--><font size="4">Softbank kommt endlich in den Nikkei-Index
Auch die Werbeagentur Dentsu und der Fleischhändler Nippon Meat steigen auf
Viele Spekulanten haben auf die richtige Aktie gesetzt: Der Internet- und Telekom-Anbieter Softbank Corp. wird zum 1. Oktober in den japanischen Nikkei-Aktienindex aufgenommen.
Die Gralshüter des Marktbarometers hätten sich endlich durchgerungen, nachdem sie dem"New-Economy-Titel" schon einige Jahre den Zutritt in den erlauchten Kreis der 225 Standardwerte verwehrt hätten, schreibt die Tokio Finanzpresse.
Nach den alljährlichen Anhörungen von Finanzmarktexperten und Wissenschaftlern hätte die für den japanischen Leitindex verantwortliche Wirtschaftszeitung"Nihon Keizai" endlich entschieden, dass die Kurse der Softbank-Titel künftig in den Nikkei einfließen sollten. Da jedoch recht viele Börsianer mit dieser Entscheidung gerechnet hätten, legten Softbank am Mittwoch in einem knapp behaupteten Gesamtmarkt nur noch 0,4 Prozent auf 4940 Yen zu.
Langfristig komme dem Softbank-Kurs die Aufnahme in den Index zugute, lautete der allgemeine Tenor in Tokios Bankenkreisen. Immerhin gäbe es Fonds, die mit einem Anlagevolumen von insgesamt rund 2 Bio. Yen (rund 15 Mrd. Euro) den Nikkei-Index genau abbildeten. Diese"Nikkei tracking funds" müssten jetzt auf sechs Änderungen reagieren: Neben Softbank würden auch die Aktien von Nippon Meat Packers Inc. und Dentsu Inc. in wenigen Wochen in den Index aufgenommen. Die Fleischverpacker Nippon Meat seien noch dabei, sich von einem Schock zu erholen, wurde ihnen - im weiten Rahmen eines BSE-Skandals - doch nachgewiesen, dass die Herkunft von in Japan verkauften Fleischwaren falsch ausgeschildert worden waren. Jetzt springe der Kurs der Aktie wieder nach oben, verlautete am Mittwoch um kräftige 5,2 Prozent auf 1378 Yen.
Der Einzug der Werbeagentur Dentsu in den Nikkei sei auch von vielen Analysten begrüßt worden, denn Dentsu sei in Japan der führende Werbespezialist, der enorme Kampagnen entwerfe, in Print-Medien bis zum Fernsehen.
Frei am Aktienmarkt verfügbar sei allerdings nur ein Bruchteil der Dentsu-Titel; die meisten seien in festen Händen von Gründern, Partnern und Management, verlautete in Finanzkreisen. Neben vielen Kunden aus der Großindustrie betreue Dentsu auch das Deutschlandjahr in Japan, das im kommenden April beginne. Dentsu kletterten zur Wochenmitte um deutliche 4,7 Prozent auf 289 000 Yen.
Die Absteiger seien weniger bekannt: Der Weinhändler Mercian, der Wälzlagerhersteller Nachi-Fujikoshi und Nippon Sharyo, ein Lagerlogistik-Anbieter, fallen aus dem Barometer heraus. Unter den 225 Nikkei-Aktien stehe Softbank nun in diesem Größenvergleich der Kurse an zwanzigster Stelle.
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