nereus
20.07.2004, 16:05 |
Offtopic: Ein Historiker der nicht lesen kann oder will Thread gesperrt |
-->Hallo!
Und wieder spült die Affäre Hohmann diverse gedankliche Tretminen an den verseuchten Strand der Insel Absurdistan.
aus T-Online
Der Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz sieht in der Affäre um den CDU-Abgeordneten Hohmann und den Bundeswehr-General Günzel eine neue Qualität der Feindseligkeit gegenüber Juden in Deutschland. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik sei eine"geschlossen antisemitische Rede gehalten worden", sagte Benz. Dabei habe sich Hohmann der Gleichsetzung von Juden und Kommunismus bedient, wie sie bereits von den Nationalsozialisten vorgenommen worden sei.
Dieser Mann muß von allen guten Geistern verlassen oder von allen bösen Geistern besessen sein, was wohl eher vermutet werden darf.
Eine geschlossen antisemitische Rede konnte man im „Stürmer“ oder bei Henry Ford nachlesen.
Der jüdische Kommunismus (hoher Anteil in Führungspositionen) ist eine historische Tatsache und kann in zahlreichen zeitgeschichtlichen Abhandlungen nachgelesen werden.
Jüdische Autoren machen auch gar keinen Hehl daraus und stehen oftmals sehr kritisch zu dieser unrühmlichen Vergangenheit.
Sollten diese Infos bis zu einem angeblichen Holocaust-Experten etwa noch nicht vorgedrungen sein?
Mit dem Verweis auf die russische Vergangenheit wollte Hohmann endlich der lang ersehnten Normalität zwischen zwei Völkern das Wort reden.
Ein Tätervolk gäbe es nicht, was unser Bundesinnenminister übrigens kurz darauf bestätigte, ohne sich allerdings auf Hohmann zu beziehen.
Benz, der das Zentrum für Antisemitismus-Forschung an der Technischen Universität Berlin leitet, begrüßte ausdrücklich die Entlassung Günzels, dem bisherigen Chef des Bundeswehr-Kommandos Spezialkräfte (KSK). Nachdem dieser die Rede Hohmanns gelobt hatte, habe deutlich gemacht werden müssen, dass derlei nicht geduldet werde,"dass die Demokratie da zumacht". Benz verwies darauf, dass der Antisemitismus bei etwa 20 Prozent der Deutschen im Weltbild irgendeine Rolle spiele.
Herr Benz, damit werden sie leben müssen, ob es Ihnen nun paßt oder nicht.
Hohmann und Günzel haben sich nur verbal gegen die Gedankenwächter-Giftspritze gewehrt, bei deren Weiterentwicklung Sie namentlich mit im Labor sitzen.
Inzwischen lacht die ganze Welt über das geistige Klima in diesem Land.
Benz wies insbesondere die Behauptung Hohmanns zurück, er habe mit seinen Bemerkungen über die angebliche Rolle der Juden in der russischen Revolution lediglich Tatsachen referiert."Das sind keine Fakten, sondern Konstrukte."
Machen Sie sich schleunigst in die Bibliotheken, Herr Benz!
Sie werden überwältigt sein und hierbei können Sie die obskuren Ergüsse aus dem Hause NS-Propaganda sogar außen vor lassen.
Ihre angeblichen Konstrukte kann man in ganz normalen Büchern nachlesen.
Der Patentschutz auf „das Böse“ liegt nicht allein bei Deutschland.
Die Erscheinung des Kommunismus werde dabei"mit einer bestimmten Personengruppe in Verbindung gebracht".
Aber sicher und das wird wie folgt begründet:
Die immer wiederkehrende Progrome gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20.Jahrhunderts, die feindliche Ausgrenzung während der Zarenherrschaft ließ viele Juden die bolschewistische Idee als lang erwarteten Befreiungsschlag wähnen und daher engagierte man sich besonders intensiv.
Bei den großen Säuberungen zwischen 1918 und 1921 waren viele Befehlsgeber und Schlächter jüdischer Herkunft.
Auch wenn Ihnen das wenig schmeckt - es war leider so.
Mir gefällt übrigens auch nicht, daß unsere Großelterngeneration einen Diktator wählte, doch nach intensivem Selbststudium hinsichtlich der damaligen Ereignisse habe ich zumindest eine Erklärung dafür gefunden, auch wenn ich dieses nicht gutheißen kann.
So in etwa erging es zahlreichen Juden und anfänglichen Kommunisten, in Ost- und Westeuropa, die irritiert die Fratze der neuen Ideologie wahrnehmen mußten.
Die, welche sich einstmals für die neue Idee begeistert hatten, wichen entsetzt zurück und wurden zu erklärten Gegnern der"roten Springflut".
Das mußten zahlreiche aufrechte Menschen mit ihrem Leben bezahlen.
Selbst Lenin versuchte 1921/22 zurück zu rudern, doch da war es schon zu spät.
Was die Zarenherrschaft über Jahrzehnte nicht fertigbrachte, schaffte der Bolschewismus in wenigen Monaten, nämlich mehrere hunderttausend Menschen grundlos umzubringen.
Heute schätzt man die Opfer des Bolschewismus auf über 65 oder gar 70 Millionen Menschen.
Diese Zahlen stammen aus russischen Quellen und z.T. von jüdischen Autoren, Herr Benz.
Da kann selbst der Nationalsozialismus nicht ganz mithalten.
Dahinter stecke die Unterstellung,"die Juden wollen die Welt zerstören". Vielmehr habe sich Hohmann auf ein"obskures Buch" und ein Pamphlet des US-Industriellen Henry Ford berufen.
Welche Unterstellung dahintersteckt, interpretieren sie gerade hinein.
Das obskure Buch stammt von einem Historiker mit dem Doppelnamen Rogalla-Bieberstein und zeichnet sich durch zahlreiche Quellen aus und dürfte sehr gut recherchiert sein.
Da ich mich gerade intensiv auf das Gebiet der Judaica gestürzt und inzwischen über zwanzig Bücher zum Thema gelesen habe mit Schwerpunkt 1850 - 1970, kann ich die Thesen dieses „obskuren“ Buches nur bestätigen.
Der Wind der Perestroika hat übrigens genau die gleichen Sachverhalte an die Oberfläche gespült.
Wäre es nicht möglich nach den Schrecken der Vergangenheit endlich einmal im Hohmannschen Sinne die Hand zum Frieden auszustrecken?
Es hängt mir langsam aber sicher zum Halse raus von einem gutbezahlten Hofhistoriker immer wieder den gleichen Schmarren anhören zu müssen.
Ich fühle mich an die stickige Atmosphäre der untergehenden DDR erinnert.
Dort wollte man den Tatsachen auch nicht in's Auge sehen und Ereignisse wie die Berliner Luftbrücke wurden von Polit-Offizieren als nicht existent bezeichnet, weil es ihnen einfach nicht in den Kram paßte. [img][/img]
mfG
nereus
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VictorX
20.07.2004, 16:11
@ nereus
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Wie wärs mit Bücherverbrennen. Ich denke da an Alexander Solschenizyn. |
-->Titel: 200 Jahre zusammen.
Ausgesprochen lehrreich
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Alana
20.07.2004, 17:40
@ nereus
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Re: Offtopic: Ein Historiker der nicht lesen kann oder will und nicht darf |
-->hallo nereus
hat Benz dir schon geantwortet und erwartest du überhaupt Antwort von ihm?
Alana
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nereus
20.07.2004, 20:56
@ Alana
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Re: Offtopic: Ein Historiker der nicht lesen kann oder will - Alana |
-->Hallo Alana!
Deine Frage kann ich mit einem klaren NEIN beantworten.
Es handelte sich nur um einen fiktiven Disput, der verständlich meinen Standpunkt darlegen sollte.
Ich betrachte dies als legitimes Mittel einen winzigen Teilbereich der Ã-ffentlichkeit zu erreichen.
Das ich mir diese Ansicht nicht aus den Fingern gesogen habe, möchte ich mit einem kleinen Auszug aus meiner aktuellen Lektüre untermauern.
Das Buch heißt: Geheimimperium KGB und wurde von Jewgenia Albaz (russische Journalistin) verfaßt. Es erschien 1992 im dtv und hat die ISBN: 3-423-30326-3.
Auf Seite 122 liest man folgendes:
Als Jüdin interessiert mich etwas andere: Warum gab es unter den gefürchtesten Untersuchungsführern des NKWD-MGB so viele Juden? Eine Frage die mich sehr bewegt. Ich habe viel über sie nachgedacht, qualvoll nachgedacht.
Ich sagte mir: Prozentual gesehen, hatte es im NKWD nicht mehr Juden als beispielsweise Russen oder Letten gegeben. Dabei fiel mir ein, was Shabotinski, der Vater des Zionismus, schon im 19.Jahrhundert gesagt hat:"Geben Sie jedem Volk das Recht, eigene Schurken zu haben." Warum sollten die Juden denn nicht auch ihre Schurken haben?
An meinem geistigen Auge zogen Ereignisse aus der Geschichte vorüber: das blutige Massaker gegen die Juden um die Jahrhundertwende in Kischinjow, Progrome Anfang des Jahrhunderts in Odessa, blindwütige Judenvernichtung in der Ukraine im Bürgerkrieg... Ich redete, argumentierte, wiederholte mir bekannte Fakten, doch das brachte mich nicht weiter. Ein leidgeprüftes Volk sollte den Preis von Leid und Elend besser kennen.
Für die Juden im Russischen Reich, wo sie in Reservaten, den"Mestetschki", lebten, wo grausame Progrome stattfanden, wo ihre Rechte beschnitten wurden und die jungen Juden nicht studieren konnten (die"Kinder der Nikolaus-Soldaten" und Abkömmlinge der Kaufleute der ersten Gilde ausgenommen), war der Umsturz im Oktober 1917 gewiß ein Akt der Befreiung. Die Juden unterstützten die Revolution, denn sie verbanden mit ihr die Hoffnung auf Überleben, auf gleiches Recht für alle. Doch:"Was ist Revolution? Die Revolution kommt und schießt herum..", sagt Isaak Babel.
Jede Revolution setzt Kräfte frei und bringt auch den Abschaum an die Oberfläche. Das war 1917 nicht anders. Das blutige Handwerk des NKWD übten jene aus, die sich bestätigen, ihre Ambitionen durchsetzen und ihre Ängste unterdrücken wollten. Die Juden unterschieden sich da in nichts von anderen NKWD-Kollegen, es sei denn, sie waren gebildeter und kamen schneller voran. Mit großem Eifer gingen sie ans Werk, getrieben von der genetischen Angst, einer zu milden Gangart gegenüber ihresgleichen bezichtigt zu werden.
Dieser Auszug steht stellvertretend für viele anderen"Blicke in die Vergangenheit" und Martin Hohmann zitierte diesen Vergleih lediglich, um den Fokus auf das damalige Gesamtgeschehen zu lenken.
Er verbat sich zu Recht das deutsche Tätervolk weil man auch die Juden als Gesamtheit nicht an ihren Verbrechern messen darf.
Und was macht unserer Historiker Benz daraus? Er fabuliert von antisemitischem Gesamtwerk und ähnlich gefährlichem Unfug.
Zum Abschluß zitiere ich nochmals Frau Albaz (Seite 138):
Ich neige immer mehr zu der Ansicht, daß das Internationale Gericht in Den Haag die Verbrechen untersuchen sollte, die im Namen der kommunistischen Idee begangen wurden. Die kommunistische Idee sollte als eine Idee verurteilt werden, die Massenmord und Vergehen gegen die Menschlichkeit sanktionierte. Sie sollte verurteilt werden, so wie die nationalsozialistische Ideologie in Nürnberg - obzwar nur zum Teil - verurteilt worden ist.
mfG
nereus
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apoll
20.07.2004, 21:06
@ nereus
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Re: Offtopic: Ein Historiker der nicht lesen kann oder will - Alana |
-->>Hallo Alana!
>Deine Frage kann ich mit einem klaren NEIN beantworten.
>Es handelte sich nur um einen fiktiven Disput, der verständlich meinen Standpunkt darlegen sollte.
>Ich betrachte dies als legitimes Mittel einen winzigen Teilbereich der Ã-ffentlichkeit zu erreichen.
>Das ich mir diese Ansicht nicht aus den Fingern gesogen habe, möchte ich mit einem kleinen Auszug aus meiner aktuellen Lektüre untermauern.
>Das Buch heißt: Geheimimperium KGB und wurde von Jewgenia Albaz (russische Journalistin) verfaßt. Es erschien 1992 im dtv und hat die ISBN: 3-423-30326-3.
>Auf Seite 122 liest man folgendes:
> Als Jüdin interessiert mich etwas andere: Warum gab es unter den gefürchtesten Untersuchungsführern des NKWD-MGB so viele Juden? Eine Frage die mich sehr bewegt. Ich habe viel über sie nachgedacht, qualvoll nachgedacht.
>Ich sagte mir: Prozentual gesehen, hatte es im NKWD nicht mehr Juden als beispielsweise Russen oder Letten gegeben. Dabei fiel mir ein, was Shabotinski, der Vater des Zionismus, schon im 19.Jahrhundert gesagt hat:"Geben Sie jedem Volk das Recht, eigene Schurken zu haben." Warum sollten die Juden denn nicht auch ihre Schurken haben?
>An meinem geistigen Auge zogen Ereignisse aus der Geschichte vorüber: das blutige Massaker gegen die Juden um die Jahrhundertwende in Kischinjow, Progrome Anfang des Jahrhunderts in Odessa, blindwütige Judenvernichtung in der Ukraine im Bürgerkrieg... Ich redete, argumentierte, wiederholte mir bekannte Fakten, doch das brachte mich nicht weiter. Ein leidgeprüftes Volk sollte den Preis von Leid und Elend besser kennen.
>Für die Juden im Russischen Reich, wo sie in Reservaten, den"Mestetschki", lebten, wo grausame Progrome stattfanden, wo ihre Rechte beschnitten wurden und die jungen Juden nicht studieren konnten (die"Kinder der Nikolaus-Soldaten" und Abkömmlinge der Kaufleute der ersten Gilde ausgenommen), war der Umsturz im Oktober 1917 gewiß ein Akt der Befreiung. Die Juden unterstützten die Revolution, denn sie verbanden mit ihr die Hoffnung auf Überleben, auf gleiches Recht für alle. Doch:"Was ist Revolution? Die Revolution kommt und schießt herum..", sagt Isaak Babel.
>Jede Revolution setzt Kräfte frei und bringt auch den Abschaum an die Oberfläche. Das war 1917 nicht anders. Das blutige Handwerk des NKWD übten jene aus, die sich bestätigen, ihre Ambitionen durchsetzen und ihre Ängste unterdrücken wollten. Die Juden unterschieden sich da in nichts von anderen NKWD-Kollegen, es sei denn, sie waren gebildeter und kamen schneller voran. Mit großem Eifer gingen sie ans Werk, getrieben von der genetischen Angst, einer zu milden Gangart gegenüber ihresgleichen bezichtigt zu werden.
>Dieser Auszug steht stellvertretend für viele anderen"Blicke in die Vergangenheit" und Martin Hohmann zitierte diesen Vergleih lediglich, um den Fokus auf das damalige Gesamtgeschehen zu lenken.
>Er verbat sich zu Recht das deutsche Tätervolk weil man auch die Juden als Gesamtheit nicht an ihren Verbrechern messen darf.
>Und was macht unserer Historiker Benz daraus? Er fabuliert von antisemitischem Gesamtwerk und ähnlich gefährlichem Unfug.
>Zum Abschluß zitiere ich nochmals Frau Albaz (Seite 138):
> Ich neige immer mehr zu der Ansicht, daß das Internationale Gericht in Den Haag die Verbrechen untersuchen sollte, die im Namen der kommunistischen Idee begangen wurden. Die kommunistische Idee sollte als eine Idee verurteilt werden, die Massenmord und Vergehen gegen die Menschlichkeit sanktionierte. Sie sollte verurteilt werden, so wie die nationalsozialistische Ideologie in Nürnberg - obzwar nur zum Teil - verurteilt worden ist.
>mfG
>nereus
...wenn dann schon alle diese Ideen aus den gleichen Hirnen wie:Sozialismus-Kommunismus-Liberalismus-Kapitalismus,die unendliches Leid über die Menschheit gebracht haben und noch bringen.
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Firmian
20.07.2004, 21:36
@ apoll
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Re: Einmal, nur einmal, wünsche ich mir, es zu erleben,... |
-->daß Du den Text löscht, wenn Du nur einen Satz schreiben möchtest.
Es gibt dazu in der Mini-Edit-Leiste (direkt rechts neben dem Texteingabefeld)
unten rechts einen Schalter mit einem Kreuz darauf, der dies im Fingerzuck erledigt.
Ich verbleibe mit geringer, aber nicht erloschener Hoffnung.
Firmian
http://www.klugscheisser.org/
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Elli (Boardmaster)--
20.07.2004, 21:40
@ Firmian
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Re: Leider liest apoll die Reaktionen nicht........ |
-->>daß Du den Text löscht, wenn Du nur einen Satz schreiben möchtest.
>Es gibt dazu in der Mini-Edit-Leiste (direkt rechts neben dem Texteingabefeld)
>unten rechts einen Schalter mit einem Kreuz darauf, der dies im Fingerzuck erledigt.
>Ich verbleibe mit geringer, aber nicht erloschener Hoffnung.
>Firmian
>http://www.klugscheisser.org/
... oder er ignoriert sie. Ich habe es schon oft versucht. Vielleicht muss ich mir mal etwas Aufmerksamkeit verschaffen ;-)
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rocca
21.07.2004, 00:24
@ nereus
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Die PeinlichkeitsReserve in diesem Genre scheint unerschöpflich. |
-->aber was will man schon schließlich erwarten. Ist ja alles gesetzlich festgelegt.
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