Nachtigel
20.08.2004, 16:43 |
Dementi eines Gerüchtes Thread gesperrt |
-->Zusatzjobs bieten neue Einstiegschancen und Hinzuverdienst
Fr, 20.08.2004
Zusatzjobs bieten Langzeitsarbeitslosen die Möglichkeit, wieder ins Arbeitsleben reinzukommen. Sie erhalten neben den vollen Leistungen des Arbeitslosengeldes II eine so genannte Mehraufwandsentschädigung. Damit können Langzeitarbeitslose auf zwischen 850 und 1.000 Euro pro Monat kommen.
Das Gerücht:
Wichtig ist: Es entsteht dadurch keine Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt. Darauf wird die Bundesregierung achten. Denn: Intakte Strukturen am Arbeitsmarkt sollen nicht gefährdet werden. Wer einen solchen Zusatz-Job übernimmt, der macht sein Potenzial für die Gemeinschaft nutzbar. Er erhält zugleich den Kontakt zur Arbeitswelt und erhöht damit die Chancen auf einen Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt.
Nettoeinkommen zwischen 850 und 1.000 Euro
Der Arbeitslosengeld II-Bezieher erhält eine Mehraufwandsentschädigung. Die Darstellung, es handele sich dabei um einen Stundenlohn von ein oder zwei Euro übersieht, dass daneben die Leistungen des Arbeitslosengeldes II und die Leistungen für Unterkunft und Heizung gezahlt werden.
Mit Arbeitslosengeld II, Leistungen für Unterkunft und Heizung und einem solchen Zusatzjob kann der Arbeitslosengeld-II-Empfänger somit auf ein Nettoeinkommen von monatlich bis zu 850 bis 1.000 Euro kommen. Der reale"Stundenlohn" liegt damit also weitaus höher als mit dem Begriff"Ein-Euro-Job" suggeriert.
Nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement besteht hier ein Potenzial von mindestens 600.000 Jobs, davon 100.000 bereits bis Ende 2004.
Positive Erfahrungen der Kommunen
Einzelne Kommunen, die schon heute über kommunale Beschäftigungsgesellschaften verfügen, haben mit solchen Arbeitsangeboten bereits sehr positive Erfahrungen gemacht.
Auch die großen Wohlfahrtsverbände haben sich inzwischen positiv zu den Chancen der Arbeitsgelegenheiten geäußert. Sie erwarten, dass dringende soziale Dienstleistungen erledigt und Bereiche mit Arbeitskräftemangel bei entsprechender Qualifizierung der Langzeitarbeitslosen abgedeckt werden können. Zugleich werden Langzeitarbeitslose wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt.
Verfahren
Wie bei anderen Eingliederungsmaßnahmen gilt auch für Arbeitsgelegenheiten ein Antrags- und Bewilligungsverfahren. Träger der Wohlfahrtspflege oder kommunale Träger beantragen die Förderung der Maßnahme.
Die zuständige Arbeitsagentur oder der jeweilige kommunale Träger prüft Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit und achtet darauf, dass die angedachte Tätigkeit für den Arbeitslosengeld II-Bezieher nach der individuellen Eingliederungsvereinbarung sinnvoll ist. Selbstverständlich können Arbeitsuchende auch initiativ an ihren Fallmanager herantreten, wenn sie eine derartige Beschäftigungsmöglichkeit gefunden haben.
<ul> ~ Zusatzjobs bieten neue Einstiegschancen und Hinzuverdienst</ul>
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Euklid
20.08.2004, 17:01
@ Nachtigel
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Re: Dementi eines Gerüchtes |
-->Nicht nur Unterkunft und Heizung.
Auch kostenlose Krankenversicherung usw ist ja mit zu erfassen.
Man berechne mal wieviel Kohle ein gleichartiger Fall in Brutto haben muß um mit Netto 1100 aus dem Betrieb zu gehen?
Das ergibt roh als Brutto bei Abzügen von 50% ganz einfach 2200 Euro brutto im Monat o. Fahrgeld.
Der 1 Euro - Verdiener muß bestimmt keine Fahrtkosten zahlen.
2200 Euro.
Der Durschnitt dürfte 37 h arbeiten was im Monat 160 h ergibt.
Damit hat der 1 Euro - Verdiener einen äquivalenten Stundenlohn von 13,75 Euro.
Ich glaube nicht daß dies soviele Facharbeiter heute noch erreichen.
Auf dem Bau muß teilweise für 6-7 Euro die Stunde malocht werden.
Die 1100 Euro netto für das goodwill mal etwas zu tun (zu leisten lassen wir mal dahingestellt) ist eine Bezahlung die nicht mehr den heutigen Realitäten entspricht.
Daran erkennt man doch wie weit die ReGIERenden von der Realität entfernt sind.
Gestern hat man von 30 Cent die Stunde gefaselt.
Es ändert überhaupt nichts.
Das A und O ist noch immer der zu hohe Lohnnebenkostensockel.
Auch die Sozialversicherungen müssen verdient werden.
Und an diesem Grundverständnis hapert es in der Politik.
Nur weil die Lohnnebenkosten so hoch sind ist der Sozialhilfeempfänger der sich darum nicht zu kümmern braucht der absurden Meinung daß sein Lohn mit 1 Euro zu niedrig wäre.
Wer alle Sozialanteile auf dem goldenen Teller kredenzt bekommt muß halt so denken.
Gruß Euklid
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sensortimecom
20.08.2004, 18:14
@ Nachtigel
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Re: Dementi eines Gerüchtes |
-->>Zusatzjobs bieten neue Einstiegschancen und Hinzuverdienst >
>Fr, 20.08.2004 >
>Zusatzjobs bieten Langzeitsarbeitslosen die Möglichkeit, wieder ins Arbeitsleben reinzukommen. Sie erhalten neben den vollen Leistungen des Arbeitslosengeldes II eine so genannte Mehraufwandsentschädigung. Damit können Langzeitarbeitslose auf zwischen 850 und 1.000 Euro pro Monat kommen.
Das Gerücht:
In der aktuellen Diskussion um Hartz IV wird derzeit schlagzeilenträchtig behauptet, Arbeitslose sollten künftig in"Ein-Euro-Jobs" oder"Zwei-Euro-Jobs" vermittelt werden.
[b]Hallo.
Schätze, dass dies auch die zukünftige"Haupteinnahme" der sogenannten"innovativen, fortschrittlichen und hochbegabten Informatiker" sein wird, die - von den Großunternehmen zu Tausenden freigesetzt - zu Hause an den Computern sitzen und freie Linux-Programme schreiben werden...
(auf diese Weise könnte man sich im NewEconomy-Bereich gegen die Billiglohn-Konkurrenz aus Fernost durchsetzen, die um 2 Euro die Stunde programmiert;-((
Erich B.
(ich traue mir, gnadenlos die volle Wahrheit zu schreiben...)
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Pulpo
21.08.2004, 02:18
@ sensortimecom
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Re: Dementi eines Gerüchtes |
-->>>Zusatzjobs bieten neue Einstiegschancen und Hinzuverdienst
>>
>>Fr, 20.08.2004
>>
>>Zusatzjobs bieten Langzeitsarbeitslosen die Möglichkeit, wieder ins Arbeitsleben reinzukommen. Sie erhalten neben den vollen Leistungen des Arbeitslosengeldes II eine so genannte Mehraufwandsentschädigung. Damit können Langzeitarbeitslose auf zwischen 850 und 1.000 Euro pro Monat kommen.
>Das Gerücht:
>In der aktuellen Diskussion um Hartz IV wird derzeit schlagzeilenträchtig behauptet, Arbeitslose sollten künftig in"Ein-Euro-Jobs" oder"Zwei-Euro-Jobs" vermittelt werden.
>[b]Hallo. > Schätze, dass dies auch die zukünftige"Haupteinnahme" der sogenannten"innovativen, fortschrittlichen und hochbegabten Informatiker" sein wird, die - von den Großunternehmen zu Tausenden freigesetzt - zu Hause an den Computern sitzen und freie Linux-Programme schreiben werden...
Und bei den steigenden Energiepreisen + Ã-kosteuer geht dann die Haelfte der"Einnahmen" an die Stromlieferanten und die andere Haelfte an die Telekom, super das lohnt sich!
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Kasi
21.08.2004, 11:39
@ Euklid
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Neid um jeden Euro |
-->Hallo Euklid,
langsam kann ich diese ganze Neid-Debatte nicht mehr hören. Dieses verdammte Alle-gegen-Alle wird sowas von in die Hose gehen und es wird jeden Tag schlimmer.
Hier wurden in den letzten Tagen zahlreiche Links zu den schweinereien im Gesetz gepostet.
Hier geht es um ALG2, das bedeutet doch wohl, daß nach einem Jahr Arbeitslosigkeit (spätestens, wenn man die Gängeleien der Behörden nicht mitrechnet) jeder in dieser Situation ist. Ich für meinen Teil habe noch einen sicheren Job, das kann aber auch schnell gewesen sein und dann sehe ich mich mit Abertausenden um eine Stelle kämpfen. Da ist ein Jahr nicht viel... und wenn ich es richtig verstehe wirst du in diesem jahr mit schwachsinnigen Bewerbungstrainings etc. schon gegängelt wirst.
und jetzt kommst du mit deinen Brutto/Netto-Rechnungen und willst mir erzählen, wie geil es doch ist für 1100 Euro jederzeit an jedem Ort Scheisse aus Behördenklos kratzen zu müssen und permanent kuschen zu müssen, damit das ALG2 nicht zusammengestrichen wird? Du lässt da ein paar Dinge unter den Tisch fallen, die nicht unwichtig sind. Es gibt noch ein bischen mehr als kalte Zahlen und den verdammten Markt mit seinem verdammten Wachstum. Ich hätte sehr grosse Probleme, mich dieser Maschinerei auszuliefern und jegliche Unabhängigkeit und Stolz abzugeben. Ich denke momentan dauernd drüber nach, was passiert wenn... und ehrlich gesagt würde ich lieber auf sämtliche Anrsprüche pfeifen und mit meinen Ersparnissen zurandezukommen zu versuchen. Ich war nur zwei Monate in meinem Leben arbeitslos und die Zeiten waren deutlich besser als heute. Trotzdem habe ich schon damals gedacht, alles zu tun um diese erdrückenden Räume nie wieder betreten zu müssen.
Und dann sag es doch mal ganz klar... von wieviel Euro am Tag kann man den heute noch leben? Für einen Euro zusätzlich jede Arbeit annehmen müssen ist OK. Staat bezahlt Miete und Sozialversicherung... wieviel Euro gestehst du den Menschen am Tag zum leben zu und bitte berücksichtige, daß ihr Stolz eh schon relativ im Eimer ist, wenn sie sich"angemessene Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten" von Behörden vorschreiben lassen müssen, die sie maßgeblich Jahre lang mit ihren Steuergeldern durchgefüttert haben.
Kasi
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Euklid
21.08.2004, 12:22
@ Kasi
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Re: Neid um jeden Euro |
-->Was soll die Neid-Diskussion an dieser Stelle?
Mir ging es gerade um diejenigen die für 6 Euro in Hitze und Kälte malochen müssen.
Wer das schon mal für 6 Euro getan hat weiß ganz genau von was ich hier rede.
Dagegen sind die 11 Euro eine Wohltat und soviele Toilettenputzer gibt es da wohl nicht einzustellen.
Aber vielleicht als Brötchenholer für die Gemeindeämter,oder als Waldspaziergänger mit Dosenschnüffelgerät.
Auf jeden Fall sind das keine Lösungen und wenn man mit Stolz daherkommt müßten alle Maurer schon längst ihre Kelle weggeschmissen haben.
Oder sollen die etwa weiter für 6 Euro schuften?
Werden die gefragt ob sie davon leben können?
Wären die nicht meschugge?
Mit Neid hat das überhaupt nichts zu tun.
Und ich engagiere mich gerade für diejenigen die jahrzehntelang hohe Abgaben gelöhnt haben und die man jetzt fallen läßt wie eine heiße Kartoffel.
Das wird nicht lange Bestand haben.
Das Gesetz richtet sich eben nicht gegen diejenigen die den Aufstand proben,sondern gegen diejenigen die jetzt erst arbeitslos werden.
Die anderen sind schon jahrelang auf diese Situation eingerichtet.
Gruß Euklid
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