-->Experte: BA droht Milliardenloch durch Missbrauch von Ich-AGs
NĂźrnberg - Durch den Missbrauch von Ich-AGs droht der Bundesagentur fĂźr Arbeit (BA) nach Ansicht des NĂźrnberger Arbeitsmarktexperten Hermann Scherl ein neues Milliardenloch. Es sei zu befĂźrchten, dass Empfänger von Arbeitslosenhilfe, die keinen Anspruch auf das neue Arbeitslosengeld II haben, eine ExistenzgrĂźndung fingieren, um weiter UnterstĂźtzung zu erhalten. âSchon bei 100000 zusätzlichen ExistenzgrĂźndern ergäben sich allein fĂźr 2005 Mehrausgaben von 720 Millionen Euroâ, erklärte der Sozialwissenschaftler an der Universität Erlangen-NĂźrnberg am Donnerstag.
Derzeit erhalten Grßnder einer Ich-AG ein Jahr lang monatlich 600 Euro Unterstßtzung. Ob die neue selbständige Tätigkeit wirtschaftlich und erfolgreich ist, mßssen die Bezieher der Gelder nicht nachweisen. Auch mßssen sie im Falle eines Misserfolges die Hilfe nicht zurßckzahlen.
Nach Scherls Auffassung mĂźssten die AusfĂźhrungsbestimmungen zum ExistenzgrĂźndungszuschuss geändert werden. Ob sich damit missbräuchliche âMitnahmenâ tatsächlich eindämmen lieĂen, sei bei der Gesetzeslage allerdings unklar. Denn der Fehler sei schon Ende 2002 bei der EinfĂźhrung der Ich-AG (Hartz II) gemacht worden.
âDass man einfach mit einer Gewerbeanmeldung und der Erklärung, man wolle sich selbständig machen, Geld von der Arbeitsagentur bekommen kann, ist geradezu eine Einladung, das als neue Geldquelle anzuzapfenâ, sagte Scherl.
In Wahrheit seien viele ExistenzgrĂźnder weiter arbeitslos oder ohne nennenswerte Erwerbstätigkeit. âEs wird somit nur dafĂźr Geld bezahlt,.....
<ul> ~ dass sie nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik erscheinen.â </ul>
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