--><font sÃze="4">Weniger Passanten in den Einkaufsmeilen</font>
Kölner Schildergasse am besten besucht -
Attraktive Neueröffnungen beleben den Besucherstrom
Die Kölner Schildergasse ist den übrigen Einkaufsmeilen in Deutschland in der Gunst der Passanten wieder einmal davon gelaufen. Zumindest ergibt das die jüngste"Frequenzuntersuchung" des auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Beratungsunternehmens Kemper's. Tendenziell sanken die Besucherzahlen, was der Stimmung im Einzelhandel entspricht.
17 460 Kauf- oder Schaulustige registrierten die Kemper's-Zähler (Samstag, 5. Juni zwischen 12 und 13 Uhr) in Köln. Das ist mehr als genug, um Münchens Kaufingerstraße, mit 14 895ebenfalls im Plus, auf den zweiten Platz zu verweisen. Auf Rang drei macht die Zeil in Frankfurt/Main das gleiche Spitzentrio wie im Vorjahr komplett.
Kemper's ist nicht das einzige Unternehmen, das Frequenzuntersuchungen durchführt. Ein Vergleich, etwa mit den Zahlen von Engel &Völkers, erscheint aber nicht nur wegen der recht unterschiedlichen Ergebnisse wenig ergiebig.
Gerhard K. Kemper, geschäftsführender Gesellschafter der Kemper's Holding GmbH, beschreibt die Zählung von Passantenfrequenzen wohl recht treffend als"Momentaufnahme".
Angefangen bei solchen banalen Einflussfaktoren wie dem Wetter bis hin zur Auswahl der Zählpunkte seien zahlreiche Ungenauigkeiten in Frequenzuntersuchungen schon von Hause aus"eingebaut", was Quervergleiche - anders als etwa bei Daten aus den Büromärkten - erübrige. Der Aussagewert von Frequenzanalysen liege in den erkundeten Trends.
Ein solcher Trend sei bei Kemper's der allgemeine Rückgang der Passanten-Zahlen. Und das könne nicht nur am unbestritten miserablen Wetter liegen. Wie zur Bestätigung präsentieren sich (neben den beiden Spitzenreitern) auch einige Ausreißer aus dem Negativtrend - und zwar solche Einkaufsstraßen, die mit neuen Anziehungspunkten aufwarten konnten. In Hannover (plus 2900 Passanten) nennt Kemper's in diesem Zusammenhang drei Neueröffnungen (H&M, Esprit und die Buchhandlung Weiland) in der untersuchten Georgstraße. Auch Münchens Weinstraße wird aufsteigende Tendenz attestiert; für Kemper's ist die Eröffnung der"Fünf Höfe", die Weinstraße und Marienplatz miteinander verbinden, der aussschlaggebende Faktor dafür.
Nach Berlin sucht man unter den"besten Zehn" der deutschen Bummelmeilen vergebens. Als"polyzentrischer Standort mit zahlreichen 1a-Lagen" zeigt sich die Hauptstadt erst unter den"oberen 25" und zwar mit Tauentzienstraße und Kurfürstendamm. Ähnlich beschreibt Kemper's die Situation in Hamburg, auch hier erreichen weder Spitaler Straße noch Mönckebergstraße die"magische 10 000", die einen Platz unter den zehn am meisten frequentierten Einkaufsstraßen garantiert.
In Ostdeutschland lagen die von Kemper's ermittelten Passantenfrequenzen rund 20 Prozent unter den Vorjahreswerten. Spitzenreiter wurde die Leipziger Petersstraße, die auch bundesweit zu den 20 meistbesuchten Einkaufsstraßen gehört. Trotz des schlechten Wetters legten die Brandenburger Straße in Potsdam und der Anger in Erfurt am stärksten von allen untersuchten ostdeutschen Standorten zu. Rückläufige Passantenfrequenzen zählte Kemper's dagegen in der Prager Straße (Dresden), der Grimmaischen Straße (Leipzig) und in den Spitzenlagen von Halle, Jena und Schwerin.
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