-->[b]<font ="4">Aufsichtsbehörde weitet Untersuchung bei Freenet und Teles aus </font>
Die Chefs Schindler und Spoerrs"wissen von nix"
Wird wahrscheinlich wie immer wie das Hornberger Schießen ausgehen
Die deutsche Wertpapierhandelsaufsicht hat erste Hinweise auf mögliche Kursmanipulationen beziehungsweise Insiderhandel mit den Aktien des Telekom-Dienstleisters Teles und weitet ihre Untersuchungen aus. Eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sagte am Dienstag, es sei eine"förmliche Untersuchung" des Kursverlaufs und der Handelsaktivitäten bei Teles eingeleitet worden. Eine seit Mitte August laufende"routinemäßige Prüfung" habe Hinweise auf mögliche Verstöße gegen die Kapitalmarktgesetze im Zusammenhang mit einer Korrektur der Geschäftsprognosen ergeben. Im Rahmen der nun gestarteten Untersuchung müssten die Banken ihre Handelsaktivitäten mit Aktien von Teles offen legen.
Anlass für die Recherchen bei Teles ist nach den Worten der BaFin-Sprecherin eine Pflichtmitteilung von Teles vom 30. Juli. In diesem zeitlichen Umfeld habe es auffällige Kursbewegungen gegeben, die geprüft würden. Teles hatte nach zwei enttäuschenden Quartalen Ende Juli seine Geschäftserwartungen für das laufende Jahr in Frage gestellt. Diese Korrektur erfolgte für die Investoren vollkommen unerwartet. Denn Ende Juni hatte Teles-Chef und -Großaktionär Sigram Schindler in einem Zeitungsinterview noch gesagt, er stehe zu der Ergebnisprognose für das Jahr 2004. Diese müsse seiner Ansicht nach"eher nach oben, aber nicht nach unten korrigiert werden".
Und auch in der Chefetage von Freenet.de wird ermittelt: Auf Freenet-Chef’s Spoerrs Schreibtisch türmen sich auch Meldungen über Untersuchungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die auch hier wegen eines möglichen Insiderhandels mit Freenet-Aktien ermittelt. Im Mutterkonzern Mobilcom wird der Vorstand zunehmend nervös über einige ungeschickte Aktionen der Internet-Tochter.
Die Bundesanstalt spricht von Anhaltspunkten für Insiderhandel, die sich nach Vorprüfungen ergeben hätten. Deshalb sei ein formelles Untersuchungsverfahren eingeleitet worden, das sich aber noch nicht gegen Personen richte. Bestätigt sich der Verdacht, wird die Behörde die Staatsanwaltschaft einschalten.
Auslöser der Ermittlungen sind Auffälligkeiten im Umfeld der Halbjahreszahlen vom 9. August. Vor der Bekanntgabe der Zahlen war der Aktienkurs unter Druck geraten. Kurz davor wiederum hatten Spoerr und sein Finanzvorstand Axel Krieger 79 800 Optionen in Aktien umgewandelt und anschließend zum Großteil am Markt verkauft. „Alles ordungsgemäß gemeldet. Wir mussten dann wegen hoher Steuerforderungen verkaufen,“ rechtfertigen die Manager sich. Im Verlauf des Verkaufs seien die Freenet-Aktien bis auf das diesjährige Jahrestief abgestürzt.
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