R.Deutsch
01.12.2000, 12:33 |
Hurra,Hurra - dottore ist nicht da Thread gesperrt |
und Jükü paßt auch gerade nicht auf. Da kann ich endlich hier mal so richtig ungestört brainwashing betreiben.
Psssst - zunächst einmal ein kleines Geheimnis (aber nicht petzen, wenn der dottore zurück ist!) Was Heinsohn und Steiger schreiben ist der größte Bockmist aller Zeiten. Hab gerade mal wieder was gelesen. Wenn einer schon schreibt, 40 Nobelpreisträger für Wirtschaft wüßten nicht was Geld ist, aber er hat es jetzt entdeckt, lege ich schon mal die Ohren an. Jedenfalls müßte daran anschliesend schon ein sehr starkes und überraschend neues Argument kommen. Und was kommt? Geld ist gar kein Tauschmittel und nie eins gewesen. Das ist so dürftig und evident falsch, daß die starken Worte vorher das ganze Projekt lächerlich machen.
Aber so etwas kann ich natürlich nicht zu sagen wagen, wenn der dottore da ist, sonst kriegt er wieder einen cholerischen Anfall und will mich nach Strich und Faden vorführen. Das Problem wird sein, wie kriegen wir ihn ganz sanft von diesem Heinsohn Dampfer. (hoffentlich findet er das nicht im Cyberspace)
Gruß
R.Deutsch
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Baldur der Ketzer
01.12.2000, 12:56
@ R.Deutsch
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Re: oh, aber hallo, eine zweite Unperson |
Hallo, Reinhard,
ich konnte der Diskussion bisher nicht recht folgen, Zeitmangel und auch zu geringe Vorkenntnisse.
Wie Du sicher mitbekommen hast, kommen die Anfälle auch zu anderen Themen, das muß nicht Geld sein.
Ich habe in meiner Sache heute nochmals nachgefaßt auf einer Gemeinde, und siehe da, die vermeintlichen Fakten zerbröseln. Von wegen Fakten.
Nix Fakten. Verzerrte Darstellung, hieß es.
Schwer sprachlich widerlegbar, weil durchaus zweideutig formuliert, aber inhaltlich und vor allem von der Wirkung her eindeutig daneben.
Geht es nach Gusto, kommt es auf die Wortwahl nicht an.
Geht es aber gegen den Strich, kommt die Wortklauberei.
Beweispflichten, Quellenbezweifelung usw.
Also, Du bist nicht allein im d.-Regen, es steht mindestens noch der Baldur drunter. Aber naß macht es mich nicht.
Schöne Grüße vom Baldur
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Josef
01.12.2000, 13:05
@ Baldur der Ketzer
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Re:Was, bitte, ist denn"Deine Sache"? Bitte erlaeutern. (owT) |
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Baldur der Ketzer
01.12.2000, 13:07
@ Josef
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Re:Was, bitte, ist denn"Deine Sache"? Bitte erlaeutern. |
Hallo, Josef,
fasse ich Dir gerne zusammen, nur, hier ufert das dann aus.
Schreibst Du mir ein e-mail?
Schönen Gruß vom Baldur (baldur@hkmail.net)
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JüKü
01.12.2000, 13:11
@ R.Deutsch
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Re: Hurra,Hurra - dottore ist nicht da |
>und Jükü paßt auch gerade nicht auf. Da kann ich endlich hier mal so richtig ungestört brainwashing betreiben.
Vorsicht, Reinhard!
Ich und nicht aufpassen?
Deine Flausen werden wir dir im März austreiben. Vorher werden wir ea wahrscheinlich nicht schaffen, die Diskussionen hier drehen sich bisher im Kreis. Bis dahin darfst du weiter süß träumen ;-)
So, dann tob dich Mal schön aus, bald bin ich nämoich wirklich eine Weile weg.
Schöne Grüße! Und immer schön fröhlich bleiben!
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Liated M.I. Lefuet
01.12.2000, 16:35
@ R.Deutsch
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Re: Hurra,Hurra - dottore ist nicht da/Tauschmittel |
Hi Reinhard + Runde
Zunächst: *Schmunzel* bzgl Thread-Titel.
<ul><font color=red>fontund Jükü paßt auch gerade nicht auf. Da kann ich endlich hier mal so richtig ungestört brainwashing betreiben.
>Psssst - zunächst einmal ein kleines Geheimnis (aber nicht petzen, wenn der dottore zurück ist!) Was Heinsohn und Steiger schreiben ist der größte Bockmist aller Zeiten. Hab gerade mal wieder was gelesen. Wenn einer schon schreibt, 40 Nobelpreisträger für Wirtschaft wüßten nicht was Geld ist, aber er hat es jetzt entdeckt, lege ich schon mal die Ohren an. Jedenfalls müßte daran anschliesend schon ein sehr starkes und überraschend neues Argument kommen. Und was kommt? Geld ist gar kein Tauschmittel und nie eins gewesen. Das ist so dürftig und evident falsch, daß die starken Worte vorher das ganze Projekt lächerlich machen.
Aber so etwas kann ich natürlich nicht zu sagen wagen, wenn der dottore da ist, sonst kriegt er wieder einen cholerischen Anfall und will mich nach Strich und Faden vorführen. Das Problem wird sein, wie kriegen wir ihn ganz sanft von diesem Heinsohn Dampfer. (hoffentlich findet er das nicht im Cyberspace)</ul></font>
Im Buch"Universalgeschichte der Zahlen" von Georges Ifrah gibt x Beispiele für Tauschhandel und den Übergang vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft in welcher die Tauschmittelfunktion des"Geldes" beschrieben wird.[nicht zu Verwechseln mit dem Geld selber[siehe unten*]]. Die Fakten sind bestens dokumentiert aufgrund von archäologischen Funden [Tontäfelchen, u.v.m.].
Zitat S. 131ff:... Auch im Alten aegytischen Reich[2780 v.Chr bis 2280 v. Chr]wurden Nahrungsmittel und andere Waren häufig in Metall bewertet und bezahlt.Meist mit Kupfer und Bronze. Selten mit Gold und Silber [Ausgedrückt in Gewichtseinheiten"shât"(=7,6g), oder"deben"(=91g).....(.)... Waren und Metall waren auf den Märkten gleichberechtigte Tauschwerte..(). Trotzdem handelte es sich hier nicht mehr um den einfachen oder direkten Tausch, sondern um den Beginn der Geldwirtschaft: Die Waren werden nicht mehr nach Belieben der Handelspartner oder aufgrund irgendwelcher Bräuche getauscht, sondern gemäss ihres Wertes, ausgedrückt im Preis...(.).. Ein Vertrag aus dem Alten ägyptischen Reich zeigt, wie der Wert mit diesen Gewichtseinheiten bestimmt wurde: Er legte den Mietpreis für einen Diener in"shât" Bronze fest.
8 Sack Korn= Wert 5 shât
6 Ziegen___= Wert 3 shât
Silber_____= Wert 5 shât
...()... Allerdings benutzte man bei solchen Geschäften noch kein Geld im heutigen Sinn; es gab noch keine Münzen, also für den Handelsaustausch bestimmte Metallstücke, deren Gewicht und Wert festgelegt und durch staatliche Kontrolle und Prägung garantiert wurden. Erst im ersten vorchristlichen Jahrtausend tauchten wahrscheinlich bei den Lydern die ersten Münzen mit festem Gewicht und festgelegter Legierung auf....(.)...Angst vor Fälschungen hat das Volk lange abgehalten den"deben" zu verwenden und auf den Märkten wurden Tauschhandel mit Naturprodukten oder in Heimarbeit hergestellten Gegenständen festgehalten....[Ende Zitat]
In der Ã-konomie wird u.a. unterschieden zwischen der"Standardtauschmittelfunktion" [*] und der"Zahlungsmittelfunktion"[*] von Geld[was immer auch mit Geld gemeint sein mag]. Man kann es etwa so erklären:
Es war noch im 19 Jh. in ländlichen Gebieten üblich, dass man Guthaben/Schulden-Kontrakte [ folgend GSK ] mit Kerbhölzern verwaltete.[Vgl. Ifrah] Wenn z.B. ein Armer ein Brot auf Kredit bekam, schnitzte der Bäcker eine Kerbe in der Form eines „/“ in‘s Kerbholz, das mit dem Namen des Armen bezeichnet war. Bezahlte der Arme dann „nächste Woche“ bar, wurde diese Kerbe mit einer zweite Kerbe durchgestrichen. So, dass ein „X“ entstand. Was bedeutete, dass ein GSK beglichen worden war. (d.h. „gecleart“ mit einer zeitlichen Verzögerung (delay) von einer Woche). Daher stammt die Redewendung „etwas auf dem Kerbholz haben“ im Sinn
„Schuld[en] auf sich geladen zu haben“.
Nun hätte der Arme den GSK auch nach einem Tag[delay=1 t] oder nach einer Stunde [delay =1 std] oder nach einer Sekunde [delay 1 sek] mit einer Münze begleichen mit können. Oder direkt Brot gegen die Münze tauschen.
Mit andern Worten: Bei einer Zahlung, bei welcher Schulden/Guthaben-Paare mit (k)einer zeitlichen Verzögerungen beglichen werden, hat das Standardtauschmittel Geld per Definition die"Zahlungsmittelfunktion", d.h. löst GSK also Schulden/Guthaben [in"Nichts"] auf. Während die Standardtauschmittelfunktion bedeutet, dass es als Standard dient, in welchem die Preise ausgedrückt werden können, was bekanntlich der Grund ist, wieso Geld den Austausch von Güter und DL derart immens erleichtern kann [bzw. sollte].
Gesetzliche Zahlungsmittel [Noten,Münzen] stehen unter Annahmezwang: Der Bäcker muss vom verschuldeten Armen die Münzen von Gesetztes wegen zur Begleichung des GSK annehmen, und darf dazu z.B. nicht fordern, die hübsche Tochter des Armen zu vernaschen.
Was das alles im Zusammenhang mit dem (inter)nationalen Ausschuldungs-Exzess des Bankensystems, der Staaten zu tun hat, das werden wir sicher noch genau ausdiskutieren müssen.
Gruss von
Liated
PS:
[*]
Zu"Zahlungsmittelfunktion" und"Standardtauschmittelfunktion" siehe auch"Einführung in die Geldtheorie", Issing. Seite 2.
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