-->Praxisgebühr in 250.000 Fällen nicht bezahlt
Allein in Brandenburg und Sachsen hätten angeblich knapp 10.000 Patienten im ersten Quartal die Praxisgebühr nicht bezahlt. Bundesweit hätten einem Zeitungsbericht zufolge im ersten Halbjahr sogar rund 250.000 Patienten nicht bezahlt.
Wie die in Cottbus erscheinende"Lausitzer Rundschau" heute berichtet, seien es in Brandenburg 4.027, in Sachsen 5.700 offene Rechnungen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) in beiden Bundesländern rechneten im zweiten Quartal mit ebenso vielen Fällen.
Hans-Joachim Helming, Vorstandschef der KV Brandenburg, gehe davon aus, dass nur wenige Patienten die Gebühr bewusst verweigern. Oft gebe es Streit, weil Überweisungen vergessen und später nicht nachgereicht würden. Viele offene Forderungen resultierten auch aus Notfallbehandlungen. In den vorliegenden Fällen sei bereits durch die niedergelassenen Ärzte eine Zahlungsaufforderung verschickt worden. Jetzt würden Mahnverfahren eingeleitet, sagte der Chef der KV Brandenburg. Verglichen mit den Arztbesuchen insgesamt sei die Zahl der Mahnverfahren zwar vergleichsweise gering, mit Kosten bis zu 60 Euro pro Fall jedoch teuer.
Bundesweit hätten dem Blatt zufolge im ersten Halbjahr etwa 250.000 Patienten die Praxisgebühr nicht bezahlt, bei rund 60 Millionen Arztbesuchen als Erstkontakt im selben Zeitraum. Nach Angaben der KV lagen die Arztbesuche im zweiten Quartal um neun Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Bereitschaftsdienste würden seit Einführung der Praxisgebühr seltener in Anspruch genommen.
|