfällt"
"Mit dem Schlagwort"Globalisierung", eine emphatische Umschreibung für das, was im 19. Jahrhundert noch schlicht Imperialismus geheißen hatte, legten die Manager dieser Fonds ihr Kapital in aller Herren Länder an. Wissenschaftlich untermauert wurde ihr Vorgehen von Ã-konomen, die trotz gegenteiliger Hinweise unbeirrt argumentierten, dass der freie Kapitalverkehr dasselbe sei wie der freie Warenverkehr und deshalb kein Grund bestünde, den Transfer von überschüssigem Kapital in alle und aus allen Ländern zu reglementieren."
Johnson, dessen Lektüre von Dir empfohlen wurde, zeigt anhand sehr vieler Beispiele auf, dass diese gesamten finanzwirtschaftlichen Operationen weltweit zu lasten der produzierenden Wirtschaft stattfinden, einschliesslich derjenigen in den USA. Es geht schlichtweg um eine Frage der Vorherrschaft, die seit Jahren mit allen Mitteln ausgetragen wird und für die Euro-payer in ihre schmerzliche Phase eingetreten ist.
Leider muss ich Dir mit den erwarteten Konsequenzen mehr als nur tendenziell zustimmen, halte es jedoch für nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, dass noch bevor die aufgezeichnete Entwicklung ganz zum Tragen kommt, ein finanzieller Offenbarungseid uns erwarten wird und die Staaten oder was davon übrig bleibt, eine rigide Kehrtwende mit hohen Schutzzöllen favorisieren werden.
MfG
A.
|
Sigip
27.06.2004, 19:54
@ dottore
|
Re: BRD im Teufelkreis - Lohnsenkungen unausweichlich? |
-->Hallo dottore,
ist die Situation wirklich so aussichtslos? Sind die Jüngeren wirklich in einem Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen gibt. Oder ist das Ganze nur eine selbstverschuldete Misere? Ist es vielleicht eine Folge einer mentalen Situation, in die wir nach 30 Jahren 68er Umerziehung geraten sind? Hat nicht die Presse für die gegenwärtige Situation ein gerütteltes Maß an Verantwortung zu tragen?
Da ich weiß, dass du ( ist das Du erlaubt, ich kenne das so aus einem andern Forum) für die größte deutsche Zeitung schreibst und somit für die Meinungsbildung Verantwortung trägst,
( keine Schuldzuweisung) ist diese Diskussion besonders wichtig.
Wir können doch einfach nicht an der Erkenntnis vorbeigehen, dass wir in Deutschland vor allen Dingen an der Selbstamputation der wirtschaftlichen Chancen und der Lebenschancen leiden. Als Hochlohnland brauchen wir die Bildungsführerschaft, was ist aus unserem ideologisch deformierten Bildungssystem geworden? Wir brauchen die technische und wissenschaftliche Produktführerschaft. Wir sind hier die Weltmeister der Selbstamputation. Computer wurden ideologisch bekämpft, weil sie Arbeitsplätze vernichten. Jetzt befinden wir uns in einem heroischen Abwehrkampf gegen die Gentechnik. Diese wird sich genauso weltweit durchsetzen, wie die Computertechnik, nur leider ohne deutsche Arbeitsplätze. Die Presse trägt ein gerütteltes Maß an Verantwortung dafür, dass dieses Thema nur Ängste auslöst und eine sachliche Auseinandersetzung unmöglich ist. Nicht vergessen sollten wir den deutschen Sonderweg des Atomausstiegs. Dieser kostet uns 500 Mrd. EUR. Wie weit die deutschen Arbeitsplätze mit der sogenannten alternativen Energiegewinnung belastet wird, lasst sich gar nicht ausrechnen. Die Energiewirtschaft spricht davon, dass in Deutschland
1 Mio. Arbeitsplätze bedroht sind in energieintensiven Betrieben. Zustimmen muss ich Albrecht, dass wir es uns nicht mehr leisten können, unendlich viele nichtdeutsche Menschen in unser Sozialsystem aufzunehmen. Nicht zustimmen kann ich seiner Forderung nach Austritt aus den internationalen Verflechtungen.
Da unsere Berufspolitiker immer wiedergewählt werden wollen, sind sie nicht bereit, gegen die Grundströmung Politik zu machen. ( bei aller Kritik an Schröder, er ist zur Zeit einer der wenigen Ausnahmen). Um eine Änderung zu erreichen, muss die Mentalität der Deutschen geändert werden. Hier hat die Presse eine Riesenverantwortung.
Gruß
Sigip
|
BillyGoatGruff
27.06.2004, 20:07
@ Albrecht
|
leiser Zweifel anzumelden |
-->>Die Schweiz macht es vor, daß es auch anders geht.
>Gruß
>Albrecht
Die Schweizer sind mit der ihnen eigenen Langsamkeit noch daran, den Sozialstaat weiter auszubauen, wenn andere Länder schon zurückbauen.
Kaum (kein, wenn ich recht informiert bin) ein Land hat in den letzten 30 Jahren die Steuerbelastung seiner Einwohner mit einer solchen Geschwindigkeit gesteigert wie die Schweiz. Und noch kein Ende abzusehen.
Gruss,
BillyGoatGruff
|
Yak
27.06.2004, 21:09
@ dottore
|
Wenn ich mir die Antworten hier so ansehe, |
-->kann ich es mir nicht verkeifen, etwas den Finger auf die Wunde zu legen.
Es scheint mir, dass sogar hier im Forum vielen die Tragweite der zugrundeliegenden Mechanismen immer noch nicht klar ist. Die Politiker haben m.E. derzeit nur sehr wenig Handlungsspielraum, sonst würden sie ja nicht so herumlavieren.
Wer mal in China oder anderen Schwellenländern war, kann sich in Etwa vorstellen, um was für ein Gefälle an Lebensstandard es sich handelt, der sich nun verstärkt ausgleicht. Da ist es mit der 40-Stunden-Woche tatsächlich noch lange nicht getan. Und wer auf"Made in Germany" setzt, meint ein Auslaufmodell, das vorwiegend von vergangenen Tagen zehrt (Toll Collect? Transrapid? Deutsche Pannenautos?). In der Bildung können wir auf Dauer ebenfalls nicht punkten, da dazu nötige Werte wie beständiges, diszipliniertes Familienleben (z.B. ohne Fernseher), in dem sich die Eltern vor allem Zeit für die Kinder nehmen, ebenfalls vorwiegend Vergangenheit ist. Und Rohstoffe hat Deutschland bekanntlich nicht gerade üppig. Also weshalb soll es einem Deutschen in 10-20 Jahren ebenso gut gehen wie einem normalen Chinesen?
Es ist tatsächlich ein mentales Problem. Sobald es als normal gilt, dass sich nur noch 10-20% der Bevölkerung *ein* Auto leisten können und die anderen, die noch Arbeit haben, mit völlig überfüllten Bussen und Zügen zur 50-Stunden-Woche-Arbeit fahren, ist der Boden wohl gefunden. Der Besuch einer guten Schule wird dann zum Geschenk, das die Kinder gerne annehmen, um endlich aus der Sxxx herauszukommen (selbst in Peru erlebt). Urlaub und sonstige Annehmlichkeiten finden, wenn überhaupt, noch alle paar Jahre statt und es geht vor allem darum, das tägliche Überleben zu sichern. Vielleicht sind dann sogar mehr glückliche Menschen darunter, die weder jammern noch alles auf irgendwelche Politiker schieben, als heute?
Vielleicht - und hoffentlich - ist das zu krass gemalt. Wenn ich mir aber neben den natürlichen Ausgleichsmechanismen zwischen den fetten, degenerierten West-Ländern und den Schwellenländern auch noch die globalen Probleme wie zunehmender Rohstoffmangel, darüber drohende Kriege und die ökologische Katastrophe ansehe, fällt mir für die nächsten 20 Jahre kein realistisches Szenario ein, das nicht nach Schwarzmalerei aussieht.
Das hält mich aber dennoch nicht davon ab, zwei Kinder in die Welt zu setzen. Ich lebe in der Gegenwart und die ist genial. Ausserdem sehe ich den materiellen Wohlstand eh nicht als das Zentrale im Leben - zum Leidwesen meines Versicherungsmaklers.
Gott sei Dank findet das ganze nicht von heute auf Morgen statt und setzt sicher noch ungeahntes, kreatives Potenzial frei. Ich hoffe nur, dass die Deutschen fähig sein werden, sich rechtzeitig und halbwegs gewaltfrei ihres monströsen Wasserkopfes zu entledigen (vor allem den im eigenen Kopf).
Die derzeitigen Diskussionen in DE sind doch pillepalle. Was interessieren mich 10 Euro Praxisgebühr, Rente oder ALGII? Mann bin ich froh, dass ich keine dieser Probleme habe, da ich weder KV, Rente noch ALG bekommen werde. Das fehlende Netz macht sehr flexibel und willig, wenn es mal schlechter läuft und gleichzeitg bekommt man so etwas wie Vertrauen in den Lauf der Dinge (und nein, ich werde niemals aus freien Stücken auf die Sozialhilfe bauen).
So, jetzt noch die Hasen füttern... Ich glaube, dass sind doch ein Männchen und ein Weibchen, so wie die sich aufführen ;-)) Aber dann gibt es wenigstens ein paar Weihnachtshasen - wenn wir es übers Herz bringen, sie zu....:-(
Grüsse aus einem warmen, genialen Sommerabend,
Ya[aufeinGewitterhoffend]k
|
chiquito
27.06.2004, 21:19
@ dottore
|
Re: BRD im Teufelkreis - Lohnsenkungen unausweichlich? |
-->Hallo,
so lange die Europäische Zentralbank - wie die Bundesbank - allein die"Währungsstabilität" als Zielvorgabe hat und so lange die Verringerung der Arbeitslosigkeit und die Unterstützung der Binnenkonjunktur keine (gleichrangige) Aufgabe der Zentralbanken ist, wird es uns immer schlechter gehen.
Das Problem wird durchaus gesehen, z.B. Claudia Windt von der Helaba laut Börsen-Zeitung:"Die Binnennachfrage bleibe das Sorgenkind. Die Europäische Zentralbank habe das Manko, den Konsum nicht so steuern zu können wie die US-Notenbank, sagte Windt." [BZ 14.5.04,S.17]. Dazu mal ein paar Thesen:
1. Die Debatte um die Konjunkturpolitik ist in der Sackgasse: Weitere Staatsverschuldung ist genau so von Übel wie eine rigorose Sparpolitik.
2. Aus der Sackgasse kommen wir, wenn wir die Zentralbanken in die Verantwortung nehmen, das heißt auch, die gesetzliche Aufgabe der Zentralbanken muß erweitert werden und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Förderung der (Binnen-)Konjunktur enthalten. (Vgl. USA)
3. Konjunkturprogramme sind ohne weitere Erhöhung der Staatsschulden finanzierbar, wenn die üblichen Regeln der Refinanzierung eingehalten werden, aber an die Stelle des Staates eine öffentliche Bank tritt.
4. Bisher lief es so: Der Staat verschuldete sich (hauptsächlich) bei Privatbanken, die sich refinanzierten, indem sie die Schuldpapiere des Staates (Bundesanleihen) bei der Zentralbank hinterlegten und sich so wieder Geld besorgten.
5. Genau das Gleiche ist möglich, wenn an die Stelle des Staates eine zweite Bank tritt: Beispielweise eine Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) leiht sich Geld von einer Europäischen Investitionsbank (EIB), um arbeitsplatzschaffende und energiesparende Maßnahmen zu finanzieren (z.B. Altbausanierung). Die EIB hinterlegt bei der Zentralbank die Schuldpapiere der KfW und bekommt dafür das Geld von der Zentralbank wieder. Ohne Staatsverschuldung wird auf diese Weise ein Konjunkturprogramm finanziert.
6. Die Rückzahlung erfolgt aus der Ersparnis an Energie (Heizkosten). Beispielsweise können die Energieversorgungsunternehmen (so wie der bekannte"Kohlepfennig" von den Energieversorgungsunternehmen eingezogen wird) die Hälfte der gesparten Energiekosten mit der Abrechnung einziehen; die andere Hälfte bleibt als Ersparnis bei den Verbrauchern.
7. Die Auswirkungen eines solchen Programms machen sich in einer Verringerung der Arbeitslosigkeit bemerkbar und in einer Erhöhung der Steuereinnahmen.
8. Die Vorgehensweise dieses Programms ist grundsätzlich übertragbar auf andere Programme, bei denen es zu einem Rückfluß von Geld kommt.
9. Auf europäischer Ebene wäre so beispielweise ein schienengebundenes Verkehrssystem zu finanzieren, das überhaupt erst die Verlagerung des Gütertransports von der Staße auf die Schiene ermöglichen würde.
10. Der Erfolg solcher Programme ist natürlich davon abhängig, zu welchen"Konditionen" die Zentralbank Geld für Konjunkturprogramme vergibt. Siehe auch Punkt 2.
Statt auf den drohenden Untergang zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, sollten wir uns vielleicht mal durchführbare Konzepte überlegen, wie man der Arbeitslosigkeit entgegenwirken und die Binnenkonjunktur fördern können.
Grüße
ch.
|
Stephan
27.06.2004, 22:05
@ chiquito
|
Die KfW soll es richten |
--> >5. Genau das Gleiche ist möglich, wenn an die Stelle des Staates eine zweite Bank tritt: Beispielweise eine Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) leiht sich Geld von einer Europäischen Investitionsbank (EIB), um arbeitsplatzschaffende und energiesparende Maßnahmen zu finanzieren (z.B. Altbausanierung). Die EIB hinterlegt bei der Zentralbank die Schuldpapiere der KfW und bekommt dafür das Geld von der Zentralbank wieder. Ohne Staatsverschuldung wird auf diese Weise ein Konjunkturprogramm finanziert.
Hierzu erschien in der WoE-Ausgabe der Süddeuzschen-Zeitung ein klärender Artikel:
Eichel und die KfW - Die Bank des Finanzministers
"...Am Donnerstag, exakt ab 14 Uhr, startete die KfW mit der Deutschen Bank und der Investmentbank Goldman Sachs den Werbefeldzug für eine bislang nie da gewesene Anleihe. Mit Hilfe dieses Wertpapiers will die Bundesregierung sich schon jetzt einen Teil jener 14-Milliarden-Euro-Forderung sichern, die Russland in den nächsten Jahren an Deutschland, den größten Geldgeber des Landes, zurückzahlen muss. Vier bis fünf Milliarden Euro will Eichel in diesem Jahr dadurch verdienen - auch wenn einige Bundesbanker maulen, er schließe heutige Löcher, indem er später neue schaffe.
Das Geschäft mit den Russland-Schulden funktioniert vereinfacht gesagt so: Die Investoren kaufen Anleihen, die von einer eigens gegründeten Finanzgesellschaft verkauft werden. Der Milliardenerlös, abzüglich einer Marge für die beteiligten Banken, fließt in den Haushalt von Eichel. Der Finanzminister wiederum sichert zu, alle Zins- und Tilgungszahlungen aus Moskau künftig an die Anleger weiter zu leiten.
Verkauft werden diese Anleihen nur an Banken, Versicherungen oder Fonds, nicht aber an Privatkunden. In den nächsten Tagen bereits sollen sich zwei Teams, zu denen sowohl Bankmitarbeiter als auch Beamte des Finanzministeriums gehören, zur Roadshow aufmachen, also zur Verkaufstour.
Solch eine Anleihe auf Schulden beim Pariser Club, in dem die wichtigsten Gläubigerländer der Welt vereint sind, gab es noch nie..."
mehr im Volltext der SZ
gruss - stephan
<ul> ~ Die Bank des Finanzministers</ul>
|
DividendenJaeger
27.06.2004, 22:41
@ Euklid
|
Re: BRD im Teufelkreis - Lohnsenkungen unausweichlich? |
-->Margeret Thatcher hat durch Einschnitte im Sozialsystem England wieder auf Kurs gebracht. Es ist nicht auszuschliessen, dass das für eine Weile auch bei Uns gelingt. Das könnte dazu beitragen, das sich die Lage stabilisiert und der Konsum wieder anspringt.
DividendenJaeger
|
LenzHannover
28.06.2004, 00:51
@ BillyGoatGruff
|
und in der Schweiz soll das mit der Kinderbetreuung auch nicht toll sein... |
-->> Das eingesparte Geld in vernünftige Familienpolitik, die es Frauen ermöglicht sich auch um ihre Kinder zu kümmern. Das Geld für Ganztagesschulen etc könnte man im Gegenzug größtenteils sparen...
Wirklich optimal läuft es bei Freunden, beide arbeiten je 25-30 h im Wechsel und kümmern sich abwechselnd um das Kind. Geht sicher nicht überall, ist meiner Meinung nach aber optimal.
Beide bleiben fit im Job und -sorry- einer verblödet nicht teilweise bei der Kindererziehung.
|
alberich
28.06.2004, 09:25
@ LenzHannover
|
"...einer verblödet nicht teilweise bei der Kindererziehung."?? |
-->Mit so einer Einstellung kann das nichts werden.
Da wendet sich's mit Grausen
meint
alberich
|
dottore
28.06.2004, 14:29
@ chiquito
|
Re: BRD im Teufelkreis - Lohnsenkungen unausweichlich? |
-->>Hallo,
>so lange die Europäische Zentralbank - wie die Bundesbank - allein die"Währungsstabilität" als Zielvorgabe hat und so lange die Verringerung der Arbeitslosigkeit und die Unterstützung der Binnenkonjunktur keine (gleichrangige) Aufgabe der Zentralbanken ist, wird es uns immer schlechter gehen.
Hi,
das hat mit der EZB nichts zu tun. Wenn wir nicht stärker auf Pump (!) leben ("new credits" - Greenspan) wird das nix. Auf Pump leben setzt Vertrauen (credere) voraus - und das ist nicht vorhanden. Eine ZB vergibt keinen Kredit, sie macht nur aus Schulden (credits, die bereits gekauft haben)"Geld", das seinerseits genau so abläuft wie der zugrunde liegende Titel. Diesen Titel kann es leider nicht bezahlen.
>Das Problem wird durchaus gesehen, z.B. Claudia Windt von der Helaba laut Börsen-Zeitung:"Die Binnennachfrage bleibe das Sorgenkind. Die Europäische Zentralbank habe das Manko, den Konsum nicht so steuern zu können wie die US-Notenbank, sagte Windt." [BZ 14.5.04,S.17].
Richtig, es ist die Binnennachfrage, und das heißt im sonnenhellen Klartext: Die mangelnde Verschuldungsbereitschaft der Privaten!
Die EZB kann gar nichts steuern. Was die Fed"steuern" konnte war: Die Zinssätze gingen runter - und die Leute (siehe housing market, hier noch und noch diskutiert) konnten mit dem sich daraus ergebenden cash-out usw. shoppen gehen. Drehen die Zinsen, geht's umgekehrt.
>Dazu mal ein paar Thesen:
>1. Die Debatte um die Konjunkturpolitik ist in der Sackgasse: Weitere Staatsverschuldung ist genau so von Übel wie eine rigorose Sparpolitik.
Mehr Staatsverschuldung = höhere Steuern oder weniger Ausgaben später. Sparpolitik = höhere Steuern oder weniger Ausgaben früher. Das Problem lässt sich auf der Zeitachse hin- und herschieben, es verschwindet dadurch aber nicht.
>2. Aus der Sackgasse kommen wir, wenn wir die Zentralbanken in die Verantwortung nehmen, das heißt auch, die gesetzliche Aufgabe der Zentralbanken muß erweitert werden und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Förderung der (Binnen-)Konjunktur enthalten. (Vgl. USA)
Die ZB stellt keine Fabrikarbeiter ein. Zur Binnenkonjunktur siehe oben.
>3. Konjunkturprogramme sind ohne weitere Erhöhung der Staatsschulden finanzierbar, wenn die üblichen Regeln der Refinanzierung eingehalten werden, aber an die Stelle des Staates eine öffentliche Bank tritt.
Das läuft auf eine minimale Herunterschleusung des Zinsniveaus hinaus (KfW hat AAA), bedeutet aber, dass sich zu den niedrigeren Sätzen dort Private verschulden müssen. Die EU-Probleme dazu sind bekannt, aber sei's drum. Du baust das Ganze letztlich auf eine staatsgarntierte Finanzierungsinstitution auf und bewegst Dich voll im Gelände von Fannie Mae und Freddie Mac.
>4. Bisher lief es so: Der Staat verschuldete sich (hauptsächlich) bei Privatbanken, die sich refinanzierten, indem sie die Schuldpapiere des Staates (Bundesanleihen) bei der Zentralbank hinterlegten und sich so wieder Geld besorgten.
Nicht diese, sondern frühere Schuldpapiere.
>5. Genau das Gleiche ist möglich, wenn an die Stelle des Staates eine zweite Bank tritt: Beispielweise eine Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) leiht sich Geld von einer Europäischen Investitionsbank (EIB), um arbeitsplatzschaffende und energiesparende Maßnahmen zu finanzieren (z.B. Altbausanierung).
Das kann sie gerne machen. Nur wer leiht sich dann das Geld von der KfW? Also Altbausanierer. Die müssen sich verschulden, da sie das Geld ja nicht geschenkt bekommen. Das Problem bleibt dasselbe: Der Sanierer muss das Risiko zusätzlicher Verschuldung auf sich nehmen. Es bleibt in voller Höhe an ihm kleben. Ob er es auf sich nimmt, entscheidet er allein - und so wie's derzeit ausschaut, hat er dazu wenig Lust.
>Die EIB hinterlegt bei der Zentralbank die Schuldpapiere der KfW und bekommt dafür das Geld von der Zentralbank wieder. Ohne Staatsverschuldung wird auf diese Weise ein Konjunkturprogramm finanziert.
Was wird da"finanziert"? Die Sanierer und Energiesparer können das derzeit auch, zu etwas höheren Sätzen. Einfach zur nächsten privaten Bank oder Sparkasse gehen, Haus verpfänden (Hypothek, o.ä.) und schon kann's los gehen. Dazu braucht niemand den KfW/EIB-Umweg. Die Zinsersparnis bei dem Umweg dürfte bei 0,1 bis 0,2 % liegen. Die größte deutsche Sparkasse finanziert solche Investitionen derzeit mit 4,88 %.
>6. Die Rückzahlung erfolgt aus der Ersparnis an Energie (Heizkosten).
Jeder Hausbesitzer kann rechnen. Er muss zunächst abwägen, ob er das Kreditrisiko eingeht oder nicht. Dabei wird er die Einsparungen über den Zeitraum rechnen, die der Kredit läuft und zwar pro Jahr. Liegen Rückzahlungen und Zinsen, die p.a. fällig sind, über den Einsparungen p.a., muss er aus seinem sonstigen erwarteten Einkommen zunächst Liquidität zuschießen, bevor er"in the long run" netto Liquidität übrig hat.
Ein Konstrukt, wobei er die Rückzahlung innerhalb eines Jahres mit Hilfe der in diesem Jahr gesparten Energiekosten, die er aus seinem laufenden Einkommen bestreiten muss, stemmen kann, gibt es nicht. Und wenn er sich fragt: Was wird aus mir in einem Jahr, habe ich dann noch die bisherigen Einkommen? wird er sich bedeckt halten. Es fehlt ganz einfach am Vertrauen in eine überschaubare Zukunft, nicht daran, dass Investitionen (auch private) nicht zu finanzieren wären.
Durch die märchenhafte Politik in Deutschland, rechnet jeder eher damit in der Sozialhilfe zu landen (Hartz IV, Rentner, usw. - Clement droht sogar mit Rücktritt, falls Arbeitslosenhilfe nicht auf Sozialhilfe runter geht) als mit stetigem, sicheren oder gar steigenden Einkommen.
>Beispielsweise können die Energieversorgungsunternehmen (so wie der bekannte"Kohlepfennig" von den Energieversorgungsunternehmen eingezogen wird) die Hälfte der gesparten Energiekosten mit der Abrechnung einziehen; die andere Hälfte bleibt als Ersparnis bei den Verbrauchern.
Wie ein Kredit zurückgezahlt wird, spielt keine Rolle. Wenn sogar nur die Hälfte zur Kreditbedienung angesetzt wird, streckt sich der Kredit nur noch viel länger. Die Leute wollen doch lieber und schneller von ihren"alten Schulden" runter als das Geld, das sie zu deren Tilgung möglicherweise als Liquidität übrig hätten, für sonstigen Saus und Braus (alias Konsum) zu verwenden.
>7. Die Auswirkungen eines solchen Programms machen sich in einer Verringerung der Arbeitslosigkeit bemerkbar und in einer Erhöhung der Steuereinnahmen.
Vielleicht marginal im Heizungsbau-Bereich. Wir reden hier von Stellen hinterm Komma.
>8. Die Vorgehensweise dieses Programms ist grundsätzlich übertragbar auf andere Programme, bei denen es zu einem Rückfluß von Geld kommt.
Es wäre auf alles übertragbar. Denn niemand investiert (gilt auch für Hausbesitzer), ohne aus der Investition einen cash-flow zu haben. Sonst wär's sofort Konsum. Nur muss der cash-flow daraus den übersteigen, der sich aus der Bedienung der Investition ergibt. Dies ist üblicherweise (die Berechnungen für den privaten Altbausanierungssektor kenne ich nicht) erst nach langen Jahren möglich.
>9. Auf europäischer Ebene wäre so beispielweise ein schienengebundenes Verkehrssystem zu finanzieren, das überhaupt erst die Verlagerung des Gütertransports von der Staße auf die Schiene ermöglichen würde.
Da wären wir im dreistelligen Milliardenbereich, wenn nicht weit jenseits der Billion. Bis dann der erste cash-flow einträfe, würden mindestens 10 Jahre vergehen (Du weißt, wie lange die ICE-Trassen-Stories gedauert haben) und bis der cash-flow daraus den Finanzierungs-cash-flow übertrifft, und zwar so, dass tatsächlich mit der Tilgung begonnen werden kann, vergeht weitere immense Zeit.
>10. Der Erfolg solcher Programme ist natürlich davon abhängig, zu welchen"Konditionen" die Zentralbank Geld für Konjunkturprogramme vergibt. Siehe auch Punkt 2.
Die ZB vergibt kein Geld für Konjunkturprogramme. Sie kann nur die Titel, mit deren Hilfe diese finanziert wurden, hereinnahmen und zwar nachdem diese Titel bereits gekauft haben. Du kannst nicht mit einer Summe zwei Mal in Höhe dieser Summe kaufen.
Mit noch einem Prozent ZB-Satz (Steuer!) weiter herunter wird sich gar nichts regen - im Gegenteil: Die Leute würden merken, dass alles doch viel schlimmer ist als immer wieder eingeredet wird. Und wie"stark" die 17 (oder so)"Konjunkturprogramme" in Japan gewirkt haben, wissen wir. Die Japaner haben mehr (noch nicht abgeforderte) Steuerschulden als je zuvor. Oder denkst Du, Staatsschulden machen die Bevölkerung netto reich?
>Statt auf den drohenden Untergang zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, sollten wir uns vielleicht mal durchführbare Konzepte überlegen, wie man der Arbeitslosigkeit entgegenwirken und die Binnenkonjunktur fördern können.
Mit"Konzepten" geht da gar nichts. Die Menschen müssten wieder Vertrauen (Kredit von credere) fassen, denn nur dann werden sie sich zusätzlich verschulden und nur durch Kredit bewegt sich was, denn nur mit Kredit wird gekauft, mit"Geld" wird nur der Kredit bei Fälligkeit erledigt.
Die Schlange ist die ungewisse Zukunft, sind die immer wieder enttäuschten Erwartungen, sind die täglich ex Berlin hereinprasselnden negativen Nachrichten und sich verdüsternden Stimmungen, siehe neuesten ifo-Index. Kaninchenfreunde raten deshalb den armen Tierchen, sich möglichst weiträumig zu verdrücken.
Die Menschen sind es einfach satt, sich vom Staat weiterhin so behandeln zu lassen.
Aber jeder kann gern einen positiven Beitrag leisten: Geh' hin, verschulde Dich bis zum Anschlag - den Verkäufer wird es freuen, kommt er doch seinerseits ein wenig von seinen Verbindlichkeiten runter. Wie Du dann mit Deinen Schulden zurecht kommst, musst Du selber wissen.
Gruß!
|
chiquito
28.06.2004, 16:00
@ dottore
|
Re: Ausweg aus dem Teufelskreis |
-->Hallo,
Danke für den Widerspruch, aber ich sehe hier durchaus einen Ausweg aus dem"Teufelskreis".
> Mehr Staatsverschuldung = höhere Steuern oder weniger Ausgaben später. Sparpolitik = höhere Steuern oder weniger Ausgaben früher. Das Problem lässt sich auf der Zeitachse hin- und herschieben, es verschwindet dadurch aber nicht.
Es geht nicht nur darum, auf der Zeitachse etwas hin- und herzuschieben. Jedenfalls wenn wir die Kosten für importierte Energieträger wie Ã-l und Gas betrachten: Das sind Ausgaben, die für die Binnennachfrage verloren sind.
> Die ZB stellt keine Fabrikarbeiter ein. Zur Binnenkonjunktur siehe oben.
Wenn wir einmal abschätzen wollen, in welchen Umfang energiesparende Sanierungsmaßnahmen an Altbauten sinnvoll sind, dann können wir uns darauf beziehen, dass (vgl. DIE WELT 25.9.03) das Modernisierungsvolumen im Altbaubestand der Bundesrepublik auf über 325 Milliarden € geschätzt wird. Energiesparende Investitionen machen - grob geschätzt - vielleicht 50% davon aus, das wären 160 Mrd. € -. Streckt man die erforderlichen Investitionen auf 15 Jahre, dann ergeben sich pro Jahr etwa 10 Mrd. € an energiesparenden Maßnahmen, Dass allein ein solches Programm mindestens hunderttausend Arbeitsplatze schaffen würde (ohne die sogenannten Multiplikatoreffekte), liegt auf der Hand: Gerade Sanierungsmaßnahmen an Altbauten sind besonders arbeitsintensiv, weil sie nicht vom Fließband laufen.
Was das alleine schon für die Steuereinnahmen und für die Sozialsysteme bedeuten würde, liegt auf der Hand.
>Das läuft auf eine minimale Herunterschleusung des Zinsniveaus hinaus (KfW hat AAA), bedeutet aber, dass sich zu den niedrigeren Sätzen dort Private verschulden müssen. Die EU-Probleme dazu sind bekannt, aber sei's drum. Du baust das Ganze letztlich auf eine staatsgarntierte Finanzierungsinstitution auf und bewegst Dich voll im Gelände von Fannie Mae und Freddie Mac.
Was die KfW derzeit anbietet an Krediten für die Altbausanierung, das ist zwar günstig (ca. 4,5% Zinsen bei 10jähriger Festschreibung), es interessiert aber allenfalls die Einfamilienhausbesitzer, die ihr Haus selbst bewohnen und so auch in den Genuß der Energieeinsparung kommen können. Bekannt ist, dass die Mehrzahl der Menschen in Deutschland in Mietwohnungen lebt; der Hausbesitzer spart dabei nichts, wenn er saniert. Also muß man den Besitzern von Mehrfamilienhäusern Kredite zu Null(!) Prozent anbieten, damit sie sich die Mühe(!) machen, die Sanierung überhaupt in Angriff zu nehmen. Immerhin haben sie mit Wohnungen, die auch wärmetechnisch auf dem neusten Stand sind, einen Vorsprung auf dem Wohnungsmarkt.
Nun soll mir einer sagen, das (mit null Prozent) ginge nicht. Wenn Deutschland, wenn Europa vor dem Niedergang steht, sind ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich.
>Wie ein Kredit zurückgezahlt wird, spielt keine Rolle. Wenn sogar nur die Hälfte zur Kreditbedienung angesetzt wird, streckt sich der Kredit nur noch viel länger. Die Leute wollen doch lieber und schneller von ihren"alten Schulden" runter als das Geld, das sie zu deren Tilgung möglicherweise als Liquidität übrig hätten, für sonstigen Saus und Braus (alias Konsum) zu verwenden.
In meinem Modell müssen keine Zinsen gezahlt werden, nur die Investitionssumme muß zurückgezahlt werden. Selbst bei gleichbleibenden Energiepreisen ist das innerhalb überschaubarer Fristen möglich, auch wenn nur ein Teil der Einsparung in die Schuldentilgung fließt. Wenn man bei diesen Projekten ein bisschen auf Effektivität achtet (von der Kosten-Nutzen-Relation her gibt es durchaus unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen), dann lässt sich das innerhalb von 15 Jahren"abwickeln". Das ist überhaupt nichts gegen die 57 Jahre, seit denen die BRD der deutschen Zentralbank schon die Erstausstattung mit Geld schuldet.
Aber vielleicht muß ja alles noch viel schlimmer kommen, bis man auch ungewöhnliche Maßnahmen akzeptiert.
Viele Grüße
chiquito
|
dottore
28.06.2004, 16:58
@ chiquito
|
Re: Ausweg aus dem Teufelskreis |
-->Hi,
.
>> Mehr Staatsverschuldung = höhere Steuern oder weniger Ausgaben später. Sparpolitik = höhere Steuern oder weniger Ausgaben früher. Das Problem lässt sich auf der Zeitachse hin- und herschieben, es verschwindet dadurch aber nicht.
>Es geht nicht nur darum, auf der Zeitachse etwas hin- und herzuschieben. Jedenfalls wenn wir die Kosten für importierte Energieträger wie Ã-l und Gas betrachten: Das sind Ausgaben, die für die Binnennachfrage verloren sind.
Richtig. Aber es ist minimal. Einfuhr 03 aus den OPEC-Ländern = 7,3 Mrd., darunter Saudi-Arabien 930 Mio Euro. Russland: 13,3 Mrd., Norwegen 13,3 (jeweils alles, nicht nur Ã-l). Deutsche Einfuhren total = 532 Mrd. Euro.
Am meisten verlöre der Finanzminister in Berlin. Mineralölsteuer = 43,2 Mrd. Euro. Dazu Umsatzsteuern. Falls der Ã-l- und Gasverbrauch halbiert würde, läge ein dicker Ball in Eichels Garten. Er kann zwar den Verbrauch besteuern, aber nicht den Nichtverbrauch.
>> Die ZB stellt keine Fabrikarbeiter ein. Zur Binnenkonjunktur siehe oben.
>Wenn wir einmal abschätzen wollen, in welchen Umfang energiesparende Sanierungsmaßnahmen an Altbauten sinnvoll sind, dann können wir uns darauf beziehen, dass (vgl. DIE WELT 25.9.03) das Modernisierungsvolumen im Altbaubestand der Bundesrepublik auf über 325 Milliarden € geschätzt wird. Energiesparende Investitionen machen - grob geschätzt - vielleicht 50% davon aus, das wären 160 Mrd. € -. Streckt man die erforderlichen Investitionen auf 15 Jahre, dann ergeben sich pro Jahr etwa 10 Mrd. € an energiesparenden Maßnahmen,
Ja, aber die Sanierer müssen sich erst in voller Höhe der Sanierung verschulden. Dazu sind sie nicht bereit oder nicht im Stande. Die Investitionen am Bau liegen p.a. bei 210 Mrd. Dazu die 10 Mrd. erreichst Du immer noch nicht das Volumen von 2001: 230 Mrd.
>Dass allein ein solches Programm mindestens hunderttausend Arbeitsplatze schaffen würde (ohne die sogenannten Multiplikatoreffekte), liegt auf der Hand: Gerade Sanierungsmaßnahmen an Altbauten sind besonders arbeitsintensiv, weil sie nicht vom Fließband laufen.
Im Baugewerbe sind 2,3 Mio beschäftigt. Wenn Du die Hälfte des Volumens von 10 Mrd. als Löhne an neu einzustellende Beschäftigte nehmen würdest, kommst Du auf ca. 2,5 % mehr Beschäftigte am Bau, demnach auf ca. 58.000.
>Was das alleine schon für die Steuereinnahmen und für die Sozialsysteme bedeuten würde, liegt auf der Hand.
Bei den angenommenen Abgaben (40 %) und bei einem angenommenen Monatsbrutto von 2500 Euro landest Du bei ca. 700 Mio Plus für die öffentlichen"Systeme". Zum Vergleich: Der Bund schießt allein an die Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung p.a. ca. 77 Mrd. Euro zu.
Damit wären diese Kassen um ca. 1 % entlastet. Das ist alles, was bei denen dann auf der Hand läge.
>>Das läuft auf eine minimale Herunterschleusung des Zinsniveaus hinaus (KfW hat AAA), bedeutet aber, dass sich zu den niedrigeren Sätzen dort Private verschulden müssen. Die EU-Probleme dazu sind bekannt, aber sei's drum. Du baust das Ganze letztlich auf eine staatsgarntierte Finanzierungsinstitution auf und bewegst Dich voll im Gelände von Fannie Mae und Freddie Mac.
>Was die KfW derzeit anbietet an Krediten für die Altbausanierung, das ist zwar günstig (ca. 4,5% Zinsen bei 10jähriger Festschreibung), es interessiert aber allenfalls die Einfamilienhausbesitzer, die ihr Haus selbst bewohnen und so auch in den Genuß der Energieeinsparung kommen können.
Wenn es"günstig" wäre - warum wird es nicht mehr genutzt? Weil die Leute einfach keinen Bock mehr auf Schulden bei unsicherer Zukunft haben.
>Bekannt ist, dass die Mehrzahl der Menschen in Deutschland in Mietwohnungen lebt; der Hausbesitzer spart dabei nichts, wenn er saniert. Also muß man den Besitzern von Mehrfamilienhäusern Kredite zu Null(!) Prozent anbieten, damit sie sich die Mühe(!) machen, die Sanierung überhaupt in Angriff zu nehmen.
Und wie refinanzieren? Wer ist"man", der so etwas anbieten könnte? Es gibt auch für Staatsbanken keinen Trick, sich am Markt vorbeizumogeln. Es sei denn, der Staat bezuschusst entsprechend, aber dazu muss er nicht den Umweg über Staatsbanken gehen. Dann kann er gleich die Kredite zu Null % anbieten. Und da er sich über den Kapitalmarkt refinanzieren muss, hat er mindestens 4 % höhere Ausgaben bezogen auf die vergebene Summe an der Hacke.
>Immerhin haben sie mit Wohnungen, die auch wärmetechnisch auf dem neusten Stand sind, einen Vorsprung auf dem Wohnungsmarkt.
Auch Hausbesitzer rechnen. Wenn sie die Sanierungskosten überwälzen können, dann sanieren sie auch.
>Nun soll mir einer sagen, das (mit null Prozent) ginge nicht. Wenn Deutschland, wenn Europa vor dem Niedergang steht, sind ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich.
Kernsatz! Es gibt nur eine"ungewöhnliche" Maßnahme: Notenbank sperrangelweit auf. Jeder darf sich dort in beliebiger Höhe bedienen.
>>Wie ein Kredit zurückgezahlt wird, spielt keine Rolle. Wenn sogar nur die Hälfte zur Kreditbedienung angesetzt wird, streckt sich der Kredit nur noch viel länger. Die Leute wollen doch lieber und schneller von ihren"alten Schulden" runter als das Geld, das sie zu deren Tilgung möglicherweise als Liquidität übrig hätten, für sonstigen Saus und Braus (alias Konsum) zu verwenden.
>In meinem Modell müssen keine Zinsen gezahlt werden, nur die Investitionssumme muß zurückgezahlt werden.
Das Modell ist schon klar. Aber die Umsetzung nicht.
>Selbst bei gleichbleibenden Energiepreisen ist das innerhalb überschaubarer Fristen möglich, auch wenn nur ein Teil der Einsparung in die Schuldentilgung fließt. Wenn man bei diesen Projekten ein bisschen auf Effektivität achtet (von der Kosten-Nutzen-Relation her gibt es durchaus unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen), dann lässt sich das innerhalb von 15 Jahren"abwickeln". Das ist überhaupt nichts gegen die 57 Jahre, seit denen die BRD der deutschen Zentralbank schon die Erstausstattung mit Geld schuldet.
Ja, alles klar. Sag doch einfach: Notenbank auf, Du kannst ja zunächst eine Partialöffnung anstreben (nur für Sanierer). Aber das musst Du dann klar und deutlich sagen und auch durchsetzen.
Von dann automatisch ablaufenden side shows sehen wir mal ab. Denn ein saniertes Haus lässt sich wiederum höher beleihen als ein nichtsaniertes. Der Vermieter kann so cash rausziehen, zumal er die Finanzierungskosten dafür wiederum von der Steuer (auf Mieteinnahmen) absetzen kann.
>Aber vielleicht muß ja alles noch viel schlimmer kommen, bis man auch ungewöhnliche Maßnahmen akzeptiert.
Die ungewöhnliche Maßnahme ist absolut klar: Ã-ffnung der ZBs. Sobald sie kommt, schon wenn sie nur diskutiert wird, ist der Kapitalmarkt schlagartig beendet. Jeder verkauft dann schleunigst jeden Titel, den er hält.
Irgendwo muss der Fuchs leider aus dem Bau.
Beste Grüße zurück!
|
LenzHannover
29.06.2004, 00:55
@ alberich
|
Nee, das meine ich ganz ernst, wer sich über Jahre fast zu 100% nur mit |
-->dem Nachwuchs beschäftigt, dem wird hie und da einiges fehlen. Ich bekomme das berichtet - diesen Müttern fehlt teilweise die Zeit um Zeitung zu lesen, Kontakte zu Nicht-Müttern gibt es auch ganz selten und die immer bereite Rentnerin von gegenüber ist hilfreich und nett, aber nicht anregend für die Hirnmasse.
|
Tassie Devil
29.06.2004, 04:48
@ dottore
|
Re: Die Sozen-BRDDR faehrt zur Hoelle - kein Ausweg aus dem Teufelskreis |
-->>Hi,
Hi dottore,
ich amuesiere mich immer koestlich bei den vielfaeltigen Versuchen der Quadratur des Kreises, wobei ich Dich damit natuerlich nicht meine.
>>> Mehr Staatsverschuldung = höhere Steuern oder weniger Ausgaben später. Sparpolitik = höhere Steuern oder weniger Ausgaben früher. Das Problem lässt sich auf der Zeitachse hin- und herschieben, es verschwindet dadurch aber nicht.
>>Es geht nicht nur darum, auf der Zeitachse etwas hin- und herzuschieben. Jedenfalls wenn wir die Kosten für importierte Energieträger wie Ã-l und Gas betrachten: Das sind Ausgaben, die für die Binnennachfrage verloren sind.
>Richtig. Aber es ist minimal. Einfuhr 03 aus den OPEC-Ländern = 7,3 Mrd., darunter Saudi-Arabien 930 Mio Euro. Russland: 13,3 Mrd., Norwegen 13,3 (jeweils alles, nicht nur Ã-l). Deutsche Einfuhren total = 532 Mrd. Euro.
>Am meisten verlöre der Finanzminister in Berlin. Mineralölsteuer = 43,2 Mrd. Euro. Dazu Umsatzsteuern. Falls der Ã-l- und Gasverbrauch halbiert würde, läge ein dicker Ball in Eichels Garten. Er kann zwar den Verbrauch besteuern, aber nicht den Nichtverbrauch.
Das sehe ich jetzt nicht so. Grundsaetzlich laesst sich ein Nichtverbrauch auf dem Wege besteuern, dass jeder Buerger einer Nichtverbrauchssteuer (negatives Buergergeld) unterliegt, deren er sich durch Nachweis von Verbrauch entledigen kann.
Es gibt keine Perversion, vor denen Sozen und Kommunisten zurueckschrecken.
>>> Die ZB stellt keine Fabrikarbeiter ein. Zur Binnenkonjunktur siehe oben.
>>Wenn wir einmal abschätzen wollen, in welchen Umfang energiesparende Sanierungsmaßnahmen an Altbauten sinnvoll sind, dann können wir uns darauf beziehen, dass (vgl. DIE WELT 25.9.03) das Modernisierungsvolumen im Altbaubestand der Bundesrepublik auf über 325 Milliarden € geschätzt wird. Energiesparende Investitionen machen - grob geschätzt - vielleicht 50% davon aus, das wären 160 Mrd. € -. Streckt man die erforderlichen Investitionen auf 15 Jahre, dann ergeben sich pro Jahr etwa 10 Mrd. € an energiesparenden Maßnahmen,
>Ja, aber die Sanierer müssen sich erst in voller Höhe der Sanierung verschulden. Dazu sind sie nicht bereit oder nicht im Stande. Die Investitionen am Bau liegen p.a. bei 210 Mrd. Dazu die 10 Mrd. erreichst Du immer noch nicht das Volumen von 2001: 230 Mrd.
>>Dass allein ein solches Programm mindestens hunderttausend Arbeitsplatze schaffen würde (ohne die sogenannten Multiplikatoreffekte), liegt auf der Hand: Gerade Sanierungsmaßnahmen an Altbauten sind besonders arbeitsintensiv, weil sie nicht vom Fließband laufen.
>Im Baugewerbe sind 2,3 Mio beschäftigt. Wenn Du die Hälfte des Volumens von 10 Mrd. als Löhne an neu einzustellende Beschäftigte nehmen würdest, kommst Du auf ca. 2,5 % mehr Beschäftigte am Bau, demnach auf ca. 58.000.
>>Was das alleine schon für die Steuereinnahmen und für die Sozialsysteme bedeuten würde, liegt auf der Hand.
>Bei den angenommenen Abgaben (40 %) und bei einem angenommenen Monatsbrutto von 2500 Euro landest Du bei ca. 700 Mio Plus für die öffentlichen"Systeme". Zum Vergleich: Der Bund schießt allein an die Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung p.a. ca. 77 Mrd. Euro zu.
>Damit wären diese Kassen um ca. 1 % entlastet. Das ist alles, was bei denen dann auf der Hand läge.
Es huelft alles nuescht, auch der Wohnungsbau in der BRDDR, wie auch immer er finanziert sein mag, er ist und bleibt Konsum innerhalb des Machteinflussgebietes der BRDDR, der hierbei erzeugte Kredit- und Geldkuchen wird ausschliesslich unter dem Schirm der Machthaber und nach deren gesetzlichen oder sonstigen Direktiven umverteilt, und darauf haben immer weniger Verschuldungsfaehige innerhalb dieser BRDDR noch Bock drauf. No Future, Ende der Veranstaltung.
>>>Das läuft auf eine minimale Herunterschleusung des Zinsniveaus hinaus (KfW hat AAA), bedeutet aber, dass sich zu den niedrigeren Sätzen dort Private verschulden müssen. Die EU-Probleme dazu sind bekannt, aber sei's drum. Du baust das Ganze letztlich auf eine staatsgarntierte Finanzierungsinstitution auf und bewegst Dich voll im Gelände von Fannie Mae und Freddie Mac.
>>Was die KfW derzeit anbietet an Krediten für die Altbausanierung, das ist zwar günstig (ca. 4,5% Zinsen bei 10jähriger Festschreibung), es interessiert aber allenfalls die Einfamilienhausbesitzer, die ihr Haus selbst bewohnen und so auch in den Genuß der Energieeinsparung kommen können.
>Wenn es"günstig" wäre - warum wird es nicht mehr genutzt? Weil die Leute einfach keinen Bock mehr auf Schulden bei unsicherer Zukunft haben.
Die Spirale der sozialistschen Perversion geht weiter. Wenn die verschuldungsfaehigen Leute, und nur die, keinen Bock mehr auf ihre Verschuldung haben, wobei deren eigene Zukunftseinschaetzungen voellig unerheblich sind, dann werden sie von der Polit- und Staatsmafia in ihre Verschuldung gezwungen werden, und dies in einem erheblich hoeheren Masse wie die Nichtverschuldungsfaehigen bereits in der Miste drinhaengen, denn nur die Kreditfaehigen/Verschuldungsfaehigen kommen als Lastenstemmer ueberhaupt in Frage, die anderen sind zur Leistung etwas mehr oder weniger unfaehige Stoepsler, diese immer oefter mit einem Multi-Kulti-Hintergrund und mit Null Kreditfaehigkeit.
TD, ein ehemaliger Lastenstemmer der BRDDR, der heute mit geschaetzten 65 Prozent direkten Steuern und Abgaben plus eigenen Altersvorsorgeaufwenden von der Mafia zur Kasse gebeten werden wuerde, hat dieses perverseste aller perversen Spiele und seine Folgen bereits vor mehr als einer Dekade durchblickt und entschlossen gehandelt, er hat dabei auch dieser Mafia jede Vollstreckungsmoeglichkeit in sein Eigentum genommen.
Das Spiel ist aus, aus, aus - Deutschland ist Weltmeister...
>>Bekannt ist, dass die Mehrzahl der Menschen in Deutschland in Mietwohnungen lebt; der Hausbesitzer spart dabei nichts, wenn er saniert. Also muß man den Besitzern von Mehrfamilienhäusern Kredite zu Null(!) Prozent anbieten, damit sie sich die Mühe(!) machen, die Sanierung überhaupt in Angriff zu nehmen.
>Und wie refinanzieren? Wer ist"man", der so etwas anbieten könnte? Es gibt auch für Staatsbanken keinen Trick, sich am Markt vorbeizumogeln. Es sei denn, der Staat bezuschusst entsprechend, aber dazu muss er nicht den Umweg über Staatsbanken gehen. Dann kann er gleich die Kredite zu Null % anbieten. Und da er sich über den Kapitalmarkt refinanzieren muss, hat er mindestens 4 % höhere Ausgaben bezogen auf die vergebene Summe an der Hacke.
>>Immerhin haben sie mit Wohnungen, die auch wärmetechnisch auf dem neusten Stand sind, einen Vorsprung auf dem Wohnungsmarkt.
>Auch Hausbesitzer rechnen. Wenn sie die Sanierungskosten überwälzen können, dann sanieren sie auch.
>>Nun soll mir einer sagen, das (mit null Prozent) ginge nicht. Wenn Deutschland, wenn Europa vor dem Niedergang steht, sind ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich.
Dann ist Hochbetrieb an allen Baeumen, Ampel- und Laternenmasten, die Seile herstellende Hanfindustrie wird eine noch nie gesehene Bluete erleben, und kein noch so erbaermliches Flennen wird dem gesamten BRDDR Polit- und Staatsmafiaverein in Bund, Laendern und Gemeinden helfen, diesem Schicksal zu entgehen.
>Kernsatz! Es gibt nur eine"ungewöhnliche" Maßnahme: Notenbank sperrangelweit auf. Jeder darf sich dort in beliebiger Höhe bedienen.
>>>Wie ein Kredit zurückgezahlt wird, spielt keine Rolle. Wenn sogar nur die Hälfte zur Kreditbedienung angesetzt wird, streckt sich der Kredit nur noch viel länger. Die Leute wollen doch lieber und schneller von ihren"alten Schulden" runter als das Geld, das sie zu deren Tilgung möglicherweise als Liquidität übrig hätten, für sonstigen Saus und Braus (alias Konsum) zu verwenden.
>>In meinem Modell müssen keine Zinsen gezahlt werden, nur die Investitionssumme muß zurückgezahlt werden.
>Das Modell ist schon klar. Aber die Umsetzung nicht.
Was soll in einer immer staerker alternden BRDDR mit staendig zunehmendem Multi-Kulti-Betrieb ausser in der Finanztheorie real in der Praxis noch umgesetzt werden koennen? Mit zunehmenden Alter sinkt die Leistungs- und damit die Kreditfaehigkeit.
>>Selbst bei gleichbleibenden Energiepreisen ist das innerhalb überschaubarer Fristen möglich, auch wenn nur ein Teil der Einsparung in die Schuldentilgung fließt. Wenn man bei diesen Projekten ein bisschen auf Effektivität achtet (von der Kosten-Nutzen-Relation her gibt es durchaus unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen), dann lässt sich das innerhalb von 15 Jahren"abwickeln". Das ist überhaupt nichts gegen die 57 Jahre, seit denen die BRD der deutschen Zentralbank schon die Erstausstattung mit Geld schuldet.
>Ja, alles klar. Sag doch einfach: Notenbank auf, Du kannst ja zunächst eine Partialöffnung anstreben (nur für Sanierer). Aber das musst Du dann klar und deutlich sagen und auch durchsetzen.
>Von dann automatisch ablaufenden side shows sehen wir mal ab. Denn ein saniertes Haus lässt sich wiederum höher beleihen als ein nichtsaniertes. Der Vermieter kann so cash rausziehen, zumal er die Finanzierungskosten dafür wiederum von der Steuer (auf Mieteinnahmen) absetzen kann.
Und was will bzw. soll der Vermieter dann mit dem herausgezogenen cash machen? Weiterhin in ein zunehmend veraltendes und verarmendes Multi-Kulti-Environment per Altbausanierung und Wohnungsneubau"investieren"?
Wo soll denn das Geld herkommen bzw. wer bezahlt denn tatsaechlich den kreditunfaehigen Alten und Multi-Kultis deren Miete, mit denen u.a. die Sanierer als Mieteinnahmen rechnen?
>>Aber vielleicht muß ja alles noch viel schlimmer kommen, bis man auch ungewöhnliche Maßnahmen akzeptiert.
>Die ungewöhnliche Maßnahme ist absolut klar: Ã-ffnung der ZBs. Sobald sie kommt, schon wenn sie nur diskutiert wird, ist der Kapitalmarkt schlagartig beendet. Jeder verkauft dann schleunigst jeden Titel, den er hält.
>Irgendwo muss der Fuchs leider aus dem Bau.
Warum leider?
Wenn es die Sozenfuechse aus ihren Baus heraustreibt, und das dauert nicht mehr sehr lange, dann werden sie es sein, die fuer ihre Rechnungen kraeftigst zur Kasse gebeten werden [img][/img], Kolateralschaeden hin, soziale Unruhen her.
>Beste Grüße zurück!
Gruss
TD
|