bonjour
11.08.2004, 15:46 |
Selbstversuch mit 345 Euro Thread gesperrt |
-->
ein interessanter Selbstversuch, liest sich gut.
"Doch dann stelle ich fest, dass die Welt sich verengt. Meine Mobilität ist plötzlich eingeschränkt. Mit dem Rad kann ich mich zwar in der City gut bewegen, aber lange Strecken werden zum Problem. Um meine Mutter in Spandau zu besuchen, muss ich Bahn und Bus benutzen. Hin und zurück vier Euro. Ich frage mich, wie sich wohl echte Langzeitarbeitslose fühlen, wenn alle solchen Besuche zum Luxus werden. Ich frage mich, wie die Leute mit diesem Zustand umgehen."
gruß b.
<ul> ~ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/seite_3/365797.html</ul>
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Baldur der Ketzer
11.08.2004, 15:55
@ bonjour
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Re: Selbstversuch mit 345 Euro |
-->Hallo, bonjour,
bei mir würde Panik ausbrechen, und ich würde in fast blinden Aktionismus verfallen, nur, um von diesem Mindestsatz wegzukommen.
Erster Versuch wäre wohl die Nachfrage, wo man aushelfen könnte, angefangen im örtlichen Steinbruch (ja, staubig und heiß, vielleicht gerade deswegen könnte was zu tun sein, was ein anderer nicht wollte), über die örtlichen Autohäuser, ob man was zum Aufbereiten hätte, bei den Paketdiensten, ob man kurz Aushilfen bräuchte, in den Verlagen, Gärtnereien, Securitas, Reinigungsdienste, Nachhilfe, Gastronomie, wo auch immer. Jedenfalls, nur raus aus der Klemme. Und zwar möglichst noch am gleichen Tag, egal, was kommt. Und wenns nur 30, 40 Euro am Tag wären, egal. Macht mal 20 auch 650, somit das doppelte der 345. Wochenenden ja nicht mit inbegriffen, die könnten zusätzliches bringen.
Ich könnte mir nicht vorstellen, immer nur aufs Arbeitsamt zu warten.
Wobei ich natürlich schon erkenne, daß es einen Unterschied macht, ob man in Stuttgart ist oder in Hoyerswerda.
Nur möchte ich mir nicht vorstellen, in Hoyerswerda für 345 auskommen zu müssen, dann gibts halt nur eines, und zwar weg, dorthin, wo es noch besser läuft. Ich kenn das - habs selber gemacht. wenn auch aus fiskalischer Motivation heraus. Das ämdert aber nichts daran, daß man irgendwann erkennen muß, wenn es so nicht mehr weitergeht und sich was ändern muß - und das beginnt mit der Änderung bei den eigenen Verhältnissen.
beste Grüße vom Baldur
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Zardoz
11.08.2004, 16:04
@ Baldur der Ketzer
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Re: Kleiner Irrtum |
-->>Und wenns nur 30, 40 Euro am Tag wären, egal. Macht mal 20 auch 650, somit das doppelte der 345.
Du hast leider vergessen, von den 650 die dann natürlich von Dir selbst aufzubringende Miete, Heizkosten und vermutlich auch Sozialversicherungen und Steuern abzuziehen.
Nice week,
Zardoz
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Zandow
11.08.2004, 16:17
@ Baldur der Ketzer
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Großer Irrtum |
-->Hallo Baldur,
<font color=#0000FF>>Wobei ich natЭrlich schon erkenne, daъ es einen Unterschied macht, ob man in Stuttgart ist oder in Hoyerswerda.</font>
Ja, NOCH ist zwischen Stuttgart und Hoyerswerda ein Unterschied. Doch wie lange noch????? Bald ist Hoyerswerda überall!!!
Dir alles Gute wünschend, <font color=#008000>Zandow</font>
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zucchero
11.08.2004, 16:29
@ Zardoz
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kein irrtum, sondern der einzig richtige weg |
-->Hi!
Vorab: die im genannten Artikel ausgeübten Berufe passen in eine Gesellschaft, in der Milch und Honig fließen. Jeder, der Kulturorganisation betreibt, muß sich im klaren sein, daß er einen wenig lukrativen Beruf gewählt hat. Das gleiche gilt auch für Journalisten. Man müßte alle Germanisten und Künstler im ersten Semester eindringlich warnen, daß es vielleicht einer von 50 schafft.
Solange es die Wunschstelle nicht gibt, muß eben alles was sich ergibt gemacht werden. Wird einer arbeitslos ist die Miete noch bezahlt und der Tank voll. Je schneller man etwas tut, umso besser sind die Chancen für eine neue Stelle!
Wer gesund und frei ist, und dabei Bedürftigkeit akzeptiert, ist faul oder dumm.
Ich habe keine Lust für diese Kandidaten zu zahlen.
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igelei
11.08.2004, 16:43
@ bonjour
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Hatte schon mal folgenden Gedanken, vielleicht weiterspinnen Aufruf... mkT |
-->Aufruf zum HartzIV-Monat
Jeder Bürger dieses Landes (z. B. auch die Politiker und Abgeordneten, die das Ganze verantworten) heben am 1.Oktober 2004 345 Euro vom Konto ab (für jedes Kind +60% der Summe). Alle gewünschten Leistungen, Lebensmittel etc. werden bar bezahlt.
Ziel: Den ReGIERenden mal zeigen, was ein Mini-Wirtschaftszusammenbruch ist und was folgen kann, wenn breite Bevölkerungsschichten in die Armut getrieben werden.
Am 31.Oktober dürfen dann alle"Ersparnisse" nach Gusto verprasst, besser jedoch Teile davon gespendet werden an AI, Kinderkrebshilfe, Greenpeace oder wen auch immer.
Man bekäme mal eine Vorstellung, was vielen"angetan" werden soll, vielleicht sollten Schröder &Co. mal drüber nachdenken.
Vielleicht zu den Ausnahmen: Bin selber Pendler und 345 Euronen reichen kaum, um einen Monat die Tankrechnung zu begleichen. Nun soll selbstverständlich keiner gefeuert werden, weil er an einer solchen Aktion teilnimmt, also sind Ausgaben, die dem Geiste nach der Erhaltung des Arbeitsplatzes dienen und die unumgänglich sind, selbstverständlich zulässig.
Das als Massenaktion wäre wohl recht wirkungsvoll... also, vielleicht sollten wirs angehen...
MfG
igelei
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le chat
11.08.2004, 16:56
@ Baldur der Ketzer
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Re: Selbstversuch mit 345 Euro |
-->Hallo Baldur,
Dein Bemühungen in allen Ehren, ich würde es genau so machen.
.........Aber
Lies mal des dusslige Sozialgesetzbuch.
Du darfst alles, nur nicht arbeiten. Und darin liegt der Fehler des ganzen
Systems. Wenn Du aus Bedürftigkeit Kohle willst musst Du alle Tugenden,
Arbeitsamkeit, Fleiss, Sparsamkeit etc. vergessen. Auch nicht in den kleinsten
Ansätzen. Keinerlei Selbsthilfe... das wäre dann Schwarzarbeit,Sozialhilfebetrug
was der Teufel noch alles. Alles verboten.
Bedürftig sein,faul rumhocken etc. das ist nicht schädlich dann gibt es Kohle.
Und deshalb wird das mit diesen Gesetzen nichts mehr. Alle Hoffnung vergebens.
Trotzdem beste Grüße
le chat
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kingsolomon
11.08.2004, 17:11
@ Baldur der Ketzer
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Re: Selbstversuch mit 345 Euro |
-->Hi baldur,
wobei ich einwenden darf, dass es ein mächtiger Unterschied ist, ob man
weiss, dass man nach einem Monat Selbstversuch Steinbruch wieder seinen Benz fahren darf oder von dort später einmal direkt in die Grube einfährt, oder!?
(bildlich gesprochen natürlich)
grüsse
ks
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JLL
11.08.2004, 17:15
@ bonjour
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Re: Interessant, aber was will der Autor damit sagen? |
-->Klar, dass man in so einer Situation lieber mehr Geld haben würde. Ist ja ein legitimer Wunsch, aber wo soll's eigentlich herkommen? Die Frage scheint mir, ob es legitim oder sachgerecht wäre, die Allgemeinheit für den Tanzkurs des Töchterchens, die Tageszeitung, das Fitness-Studio, etc. zu belasten, oder einfach, weil der Betroffene sich an den Zustand nunmehr"rechnen, rechnen, rechnen" zu müssen, nicht recht gewöhnen will. Gerade zum Fitness-Studio sagte mir mein Arzt erst diese Woche, das sei Schnickschnack, wenn ich etwas für meinen Rücken tun wolle, solle ich besser in einen Turnverein gehen, das ist wesentlich preiswerter und bringt mindestens genauso viel.
Es würde die Gemeinschaft überfordern, wenn sie auch für die Finanzierung solchen"Schnickschnacks" für zuständig gehalten würde. Der Autor beklagt doch im wesentlichen, dass er sich einschränken muss, wenn er von der Allgemeinheit lebt. Ist das wirklich falsch?
Der Artikel erinnert mich zudem ein wenig an einen Beitrag, den mal ein SZ-Redakteur vor sicher gut mehr als 10 Jahren geschrieben hat, wo er ausrechnete, dass er von seinem damals durchaus überdurchschnittlichen Gehalt kaum überleben könne, weil Klavierstunden, Sportverein, Zweitwagen für die Frau, Restaurantbesuche, 2 x Urlaub im Jahr, etc. etc.
Bevor ich jetzt verbal gesteinigt werde, das ist natürlich nicht direkt vergleichbar, aber der springende Punkt ist, dass es nicht nur mit der Einnahmenseite, sondern auch mit der Ausgabenseite und mit den Bedürfnissen zu tun hat, die man mal überprüfen sollte. Wenn ich von der Allgemeinheit leben würde, dann käme ich nicht auf Fitnessstudio, Klavierstunden, oder darauf, dass es unzumutbar wäre, zu"rechnen", weil die Mittel eben knapp sind.
Außerdem möchte ich"zucchero" insofern ausdrücklich zustimmen, als der Autor, wie sein Umfeld mit dem Kulturbereich natürlich nicht gerade die krisenfesteste Branche gewählt haben. Unter Umständen wird der eine oder andere auch auf etwas handfesteres umsatteln müssen.
Schönen Abend
JLL
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Baldur der Ketzer
11.08.2004, 17:21
@ kingsolomon
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Re: Selbstversuch mit 345 Euro |
-->Hallo, kingsolomon,
waaaas, nur noch einen Benz???
Ernst beiseite, meine Mutter hat mal einem Arbeiter 100 Euro Trinkgeld gegeben, nachdem er mit seinen Schrämm- und Preßluftarbeiten fertig war. Echte eine harte Arbeit.
Der brach fast in Tränen aus und erzählte sich seine Sorgen von der Seele, daß er damit quasi in letzter Sekunde gerettet worden sei, sonst hätte er nicht gewußt, wie aus der Klemme kommen. Wegen eines Hunderters.
Der Hinweis, daß es ja im Garten offensichtlich jede Menge zu tun gäbe, brachte einen weiteren Handel zustande, der zwar eher freundschaftlich-großzügig bezahlt wurde, aber dafür wurde das Zeug endlich mal erledigt, Mutter war froh, und der Hilfesuchende noch mehr.
Das ging nicht über Zeitung, Jobbörse, oder sonstwie, sondern einfach so, durch normales Gespräch.
Selbstverständlich hat das auch der Onkel Otto bezahlt.
Aber, dies auch auf le chats Beitrag, würde eine Rettungs-Not-Aktion, raus aus dem Loch, immer nur unter dieser Überschrift zu sehen sein.
Was anderes hab ich dabei gar nicht in Betracht gezogen.
Beste Grüße vom Baldur
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EM-financial
11.08.2004, 17:48
@ bonjour
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Traurig aber der Soziempfänger verdient ja mindestens genauso wie ein Arbeiter |
-->Jammern kann jededer selbst am besten ;-)
Aber jetzt überlegen wir mal:
Arbeiter:
2 000 Euro Brutto
- 400 EUR Sozialbeiträge
bleiben 1 600 EUR
minus Steuern von 300-400 EUR
bleiben noch 1 200 EUR
Miete + Nebenkosten mindestens 400 EUR für eine 35-45 qm Wohnung
Bleiben noch 800 EUR
Jetzt kommt die Arbeit nicht zu mir, sondern ich muss zu ihr (fahren) und da muss ich mit dem Auto hin, da ich sonst nicht flexibel genug bin. Das Auto ist also notwendige Ausgabe und kein Luxusgut.
Ein Gebrauchter kostet ca. 10 000 EUR. Mit Reparaturen und Sprit muss ich mit monatlichen Aufwendungen und Abschreibungen von 300 EUR rechnen.
Bleiben mir also bei 2 000 EUR Brutto ganze 500 EUR netto.
Ob diese 150 Euro im Monat mehr als die Sozialhilfe es wert sind, dass ich in Zukunft meinen Zahnersatz selbst zahlen muss und jeden Tag 8-10 Stunden bzw. 10-12 Stunden (mit Arbeitsweg) ausser Haus bin, dass soll jeder für sich selbst entscheiden.
Dagegen lebt der Sozialhilfeempfänger mit 345 EUR + Wohngeld nicht viel schlechter und wenn er dann noch 3-4 Stunden täglich noch 2-3 Euro pro Stunde dazu verdient, dann erhält er letztendlich gleihc viel, wie ein Arbeiter...
Die Forderungen nach einer höheren Sozialhilfe ist meiner Meinung nach ein Schlag ins Gesicht der Leute, die mit 2 000 Euro in den Augen der Sozis ja schon zu den Besserverdienenden gehören.
Pfui Teufel!
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zucchero
11.08.2004, 17:50
@ EM-financial
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bravo! (o.Text) |
-->
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Zardoz
11.08.2004, 18:34
@ zucchero
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Re: Da kannst Du aber froh sein,... |
-->>Wer gesund und frei ist, und dabei Bedürftigkeit akzeptiert, ist faul oder dumm.
>Ich habe keine Lust für diese Kandidaten zu zahlen.
... daß zumindest während Deiner Kindheit und Ausbildung nicht alle so gedacht haben.
Nice week,
Zardoz
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Zardoz
11.08.2004, 18:48
@ bonjour
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Re: Zum Glück gibt's ja hier niemanden,... |
-->... der sich seinen arbeitslosen Ehegatten per Steuersplitting, Familienversicherung und Witwenrente sponsoren lässt.
... der vergißt, seine Arbeitsweg-Fahrgemeinschaft oder seine Kapitaleinkünfte beim Finanzamt anzugeben.
... der schon mal ein wenig großzügig bei der Zuordnung von privatem und geschäftlichem Aufwand ist.
... der sich eine Zeit lang eine Ausbildung subventionieren ließ, bevor er sich dann doch für etwas ganz anderes entschied.
Nein, hier erhalten offensichtlich alle nur, was sie verdienen.
Und das ist auch gut so.
Nice week,
Zardoz
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Dreiherrenstein
11.08.2004, 18:53
@ bonjour
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Kommt davon (mkT) |
-->"Die Währungsunion erweist sich damit als ein Verarmungsprogramm für große Teile der Bevölkerung und ist schon deswegen sozialwidrig".
So haben es die vier Professoren, (Hankel, Nölling, Schachtschneider, Starbatty)die gegen den Euro geklagt haben, vorhergesagt.
Der Mainstream, der für den Euro und Maastricht war, ignoriert, ebenso wie Regierung, diesen Umstand völlig. Statt dessen wird weiter auf dem Deutschen Volk rumgedroschen und es kräftig ausgepresst.
In die richtige Richtung geht der Brief an Johannes Rau, mit der Bitte um Hilfe.
Die Verantwortlichen müssen an den Pranger.
Die Professoren dazu:
Zwei Bundesregierungen- die frühere, die den Euro eingeführt und die DM abgeschafft hat, und die jetzige, die sich weigert, über beides neu zu verhandeln - werden sich dafür vor Volk und Geschichte zu verantworten haben.
Jetzt ist Zahltag.
Den Schaden, den Kohl, Waigel und Schröder angerichtet haben, rechtfertigen mindestens Montagsdemonstrationen.
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EM-financial
11.08.2004, 19:02
@ Zardoz
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die alte Subventionsdebatte |
-->>... der sich seinen arbeitslosen Ehegatten per Steuersplitting, Familienversicherung und Witwenrente sponsoren lässt.
>... der vergißt, seine Arbeitsweg-Fahrgemeinschaft oder seine Kapitaleinkünfte beim Finanzamt anzugeben.
>... der schon mal ein wenig großzügig bei der Zuordnung von privatem und geschäftlichem Aufwand ist.
>... der sich eine Zeit lang eine Ausbildung subventionieren ließ, bevor er sich dann doch für etwas ganz anderes entschied.
>Nein, hier erhalten offensichtlich alle nur, was sie verdienen.
>Und das ist auch gut so.
>Nice week,
>Zardoz
Oben genanntes betrifft ja den Umstand, dass man sich einen Teil von dem zurückholt was man eingezahlt hat. So eine Art Treuebonus für fleißige Steuerzahler... Das kann man für gut oder schlecht halten, aber es belastet das System nicht. Deshalb ist ein"Subventionsabbau" bei konstanter Steuer auch nichts weiter als eine Steuererhöhung.
Doch wenn ein System aufgrund von FIAT money Zentralbank und Keynesianismus bis an den Abgrund gebracht wurde und nun keine Arbeit für die Arbeitswilligen mehr bereitstellen kann, dann ist die logische Konsequenz, dass man die Kosten der Arbeitslosen auf ein Minimum reduziert. Die Arbeitgeber freut dies natürlich über einen gewissen Zeitraum, denn ihre Belegschaft hält sich schön mit ihren Forderungen zurück.
Soweit kann man die Sozis in ihren Klagen noch verstehen und keinesfalls sollte man den Schuldigen bei dem Arbeitslosen suchen. Doch in der Lösung der Problematik gibt es leider nur zwei grundsätzlich entgegengesetzte Möglichkeiten. Die eine führt zur Vernichtung des Kapitals und der langsamen Verelendung der Bevölkerung, nur ohne dass diese es merkt und der andere Weg führt über ein stabiles Währungssystem und minimalistischen Staat in eine neue Zukunft.
Nun brauchen wir nicht diskutieren, welche Gruppen welche Richtung fordern. Aber ich habe zumindest für mich erkannt, dass es in solchen Belangen den sprichwörtlichen Mittelweg leider nicht gibt bwz. wir schon zu weit davon nach links abgekommen sind.
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zucchero
11.08.2004, 19:10
@ Zardoz
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kein Widerspruch! |
-->>>Wer gesund und frei ist, und dabei Bedürftigkeit akzeptiert, ist faul oder dumm.
>>Ich habe keine Lust für diese Kandidaten zu zahlen.
>... daß zumindest während Deiner Kindheit und Ausbildung nicht alle so gedacht haben.
>Nice week,
>Zardoz
Gerade die Generation meiner Eltern waren war wenig liberal, wenn es um"Gammler" ging. Und deshalb hatte der Arbeiter auch eine Mark in der Tasche.
Gruß aus Baden
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Zardoz
11.08.2004, 19:24
@ EM-financial
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Re: Da verstehe ich so einiges nicht... |
-->>Oben genanntes betrifft ja den Umstand, dass man sich einen Teil von dem zurückholt was man eingezahlt hat. So eine Art Treuebonus für fleißige Steuerzahler... Das kann man für gut oder schlecht halten, aber es belastet das System nicht.
... z. B. den Unterschied zwischen 500 Steuer-Euro für einen Ehegatten und 500 Steuer-Euro für einen Arbeitslosen?
>Doch wenn ein System aufgrund von FIAT money Zentralbank und Keynesianismus bis an den Abgrund gebracht wurde und nun keine Arbeit für die Arbeitswilligen mehr bereitstellen kann, dann ist die logische Konsequenz, dass man die Kosten der Arbeitslosen auf ein Minimum reduziert.
... z. B. wieso die logische Konsequenz eines Systemfehlers nun besonders einer Gruppe angelastet werden soll?
>Die eine führt zur Vernichtung des Kapitals und der langsamen Verelendung der Bevölkerung, nur ohne dass diese es merkt und der andere Weg führt über ein stabiles Währungssystem und minimalistischen Staat in eine neue Zukunft.
... z. B. wieso dieser Absatz bei mir ankommt, als stamme er von den Mormonen oder Zeugen Jehovas?
>Aber ich habe zumindest für mich erkannt, dass es in solchen Belangen den sprichwörtlichen Mittelweg leider nicht gibt bwz. wir schon zu weit davon nach links abgekommen sind.
Dazu passt dann: Wenn ich wüßte, es gäbe keine Alternative - ich würde sie ergreifen.
Nice week,
Zardoz
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bonjour
11.08.2004, 19:42
@ zucchero
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Re: Unglaublich, wie sich hier die Geister scheiden |
--> auf der einen Seite die,"die keine Lust haben, für solche Kandidaten zu zahlen", das sind, nehme ich mal an, vorwiegend diejenigen, die (noch) solch eine Situation ja gar nicht wirklich kennen (wozu ich durchaus auch mich selber zähle...), die einfach Glück gehabt haben und zufällig das richtige machten (was sie sich natürlich immer als persönliches Verdienst anrechnen - ich nehme mich...usw.usw.)
auf der anderen Seite die, die genau wissen, was das bedeutet, was jetzt kommt und die sich noch zusätzlich ständig selber Vorwürfe machen und machen lassen dürfen, da0 sie selbst schuld sind, nicht auf der Sonnenseite gelandet zu sein.
ich glaube nicht, daß es so einfach ist,"alles zu unternehmen" um aus dieser Situation rauszukommen, jedenfalls nicht, ohne einen ebenfalls sehr hohen Preis zu zahlen, zum Beispiel mit der Gesundheit (Arbeit im Steinbruch..) und das Charisma, andere Menschen oder Freunde als Arbeitgeber zu gewinnen, läßt mit der Zeit, mit der man sich in dieser Situation befindet, mit Sicherheit bald kräftig nach...
Ich persönlich glaube, daß eine funktionierende Wirtschaft, ein gesundes Land mit moralischen Werten und glücklichen Menschen,ja guckt nur, jede Menge Arbeitslose und"Sozialfälle" verkraften könnte (falls es dann überhaupt so viele gäbe...) oder könnt ihr nicht rechnen?
gruß b.
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mguder
11.08.2004, 20:07
@ bonjour
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Armut muss akzeptiert werden |
-->> auf der einen Seite die,"die keine Lust haben, für solche Kandidaten zu zahlen", das sind, nehme ich mal an, vorwiegend diejenigen, die (noch) solch eine Situation ja gar nicht wirklich kennen (wozu ich durchaus auch mich selber zähle...), die einfach Glück gehabt haben und zufällig das richtige machten (was sie sich natürlich immer als persönliches Verdienst anrechnen - ich nehme mich...usw.usw.)
>auf der anderen Seite die, die genau wissen, was das bedeutet, was jetzt kommt und die sich noch zusätzlich ständig selber Vorwürfe machen und machen lassen dürfen, da0 sie selbst schuld sind, nicht auf der Sonnenseite gelandet zu sein.
>ich glaube nicht, daß es so einfach ist,"alles zu unternehmen" um aus dieser Situation rauszukommen, jedenfalls nicht, ohne einen ebenfalls sehr hohen Preis zu zahlen, zum Beispiel mit der Gesundheit (Arbeit im Steinbruch..) und das Charisma, andere Menschen oder Freunde als Arbeitgeber zu gewinnen, läßt mit der Zeit, mit der man sich in dieser Situation befindet, mit Sicherheit bald kräftig nach...
>Ich persönlich glaube, daß eine funktionierende Wirtschaft, ein gesundes Land mit moralischen Werten und glücklichen Menschen,ja guckt nur, jede Menge Arbeitslose und"Sozialfälle" verkraften könnte (falls es dann überhaupt so viele gäbe...) oder könnt ihr nicht rechnen?
>gruß b.
Hi b.,
alles schön und gut, aber wer nix arbeitet, muss akzeptieren ärmer zu sein als der Rest.
Gruß
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Zardoz
11.08.2004, 20:20
@ mguder
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Re: Seit wann bitte gilt denn dieses Gesetz? |
-->>alles schön und gut, aber wer nix arbeitet, muss akzeptieren ärmer zu sein als der Rest.
Und wann wurden denn vermögende Arbeitslose enteignet?
Nice week,
Zardoz
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zucchero
11.08.2004, 20:52
@ Zardoz
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Re: Seit wann bitte gilt denn dieses Gesetz? |
-->Bisher haben wir unseren sozialen Frieden mit den Minilöhnen anderer Arbeiter im Ausland erkauft. Das war auch nicht moralisch. Jetzt ist der Geldstom schwächer und wir erfahren am eigenen Leib, was es heißt arm zu sein. Das ist das Gesetz: Wer Wissen, Kapital und Macht hat ist reich, und nimmt sich ein großes Stück vom Kuchen. Der andere ist arm.
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Zardoz
11.08.2004, 21:14
@ zucchero
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Re: Seit wann bitte gilt denn dieses Gesetz? |
-->>Bisher haben wir unseren sozialen Frieden mit den Minilöhnen anderer Arbeiter im Ausland erkauft.
Mit"wir" meinst Du vermutlich alle Bewohner dieses Landes...
>Jetzt ist der Geldstom schwächer und wir erfahren am eigenen Leib, was es heißt arm zu sein.
... allerdings sollte die"Erfahrung, arm zu sein" besser nur dem arbeitslosen Teil der Bevölkerung zugemutet werden.
>Das ist das Gesetz: Wer Wissen, Kapital und Macht hat ist reich, und nimmt sich ein großes Stück vom Kuchen. Der andere ist arm.
Ach nein, arm sind ja so ziemlich alle.
Nice week,
Zardoz
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Dieter
11.08.2004, 22:09
@ bonjour
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lebensunfähiger Schreiberling |
-->Der Redakteur des Textes hat eines vergessen, der hartzIV-Empfänger ist arm an Geld aber in der Regel reich an Zeit!!!
Es ist ein Armutszeugnis menschl. Kreativität ausschließlich auf das Geld zu schauen. Das Potenzial steckt in der freien Zeit.
Diese Zeit könnte z.B. in eine besonders gute Selbstversorgung gesteckt werden mit Möglichkeiten einer Lebensqualität, die ein normal arbeitender Mensch niemals erreichen könnte. Außerdem würde das Selbstwertgefühl dabei nicht draufgehen.
Beispiel:
Man spricht auf dem Arbeitsamt ein paar andere Betroffene an, tut sich mit mehreren zusammen und pachtet bei einem Bauern 1 Morgen Land (2500qm) für ca. 200 Euro/Jahr. Diese Fläche nutzt man zum Gemüseanbau. Man klappert die Sägewerke oder Zimmerleute ab, fragt nach Abfallhölzern, baut sich daraus Hühnerställe, Kanickelställe usw. Draht gibts beim Schrotthändler, oft auch Nägel und so manch anderes brauchbare - aber da gibts natürlich noch viele andere Möglichkeiten kostenlos an Material zu kommen.
Infos für unwissende gibts auch genügend. Man muß es nur anpacken.
Auf diese Weise könnte man von Frühjahr bis Herbst ne Menge Geld einsparen, daß entweder an die Seite gelegt wird oder anders genutzt wird. Aber der größte Vorteil - man ißt deutlich gesünder als 99% der Bevölkerung. Durch die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Pachtflächen wären auch gute soziale Beziehungen möglich.
Dies nur als Beispiel.
Kreativität kennt keine Grenzen.
Gruß Dieter
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Zardoz
11.08.2004, 22:14
@ Dieter
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Re:... und wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen essen. (o.Text) |
-->
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Karl52
11.08.2004, 22:55
@ Zardoz
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Re:... und wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen essen. (o.Text) |
-->Nee, nee, Zardoz, so ganz unrecht hat Dieter nicht.
Ich hatte, bis meine Ehe in die Brüche ging, vor dem Haus einen kleinen Gemüsegarten, sone 50 qm. Der hat uns vom Frühjahr bis in den Winter hinein mit Gemüse, Salat, Kräutern etc versorgt.
Da blieb sogar noch etliches übrig für die Tiefkühltruhe.
Son Dingen artet allerdings in Arbeit aus, vor allem, wenn es Richtung Vollversorgung gehen soll. Als Anhalt nimmt man pro Person 40 qm (ohne Kartoffeln), mit Warmbeeten vielleicht die Hälfte.
Ich will das Thema allerdings nicht so sehr vertiefen.
Gruß, Karl
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Zardoz
11.08.2004, 23:09
@ Karl52
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Re: Sorry,... |
-->>Als Anhalt nimmt man pro Person 40 qm (ohne Kartoffeln), mit Warmbeeten vielleicht die Hälfte.
... aber ich hatte bisher noch nichts von den entsprechenden Landverteilungsmaßnahmen gehört. Vielleicht kannst Du die Quelle nennen?
>Ich will das Thema allerdings nicht so sehr vertiefen.
Schade. Denn wenn schon jeder Hilfeempfänger über so ein Stückchen Land und außerdem über jede Menge leere Zeit verfügt - warum sollte er sich nicht selbst ein kleines Hüttchen darauf bauen? Das spart dann richtig... und erspart dem Hilfeempfänger vor allem auch die ganzen Baugifte, mit denen die Wohnungen der armen Arbeitssklaven verseucht sind.
Gruß zurück,
Zardoz
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Karl52
12.08.2004, 00:09
@ Zardoz
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Re: Sorry,... |
-->... aber ich hatte bisher noch nichts von den entsprechenden Landverteilungsmaßnahmen gehört. Vielleicht kannst Du die Quelle nennen?
Moin Zardoz,
Dieter sprach ausdrücklich von gepachtem Land. Viele Bauern verpachten ihr Land ja auch für Tritt-Ihn'sche Windrädchen und verdienen sich ein ordentliches Zubrot, zumindest eine zeitlang.
Ich will das Thema allerdings nicht so sehr vertiefen.
Schade. Denn wenn schon jeder Hilfeempfänger über so ein Stückchen Land und außerdem über jede Menge leere Zeit verfügt - warum sollte er sich nicht selbst ein kleines Hüttchen darauf bauen? Das spart dann richtig... und erspart dem Hilfeempfänger vor allem auch die ganzen Baugifte, mit denen die Wohnungen der armen Arbeitssklaven verseucht sind.
Das Thema vertiefen hieße, in die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, evtl. Melioration durch Kompost, Kalk, Fruchtfolge, Mischkultur, Zwischenkultur, Krumentiefe, Wasserführigkeit und Bewässerung und vieles andere mehr einzusteigen.
Nicht, daß ich die Arbeit dazu scheuen würde, aber Du findest allein zu den genannten Themenkreisen locker mehrere zehntausend Seiten im Netz, deren Aussagen sich z. T. widersprechen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Habe allerdings auch viele sehr gute Informationen aus dem Netz gesaugt.
Wenn ich von jedem Spaziergänger, der am Gartenzaun stehenblieb, eine Mark genommen hätte, wär's ein schöner Nebenverdienst gewesen, und die begleitenden Pänz hätten ihre Tomate trotzdem noch bekommen.
Ich könnte mir vorstellen, sone Art Gartenberater im Rahmen der VHS zu sein. Der Bauer, der das Land an die Laubenpieper verpachtet, kann da nämlich nicht sehr viel weiterhelfen, weil Feld-/Ackerbau was ganz anderes ist als Gartenbau. Ein Garten ist nie Monokultur, ein Maisfeld schon.
Gruß, Karl
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JLL
12.08.2004, 08:04
@ Zardoz
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Re: Ein Gesetz war das bislang tatsächlich nicht, aber... |
-->... wünschenwert wäre es schon, wenn derjenige, der arbeitet (auch einfache Arbeiten) grundsätzlich mehr zur Verfügung hat, als derjenige der nichts arbeitet. Und es ist kein Fehler, wenn sich der, der nichts arbeitet auch gegenüber dem mit einer gering entlohnten Tätigkeit tatsächlich arm fühlt. Bisher war es ja leider umgekehrt. Leute, die einfachen, niedrig entlohnten Tätigkeiten nachgingen, mussten sich ja von wieven Sozi-Empfängern auslachen lassen:"Für 100 Euro mehr im Monat geh' ich doch nicht malochen, bin doch nicht blöde, Alter!" Das waren tatsächlich skandalöse Zustände. Bezeichnenderweise haben diese Geringentlohnten auch nicht auf"Montagsdemos" ihr Maul aufgerissen, sondern eben gearbeitet. Das nur nebenbei.
Es geht auch nicht darum, wie Du so schön plakativ sagst,"vermögende Arbeitslose zu enteignen", allerdings war es eben auch ein Irrweg des deutschen Sozialstaates, dass der Staat auch"vermögende Arbeitslose" bis zum St.-Nimmerleinstag unterstützt hat. Wer vermögend ist braucht keine staatliche Unterstützung. Punkt. Das wird nun richtigerweise korrigiert.
Schönen Tag
JLL
P.S.: Auch ich trage am liebsten die"Uniform der Armut" - verwaschenes T-Shirt, verwaschene (allerdings nicht speckige) Jeans und alte Turnschuhe.
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Zardoz
12.08.2004, 14:32
@ JLL
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Re: Ein Gesetz war das bislang tatsächlich nicht, aber... |
-->>... wünschenwert wäre es schon, wenn derjenige, der arbeitet (auch einfache Arbeiten) grundsätzlich mehr zur Verfügung hat, als derjenige der nichts arbeitet.
Wer sollte denn so etwas absurdes wünschen?
Für welchen Zeitraum soll das gelten? Immer? Über die Lebenszeit?
Wo wäre denn der Maßstab? Der stundenweise beschäftigte mit 100 Euro im Monat?
Darf man dennoch weiter vom ererbten oder Kapitaleinkünften leben, ohne arbeiten zu müssen?
>Und es ist kein Fehler, wenn sich der, der nichts arbeitet auch gegenüber dem mit einer gering entlohnten Tätigkeit tatsächlich arm fühlt.
Du willst also Strafe. In aller Regel nicht für ein Fehlverhalten, sondern für einen Zustand. Ohne Verhandlung, ohne Richter, ohne Verteidigung.
>Bisher war es ja leider umgekehrt. Leute, die einfachen, niedrig entlohnten Tätigkeiten nachgingen, mussten sich ja von wieven Sozi-Empfängern auslachen lassen:"Für 100 Euro mehr im Monat geh' ich doch nicht malochen, bin doch nicht blöde, Alter!" Das waren tatsächlich skandalöse Zustände. Bezeichnenderweise haben diese Geringentlohnten auch nicht auf"Montagsdemos" ihr Maul aufgerissen, sondern eben gearbeitet. Das nur nebenbei.
Außerdem soll eine ganze Gruppe für ein moralisches (!) Fehlverhalten einiger weniger gemaßregelt werden.
>Es geht auch nicht darum, wie Du so schön plakativ sagst,"vermögende Arbeitslose zu enteignen", allerdings war es eben auch ein Irrweg des deutschen Sozialstaates, dass der Staat auch"vermögende Arbeitslose" bis zum St.-Nimmerleinstag unterstützt hat. Wer vermögend ist braucht keine staatliche Unterstützung. Punkt. Das wird nun richtigerweise korrigiert.
Da bist Du aber schwer im Irrtum. Natürlich gibt es all die staatlichen Nettigkeiten wie Kinderfreibeträge und Ehegattensplitting auch dort nach wie vor. Bringt dort nur mehr.
Fazit: Dein"harmloser" Wunsch führt in der Konsequenz zu Forderungen, die nur in einer Diktatur umzusetzen wären. Bei völliger Rechtlosigkeit der Bürger.
>P.S.: Auch ich trage am liebsten die"Uniform der Armut" - verwaschenes T-Shirt, verwaschene (allerdings nicht speckige) Jeans und alte Turnschuhe.
Sorry, aber da kann ich jetzt nicht mehr drüber lachen.
Nice week,
Zardoz
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JLL
12.08.2004, 16:04
@ Zardoz
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Re: Ein bißchen Humor könnte Dir tatsächlich nicht schaden. |
-->Ich kann und will einfach nicht nachvollziehen, dass hier so getan wird, als ginge die Welt unter, weil einer der am meisten ausgeuferten und ausgenutzten Sozialstaaten nun beabsichtigt, sein Füllhorn künftig etwas weniger weit zu öffnen.
Das wirklich Spaßige an der Geschichte ist, dass etwas, das eigentlich eine pure Selbstverständlichkeit sein sollte, nämlich, dass derjenige der arbeitet, ceteris paribus mehr zur Verfügung haben muss, als derjenige, der nicht arbeitet, als"absurd" qualifiziert wird. Da sieht man mal, wie tief das Gift allumfassender staatlicher Fürsorge schon in die Knochen eingezogen ist, manche sehen das Leben als Hilfe-Empfänger sogar schon als gleichberechtigten Lebensentwurf an - das ist absurd.
Selbstverständlich ist es legitim von Kapitalvermögen zu leben, damit fällt man schließlich nicht der Allgemeinheit zur Last. Und dass Vermögen durch Generationen vererbt wird, ist auch nicht zu beanstanden, im Gegensatz zu staatlichen Systemen funktioniert dieses private Band durch die Generationen sogar. Aber natürlich ist das schrecklich ungerecht, denn der eine erbt das Häuschen und der andere gar den Verstand seiner Eltern, während ein dritter nur die Disposition zu Alkoholismus oder Brustkrebs mit auf seinen Lebensweg bekommt. Aber der Staat wird auch dafür sicher bald"gerechte" Lösungen finden.
Schönen Tag, ich gehe jetzt ein bißchen Geld verdienen.
JLL
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bonjour
12.08.2004, 23:32
@ Dieter
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Re:kann man sich fragen, wer hier lebensunfähig ist.... |
-->>Der Redakteur des Textes hat eines vergessen, der hartzIV-Empfänger ist arm an Geld aber in der Regel reich an Zeit!!!
>Es ist ein Armutszeugnis menschl. Kreativität ausschließlich auf das Geld zu schauen. Das Potenzial steckt in der freien Zeit.
>Diese Zeit könnte z.B. in eine besonders gute Selbstversorgung gesteckt werden mit Möglichkeiten einer Lebensqualität, die ein normal arbeitender Mensch niemals erreichen könnte. Außerdem würde das Selbstwertgefühl dabei nicht draufgehen.
>Beispiel:
>Man spricht auf dem Arbeitsamt ein paar andere Betroffene an, tut sich mit mehreren zusammen und pachtet bei einem Bauern 1 Morgen Land (2500qm) für ca. 200 Euro/Jahr. Diese Fläche nutzt man zum Gemüseanbau. Man klappert die Sägewerke oder Zimmerleute ab, fragt nach Abfallhölzern, baut sich daraus Hühnerställe, Kanickelställe usw. Draht gibts beim Schrotthändler, oft auch Nägel und so manch anderes brauchbare - aber da gibts natürlich noch viele andere Möglichkeiten kostenlos an Material zu kommen.
>Infos für unwissende gibts auch genügend. Man muß es nur anpacken.
>Auf diese Weise könnte man von Frühjahr bis Herbst ne Menge Geld einsparen, daß entweder an die Seite gelegt wird oder anders genutzt wird. Aber der größte Vorteil - man ißt deutlich gesünder als 99% der Bevölkerung. Durch die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Pachtflächen wären auch gute soziale Beziehungen möglich.
>Dies nur als Beispiel.
>Kreativität kennt keine Grenzen.
>Gruß Dieter
hallo Dieter,
1. Bauern verpachten ja so wahnsinnig gerne Land, selbt hier im Osten kriegst du nicht mal mit persönlichen Beziehungen was, weil nämlich die Stillegungsprämie sehr hoch ist....und dann noch an Arbeitslose...
2.um zu diesem Land zu fahren, braucht man ein Auto, Benzin usw.
eine Hütte drauf zu bauen, ist bekanntlich verboten, selbst eine, die zu drei Seiten offen ist, bedarf der Genehmigung...
3. man braucht einen Trecker, Gerätschaften, regelmäßig große Mengen Düngemittel, einen Anhänger für Transporte...
4.hast du schon mal einen Hühnerstall gebaut? und vor allem saubergehalten? die Füchse schlafen nicht, also muß man schon jeden Tag da sein, ein sicherer Zaun muß gezogen werden, das bedarf wiederum der Genehmigungen, außerdem koset das alles..Tierarzt zum Beispiel usw.usw.
6 aber vielleicht kennst du ja ne Bank, die den Arbeitslosen mal eben so 20-40000 E Startkapital leiht????
gruß b.
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