Euklid
20.07.2004, 13:25 |
Der David hat die Stadt Mannheim aufs Kreuz gelegt;-)) Thread gesperrt |
-->Bravo mehr davon.
Die Stadt Mannheim wollte mal wieder auf die billige Tour enteignen.
Fast 2000 Quadratmter Grundstück samt Haus für lächerliche 60000 Euro.
Der Streit geht schon 30 Jahre lang.
Jetzt war Zwangversteigerung und die Stadt Mannheim meinte leichtes Spiel zu haben.
Aber sie hat nicht mit der List und Tücke des Davids gerechnet.
Der machte nämlich bei der Zwangsversteigerung eifrig mit und das Gebot wurde höher und höher.
Nach 400 000 Euro konnte der städtische Mitarbeiter nicht mehr bieten (vielleicht keine Kompetenz?) und Ferenc steigerte sich sein Eigentum zurück;-))
Jetzt ist zumindest mal dokumentiert wie die Stadt Mannheim das Grundstück wirklich einschätzt.
Hintergrund der Enteignung war daß die Stadt Mannheim eine Lärmschutzmauer hätte errichten müssen.
Und das wollten diese Banausen einfach nicht locker machen und nutzten alle Hebel zur Enteignung.
Bravo Ferenc du bist der Größte.
Du hast der Macht mal wieder gezeigt wie man ihr den Stinkefinger präsentiert;-))
Gruß EUKLID
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LOMITAS
20.07.2004, 14:10
@ Euklid
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Re: Der David hat die Stadt Mannheim aufs Kreuz gelegt;-)) |
-->>Bravo mehr davon.
>Die Stadt Mannheim wollte mal wieder auf die billige Tour enteignen.
>Fast 2000 Quadratmter Grundstück samt Haus für lächerliche 60000 Euro.
>Der Streit geht schon 30 Jahre lang.
>Jetzt war Zwangversteigerung und die Stadt Mannheim meinte leichtes Spiel zu haben.
>Aber sie hat nicht mit der List und Tücke des Davids gerechnet.
>Der machte nämlich bei der Zwangsversteigerung eifrig mit und das Gebot wurde höher und höher.
>Nach 400 000 Euro konnte der städtische Mitarbeiter nicht mehr bieten (vielleicht keine Kompetenz?) und Ferenc steigerte sich sein Eigentum zurück;-))
>Jetzt ist zumindest mal dokumentiert wie die Stadt Mannheim das Grundstück wirklich einschätzt.
>Hintergrund der Enteignung war daß die Stadt Mannheim eine Lärmschutzmauer hätte errichten müssen.
>Und das wollten diese Banausen einfach nicht locker machen und nutzten alle Hebel zur Enteignung.
>Bravo Ferenc du bist der Größte.
Hallo EUKLID,
an der Sache ist was faul.
Erstens kann Schuldner in seiner eigenen ZVG nicht mitbieten, zumindestens nicht unmittelbar. Strohmänner is was anderes.
2. Wie geht der Sprung von der Enteignung zur ZVG, da ja in einer laufenden Enteignung der Begünstigte i.d.R. in die Rolle des Enteigneten schlüpfen muß
Mit Lasten und Nutzen.
Auf werden in der Regel die Hypos zu Gunsten de Stadt gestrichen. Eine Lastenfreistellung von Banken die im Grundbuch drin sind bedarf es NICHT, da sonst eine Enteignung regelmäßig an deiner fehlenden Kastenfreistellung scheitern müßte. ( Da wurden schon manche Dinger gedreht und die Bank war dann der Angeschmierte )
Daraus folgt das keiner einen Titel nach § 800ff BGB hat und daraus keine ZVG
Und letztes; Was hat der Schuldner davon das er sein eigenen Grund ersteigert/zurücksteigert
rgendwie komisch. Aber ich kenn halt nur das Geschriebene
LOMITAS
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Zandow
20.07.2004, 16:20
@ LOMITAS
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Rechtslage? |
-->Hallo LOMITAS,
<font color=#0000FF>>Erstens kann Schuldner in seiner eigenen ZVG nicht mitbieten, </font>
Da müßte man mal ins Gesetz gucken. Ich glaube, das geht doch.
<font color=#0000FF>>2. Wie geht der Sprung von der Enteignung zur ZVG,</font>
Da interessiert mich auch. Vielleicht kann Euklid da noch was genauers zu sagen.
<font color=#0000FF>>Und letztes; Was hat der Schuldner davon das er sein eigenen Grund ersteigert/zurücksteigert</font>
Na ist doch klar: Er behält sein Eigentum.
Insgesamt kann man wieder mal sehen: Privates Eigentum ist immer <font color=#FF0000>untergeordnetes</font> Eigentum. Obereigentum: das des Staates/der Macht! Dazu gestern Abend auch in 'REPORT München': Massenhafte Enteignungen an Spanniens Mittelmeerküste zum Bau von neuen Häusern und Straßen. Und wozu das alles? Damit sich die Politiker und die mit ihnen verbundenen Bauunternehmer die Taschen vollmachen können.
Eine Anmerkung noch: Wenn die ganze Entwicklung so weiter geht (siehe z.B. ALG II), dann landet alles private Eigentum letztenendes in den Händen des Staates. Dieser teilt dann nur noch den Menschen zu. Naja, das hatten wir in den vergangenen Jahrtausenden schon öfters mal.
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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LOMITAS
20.07.2004, 16:30
@ Zandow
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Re: Rechtslage? |
-->>Hallo LOMITAS, >
><font color=#0000FF>>Erstens kann Schuldner in seiner eigenen ZVG nicht mitbieten, </font>
>Da müßte man mal ins Gesetz gucken. Ich glaube, das geht doch. >
### Erklärung siehe unten
><font color=#0000FF>>Und letztes; Was hat der Schuldner davon das er sein eigenen Grund ersteigert/zurücksteigert</font>
>Na ist doch klar: Er behält sein Eigentum.
### OK, spielen wir es durch. ZVG kommt. Schuldner darf mitsteigern, obwohl er ja bereits im Verzug ist ( Kapitaldienst etc. ) Bietersicherheit nur 10%. Schuldner erhält Zuschlag.
MIT WAS WILL ER ZAHLEN???
Ergo; Spiel beginnt von vorn, ist dann theoretisch immer zu spielen.
Fazit; Schuldner behält bis zum St. Nimmerleinstag seine Bude.
LOMITAS
>
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Euklid
20.07.2004, 16:46
@ Zandow
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Ich versuche mal noch etwas mehr zu erfahren |
-->Hallo Zandow
der Fall betrifft das Haus hinter dem gerade neu gebauten Eishockeystadion in Mannheim.
Ich versuche mal genaueres zu erfahren weil dieser Fall wirklich interessant ist.
Die Stadtverwaltung Mannheim steht Kopf.
Die Sozen wollten halt mal wieder tricksen um eine teure Lärmschutzwand zu ersparen.
Lokalpresse Mannheimer Morgen
Gruß EUKLID
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Zandow
20.07.2004, 17:29
@ Euklid
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Dranbleiben |
-->Hi EUKLID,
ja, versuch' mal, genaueres zu erfahren. Dies ist ein hochinteressanter Fall. Vielleicht klären sich dann auch die Fragen von LOMITAS. Mit den Enteignungen, das ist schon ein dicker Hund.
Beste Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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Eugippius
20.07.2004, 21:25
@ LOMITAS
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Stadt Mannheim wurde vor dem Amtsgericht von Josef Schmidt ausgebremst |
-->Versteigerung: Stadt Mannheim wurde vor dem Amtsgericht von Josef Schmidt ausgebremst
Die Stadt Mannheim hat sich einen Schildbürgerstreich geleistet, der gestern vor dem Amtsgericht ein unrühmliches Ende fand. Es geht um ein Haus mit Grundstück, das in Nachbarschaft der entstehenden Multifunktionshalle Arena im Gewann Bösfeld steht. Dort wohnt der 47-jährige Josef Schmidt. Ihm und seinem Bruder Ferenc sowie einer vielköpfigen Erbengemeinschaft gehörte das Anliegen zu je einem Drittel. Die Stadt wollte das Grundstück erwerben, doch Josef Schmidt, Zivilangestellter bei der US Army, hatte etwas dagegen. Er lebt dort seit vielen Jahren alleine und wollte partout nicht ausziehen. Denn in diesem Haus stecken nach seiner Aussage viele Emotionen, hier habe seine Mutter Tomaten und Gurken geerntet, da spielte er mit seinem Bruder Verstecken. Alle Angebote zu einem Umzug in Häuser in anderen Stadtteilen schlug er aus, prozessierte vielmehr, erreichte (mit anderen Arena-Gegnern), dass im Bebauungsplan eine Lärmschutzwand eingeplant wurde. Sieben Meter hoch sollte diese werden und etwa 400 000 Euro kosten. Doch die Stadt Mannheim wollte eine solche unschöne Blockadewand in unmittelbarer Umgebung einer ultramodernen Sportarena vermeiden und setzte ihre Juristen an. Die kamen auf die Idee mit der Teilversteigerung. Tatsächlich konnte ein Mitglied aus der Erbengemeinschaft gewonnen werden, das diese Teilversteigerung beim Amtsgericht beantragte. Juristisch war alles wasserdicht. Doch dann kam gestern die für alle Seiten überraschende Wendung. Das Ergebnis vorweg: Josef Schmidt ersteigerte gestern das Haus, das er bisher zu einem Drittel besaß als Ganzes und ist nun alleiniger Eigentümer. Für 401 000 Euro erhielt der 47-Jährige den Zuschlag. Bei 400000 Euro war für die Stadt die Schmerzgrenze erreicht, sie wird nun um Haus und Grundstück herum einen hässlichen Lärmschutzwall errichten."Aus wirtschaftlichen Gründen war es nicht mehr möglich über diesen Betrag hinaus gehende Gebote abzugeben, da es sich hier um Steuermittel handelt", sagte gestern Oberbürgermeister Gerhard Widder und bedauert diese Entwicklung. Ob Josef Schmidt nun glücklich wird? Tomaten können als Nachtschattengewächse ohne Sonne auskommen, aber was ist mit ihm?
<ul> ~ Rhein-Neckar-Zeitung</ul>
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LenzHannover
21.07.2004, 00:04
@ LOMITAS
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Ne, Eigentümer darf steigern, insbesondere bei Erbengemeinschaften, |
-->die zerstritten sind, steigern die sich ggf. gerne gegenseitig hoch.
Problem bei echten Schuldner ist die Bietersicherheit von IMMERHIN 10%!
Wenn der Schuldner dann die restlichen 90% nicht zahlt, geht die Versteigerung wieder von vorne los. Von den 10% bleiben locker 7% über.
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LOMITAS
21.07.2004, 06:39
@ Eugippius
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Re: Stadt Mannheim wurde vor dem Amtsgericht von Josef Schmidt ausgebremst |
-->>Versteigerung: Stadt Mannheim wurde vor dem Amtsgericht von Josef Schmidt ausgebremst
>Die Stadt Mannheim hat sich einen Schildbürgerstreich geleistet, der gestern vor dem Amtsgericht ein unrühmliches Ende fand. Es geht um ein Haus mit Grundstück, das in Nachbarschaft der entstehenden Multifunktionshalle Arena im Gewann Bösfeld steht. Dort wohnt der 47-jährige Josef Schmidt. Ihm und seinem Bruder Ferenc sowie einer vielköpfigen Erbengemeinschaft gehörte das Anliegen zu je einem Drittel. Die Stadt wollte das Grundstück erwerben, doch Josef Schmidt, Zivilangestellter bei der US Army, hatte etwas dagegen. Er lebt dort seit vielen Jahren alleine und wollte partout nicht ausziehen. Denn in diesem Haus stecken nach seiner Aussage viele Emotionen, hier habe seine Mutter Tomaten und Gurken geerntet, da spielte er mit seinem Bruder Verstecken. Alle Angebote zu einem Umzug in Häuser in anderen Stadtteilen schlug er aus, prozessierte vielmehr, erreichte (mit anderen Arena-Gegnern), dass im Bebauungsplan eine Lärmschutzwand eingeplant wurde. Sieben Meter hoch sollte diese werden und etwa 400 000 Euro kosten. Doch die Stadt Mannheim wollte eine solche unschöne Blockadewand in unmittelbarer Umgebung einer ultramodernen Sportarena vermeiden und setzte ihre Juristen an. Die kamen auf die Idee mit der Teilversteigerung. Tatsächlich konnte ein Mitglied aus der Erbengemeinschaft gewonnen werden, das diese Teilversteigerung beim Amtsgericht beantragte. Juristisch war alles wasserdicht. Doch dann kam gestern die für alle Seiten überraschende Wendung. Das Ergebnis vorweg: Josef Schmidt ersteigerte gestern das Haus, das er bisher zu einem Drittel besaß als Ganzes und ist nun alleiniger Eigentümer. Für 401 000 Euro erhielt der 47-Jährige den Zuschlag. Bei 400000 Euro war für die Stadt die Schmerzgrenze erreicht, sie wird nun um Haus und Grundstück herum einen hässlichen Lärmschutzwall errichten."Aus wirtschaftlichen Gründen war es nicht mehr möglich über diesen Betrag hinaus gehende Gebote abzugeben, da es sich hier um Steuermittel handelt", sagte gestern Oberbürgermeister Gerhard Widder und bedauert diese Entwicklung. Ob Josef Schmidt nun glücklich wird? Tomaten können als Nachtschattengewächse ohne Sonne auskommen, aber was ist mit ihm?
Jetzt iss alles klar. So hat das Hand und Fuß
LOMITAS
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