Emerald
16.09.2004, 19:59 |
OT: Kofi Annan spricht öffentlich von allierter Willkür beim Irak-Krieg Thread gesperrt |
-->
und fordert den australischen Premier (befindet sich ebenfalls im Wahlkampf)
heraus"Annan hat sich überhaupt nicht zu äussern, und ausserdem ist dies
sein private Meinung und die interessiert niemandem"
Noch so ein verdammter NeoCons, meint
Emerald,
diesmal sichtlich erbost über diesen Howard-Spitzbuben!
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nereus
17.09.2004, 09:01
@ Emerald
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Re: OT: Kofi Annan spricht öffentlich von alliierter Willkür.. - Emerald |
-->Hallo Emerald!
Keine Sorge!
Die längst überfällige Gegenkraft zu diesem elendigen Kriegstreibergesindel formiert sich gerade noch rechtzeitig vor dem großen Showdown.
Die Kinder von Beslan sind offenbar nicht umsonst gestorben - auch wenn sich das jetzt fürchterlich anhören mag.
Die Kommentare der letzten Tage in der russischen Presse lassen an Deutlichkeit keine Wünsche offen.
Man weiß sicherlich seit Jahren wer das Drehbuch schreibt, nur sagt man es jetzt auch recht unblumig und manch europäischer Schlafmütze fällt es nun wie Schuppen von den Augen.
Wenn die Russen meinen Terroristennester ausräuchern zu müssen, werden sie das wohl auch wirklich tun.
Vielleicht ist es dann endgültig vorbei mit dem merkwürdigen Entschwinden der Mörder und der ewigen Unauffindbarkeit der Führungscrews.
Jetzt sperrt man in den USA auf Moskaus Bitten hin plötztlich saudische Konten mit düsteren Verbindungen.
Da müssen erst die Russen kommen!
Der Bande des Schreckens läuft die Zeit davon, der Plan ist nämlich in Gefahr, und unter Druck werden sie ganz sicher Fehler machen. Damit wird das"Spuren verwischen" schwieriger.
Es wird allerhöchste Zeit, es sind schon viel zu viele Opfer"dargehöht" worden, um mich mal der Ausdrucksweise eines ehemaligen Forumsschreiber zu bedienen.
Mit dem SPD-Schröder ist Deutschland außenpolitisch z.Zt. viel besser aufgehoben als mit der CDU-Merkel.
Möglicherweise nutzt Schröder das deutsche"Beslan" zu politischen Zwecken.
Dies ist allerdings reine Spekulation und kann von mir leider nicht bewiesen werden.
mfG
nereus
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Sorrento
17.09.2004, 11:10
@ nereus
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die zweiten Ränge in Russland sind da etwas offener |
-->Hallo nereus,
>Keine Sorge!
>Die längst überfällige Gegenkraft zu diesem elendigen Kriegstreibergesindel formiert sich gerade noch rechtzeitig vor dem großen Showdown.
>Die Kinder von Beslan sind offenbar nicht umsonst gestorben - auch wenn sich das jetzt fürchterlich anhören mag.
>Die Kommentare der letzten Tage in der russischen Presse lassen an Deutlichkeit keine Wünsche offen.
J. R. Nyquist von Financial Sense hat dazu einen IMHO sehr schönen Artikel zu geschrieben:
They are helping because they believe that, as one of the world’s major nuclear powers, Russia still poses a threat to them, and therefore this threat must be removed. And terrorism, of course, is only a tool for achieving these goals.” In other words, “someone” wants to smash the Russian federation. They want to get hold of Russia’s oil. They want to break the back of the Russian state. They want to deprive Russia of its nuclear arsenal because it “still” threatens them. “This is a challenge to the whole of Russia,” Putin warned, “to the whole of our people. This is an attack on our country.” The plan is to “intimidate” Russia with “inhuman cruelty,” to “paralyze our will and demoralize our society.” The Russian president added: “It would appear that we have a choice of resisting them or agreeing to their claims, surrendering or allowing them to destroy and split Russia….”...And who is this mysterious enemy that seeks to frighten and split Russia? Here is a hint: It is the same old enemy as before - the enemy of the 1950s, 1960s, 1970s and 1980s. And was the Beslan massacre a provocation?...
Putin also accuses American officials of meeting with Chechen leaders. Even more blameworthy (from Putin’s standpoint), the United States granted political asylum to Ilyas Akhmadov, a Chechen rebel leader and foreign minister. The Kremlin uses this and other facts to show that Washington supports Chechen terrorism; that Washington seeks to demoralize and split Russia through “a fratricidal bloodbath in the North Caucasus.”
Was allerdings nicht heissen soll, dass sich nicht auch der Kremls des Terrorismus im eigenen Land bedient, wenns gerade ins Konzept passt. Auch dass sich dabei Russland in Richtung Totalitarismus bewegt (Einschränkung der Pressefreiheit, Verstaatlichungen siehe Yukos und mein Posting zu Gazprom weiter unten, Verfassungsänderungen, Zentralismus), ist sehr schade, auch wenn es in vielen Fällen darum ging, sich dem krakenhaften Einfluss der westlichen Politik, Meinungs- und Wirtschaftseliten zu entziehen; denn was wirklich Positives hat Putin daraus auch nicht gemacht, im Gegenteil versuchte er nur seine persönliche Macht zu kräftigen.
Bloss was Schröder da treibt, kann ich auch nicht genau einordnen, wenn er sich da bloss mal nicht am russischen Bären die Finger verbrennt. Aber grundsätzlich ist seine Aussenpolitik schon richtig: sich vorsichtig von den USA zu entfernen und mehr aussenpolitische Spielräume zu bekommen.
Gruss,
Sorrento
<ul> ~ http://www.financialsense.com/stormwatch/geo/pastanalysis/2004/0909.html</ul>
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nereus
17.09.2004, 11:42
@ Sorrento
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Re: die zweiten Ränge in Russland sind da etwas offener - Sorrento |
-->Hallo Sorrento!
Du schreibst: Was allerdings nicht heissen soll, dass sich nicht auch der Kremls des Terrorismus im eigenen Land bedient, wenns gerade ins Konzept passt.
Das kann ich freilich nicht mit gutem Gewissen ausschließen, wobei das einzige Mal die Häusersprengung in Moskau vor Jahren in diesen verdächtigen Geruch kam.
Ist denn das eigentlich einigermaßen zweifelsfrei bewiesen?
Ein anderer Fall ist mir vorerst nicht bekannt, wobei ich hier das Putinsche Rußland meine.
Auch dass sich dabei Russland in Richtung Totalitarismus bewegt (Einschränkung der Pressefreiheit, Verstaatlichungen siehe Yukos und mein Posting zu Gazprom weiter unten, Verfassungsänderungen, Zentralismus), ist sehr schade, auch wenn es in vielen Fällen darum ging, sich dem krakenhaften Einfluss der westlichen Politik, Meinungs- und Wirtschaftseliten zu entziehen; denn was wirklich Positives hat Putin daraus auch nicht gemacht, im Gegenteil versuchte er nur seine persönliche Macht zu kräftigen.
Ein bisserl schwanger geht eben nicht und die Korruption in Rußland ist sagenhaft.
Was soll denn ein einzelner Mann, selbst wenn er an der Staatsspitze steht, mit einem jahrzehntelangem Behördenwillkür-Kartell machen?
Das sind Prozesse die Jahre oder Jahrzehnte dauern.
Er hat zumindest den Jelzinschen Saustall aufgeräumt und versucht das Land von den Blutsaugern zu befreien.
Mit freundlichen Kommentaren in der Presse ist das allerdings nicht zu erreichen.
Mögen seine Bodyguards immer zur rechten Zeit am rechten Platz sein.
Bloss was Schröder da treibt, kann ich auch nicht genau einordnen, wenn er sich da bloss mal nicht am russischen Bären die Finger verbrennt.
Wenn Rußland nicht wieder in den kommunistischen Schwachsinn abgleitet, sehe ich keine Gefahr.
Und wenn das dortige Staatsoberhaupt der Weltpolizei endlich einmal die Zähne zeigt, geht sicher einen zufriedenes Raunen durch die Welt.
Es gibt wahrscheinlich sehr viele Regierungen die Washington auch gerne mal den Stinkefinger zeigen würden, sich aber nicht trauen, da sie sonst auf der"Achse des Bösen" landen und sich dann kaum wehren könnten.
Daher erdulden sie still den mächtigen, aber zeitweise irren General.
Was sollen sie auch sonst tun?
Libyen hat dies kürzlich in allerfeinster Manier zelebriert.
Die geben sogar Millionen für Anschlagsopfer aus ohne sich dabei zum Terror selbst zu bekennen. Die Spuren deuten nämlich in eine ganz andere, oder besser, wohlbekannte Richtung.
Diese Spendenaktion war nichts anderes als ein erzwungener Rückkauf in die Welthandelsgemeinschaft.
Ich denke die Schweiz hat sich die Milliarden auch nur deshalb aus dem Kreuz leiern lassen, weil sie größeres ökonomisches Ungemach am Horizont aufziehen sah.
Wer vorne dran sitzt, diktiert eben die Bedingungen.
Aber grundsätzlich ist seine Aussenpolitik schon richtig: sich vorsichtig von den USA zu entfernen und mehr aussenpolitische Spielräume zu bekommen.
So ist es, aber leider wird das im allgemeinen Abwatsche-Rausch nur noch selten wahrgenommen.
mfG
nereus
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