Euklid
01.07.2004, 08:24 |
Die Rendite von Lebensversicherungen minus 100% Thread gesperrt |
-->Noch vor wenigen Jahren konnte man die Renditeberechnungen von LVs auf Hochglanzprospekten bestaunen.
Dank Peter Hartz fällt die Rendite für viele LV-Sparer auf minus 100% was quasi einer Totalkonfiszierung gleich kommt.
Gewinner sind die Lebensversicherungen die ja besonders gerne mit dem Staat kooperieren.
Sie verlieren zwar momentan Beitragsaufkommen wenn LVs aus Gründen der Arbeitslosigkeit gekündigt werden müssen,aber natürlich werden dadurch auch die zukünftigen Ansprüche an die Versicherung geringer.
Im Prinzip fällt der Verein Staat plus Lebensversicherer über das Vermögen des gutgläubigen Einzahlers her.
Der einzige Totalverlierer ist der gutgläubige Sparer.
Er hat u.U jahrelang Arbeitslosenversicherungsbeiträge in beträchtlicher Höhe bezahlt und erhält in der Stunde der Wahrheit noch nicht mal Almosen aus seiner aaaangeblichen AV-Versicherung (man sollte sie jetzt endlich als Steuer ausweisen damit Eichel nicht so prahlen kann über seine niedrigen Steuersätze).
Zusätzlich muß der besorgte Mann dem Bündnis (oder soll ich besser sagen Verschwörungsverein Staat-LVersicherer) eine Totalaufgabe seiner angesparten LV andienen.
Aber nur uninformierte Deppen lassen sich natürlich derart balbieren.
Haben sie nicht vor den Hartz-Gesetzen ihre LV abgetreten weil sie Schulden hatten?
Oder haben sie nicht vor den Hartz - Gesetzen die LV gekündigt und die Kohle abgeholt und versoffen oder verfressen?
Wenn sie Renditeberechnungen gemacht haben ob eine Kündigung sinnvoll oder nicht sinnvoll ist haben sie únter Umständen halt die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Haben sie nur vergessen bei der Renditeberechnung Arbeitslosigkeit ins Kalkül zu ziehen dann lautet die Renditeberechnung eben -100%.
Das gleiche Spiel wird jetzt in einer Neuauflage gestartet.
Man lockt mit Steuerfreiheit der noch abzuschließenden LVs für die Rente wenn man dieses Jahr noch abschließt.
Behalten sie lieber ihr Geld selbst und fahren in Urlaub bevor sie sichs wieder genauso elegant zu 100% aus der Tasche ziehen lassen.
Gruß EUKLID
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JLL
01.07.2004, 09:37
@ Euklid
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Re: Für deine These, dass die ALV in Wirklichkeit eine Steuer ist... |
-->... spricht zumindest, dass man die Beiträge zu dieser"Versicherung" im Warenkorb des Statistischen Bundesamts unter Versicherungsleistungen nicht findet. Wie auch die Beiträge zu den anderen staatlichen/halbstaatlichen Zwangsversicherungen und wie eben auch die Belastung des Bürgers mit direkten Steuern. Die Mehrwertsteuer ist ja bekanntlich indirekt enthalten. Aufgrund dieser vollkommen unsinnigen Konstruktion der Warenkörbe ist es geradezu der Normalfall, dass das oft verächtlich als"subjektives Preisempfinden" bezeichnete Lebensgefühl der Bürger, die im Kopf tatsächlich die Entwicklung ihrer Kaufkraft haben, nicht mit den amtlich ausgewiesenen Showzahlen übereinstimmen kann. Wenn man allerdings beispielsweise die ALV mit in den Warenkorb aufnehmen würde, so wäre diese natürlich auch um die hier negativen Qualitätsänderungen/Leistungsverschlechterungen zu bereinigen. Nicht auszudenken, wenn man auch noch die Leistungen des Bürgers für die Alimentierung des Staates über direkte Steuern einrechnen wollte, und diesen auch die qualitätsbereinigten Leistungen des Staates für eben diese Bürger gegenüberstellen wollte (Hubschrauberflüge von MPs zu Fußballspielen würde ich eher nicht zu diesen Leistungen rechnen). Da hätten wir dann eine Inflationsrate, dass die Schwarte kracht und siehe da, sie würde dem Lebensgefühl der Bürger um einiges näher kommen...
Schönen Tag
JLL
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Euklid
01.07.2004, 10:12
@ JLL
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Re: Für deine These, dass die ALV in Wirklichkeit eine Steuer ist... |
-->Ja das ist korrekt.
Auch die plötzliche Leistungsausdünnung von staatlichen Dienstleistungen geht nicht in den Warenkorb.
z.B ist eine Zulassungsstelle für PKW plötzlich und unerwartet geschlossen und die neue weiter entfernt.
Auch der in der Nähe gelegene Briefkasten ist plötzlich und unerwartet abmontiert.
Auch das Stellen der Mülltonnen auf den Bürgersteig damit sie geleeert werden findet nirgendwo ihre Berücksichtigung.
Der Bürger ist jetzt plötzlich der Roller.
Eine Stufe weiter wird der Bürger am Ende seinen Müll noch selbst auf die Deponie karren müssen.Zum dann doppelten Preis versteht sich.
Mehraufwand an Arbeitszeit und höhere Kosten der Anfahrt (weiterer Weg) bleibt außen vor im Warenkorb.
Wie müssen ja zu ihnen kommen weil wir ja auch Bringschulden haben.
Man könnte eine ganzes Buch darüber schreiben wie subtil man die Bürger um ihre Zeit und ihr Geld bringt.
Nicht umsonst ist es in Deutschland so hektisch.
Gruß EUKLID
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JLL
01.07.2004, 10:48
@ Euklid
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Re: Ein besonderer Leckerbissen ist es immer, wenn der... |
-->... vereinigte wirtschaftliche Sachverstand in den Medien dann bei einer Mehrwertsteuererhöhung das Anziehen des Verbraucherpreisindex als"Einmaleffekt" wegerklärt. Das ist nicht nur ein ausgemachter Mumpitz, sondern geradezu bösartig, die Leute so zu verschaukeln. Zwar fällt nach einem Jahr dieser Effekt tatsächlich messbedingt wieder aus der Statistik heraus, aber die Erhöhung bleibt natürlich als dauerhafter Sockel bestehen. Unter einem"Einmaleffekt" verstehe ich jedenfalls etwas anderes.
Ansonsten wäre es durchaus mal eine schöne Aufgabe für unsere amtlichen Statistiker, die ja allerorten"Qualitätsverbesserungen" aufspüren, einmal das Leistungsgeflecht Bürger-Staat und die Qualitätsentwicklung in diesem Sektor genauer zu untersuchen und dann vollständig in den Warenkorb zu integrieren. Zumal die Ausgaben in diesem Bereich ja auch nicht ernsthaft substituierbar sind.
Schönen Tag
JLL
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Silberblick
01.07.2004, 11:04
@ JLL
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Genau, man sollte die Steuern hedonisch bereinigen.... |
-->Wenn ich mir überlege, daß die Leistungen des Staates immer schlechter werden, die Politiker immer inkompetenter etc., dann steigt man persönlicher Steuersatz. In die andere Richtung wirkt natürlich der Erheiterungseffekt, da die ganze Posse eh nur noch mit Humor und im Suff zu ertragen ist...
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Eugippius
01.07.2004, 12:12
@ Euklid
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Re: Leistungsausdünnung |
-->>Auch die plötzliche Leistungsausdünnung von staatlichen Dienstleistungen geht nicht in den Warenkorb.
Ein anderes Beispiel: bis vor etwa einem Jahr standen im Stadtgebiet von Frankfurt am Main überall Behälter mit Streugut (zum Streuen bei Glatteis) und der Aufschrift 'Zur freien Entnahme!'.
Die Behälter sind noch da, aber jetzt ist der Text ist unkenntlich gemacht und die Ã-ffnungsklappe überall mit Vorhängschlössern verschlossen.
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