dottore
05.08.2004, 10:27 |
Schwächelt der US-Konsument? Thread gesperrt |
-->Hi,
einige aktuelle Zahlen vom Commerce Department:
- Consumer Spendings Juni: minus 0,7 gg. Vm (Mai: plus 1,0). Erster Drop seit Sep 03 und schärfster Drop seit Sep 01. Die CS machen bekanntlich 2/3 des BNP aus.
- Details: Spending bei durable goods minus 5,9 (Mai: plus 3,7), angeführt von Autos und anderen"big ticket" items.
- New Residential Sales Juni: minus 0,8 gg. Vm. Häuser neu kosten im Schnitt 262.400 $. Der Bestand an fertigen, noch nicht verkauften Häusern reicht für 3,4 Monate bei Abverkauf wie bisher.
- ADVANCE MONTHLY SALES FOR RETAIL TRADE AND FOOD SERVICES Juni: minus 1,1 %. Retails sales: minus 1,2 %.
- Private Construction: minus 0,4.
Alle Zahlen liegen aber noch deutlich über Juni 03 und der Mai 04 war, wie gesagt, noch im vollen Plus-Trend.
Muss also nicht heißen, kann aber was heißen. Denn wenn mal wieder eine"Rezession" müsste sie mit irgendwelchem Minus anfangen. Also auf die Watchlist.
Gruß!
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eroland
05.08.2004, 11:42
@ dottore
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Juli-Daten deuten wieder auf Beschleunigung |
-->Chain Store Sales aus Redbook Report (Insitnet, erscheint wöchentlich) ergaben ein Plus im Juli. Zudem drehte die Jahresrate in den letzten beiden Wochen wieder nach oben.
Total Vehicle Sales erholten sich im Juli wieder von ihrem Einbruch.
Alles in allem scheint sich der Konsum von seinem Einbruch im Juni wieder erholt zu haben. Schlüssel für die weitere Entwicklung bliebt der Arbeitsmarkt.
Dazu sehen nicht alle Indikatoren gut aus: Help Wanted Index verharrt auf Tiefstständen, und die Emplyoment-Komponente des wichtigen PMI Non-Manufacturing fiel auf 50 Punkten und signalisiert erstmals seit Sep 2003 keine Beschäftigungszunahme im wichtigen Dienstleistungssektor (80% des US-BIP).
Andere Arbeitsmarktindikatoren hingegen (Jobless Claims, NIFB-Umfragen) zeigen auf weiteres Stellenwachstum hin.
Payroll-Statistik von morgen Freitag für Juli wird stark beachtet. Man sollte aber schauen, wieviele der neuen Stellen aus der Modellschätzung aus dem Net Birth/Death-Model stamman.
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kingsolomon
05.08.2004, 12:15
@ eroland
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Die Beschleunigung kommt so oder so - wegen des Wahlkampfes |
-->Dass die NeoCons keinerlei Hemmungen haben, die Realität so zurechtzubiegen
wie sie es grade benötigen haben sie in der Vergangenheit immer wieder
zu Genüge bewiesen.
US-Wirtschaftsdaten sind im Grunde Blendgranaten für's Fussvolk.
Ich sehe keinen Grund, warum man die ernst nehmen sollte.
Übrigens morgen nachmittag kommen die US Arbeitsmarktzahlen. Meine Wette:
Bush wird der Welt zeigen, was für ein Held er ist; heisst, die Zahl
neugeschaffener Stellen dürfte weit über den Erwartungen liegen; schliesslich ist nur noch 3 Monate bis zum Urnengang....
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eroland
05.08.2004, 13:55
@ kingsolomon
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hm soo weite würd ich nicht gehen, siehe letzter Monat |
-->auch wenn das neue Schätzmodell (man addiert geschätzte Jobs aus Kleinfirmen und Stratups dazu) das Jobwachstum im Frühling wie auf Bestellung aus dem Hut gezaubert wurde, fiel der letzte Monat richtiggehend enttäuschend aus.
Man kann Zahlen um ein paar Zehntel marinieren und durchbraten - an den Realitäten änderts nix. Und die Wirtschaftsindikatoren kommen aus vielen verschiedenen Instituten, die sich nicht alle von der Regierung kontrollieren lassen.
Und im übrigen ist doch zu hoffen, dass es den Amis läuft - was würden wir in Europa ohne den US-Konsument tun? Wir wären um ein paar Spuren ärmer!
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Ecki1
05.08.2004, 14:40
@ eroland
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Re: Wer soll jetzt konsumieren? |
-->Und im übrigen ist doch zu hoffen, dass es den Amis läuft - was würden wir in Europa ohne den US-Konsument tun? Wir wären um ein paar Spuren ärmer!
Nanu, das verstehe ich jetzt aber nicht so ganz. Was der Ami nicht konsumiert, bleibt doch für uns selbst übrig, denn von grünen Scheinchen wird man bekanntlich nicht satt...
Fröhliches Konsumieren
wünscht Ecki1[img][/img]
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eroland
05.08.2004, 15:28
@ Ecki1
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Überkonsum und Überproduktion... |
-->Ohne den"Überkonsum" der Amis würden unsere Volkswirtschaften erheblich weniger produzieren können - auch würde China weniger exportieren können - und damit auch weniger deutsche Maschinen importieren....der Rattenschwanz ist lang. Und an der Spitze steht weiterhin der konsumwütige Ami.
Oder liegts am europäischen"Unterkonsum"? ;-)
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Ecki1
05.08.2004, 15:55
@ eroland
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->Ohne den"Überkonsum" der Amis würden unsere Volkswirtschaften erheblich weniger produzieren können
Nein. Die Produktionskapazitäten bleiben vom amerikanischen Konsum unberührt. Man kann ja schliesslich auch auf Halde produzieren, wie uns die französische Landwirtschaft und die deutsche Autoindustrie seit Jahren vorexerzieren. Oder ging es dir nicht vielmehr um Zahlungsströme?
- auch würde China weniger exportieren können - und damit auch weniger deutsche Maschinen importieren....
In China werden längst deutsche Maschinen hergestellt: siehe Heidelberger Druckmaschinen, Steag Anlagentechnik und Deutz Turbinen. In Deutschland sitzen hauptsächlich noch Entwicklungsabteilungen, Marketing, Spezialsupport und Administration.
der Rattenschwanz ist lang. Und an der Spitze steht weiterhin der konsumwütige Ami.
... vor allem aber diejenigen, die an den konsumwütigen Ami verkaufen und an die Werthaltigkeit seiner Zahlungsversprechen glauben.
Oder liegts am europäischen"Unterkonsum"? ;-)
Die Nettokreditaufnahme ist in Europa niedriger als im Amiland. Vielleicht liegt`s ja daran.
Gruss!Ecki[img][/img]
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kingsolomon
05.08.2004, 16:02
@ eroland
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Re: hm soo weit würd ich nicht gehen, siehe letzter Monat |
-->
ein paar Zehntel? Die durch das Birth/Death Modell"geschaffenen" und von der
Presse gefeierten neuen Stellen sind nahezu identisch mit dem GesamtPlus an
Stellen in USA.
Der kritische Punkt bez. der"Revovery" war doch lange Zeit ihr"jobless"
Attribut. Dieses Loch hat man damit nun statistisch zugemacht und seither
ist Ruhe im Medienwald... Und für den Finanzmarkt is das ein gewaltiger
Unterschied.
Ob diese hypothetischen Jobs tatsächlich existieren oder nicht steht auf einem
ganz anderen Blatt. Aber wen interessiert das schon, wenn die Rezeptoren mit dem kürzestmöglichen Gedächtnis und einer allgemein unkritischen Geistesverfassung gesegnet sind?!
Auffällig z.B. auch(nun ja, ist relativ ), die Tendenz bei den wöchentlichen"jobless claims" die Vormonate nach oben zu revidieren, wenn die Zahlen besser
als die allgemeinen Erwartungen sind und sie nach unten zu revidieren, wenn
die Zahlen einer Woche schlechter ausfallen. Das gibt dann immer hübsche
Schlagzeilen. Und so können die dort die Arbeitslosenanträge
unendlich lange"fallen", während die absoluten Zahlen stagnieren. Ein statistisches Perpetuum Mobile.
<ul> ~ CES Net Birth/Death Model - Daten</ul>
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eroland
05.08.2004, 16:11
@ Ecki1
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->>Ohne den"Überkonsum" der Amis würden unsere Volkswirtschaften erheblich weniger produzieren können
>Nein. Die Produktionskapazitäten bleiben vom amerikanischen Konsum unberührt. Man kann ja schliesslich auch auf Halde produzieren, wie uns die französische Landwirtschaft und die deutsche Autoindustrie seit Jahren vorexerzieren. Oder ging es dir nicht vielmehr um Zahlungsströme?
Die Exportüberschüsse aus Asien nach den USA sind eine Folge der grossen Konsumlust der Amerikaner. Genauso profitieren die Wirtschaften hier in Europa davon. Wo liegt hier das Problem?
> - auch würde China weniger exportieren können - und damit auch weniger deutsche Maschinen importieren....
>In China werden längst deutsche Maschinen hergestellt: siehe Heidelberger Druckmaschinen, Steag Anlagentechnik und Deutz Turbinen. In Deutschland sitzen hauptsächlich noch Entwicklungsabteilungen, Marketing, Spezialsupport und Administration.
=>Sieh dir mal die Entwicklung der deutschen Exporte nach China an! Das sagt alles aus.
>der Rattenschwanz ist lang. Und an der Spitze steht weiterhin der konsumwütige Ami.
>... vor allem aber diejenigen, die an den konsumwütigen Ami verkaufen und an die Werthaltigkeit seiner Zahlungsversprechen glauben.
>Oder liegts am europäischen"Unterkonsum"? ;-)
>Die Nettokreditaufnahme ist in Europa niedriger als im Amiland. Vielleicht liegt`s ja daran.
Welche Nettokreditaufnahme? Ich spreche vom privaten Konsum.
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Ecki1
05.08.2004, 16:23
@ eroland
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->Welche Nettokreditaufnahme? Ich spreche vom privaten Konsum.
Genau hier liegt doch der Hund im Pfeffer begraben. Während der amerikanische Privatkonsument tendenziell eher eine Bilanzverlängerung betreibt (mortgage cash out und unzählige Kreditkarten), versucht der europäische Privatkonsument mit Ausnahme der Briten tendenziell eher (gewollt oder ungewollt), nicht zu viel neue Schulden zu machen. Der beim Konsum geflossene Cash strömt dann über Umwege zum produzierenden Unternehmen zurück, und hier ist die Bereitschaft zu neuen Krediten diesseits und jenseits des grossen Teichs gleichermassen gering,
findet Ecki1[img][/img]
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eroland
05.08.2004, 18:24
@ Ecki1
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->>Welche Nettokreditaufnahme? Ich spreche vom privaten Konsum.
>Genau hier liegt doch der Hund im Pfeffer begraben. Während der amerikanische Privatkonsument tendenziell eher eine Bilanzverlängerung betreibt (mortgage cash out und unzählige Kreditkarten), versucht der europäische Privatkonsument mit Ausnahme der Briten tendenziell eher (gewollt oder ungewollt), nicht zu viel neue Schulden zu machen. Der beim Konsum geflossene Cash strömt dann über Umwege zum produzierenden Unternehmen zurück, und hier ist die Bereitschaft zu neuen Krediten diesseits und jenseits des grossen Teichs gleichermassen gering,
>findet Ecki1[img][/img]
Die tiefe Sparquote ist erst seit ca. 1998 ein Faktum, vorher war die Sparquote erheblich höher (aktuell bei 1%, davor bei 9%). Warum? Im Zuge der Asset-Inflation, erst bei den Aktienkursen, dann bei den Häuserpreisen, haben die Amerikaner ihre Bilanzen auf der Aktivseite verbessern können. Die besseren Jobaussichten in den USA haben das ihre dazu beigetragen, dass man bereit war, mehr Schulden zu machen.
Wären die Arbeitsmärkte in Europa gleich flexibel wie in den USA, ich würde darauf wetten, dass auch hier die Privatschulden höher wären.
Dadurch, dass die Amis so viel mehr konsumieren als sie produzieren, steigen die Importe drastisch. Dadurch diese Entwicklung der HAndelsbilanz
Aber: Wir in Europa (die Asiaten sowieso) können doch nur froh sein darüber, dass sie unsere Waren importieren, wer sonst würde denn einspringen an derer Stelle?
Die Kreditvergabe hat mit Investitionen zu tun, d.h. es gibt eine Kreditausweitung in den Gebieten wo mehr investiert wird. Da läuft in den USA (v.a. bezogen auf den Industriesektor) sicherlich nicht der grosse Run..
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Ecki1
05.08.2004, 18:43
@ eroland
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->[/i]Aber: Wir in Europa (die Asiaten sowieso) können doch nur froh sein darüber, dass sie unsere Waren importieren, wer sonst würde denn einspringen an derer Stelle?[/i]
Tja, die Handelsbilanz ist eine unvollständige Betrachtung der Import- und Exportvorgänge. Denn der Austausch über den grossen Teich hinweg umfasst nicht nur Güter und Dienstleistungen. Die Differenz, also das Handelsbilanzdefizit, sollte sich zusammensetzen aus Eigentumstransfer (sprich: Aktien und Immobilien) sowie dem Erwerb von Forderungspapieren jedweder Art. Insoweit hat man dann unterm Strich wieder ein ausgeglichenes Ergebnis und auf die Güter und Dienstleistungen kommt`s anscheinend seit Beginn der"New Economy" auch immer weniger an,
meint Ecki1[img][/img]
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eroland
05.08.2004, 20:36
@ Ecki1
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->Grundaussage war: Der amerikanische Konsument ist der grosse Treiber des Wachstums der europäischen und asiatischen Wirtschaften.
Wozu die Verschlaufung in die Zusammensetzung der Handelsbilanz?
Wieso gehst du nicht auf die Grundaussage ein sondern verrenkst dich in die Zusammensetzung der Handelsbilanz? Die Ströme können in jedem Lehrbuch nachgelesen werden.
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eroland
05.08.2004, 20:47
@ kingsolomon
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auf die Märkte schauen! |
-->>
>ein paar Zehntel? Die durch das Birth/Death Modell"geschaffenen" und von der
>Presse gefeierten neuen Stellen sind nahezu identisch mit dem GesamtPlus an
>Stellen in USA.
>Der kritische Punkt bez. der"Revovery" war doch lange Zeit ihr"jobless"
>Attribut. Dieses Loch hat man damit nun statistisch zugemacht und seither
>ist Ruhe im Medienwald... Und für den Finanzmarkt is das ein gewaltiger
>Unterschied.
>Ob diese hypothetischen Jobs tatsächlich existieren oder nicht steht auf einem
>ganz anderen Blatt. Aber wen interessiert das schon, wenn die Rezeptoren mit dem kürzestmöglichen Gedächtnis und einer allgemein unkritischen Geistesverfassung gesegnet sind?!
>
>Auffällig z.B. auch(nun ja, ist relativ ), die Tendenz bei den wöchentlichen"jobless claims" die Vormonate nach oben zu revidieren, wenn die Zahlen besser
>als die allgemeinen Erwartungen sind und sie nach unten zu revidieren, wenn
>die Zahlen einer Woche schlechter ausfallen. Das gibt dann immer hübsche
>Schlagzeilen. Und so können die dort die Arbeitslosenanträge
>unendlich lange"fallen", während die absoluten Zahlen stagnieren. Ein statistisches Perpetuum Mobile.
Mir ist bis auf die letzte Stelle klar wie die Zahlen zum Arbeitsmarkt aussehen. Nur gab es tatsächlich Bedenken betreffend der früheren Payroll-Statistik, da dort tatsächlich die Zahl der geschaffenen Stellen v.a. aus klein- und mittelgrossen Firmen nciht eingeschlossen waren. Diese werden nun halt geschätzt.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt sieht unter edr Motorhaube nciht wirklich gut aus; das kann man mit keiner Methode kaschieren. Man bedenke, dass die Zinsen praktisch auf dem Stand vom Jahresbeginn stehen!! Das sagt doch alles.
Bei den Jobless Claims sollte man eh nur auf den 4-Wochen-Schnitt achten, denn die wöchentlichen Zahlen sind zu volatil. Aber der Trend zeigt shcon auf eine Zunahme der Beschäftigung hin.
Nur: Das Stellenwachstum ist sowieso zu mager um den Aufschwung selbsstragend zu machen!
Dazu laufen die Fiskalimpulse langsam aus...also allzu optimistisch kann man für den Konsum sowieso nicht sein.
Wichtig: Es sind die Märkte, die die wahren Infos liefern, nciht der Blätterwals. Aktien- und Zinsnotierungen erzählen die Wahrheit. Sie bleiben die besten Vorlaufindikatoren...
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Ecki1
05.08.2004, 21:21
@ eroland
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->Grundaussage war: Der amerikanische Konsument ist der grosse Treiber des Wachstums der europäischen und asiatischen Wirtschaften.
Wozu die Verschlaufung in die Zusammensetzung der Handelsbilanz?
Um zu zeigen, dass zum Verständnis des Gesamtbildes zwei Seiten gehören!
1. Der amerikanische Konsument, der konsumiert
2. Der asiatische oder europäische Produzent, der amerikanische Immobilien, Aktien oder Forderungspapiere akzeptiert.
Also: Um das Spiel zu beenden, kann 1. oder 2. wegfallen, anders als bei deiner Aussage, die sich nur auf 1. bezieht. Die Lokomotive der Weltwirtschaft hat also nicht nur eine evt. lockere Radmutter, sondern mindestens deren zwei.
Wieso gehst du nicht auf die Grundaussage ein sondern verrenkst dich in die Zusammensetzung der Handelsbilanz?
Manche scheinbare Verrenkung hat schon überraschend einen Torschuss geliefert!
Die Ströme können in jedem Lehrbuch nachgelesen werden.
Hast du`s getan?
Gruss!Ecki[img][/img]
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Ecki1
05.08.2004, 21:25
@ eroland
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Re: Ganz meine Meinung! Also am besten die Statistiken kicken. |
-->Und: Je grösser und liquider ein Markt, umso schwerer lässt er sich manipulieren.
Gruss!Ecki[img][/img]
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Turon
06.08.2004, 03:01
@ Ecki1
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Hallo ecki1 |
-->>Und: Je grösser und liquider ein Markt, umso schwerer lässt er sich manipulieren.
[b]Daß die Charts mehr liefern, als übliche Indikatoren, wie zum Beispiel
amerikanische Arbeitslosenstatistiken, die meines Erachtens deutlich stärker kaschiert werden durfte klar sein.
Allerdings laufen wir bei Aktien und Co ggf - durch massive Eingriffe ebenfalls in die Sackgasse.
Schließlich wissen wir alle, daß hoher Rohölpreis automatisch zu Rekorddefiziten in der Außenhandelbilanz führt und das sich der Konsum mehr
zu Konsumartikel erster Bedeutung verschieben (Heizung, Sprit und so weiter).
Sprich Dienstleistungsgewerbe kann durch Umsatzeinbußen wegen der Warenkorbverschiebung nicht zwingend durchstarten, die Jobs werden im Ausland geschaffen.
Deswegen sagen uns die Statistiken etwas anderes aus - nämlich - der Aufschwung in USA wird tatsächlich durch den hohen Rohölpreis verhindert.
Ich neige generell die Zahlenwerke der Amerikaner mittlerweile für Bildzeitunggeschwätz zu halten - sie sind nur wichtig für kurzfristige Dollarvolalität.
Die einzelnen Aktienkurse sagen viel deutlicher wo man demnächst Umsatzverluste bereits vermutet, aufgrund der Änderungen.
Und dass die Aktienkurse im Moment uns wegbrechen im typischen Konsumsektor -
bedeutet für mich zumindest, daß wir uns auf eine Baisse durchaus vorbereiten sollten.
Gruß
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eroland
06.08.2004, 07:31
@ Ecki1
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->>Um zu zeigen, dass zum Verständnis des Gesamtbildes zwei Seiten gehören!
>2. Der asiatische oder europäische Produzent, der amerikanische Immobilien, Aktien oder Forderungspapiere akzeptiert.
>Also: Um das Spiel zu beenden, kann 1. oder 2. wegfallen, anders als bei deiner Aussage, die sich nur auf 1. bezieht. Die Lokomotive der Weltwirtschaft hat also nicht nur eine evt. lockere Radmutter, sondern mindestens deren zwei.
Angefangen hat die Diskussion darüber, ob der Konsum schwächelt. Das allein kann schon abgehandelt werden via x Seiten im Forum. Wenn man dazu noch die These aufstellt, dass der Überkonsum der USA seine positiven Seiten hat für die restliche Welt, so ist das doch einfach nachzuvollziehen, oder?
>Manche scheinbare Verrenkung hat schon überraschend einen Torschuss geliefert!
Diese hier aber nicht.
>Hast du`s getan?
Gleiche Frage zurück!
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Ecki1
06.08.2004, 07:36
@ Turon
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Re: Hallo ecki1 |
-->Hallo Turon
Daß die Charts mehr liefern, als übliche Indikatoren, wie zum Beispiel
amerikanische Arbeitslosenstatistiken, die meines Erachtens deutlich stärker kaschiert werden durfte klar sein. Allerdings laufen wir bei Aktien und Co ggf - durch massive Eingriffe ebenfalls in die Sackgasse.
Moment mal - letztendlich geht`s doch an der Börse ums Geldverdienen und nicht ums Weltverbessern. Wenn dann irgendein Titel schnell genug steigt, kümmert es doch niemanden, wer da eingegriffen hat, oder nicht?
Deswegen sagen uns die Statistiken etwas anderes aus - nämlich - der Aufschwung in USA wird tatsächlich durch den hohen Rohölpreis verhindert.
Nein! Es gibt einen Aufschwung, aber nicht dort, wo man ihn amtlicherseit vermutet hätte. Er findet einerseits auf den Rohwarenmärkten statt, aber mit einer gewissen Verzögerung auch bei der Rohstoffgewinnung und -exploration.
Ich neige generell die Zahlenwerke der Amerikaner mittlerweile für Bildzeitunggeschwätz zu halten - sie sind nur wichtig für kurzfristige Dollarvolalität.
Statistiken zeigen nur das, worauf der Auftraggeber der Studie sein Augenmerk richtet. Das läuft beim Marktscreening ähnlich: Wenn ich mir nur die grosskapitalisierten amerikanischen Konsumtitel anschaue, laufen mir zwei kalte Schauer über den Rücken: der eine wegen der Fundamentalkennzahlen, der andere wegen des Abwärtstrends. Die Wirklichkeit ist allerdings komplizierter.
Und dass die Aktienkurse im Moment uns wegbrechen im typischen Konsumsektor -
bedeutet für mich zumindest, daß wir uns auf eine Baisse durchaus vorbereiten sollten.
... Ja, aber halt im wesentlichen bei den grosskapitalisierten Werten.
Gruss!Ecki[img][/img]
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Ecki1
06.08.2004, 08:48
@ eroland
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Re: Überkonsum und Überproduktion... |
-->Angefangen hat die Diskussion darüber, ob der Konsum schwächelt. Das allein kann schon abgehandelt werden via x Seiten im Forum. Wenn man dazu noch die These aufstellt, dass der Überkonsum der USA seine positiven Seiten hat für die restliche Welt, so ist das doch einfach nachzuvollziehen, oder?
Er hat positive Seiten, aber steht nicht im luftleeren Raum.
Gruss!Ecki[img][/img]
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