kizkalesi
26.07.2004, 07:07 |
ot: erbitte Rat Thread gesperrt |
-->hallo und guten Morgen,
schon früh am Morgen eine (vielleichtfür den einen onder anderen gar nicht so kniffelige) Hilfestellung erbeten:
hat jemand aus vielleicht aktuellem Anlass (selbst, Verwandtschaft, Freunde) einen (ziemlich) definitiven Hinweis, ob man als Mieter nach dem neuen Mietrecht von 2001
<font size ="4">tatsächlich aus einer Wohnung/Haus mit einer Kündigungszeit von nur 3(drei) Monaten rauskommt, auch wenn man schon über 18 Jahre Mieter war und dass die S t a f f e l -Kündigungszeiten n u r noch für die Vermieter gelten??</font>
Nach Studium vieler Google- Literatur bin auch ich inzwischen verunsichert. Im Mietrecht mit ungezählten Quellen scheint es (zu)viele Standpunkte zu geben.
Anhand der nachfolgend aufgeführten Quelle („Altes Mietrecht“ / „Neues Mietrecht“ scheint es so (Mieter generell 3 Monate - wenn man will) zu sein.
Aber andere Quellen weisen immer wieder oder noch Staffel-Kündigungszeiten aus.
Wie gesagt: Hat jemand eine aktuelle Erfahrung?
Mir ( ehrlicherweise Verwandten in Deutschland) wäre eine ausserordentlicher Alptraum genommen.
Sie wohnen 18 Jahre drin, wollen jetzt so schnell wie möglich raus.
3 Monate wäre ok - nur eben keine 9 bzw. 12 Monate.
Danke für einen Hinweis
aws.
Kiz
_________________________________________________________________________
eine Quelle:
<font size="4">Das"ALTE" MIETRECHT bis zum 01.09.2001 </font>
Rechtsanwalt Gerald E. Bitzer - München
http://www.rabitzer.de/miet_alt.ht
Die häufig betroffenen Streitthemen bei gerichtlichen Mietauseinandersetzungen werden nachfolgend nach dem"alten" Rechtszustand des bis zum 1. September 2001 gültigen Rechts dargestellt. Die Beurteilung der Rechtslage war hier für den Laien deswegen besonders schwierig, weil innerhalb des BGB die Miete von Wohnraum nicht in einem eigenen Teil geregelt war. Durch die Gesetzesänderungen der letzten 40 Jahre war außerdem ein ungeordnetes Nebeneinander von ursprünglichen generellen Mietrechtsvorschriften und nachträglich eingefügten, konkret auf den Wohnraum bezogenen Spezialregelungen entstanden. Auch gab es in Spezialgesetzen zahlreiche Sonderregelungen.
Falls Sie sich über das ab dem 1. September 2001 in Kraft getretene neue Mietrecht informieren wollen, klicken Sie bitte nachfolgend:
Neues"aktuelles" Mietrecht ab dem 01.09.2001
Zurück zur Homepage
___________________________
Das steht im „ALTEN“
Der unbefristete Mietvertrag
stellt den gesetzlichen"Normalfall" dar, d.h. wenn keine Befristung vereinbart wird, kommt ein unbefristeter Mietvertrag zustande.
<font color=“FF000“>Die Kündigungszeiten sind für Mieter und Vermieter identisch, d.h. je nach Dauer des Mietverhältnisses zwischen 3 und 12 Monaten.</font> (siehe nachfolgend)
Für den Mieter ist der Mietvertrag ohne Angabe von Gründen innerhalb der Kündigungsfrist beendbar, der Vermieter jedoch braucht für eine Kündigung einen besonderen Grund. Im Falle von Mieterhöhungen sind die ortsüblichen Vergleichsmieten, die in den Mietspiegeln niedergelegt sind, zu beachten.
Ordentliche Kündigungsfristen
Hat der Vermieter einen gesetzlich anerkannten Kündigungsgrund, darf er nicht"von heute auf morgen" kündigen, er muss die gesetzlichen Kündigungsfristen beachten: Bei der Wohnraummiete richtet sich die Kündigungsfrist nach der Dauer der Überlassung der Wohnung:
3 Monate bei einer Wohndauer bis zu 5 Jahren,
6 Monate bei einer Wohndauer von mehr als 5 Jahren,
9 Monate bei einer Wohndauer von mehr als 8 Jahren und
12 Monate bei einer Wohndauer von mehr als 10 Jahren.
_____________________________________________________________________________
<font size="4">Das"NEUE" WOHNUNGSMIETRECHT ab dem 01.09.2001</font>
by Rechtsanwalt Gerald E. Bitzer - München
http://www.rabitzer.de/miet_neu.htm
Das steht im „NEUEN“
Die wesentlichen inhaltlichen Neuregelungen des neuen Mietrechts
Kündigungsfristen
Die Kündigungsfristen gelten zukünftig sowohl bei unbefristeten Mietverträgen als auch bei solchen, die zeitlich befristet sind. Damit soll den Mietern berufliche Mobilität erleichtert werden, aber auch ein kurzfristiger Umzug für ältere Mieter in ein Alten- oder Pflegeheim möglich gemacht werden. Es gelten zukünftige sogenannte asymmetrisch Kündigungsfristen. Aus der Erwägung heraus, dass Mieter und Vermieter sich nicht als gleichwertige leistungsfähige Partner gegenüberstehen, sondern die Mieter in aller Regel wirtschaftlich schwächer als die Vermieter sind, wird in Zukunft folgende unterschiedliche Regelung der Kündigungsfrist gelten
<font color=“FF000“>Für den Mieter gibt es zukünftig eine einheitliche Kündigungsfrist von drei Monaten.</font> Das wär's - aber ist es auch so?[/b]
<font color=“FF000“>Für den Vermieter gibt es eine Staffelung der Kündigungsfristen unter Berücksichtigung der Zeitdauer des Mietverhältnisses. Die Kündigungsfrist von 3 Monaten verlängert sich nach einer Mietzeit von mehr als fünf Jahren auf sechs Monate und nach einer Mietzeit von mehr als acht Jahren auf neun Monate.</font>
|
fridolin
26.07.2004, 09:17
@ kizkalesi
|
Kündigung |
-->Für alte Mietverträge gelten (so jedenfalls die herrschende Meinung) auch noch die alten Kündigungsfristen - was allerdings teilweise auch schon wieder angezweifelt wird: http://www.123recht.net/article.asp?a=9627&f=ratgeber_mietrecht_rabrorsenaltmietvertraege&p=1
Praktisch ist es das Vernüftigste, sich einfach mit dem Vermieter auf eine vorzeitige Beendigungs des Vertrages zu einigen.
Wenn das nicht geht: es ist gerichtlich anerkannt, daß bei schwerwiegenden Gründen (berufliche Versetzung, Familienzuwachs, gesundheitliche Gründe usw.) der Mieter eine vorzeitige Entlassung aus dem Mietvertrag verlangen kann, wenn er einen geeigneten Nachmieter stellt, der zum Eintritt in den Mietvertrag bereit ist. Liegen solche schwerwiegenden Gründe nicht vor, bleibt noch die Möglichkeit, dies über den Trick einer nicht erteilten Erlaubnis zur Untervermietung zu versuchen. http://www.123recht.net/article.asp?a=3614
Ebenso können noch weitere Sonderkündigungsrechte in Betracht kommen. http://www.123recht.net/article.asp?a=30&f=ratgeber_mietrecht_kuendigung&p=4
Aber"einfach so" wird es nicht gehen. Glücklich der, welcher einen einsichtigen Vermieter hat!
|
kizkalesi
27.07.2004, 12:07
@ fridolin
|
Re: Kündigung - @ fridolin |
-->hallo fidolin
besten Dank für deine Mühen.
Mich wundert, dass nur Du einen Hinweis hast, woraus ich ableite, dass wohl bereits 99 Prozent der Forumsteilnehmer zu den Eigentümern zu rechnen sind, die aber auch wiederum erst"daran beasteln", selbst darüberhinaus auch noch zum Vermieter zu werden...
==================
Der eine Kommentar des süddeutschen Anwalts, den du aufgegabelt hast, ist ja bezeichnend...:
Die Hauptsache ist ja wohl, daß keiner Bescheid weiß...
Das Ende vom Lied ist ja dann auch typisch für Absurdistan:
Es sind in 2001 neue Gesetze erlasssen worden, die aber gleich wieder von Klägern"kassiert" werden und durch wieder neue Verordnungen und Verfügungen nochmals direkt wieder kontrakariert werden usw. usw. bis am Ende Gott sei Dank wieder keine Sau Bescheid weiß, was Sache ist.
Der ganze Staat ist wirklich ein einziges Panoptikum!!!
Vielen Dank trotzdem und natürlich ist es immer das Beste, wenn man mit der"Gegenpartei" in Frieden und mit Einigungswillen zusammen - und auseinandergeht.
Es wird einem scheinst in Deutschland, wie ja nun jeder weiss, aber in vielen Fällen besonders und arg schwer gemacht...
Ich erinnere an die berühmte Streitkultur Maschendrahtzaun...
aws.
kiz
|
certina
29.07.2004, 11:58
@ kizkalesi
|
Re: Kündigung - @ fridolin /Erkenntnisse:soo den Bach runter ist es noch nicht, |
-->hallo,
zum piepen Kiz - ich habe/hatte gerade eine ähnliche Kündigungsproblematik.
Danke auch fridolin für Erhellendes.
Der Vermieter dachte (natürlich) wegen der berühmten Altverträge an 12 Monate - wir an 3 Monate (nach dem neuen Gesetzt). Ein befreundeter Anwalt hat in einem freundlichen Aufklärungsgespräch den Vermieter aufgeklärt, dass er(sie) keine Chance habe...und schon war Ruhe im Karton.
Sie ist auch ohnehin nicht streitsüchtig, was bestimmt die Ausnahme ist, das will ich hervorheben.
Aber ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus: Ich wollte mal aus aktuellem Anlass auf die Mietsituation in unserer mittelgrossen Mode/Werber/und Messegrossstadt (D) eingehen.
Ich hatte die Wohnung (für eine Nachmietersuche, zu der ich nicht verpflichtet bin und auch keinen Anlass hatte (weil die 3 Monate ok für uns waren), halt nur um die in privaten Schwierigkeiten (nicht finanziellen) steckende Vermieterin zu entlasten, eben weil ich ein fürchterlich netter Mensch bin...
Als rein in Immo-Scout
115 qm, bestes Zooviertel (ist wirklich gefragt, zumal die Wohnung (Haus von 1955) parkähnliche Blicke von 2 Balkonen/Terrassen (13 Meter lg.)bietet,3 Zi. wovon der Paraderaum knapp 60 qm hat, Kü, Di, 2 weitere Zi.
3 Parteien-Haus, oberste 2. Etage, 2 Keller, 1 kleine Garage,ganz verkahrsarme verkehrberuhigte breite sehr Allee mit 25Meter hohen Linden, dadurch jetzt auch keinen Gegenüber absolut k e i n e Parkplatzsorgen, sehr sonnig, hell, Thermoverglasung, plus 250 qm eigene Gartenparzelle(!) in traumhaft angelegten weiten Gärten mit uralten Zedern etc.,wodurch man auch hinten keine Gegenüber hat, wohl Echtholzparkett, tollste Nachbarn, alle mehr oder weniger Millionäre, also ehrlich"bestes und in "D" gefragtestes Ambiente" und zwar mitten in der Stadt (!!!!) 5 Minuten Rhein, 5 Minuten Kö, 3 Minuten StadtWald
aber
Parkett natürlich abgewetzt, Bad inkl WC mit ocker Fliesen von 1970, also mehr als ätzend, Küche dto und auch renovierungsbedüftig weil beides längst nicht zeitgemäß, nicht renoviert von uns, also alle Anstreicherarbeiten werden wir dem Nachmieter aufhalsen, also ein"gemischter Standard, aber nix Marmor etc.- weit gefehlt.
"angedrohte" neue Miete 1150 kalt (wir hatten sehr lange 850 plus bezahlt / 1100-1200 ist hier aber ganz normal und eher am unteren Ende, wird rechts und links mit Kußhand bezahlt, übrigens + 150 NK, + eigene Heizung (Erdgas)
Auf Grund der Immo-Scout-Anzeige am Sonntag hatte ich bis Di-Morgen
32 Bewerber (!)/meist Anrufer und ein paar mails.
Am Montag-Abend habe ich die Anzeige schleunigst deaktiviert.
Nach Bestellung/Besichtigungsterminen von 14 Paaren hatte ich mun genug und
folgende Bilanz
(der Rest kommt gar nicht erst in die Verlosung,
die nun die Vermieterung am Hals hat...)
Alle wollten keine Nacht drüber schlafen - sondern wollten die Wohnung ohne wenn und aber ,die meisten sogar ohne Bad/Kü-Renovierung,ja sogar das"Parkett braucht nicht abgeschliffen werden, das machen wir selbst in Eigenregie, und wir unterschreiben auch dann 'vollkommen renovierte Wohnung übernommen'..." und"um Ihre (meine) Renovierungspflichten bräuchte ich mir auch keine Sorgen zu machen..."
Es waren:
10 Ehepaare, 3"wir sind-Verlobt-Paare", 1 wilde Ehe,
alle im Alter von 32- 35 (schätzungsweise), 4 mit je einem Kind und komischerwiese davon die drei auch mit einem Hund (Labrador,G. Retriver)
3 Paare, von denen b e i d e bei Banken einen Job haben (z.Teil Prokura, HBV)
3 Paare, mit je einem Banker (alle bei namhaften Privatbanken) und der Partner mit lt. Stellung bei Elli Lylli, Metro, Vodafone.
Was die anderen alle so für Jobs hatten
Vize - Chefeinkäufer von Peek & Cloppenburg,
selbst. IT-Unternehmer (hatte Neuen Markt verpasst...)
Prokura bei O-2
Bereichsleiter Arcor
Art-Director Werbung
Etat-Directorin PR/ (2)
Konsultant Werbung (2)
Dipl.-Pädagogin,
Beamtin (höhere Laufbahn) im
Justizministerium (war die netteste...)
Dipl. Psychologin
Personaltrainer
Hautarzt
zweimal Mutterschutz
______________________________________________________________
Also will
1. heissen: Lage, Lage, Lage!
2.Und es gibt doch noch ein paar....nette Leute.
Es waren im Grunde alles"nette Leute", a l l e noch wohltuend wohlerzogen (!), gebildet, respektvoll, niveauvoll und sogar fast ausnahmslos sympathisch.
Es gibt in diesem Staat also immer noch"Funktionierendes auf dem Level eines"es-geht-ihm-noch-sehr-gut-Mittelstandes" und das hält in diesem Staat auch noch vieles zusammen und es ist deswegen bestimmt auch noch lange, lange, lange nicht alles im Ar....in Absurdistan
tschuess
G.C.
ps.ach so:
Warum wir die Traummietswohnung verlassen nach fast 2 Jahrzehnten?
Weil wir eine viel kleinere 08/15- ETW als Zweitwohnung gekauft haben und unseren Lebensmittelpunkt aber über kurz und weniger lang nach Spanien verlegen werden.
Wir haben die Faxen endgültig satt...trotz dieser endlich auch mal wieder wohltuenden, aber selten gewordenen Facette.
|
manolo
29.07.2004, 16:32
@ certina
|
Re: Kündigung - Erkenntnisse:soo den Bach runter ist es noch nicht, |
-->... und unseren Lebensmittelpunkt aber über kurz und weniger lang nach Spanien verlegen werden.
>Wir haben die Faxen endgültig satt...
Buenas tardes, amigo. Bravo!!
das ist ein sehr kluger Entschluß.
Er wird dein Leben(sgefühl) entscheidend verbessern und du wirst es nicht bereuen
man.
|
manolo
29.07.2004, 16:44
@ certina
|
Re: Immomarkt/ Kündigung -Erkenntnisse:soo den Bach runter ist es noch nicht, |
-->du hast ein Paradebeispiel vom Mietermarkt aus Düsseldorf abgeliefert.
In München sind die Preise nco horrenter
<font size="4">München, wo Wohnungsleerstand auch ein Fremdwort ist</font>
In München herrscht ein Vermietermarkt, trotz zuletzt sinkender Preise
In München wächst die Bevölkerung und das Angebot an Wohnimmobilien bleibt knapp
In der Bayermetropole ticken die Uhren anders als in den meisten deutschen Städten: Die Bevölkerung wächst, das Angebot an Wohnimmobilien bleibt knapp, Mieten und Kaufpreise bewegen sich im oberen Preisniveau.
"München wäre sicher prima. Aber die Stadt ist einfach zu teuer, vor allem Wohnungen". So oder ähnlich hört man immer wieder Freunde und Bekannte argumentieren, wenn es darum geht, ein viel versprechendes Stellenangebot in der bayerischen Metropole am Ende doch abzulehnen.
Auch wenn das Münchener Lohnniveau im Schnitt höher ist als anderswo in Deutschland, wirken die immens hohen Immobilienpreise auf potenzielle Neubürger oftmals abschreckend."Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt hat sich für Unternehmen und Erwerbstätige zwischenzeitlich zu einem Standortnachteil entwickelt", berichtet auch die HVB Expertise GmbH in ihrer Analyse zum Wohnungsmarkt München.
Leichte Entwarnung verheißen Zahlen, die der Ring Deutscher Makler jetzt veröffentlichte. Danach sind die Mietpreise in München in den vergangenen zwölf Monaten um durchschnittlich 5,2 Prozent gesunken. Ursache seien die angespannte wirtschaftliche Lage und die Angst der Menschen um ihren Arbeitsplatz. Wenn es mit der Wirtschaft aufwärts gehe, sei mit einem spürbaren Anziehen der Nachfrage zu rechnen. Der Bedarf werde dann auf ein viel zu geringes Angebot treffen, da die Baufertigstellungen in München im vergangenen Jahr nochmals gesunken seien. Damit diktieren auf dem Wohnimmobilienmarkt an der Isar bis auf weiteres die Eigentümer.
Für eine modern ausgestattete 70 qm große Wohnung müssen die Mieter im Schnitt 13,50 Euro/qm kalt hinblättern. In Luxuslagen werden bis zu 18 Euro/qm verlangt. Für weniger als zehn Euro kalt ist in München auch nach Informationen RDM kaum eine Mietwohnung zu bekommen.
Das Gros der Neubauwohnungen entsteht im Zuge größer Stadtentwicklungsprojekte, in deren Zuge ganze Quartiere umgewandelt oder neu errichtet werden. Die wichtigsten Vorhaben sind die Messestadt Riem, das Quartier"Arnulfpark", die"Parkstadt Schwabing" sowie die"Theresienhöhe". Von allen Projekten ist die Umnutzung des alten Münchener Flughafens am östlichen Stadtrand am weitesten fortgeschritten. So zogen die ersten von zukünftig 16 000 Einwohnern bereits 1998 nach Riem, pünktlich zur Eröffnung der neuen Messe, die das Herzstück des 560 Hektar großen Areals ist.
Für ein weiteres Stadtumbauprojekt zeichnet die Bahntochter Vivico verantwortlich. Der erste Bauabschnitt des Großprojekts"Neue Münchener Adressen" bringt neben Büros und Geschäften 850 neue Wohnungen an den Markt. Um weitere 1500 Einheiten bereichert die"Parkstadt Schwabing" den klammen Münchner Wohnungsmarkt. Am Grundproblem ändert das indessen wenig. Der Fehlbestand liegt bei rund 20 000 Einheiten. So bringen die Prestigeprojekte nur einen Tropfen auf dem heißen Stein
|
Baldur der Ketzer
29.07.2004, 18:38
@ certina
|
Re: interessante Berufsgruppen, denen es noch gut geht |
-->>3 Paare, von denen b e i d e bei Banken einen Job haben (z.Teil Prokura, HBV)
>3 Paare, mit je einem Banker (alle bei namhaften Privatbanken) und der Partner mit lt. Stellung bei Elli Lylli, Metro, Vodafone.
>Was die anderen alle so für Jobs hatten
>Vize - Chefeinkäufer von Peek & Cloppenburg,
>selbst. IT-Unternehmer (hatte Neuen Markt verpasst...)
>Prokura bei O-2
>Bereichsleiter Arcor
>Art-Director Werbung
>Etat-Directorin PR/ (2)
>Konsultant Werbung (2)
>Dipl.-Pädagogin,
>Beamtin (höhere Laufbahn) im
>Justizministerium (war die netteste...)
>Dipl. Psychologin
>Personaltrainer
>Hautarzt
>zweimal Mutterschutz
Hallo, certina,
vielen Dank für Deinen Bericht.
Der Laden läuft ja nur deswegen noch, trotz vierzig Jahren teils grotesker Verbrecherpolitik, weil die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einen guten Kern hat(te), oder darüberhinaus.
Jetzt sieh Dir mal die berufe an: entweder in Großkenzernen, was bedeutet, fern ab jeder Basiserfahrungen, oder im sicheren beamtenstatus, oder zumindest umverteilungsnah.
Es hat keine Handwerker drin, nur einen Selbständigen offenbar, keine Arbeiter oder geringverdienende, Aushilfskräfte, andere basisnahe Normalos (scheint klar, wegen Relation Einkommen/Mietpreis).
Bei diesen Bevölkerungsgruppen (meine Kundschaft) sieht Erwartung und konkrete Situation sehr viel brenzliger aus.
Es wird immer eine gewisse Oberschicht geben, aber ihre Stärke nimmt ab, und der breite Mittelstand schmilzt auch dahin wie ein Schneemann in der Sahelzone mittags um Zwölf. Und unten schauts eh angespannt aus.
Jetzt kommt übrigens Aldi auch in die Schweiz, fängt mit 40 oder so Filialen an.
Tja.
Mr.Smith hat ja schon darauf hingewiesen, daß das Leben immer weitergehen wird, auch, wenn der Drecksstaat krepiert ist. Das stimmt natürlich. Aber um in solchen Situationen gut durchzukommen, muß man zuvor zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen und Vorkehrungen getroffen haben.
In meinem Kundkreis gibt es Firmen, bei denen es brummt und auf Vollanschlag läuft. Dort herrscht keine getrübte Stimmung, die Erwartungen sind ebenfalls gut. Man rechnet dort mit weiteren Zuwächsen.
Aber das sind Einzelfälle.
Vom Rest machen die meisten auf heile Fassade und lassen sich nicht in die Karten sehen. Etliche davon findet man dann im Internet wieder, auf Ankündigungen von Versteigerungen.
Durch den boomenden Weltmarkt hat man, wie Euklid ja immer berichtet, jetzt steigende Preise im heimischen Markt, die locker durchsetzbar sind, obwohl die Branche daheim an sich überhaupt keine Preissteigerung verkraften kann.
Trotzdem geht das, weil die Kapazitäten voll sind, die Läger leer (Anpassung und Arbeit fürs Ausland), so daß jemand, der was braucht, froh sein muß, wenn er es überhaupt bekommt.
Die ganze Preistreiberei der letzten Jahre (0,00% Finanzierungen auf 48 Monate und son Scheiß) führte und führt dazu, daß immer mehr aus dem Wettbewerb ausscheiden. Müssen. oder es freiwillig tun.
Und auf einmal braucht jemand was, und es ist kein Lieferant mehr da.
Ende des Schweinezyklus. Auf ein Neues.
Bloß ist der Staat die große Unbekannte im Spiel. Da wird ein reset und neudurchlauf sehr viel schwieriger, und sein Leichengift wird die Wirtschaft noch auf lange Zeit verseuchen und vergiften.
Auch wenn man das in den oberen Banketagen und bei den Energieversorgern/Mobilfunkern nicht groß mitbekommen wird.
Beste Grüße vom Baldur
|