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Auf dem Tagebau-See wohnen
Das Musterhaus bleibt in diesem Jahr noch an Land / Frühjahr 2005 ist neuer Termin für das Schwimmhaus
Von Carla Mattern
Im August sollte das erste Haus auf dem Geierswalder See bei Hoyerswerda schwimmen. Doch noch ist nicht alles klar, damit die Genehmigung erteilt werden kann. „Da habe ich wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht“, sagt Wolfgang Fischer. Eigentlich sollte das erste schwimmende Haus schon auf dem Wasser sein. Das Interesse ist groß. Nun ärgert sich der Geschäftsführer des Instituts für Freiraumplanung in Dresden, dass er den Termin überhaupt herausposaunt hat.
Ein Musterhaus sollte bereits im August auf dem Geierswalder See schwimmen. Das Haus selbst gibt es schon. Im Gewerbegebiet Hoyerswerda-Nardt kann man es ansehen. Auch der Ponton, auf dem das ungewöhnlich geformte Haus ruhen soll, wäre nicht das Problem, sagt Fischer. Ein weltweit agierendes, in Sachsen ansässiges Betonwerk könne den aus Beton und Polystyrolschaum bestehenden Unterbau sofort produzieren. Was fehlt, ist die Genehmigung für das Haus auf dem See. Die Unterlagen wurden rechtzeitig eingereicht. Doch dass der See, unter dem sich ein ehemaliger Braunkohletagebau verbirgt, als Wohn-Standort sicher ist, muss noch nachgewiesen werden.
Kaufinteressenten gibt es bereits
Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbaugesellschaft soll jetzt mit einem Geotechnik-Gutachten unter anderem über den Zustand des Seen-Bodens und die Standsicherheit der Böschung informieren. Dann muss in Fischers Institut noch einmal gerechnet, die Statik möglicherweise neu abgestimmt werden. Wie groß müssen die Ankersteine sein, wie viel Spannung die Seile aushalten? Antworten darauf seien im Vergleich zur Gesamtentwicklung kleine Fische. Fischer, der vorher bei der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land beschäftigt war und sozusagen einer der Väter des Projekts ist, bleibt ehrgeizig: „Im Frühjahr soll das erste Haus aufs Wasser.“
Dass muss auch werden. Denn ewig gedulden sich die Interessenten für die schwimmenden Häuser nicht. Zwölf potenzielle Käufer hat der 54-jährige Michael Glausch schon an der Hand, eine Vielzahl von Anfragen liegen da. In der Firma des Hoyerswerdaer Unternehmers ist das Musterhaus gebaut worden. Sechs Käufer aus der Lausitz wollen hier auf den See. Anderen, etwa aus den skandinavischen Ländern, Spanien und Italien, geht es um das Haus. „Das sind normale Leute, die so potent sind, dass sie sich das leisten können“, beschreibt Fischer die Interessenten. Mindestens 150 000 Euro werden die Häuser kosten. Sie sind als vollwertiges Wohnhaus nutzbar, aber für den Preis ohne Schnickschnack, sagt der 53-Jährige. Was die Erschließung kosten wird, was die Anschlüsse für Wasser und Energie, das sei noch nicht klar.
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<ul> ~ „Das sind normale Leute, die so potent sind, dass sie sich das leisten können“</ul>
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