Elmarion
30.09.2004, 12:38 |
Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. Thread gesperrt |
-->Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
Das Sparen bei A ist der entgangene Umsatz bei B - so kmmt eine Spirale in Gang - siehe aktuell Karstadt:
Ich glaube nach wie vor all die „Katastrophen“ sind Teil der deflationären Abwärtsspirale in der wir uns befinden. Managementfehler spielen natürlich auch eine Rolle. Sie treten durch die Deflation jedoch nur deutlicher zu Tage und werden härter bestraft.
Wenn die Warenhäuser verschwinden verlieren deutsche Markenartikler
wichtige Vertriebskanäle, die Kunden kaufen dann noch mehr Fernostware bei den Discountern ein, was wiederum zu Arbeitsplatz- und Kaufkraftverlusten in Deutschland führt - eine Spirale eben.
Deflation ist ein schleichender Prozess. Weil er nicht täglich, sondern nur gelegentlich unzweifelhaft in Erscheinung tritt, wird er weithin nicht wahrgenommen oder sogar geleugnet.
Es wird sträflich versäumt, die eine Deflation verursachenden Kräfte und ihre autodynamische Wirkung zu benennen. Dies sind die Schulden des Privatsektors.
Der Boom der Discounter deutet darauf hin, dass die verschuldeten deutschen Konsumenten dabei sind, zu einem Volk depressiver Schnäppchenjäger zu mutieren. Hat man noch vor wenigen Jahren in der Kneipe damit geprotzt, einen neuen teuren Rasenmäher mit allem Schnick-Schnack erstanden zu haben, ist man heute stolz darauf, das Standard-Modell mit 20 % Rabatt bekommen zu haben. Wer nicht feilscht ist ein feiges Weich-Ei und wer zu früh kauft, den bestraft das Sonderangebot.
Somit stellt sich die Frage, wie die deutsche Wirtschaft aus dieser Nummer wieder heraus kommen können. Tatsache ist, dass die deutsche Industrie schon seit langem dabei ist große Teile ihrer Produktion in „Billiglohnländer“ zu verlegen. Die Billig-Ware landet in den Regalen unserer Discounter, wo sich die deutschen Smart-Shopper auf die Schnäppchen stürzen. So findet man Edelstahl-Kochtöpfe für 5 Euro und inzwischen auch Brötchen für 9 Cent. Das Dumme an der Geschichte aber ist, dass wir nicht nur die Produktion verlagern, sondern auch die Jobs. Das wird mit glasklarer Konsequenz dazu führen, dass in Deutschland die Löhne sinken, die Arbeitslosenzahlen steigen und die Sozial-Systeme, wenn sie nicht angepasst werden, am Ende kollabieren. Viele Verbraucher, denen es jetzt noch relativ gut geht, werden dann möglicherweise nicht einmal mehr in der Lage sein, den reduzierten Rasenmäher aus Fernost zu bezahlen.
Jedem, der bis drei zählen kann, dürfte klar sein, dass eine Volkswirtschaft, die bisher von ihrem Wissen und ihren hohen Qualitätsstandards profitiert hat, keine Spitzenlöhne mehr zahlen kann, wenn dieser Know-How-Vorsprung schrumpft (was durch die Pisa-Studie belegt wird) und gleichzeitig die Wertschöpfung in das Ausland verlegt wird.
Mit den aktuellen niedrigen Zinsen wird nur Zeit gekauft. Schlimmer noch: Die niedrigen Zinsen regen zur Aufnahme weiterer Kredite an.
Das Ganze lässt sich letztlich nur lösen, indem die überhöhten Schulden vernichtet werden. Der Unternehmenssektor ist zum Teil bemüht, seine Schulden abzubauen. Viele Firmen haben erkannt, dass sie in einer Schuldenfalle sitzen oder in eine solche zu geraten drohen. Doch noch mehr Unternehmen scheinen noch immer nicht begriffen zu haben, was vorgeht. Nicht nur die letzten werden diesmal die Hunde beißen.
Beginnt die erzwungene massenhafte Vernichtung von Schulden, tritt Deflation pur zutage. Dann wird auch Euklid sie erkennen!
Dann wird jedermann unumkehrbar klar, dass das Rad nicht mehr zurückgedreht werden kann.
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aman13
30.09.2004, 13:09
@ Elmarion
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. |
-->>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
>Das Sparen bei A ist der entgangene Umsatz bei B - so kmmt eine Spirale in Gang - siehe aktuell Karstadt:
>Ich glaube nach wie vor all die „Katastrophen“ sind Teil der deflationären Abwärtsspirale in der wir uns befinden. Managementfehler spielen natürlich auch eine Rolle. Sie treten durch die Deflation jedoch nur deutlicher zu Tage und werden härter bestraft. >
>Wenn die Warenhäuser verschwinden verlieren deutsche Markenartikler > wichtige Vertriebskanäle, die Kunden kaufen dann noch mehr Fernostware bei den Discountern ein, was wiederum zu Arbeitsplatz- und Kaufkraftverlusten in Deutschland führt - eine Spirale eben.
>
>Deflation ist ein schleichender Prozess. Weil er nicht täglich, sondern nur gelegentlich unzweifelhaft in Erscheinung tritt, wird er weithin nicht wahrgenommen oder sogar geleugnet.
>Es wird sträflich versäumt, die eine Deflation verursachenden Kräfte und ihre autodynamische Wirkung zu benennen. Dies sind die Schulden des Privatsektors.
>Der Boom der Discounter deutet darauf hin, dass die verschuldeten deutschen Konsumenten dabei sind, zu einem Volk depressiver Schnäppchenjäger zu mutieren. Hat man noch vor wenigen Jahren in der Kneipe damit geprotzt, einen neuen teuren Rasenmäher mit allem Schnick-Schnack erstanden zu haben, ist man heute stolz darauf, das Standard-Modell mit 20 % Rabatt bekommen zu haben. Wer nicht feilscht ist ein feiges Weich-Ei und wer zu früh kauft, den bestraft das Sonderangebot.
>Somit stellt sich die Frage, wie die deutsche Wirtschaft aus dieser Nummer wieder heraus kommen können. Tatsache ist, dass die deutsche Industrie schon seit langem dabei ist große Teile ihrer Produktion in „Billiglohnländer“ zu verlegen. Die Billig-Ware landet in den Regalen unserer Discounter, wo sich die deutschen Smart-Shopper auf die Schnäppchen stürzen. So findet man Edelstahl-Kochtöpfe für 5 Euro und inzwischen auch Brötchen für 9 Cent. Das Dumme an der Geschichte aber ist, dass wir nicht nur die Produktion verlagern, sondern auch die Jobs. Das wird mit glasklarer Konsequenz dazu führen, dass in Deutschland die Löhne sinken, die Arbeitslosenzahlen steigen und die Sozial-Systeme, wenn sie nicht angepasst werden, am Ende kollabieren. Viele Verbraucher, denen es jetzt noch relativ gut geht, werden dann möglicherweise nicht einmal mehr in der Lage sein, den reduzierten Rasenmäher aus Fernost zu bezahlen.
>Jedem, der bis drei zählen kann, dürfte klar sein, dass eine Volkswirtschaft, die bisher von ihrem Wissen und ihren hohen Qualitätsstandards profitiert hat, keine Spitzenlöhne mehr zahlen kann, wenn dieser Know-How-Vorsprung schrumpft (was durch die Pisa-Studie belegt wird) und gleichzeitig die Wertschöpfung in das Ausland verlegt wird.
>Mit den aktuellen niedrigen Zinsen wird nur Zeit gekauft. Schlimmer noch: Die niedrigen Zinsen regen zur Aufnahme weiterer Kredite an.
>Das Ganze lässt sich letztlich nur lösen, indem die überhöhten Schulden vernichtet werden. Der Unternehmenssektor ist zum Teil bemüht, seine Schulden abzubauen. Viele Firmen haben erkannt, dass sie in einer Schuldenfalle sitzen oder in eine solche zu geraten drohen. Doch noch mehr Unternehmen scheinen noch immer nicht begriffen zu haben, was vorgeht. Nicht nur die letzten werden diesmal die Hunde beißen.
>Beginnt die erzwungene massenhafte Vernichtung von Schulden, tritt Deflation pur zutage. Dann wird auch Euklid sie erkennen!
>Dann wird jedermann unumkehrbar klar, dass das Rad nicht mehr zurückgedreht werden kann.
JOU... dadurch, das Zahlungsmittel Geld immer abstrakter wird - ist es nicht möglich, dass Elemente von klarer Deflation und ebensoklarer Inflation parallel miteinander existieren??? [img][/img]
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sensortimecom
30.09.2004, 13:36
@ Elmarion
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. |
-->>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
>Das Sparen bei A ist der entgange
ne Umsatz bei B - so kmmt eine Spirale in Gang - siehe aktuell Karstadt:
>Ich glaube nach wie vor all die „Katastrophen“ sind Teil der deflationären Abwärtsspirale in der wir uns befinden. Managementfehler spielen natürlich auch eine Rolle. Sie treten durch die Deflation jedoch nur deutlicher zu Tage und werden härter bestraft. >
>Wenn die Warenhäuser verschwinden verlieren deutsche Markenartikler > wichtige Vertriebskanäle, die Kunden kaufen dann noch mehr Fernostware bei den Discountern ein, was wiederum zu Arbeitsplatz- und Kaufkraftverlusten in Deutschland führt - eine Spirale eben.
>
>Deflation ist ein schleichender Prozess. Weil er nicht täglich, sondern nur gelegentlich unzweifelhaft in Erscheinung tritt, wird er weithin nicht wahrgenommen oder sogar geleugnet.
>Es wird sträflich versäumt, die eine Deflation verursachenden Kräfte und ihre autodynamische Wirkung zu benennen. Dies sind die Schulden des Privatsektors.
>Der Boom der Discounter deutet darauf hin, dass die verschuldeten deutschen Konsumenten dabei sind, zu einem Volk depressiver Schnäppchenjäger zu mutieren. Hat man noch vor wenigen Jahren in der Kneipe damit geprotzt, einen neuen teuren Rasenmäher mit allem Schnick-Schnack erstanden zu haben, ist man heute stolz darauf, das Standard-Modell mit 20 % Rabatt bekommen zu haben. Wer nicht feilscht ist ein feiges Weich-Ei und wer zu früh kauft, den bestraft das Sonderangebot.
>Somit stellt sich die Frage, wie die deutsche Wirtschaft aus dieser Nummer wieder heraus kommen können. Tatsache ist, dass die deutsche Industrie schon seit langem dabei ist große Teile ihrer Produktion in „Billiglohnländer“ zu verlegen. Die Billig-Ware landet in den Regalen unserer Discounter, wo sich die deutschen Smart-Shopper auf die Schnäppchen stürzen. So findet man Edelstahl-Kochtöpfe für 5 Euro und inzwischen auch Brötchen für 9 Cent. Das Dumme an der Geschichte aber ist, dass wir nicht nur die Produktion verlagern, sondern auch die Jobs. Das wird mit glasklarer Konsequenz dazu führen, dass in Deutschland die Löhne sinken, die Arbeitslosenzahlen steigen und die Sozial-Systeme, wenn sie nicht angepasst werden, am Ende kollabieren. Viele Verbraucher, denen es jetzt noch relativ gut geht, werden dann möglicherweise nicht einmal mehr in der Lage sein, den reduzierten Rasenmäher aus Fernost zu bezahlen.
>Jedem, der bis drei zählen kann, dürfte klar sein, dass eine Volkswirtschaft, die bisher von ihrem Wissen und ihren hohen Qualitätsstandards profitiert hat, keine Spitzenlöhne mehr zahlen kann, wenn dieser Know-How-Vorsprung schrumpft (was durch die Pisa-Studie belegt wird) und gleichzeitig die Wertschöpfung in das Ausland verlegt wird.
[b]Hallo.
Das HAUPTPROBLEM ist nicht der Mangel an Wissen und KnowHow (oder gar mangelde intellektuelle Fähigkeit um neues Wissen und Innovation zu generieren) - sondern ein neuartiges IPR-Sättigungs-Syndrom, das erst seit etwa 15 Jahren auftritt und zeitlich mit dem Niedergang des Patentwesens korreliert (Ausdehnung der Patentierbarkeit auf Software und SW-Derivate; Gene, Leben, Geschäftsmethoden usw. um den Mangel an allg. techn. Neuheiten wettzumachen, was ein fataler Unsinn war).
Das heißt: Selbst dann, wenn sich die deutsche Industrie NOCH SO SEHR die Gehirne verwinden würde um Neues zu schaffen, würde dies a) nicht ausreichend gewerbl./rechtlich schützbar sein um den weiteren Zustrom aus Billiglohn-Länder aufzuhalten, und b) nicht ausreichend NEU sein, um den Verbraucher hinterm Ofen hervor zu locken. Im Sinne der Debitismus-Lehre müsste ja der Konsument dieser"Innovationen" bereit sein, stets NEUE SCHULDEN zu machen, um sich mit unersättlicher und nicht enden wollender Gier auf die stets in Überzahl vorhandenen NEUHEITEN zu stürzen, die von der Industrie erfunden und am Markt präsentiert werden.
Reißt dieser Faden ab (und zur Zeit sieht es so aus), dann kann die Kette im @dottore`schen Kettenbrief-System nicht mehr geschlossen werden, und die Divergenz zwischen der Staatsverschuldung und den Steuer-Einnahmen aus der deflationären Wirtschaft verläuft exponentiell. Ein negativer Turbo-Effekt setzt ein, den der Staat verzweifelt dadurch auszugleichen versucht, indem er regulierend eingreift und Hyper-Inflation in lebenswichtigen Güter- und Diestleistungs-Sektoren ZULÄSST. Das ist zur Zeit ohne Zweifel der Fall!
Damit erreicht er den ANSCHEIN einer quasi-stabilen Wirtschaft mit Durchschnittsraten und mäßigem Inflations-Index. Die Frage ist im Augenblick nur, WIELANGE man solche"Dehypflation" als Potemkinsches Wirtschaftsmodell durchziehen kann; bei welchen Parametern es abstürzt; und wieweit man die Großen der Weltwirtschaft (USA. Japan) dazu verhalten kann, dasselbe Modell im Gleichschritt zu praktizieren. Denn NUR DANN gehts noch ein paar Jahre...
mfg Erich B.
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- Elli -
30.09.2004, 15:10
@ Elmarion
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / so ist es! |
-->>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
>.....
>Beginnt die erzwungene massenhafte Vernichtung von Schulden, tritt Deflation pur zutage. Dann wird auch Euklid sie erkennen!
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Theo Stuss
30.09.2004, 16:51
@ - Elli -
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Re: Pariser Notare schreien ALARM! |
-->Seit einem Jahr fast keine Immo-Akqusitionen von neu zugezogenen im Pariser Raum.
Niemand kann sich das mehr leisten.
Auch im Mietsektor sieht es ähnlich aus:
Vermietung nur noch gegen Bürgschaften und andere strenge Auflagen, die keiner mehr erfüllen kann.
Wirvermieten schon seit Jahren nicht mehr ohne Bürgen, die über Ablauf des Mietvertrages hinaus für Folgeschäden haften.
Theo
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CaptainB
30.09.2004, 17:38
@ aman13
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... manche sehen sie nicht - dafür spürt man diese aber! |
-->
>... ist es nicht möglich, dass Elemente von klarer Deflation und ebensoklarer Inflation parallel miteinander existieren???
Meine Antwort: klar doch, sehe ich genauso!
(I) Resourcen-getrieben Inflation - für die Ressourcen-Verbraucher
=> wegen Verknappung!
(II) Ressourcen-Vernichtende Deflation (für die Produktionsfaktoren: Arbeit/Knowhow/Technologie, aber auch für Kapital) - für Ressourcen-Anbieter.
=> wegen Überangebot in sich globalisierenden Marktstrukturen, einfacherer Marktzugang, transparentere Leistungensangebote, usw.
Schön zu beobachten: Produktionsfaktor"Boden" zeigt nur mäßige Wirkung.
Kybernetiker Vester hätte gesagt: Laßt uns mal sehen, welche Faktoren puffern oder verstärken, welche schnell reagieren und welche träge sind!
Ich würde sagen: die schnellen (Kapital >vor> Arbeit/Knowhow >vor> Boden
bestimmen die Richtung. Ergo?"Paradoxe Welt mit chaotischer Ordnung"
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fridolin
30.09.2004, 18:16
@ Theo Stuss
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@Theo: Vermietung im Ausland |
-->Auch im Mietsektor sieht es ähnlich aus:
>Vermietung nur noch gegen Bürgschaften und andere strenge Auflagen, die keiner mehr erfüllen kann.
>Wir vermieten schon seit Jahren nicht mehr ohne Bürgen, die über Ablauf des Mietvertrages hinaus für Folgeschäden haften.
<font color=#0000FF>Hallo Theo (und andere Kenner dieser Materie),
ich kenne mich in Frankreich und Umgegend nicht aus, was Mietverhältnisse betrifft. Das scheint mir doch aber ein bißchen merkwürdig zu sein.
Wenn keiner mehr diese Anforderungen erfüllen kann, stehen die Mietwohnungen letztlich leer, und leere Wohnungen bringen keine Miete mehr ein, sondern kosten nur Unterhalt. Das kann auch keine Lösung sein. Ist die Zahlungsmoral dort derart schlecht, daß man keinem mehr traut?
Was soll vor allem ein Bürge, dessen Zahlungsmoral oder -fähigkeit möglicherweise genauso zweifelhaft ist wie die des Mieters? Wie will das ein Vermieter überhaupt überprüfen? Ist es dort nicht üblich, ein paar Monatsmieten Kaution zu stellen, an die sich der Vermieter im Problemfall halten kann?
"Folgeschäden über den Ablauf des Mietvertrages hinaus" - was soll denn das eigentlich sein? Eventuelle schuldhaft verursachte Schäden an der Wohnung sind immer noch solche, die während des Laufes des Mietvertrages entstanden sind. Soll das Wiedervermietungsrisiko dem ausgezogenen Mieter aufgelastet werden, oder wie soll man sich das vorstellen?
Gruß
</font>
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LenzHannover
01.10.2004, 01:04
@ Elmarion
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Wobei das oben tw. einfach nur Unfähigkeit ist... |
-->Karstadt: Ich weiß nicht warum ich dort einkaufen gehen soll (bin eh Kaufmuffel). Vielleicht ist das gute alte Kaufhaus einfach tot und nun wird es realisiert.
> So findet man Edelstahl-Kochtöpfe für 5 Euro
Mag inzw. der realistische Preis für einen Billigtopf sein...
> Brötchen für 9 Cent
Was das nun für Brötchen sind..."normaler" Teig ist etwas pingelig bei diesen Aufbackprozeduren.
> Discounter
Auf der Suche nach einem 19" TFT habe ich heute mal wieder gelernt, daß der"geiz ist geil" Laden absolut nicht billig ist!
Das Ding von Seite 1 geht, danach wird es nicht wirklich gut.
Bei den Frühstücksangeboten in div. Läden hier zeigt sich inzw., daß nicht mehr jeder Wucher durchgesetzt werden kann [img][/img]
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Student
01.10.2004, 14:12
@ Elmarion
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / Sichtweisen |
-->Hi Elmarion!
>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
Der Staat steht auf der Bremse? Upps, hab gerade was von neuer Rekordverschuldung gehört.
>Deflation ist ein schleichender Prozess. Weil er nicht täglich, sondern nur gelegentlich unzweifelhaft in Erscheinung tritt, wird er weithin nicht wahrgenommen oder sogar geleugnet.
Nanu, ich dachte, eine Inflation muß sich langsam warmlaufen, und eine Deflation
kommt mit erstaunlichem Tempo. Muß ich meine Brille zum richtigen Sehen überprüfen?
>Beginnt die erzwungene massenhafte Vernichtung von Schulden, tritt Deflation pur zutage. Dann wird auch Euklid sie erkennen!
Was noch zutage tritt, das müssen wir abwarten.
>Dann wird jedermann unumkehrbar klar, dass das Rad nicht mehr zurückgedreht werden kann.
Es wird bestimmt interessant, wer was wie dreht.
Lb Gr
der Student
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Euklid
01.10.2004, 14:25
@ Student
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / Sichtweisen |
-->Hallo Student sei gegrüßt
der Poster sprach von Schulden"vernichten."
Solange die Macht keine Menschen und Studenten vernichtet,dafür mit Vorliebe aber Schulden solls mir Recht sein
Also nix wie ran mit dem Abbau (Vernichtung
Gruß Euklid
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Student
01.10.2004, 14:28
@ Euklid
|
Re: Volle Zustimmung und lieben Gruß! (o.Text) |
-->
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---Elli---
01.10.2004, 17:58
@ Student
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / es tut weh... |
-->>Hi Elmarion!
>
>>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
>Der Staat steht auf der Bremse? Upps, hab gerade was von neuer Rekordverschuldung gehört.
... das zu lesen.
Was Eichel an Schulden macht, deckt nicht mal das aus, was in der Wirtschaft verloren geht! Bitte das Gesamtbild sehen, nicht nur Nischen wie Stahlpreise ;-)
Die Einnahmen brechen weg, nicht gelesen?
Oder werden die Schlaglöcher auf den Straßen etwa entfernt? Oder der Putz in den Schulen erneuert? Kucke da: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/294412.htm
Schuldenvernichtung IST Deflation, wann wird das endlich kapiert?
Ich verzweifle bald ;-)
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Euklid
01.10.2004, 18:31
@ ---Elli---
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / es tut weh... |
-->Hallo Elli
es lohnt nicht zu verzweifeln.
Die 2/3 von 17 Millionen Euro entsprechend ca 11 Millionen Euro die im Raum stehen vom Land Rheinlande-Pfalz würde ausreichen um ca 1 Million qm Putz neu herzustellen.
Ist das etwa nichts?Wieviele Schulen gäbe das mit neuem Putz?
Es geht doch momentan nur noch darum wo die Kohle hingeschoben wird.
Sie fließt halt so in die Taschen der Stadioneigner.Anschubfinanzierung würde ich das nennen wollen.
Die Anschubfinanzierung dürfte in etwa den Wert darstellen den das Stadion auf dem freien Markt erzielen würde,denn wer würde sich um Himmels Willen ein Stadion in einem Pfälzer Loch kaufen?
Das ist eine ganz billige Art von Steuerverschiebung in gewisse Taschen.
Nein von Pleite noch lange keine Spur solange solche Fürstenmätzchen sogar auf Landesebene noch gedeckt werden.
Und das ist nicht der einzige Fall in Deutschland.
Nee noch lange nichts zum Verzweifeln.
Gruß Euklid
|
Student
04.10.2004, 08:27
@ ---Elli---
|
Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / es tut weh... |
-->Hi Elli!
Sorry, war offline.
>>>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
>>Der Staat steht auf der Bremse? Upps, hab gerade was von neuer Rekordverschuldung gehört.
>... das zu lesen.
>Was Eichel an Schulden macht, deckt nicht mal das aus, was in der Wirtschaft verloren geht! Bitte das Gesamtbild sehen, nicht nur Nischen wie Stahlpreise ;-)
"Alle" bremsen z.Zt. eben (noch?) nicht. Das wollte ich mit meinem Hinweis auf
die Rekordneuverschuldung des Staates ausdrücken.
>Die Einnahmen brechen weg, nicht gelesen?
Schon richtig, die Ausgaben aber (noch?) nicht. Dank Rekordneuverschuldung.
>Schuldenvernichtung IST Deflation, wann wird das endlich kapiert?
Das ist Deflation, auch wenn das allgemeine Preisniveau steigt? Das wäre auch
nicht uninteressant, wenn Du es wirklich so sehen solltest.
>Ich verzweifle bald ;-)
Nein, bitte nicht, ich bin nur der kleine Student, wegen mir soll keiner
verzweifeln. ;-)
Lb Gr
der Student
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Euklid
04.10.2004, 09:09
@ Student
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / es tut weh... |
-->>Hi Elli!
>Sorry, war offline.
>
>>>>Ich kann die Deflation riechen! sie begegnet mir jeden Tag. Kunden, Bekannte, der Staat - alle stehen auf der Bremse!
>>>Der Staat steht auf der Bremse? Upps, hab gerade was von neuer Rekordverschuldung gehört.
>>[b]... das zu lesen.
>>Was Eichel an Schulden macht, deckt nicht mal das aus, was in der Wirtschaft verloren geht! Bitte das Gesamtbild sehen, nicht nur Nischen wie Stahlpreise ;-)
Hallo Student guten Morgen
die Nischen der Stahlpreise bestehen auch aus der Nische des Heizöls,der Nische der Strompreise,der Gaspreise,der Nische der Fernsehgebühren,der Nische der Abgaben und Steuern,der Nische.....usw und sofort.
Fast alles wird momentan teurer und eben nicht nur Nischen.
Laut statistischem Zahlen- Drehamt;-)) beträgt die Nischenbildung des gesamten Preisindexes weit über 2%.
Dabei eine Deflation zu sehen ist zugegeben eine eigenwillige Interpretation.
Momentan habe ich gerade eine Steuersonderzahlung für Eichel geleistet.
16% Umsatzsteuer auf den doppelten Heizölpreis.
Ja Eichel wirds wohl freuen und ich habe keine Chance mich diesem Zugriff zu entziehen,es sei denn ich würde das Heizöl stehlen;-))
Der Steueranteil"Eichels" wurde durch den hohen Preis um mehr als 100% gesteigert.
Und dagegen helfen die allerbesten Wärmedämmungen rein und gar nichts,denn um die mehr als 100% gestiegenen Anteile an Steuern zu kompensieren müßte ich den Verbrauch um mehr als die Hälfte drosseln. [img][/img]
Nee das ist aber wirklich eine urkomische Definition der Deflation.
Ich riech sie nicht und schmeck sie nicht,aber der Geldbeutel und die Preisschilder schreien mir Inflation ins Gesicht.Und zwar ganz laut.
Na ja unser Erich triffts mit Dehypflation bestimmt am besten.
Aber bald ist die Silbe"De" wohl endgültig als"In" zu beschreiben.
Und daran arbeitet die Führung momentan ganz energisch.
Es wird wohl bald"in" sein dieses Wort.
Dann wird es erst Zeit an De zu denken.
Gruß Euklid
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CRASH_GURU
04.10.2004, 09:53
@ Euklid
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / es tut weh... |
-->
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Fürst Luschi
04.10.2004, 12:06
@ Euklid
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Re: Die Deflation versteckt sich und manche sehen sie nicht. / es tut weh... |
-->>Ich riech sie nicht und schmeck sie nicht,aber der Geldbeutel und die Preisschilder schreien mir Inflation ins Gesicht.Und zwar ganz laut.
Das ist nur ne virtuelle Inflation. Weil wir kein Geld mehr in der Tasche haben, drücken wir uns die Nasen am Schaufenster platt.
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dottore
04.10.2004, 12:44
@ Euklid
|
Re: Zur"Inflation" am Bau, die sich als fette Schrumpfung entpuppt |
-->Hi,
am Bau schaut's so aus:
1. Der NTC-Bau-Index (Reuters) für den deutschen Bausektor ist im September auf 40,3 von 43,1 Punkten im Vormonat gesunken. [deutlich gefallen]
Zu den Punkten siehe unten.
2. Details, jeweils Monate September, August, Juli:
Bau-Index, saisonbereinigt: 40,3 43,1 42,8 [gefallen]
Bereiche, saisonbereinigt:
- Wohnungsbau 30,9 37,7 37,6 [stark gefallen]
- Gewerblicher Bau 42,1 45,0 43,3 [gefallen]
- Tiefbau 40,6 42,6 43,0 [gefallen]
- Auftragseingänge 32,4 34,8 33,2 [gefallen]
- Einkaufsmengen 35,7 38,4 39,2 [gefallen]
- Preise 70,1 67,3 63,3 [stark gestiegen]
- Lieferzeiten 45,6 46,1 44,6 [fast unverändert]
- Beschäftigung 40,3 42,5 42,4 [gefallen]
- Geschäftsaussichten
(nicht saisonber.) 33,7 39,0 36,7 [deutlich gefallen]
Der Index Deutschland misst mit hoher Aktualität die Geschäftstätigkeit und beruht auf einer Befragung unter Führungskräften von Unternehmen dieser Branche.
Werte unter 50 signalisieren einen Rückgang.
Je weiter die Werte von 50 abweichen, desto stärker sind die Wachstums- beziehungsweise Schrumpfungstendenzen.
Frage an EUKLID: Haben wir nun insgesamt Wachstums- oder Schrumpfungstendenzen? Immerhin sind Werte im 30er-Bereich nicht gerade der Hit.
Der NTC ist ein Frühindikator - aktuell hereingekommen.
Gruß!
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Euklid
04.10.2004, 13:13
@ dottore
|
Re: Zur"Inflation" am Bau, die sich als fette Schrumpfung entpuppt |
-->Hallo dottore guten Tag
Die Schrumpfung wurde von mir auch nie geleugnet.
Habe ich sogar mal selbst gepostet.
Bei der Preisfront halte ich mich an diese Quelle:
http://www.destatis.de/indicators/d/bpr110ad.htm
Und die besagt daß der Preisindikator seit einem halben Jahr aufwärts geht.
Fast 3% Steigerung aufs Jahr gerechnet.
Wichtiger als die Schrumpfung ist für die Firmen der Preis der erzielt werden kann.
Was würden denn viele Aufträge nützen die nicht kostendeckend abgewickelt werden könnten weil die Branche in zu großer Konkurrenz steht.
Der Abbau an Personal in den letzten 10 Jahren betrug annähernd 50%
Und wenn der Staat erst mal wieder Nachfrage erzeugt (Kraftwerksbau mit Subventionen?) bzw private Autobahnkonsortien,Innenstadtkanäle ;Schulbausanierung,Wärmedämmungssanierungen getrieben von ordinär hohem Ã-lpreis (der für mich die Inflation signalisiert) dann wird man zuerst das Preisniveau weiter anheben und erst dann wieder mit Einstellungen reagieren.
Der Preisverfall beim Bau ist zum Erliegen gekommen und inzwischen herrschen überall schon Personalengpässe.
Das alles steht der Autoindustrie erst noch bevor.Der Bau ist meines Erachtens unten angekommen.
In ca 1 Monat werden wir die dritten Quartale der Preisindizes sehen und dort wird erneut ein Anstieg kommen.Der Stahlpreis sowie Energiepreis ist in den Bauwerken die gerade erstellt werden überhaupt noch gar nicht eingeflossen.
In spätestens 1 Jahr prognostiziere ich mind 5% Preissteigerung am Bau.
Sie dürfen mich ruhig daran erinnern.
Der Schweinezyklus hat bei uns schon wieder begonnen,den Amerika und England gerade am Bau hinter sich haben.
Sie dürfen ruhig auch anderer Meinung sein.
Gruß Euklid
|
- Elli -
04.10.2004, 14:11
@ Euklid
|
Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->>Wichtiger als die Schrumpfung ist für die Firmen der Preis der erzielt werden kann.
Falsch, der Erlös ist völlig unwichtig, der Gewinn (Erlös minus Kosten) zählt.
>Was würden denn viele Aufträge nützen die nicht kostendeckend abgewickelt werden könnten weil die Branche in zu großer Konkurrenz steht.
Genau so ist es aber!
>Der Abbau an Personal in den letzten 10 Jahren betrug annähernd 50%
Und das wirkt inflationär?
>Und wenn der Staat erst mal wieder Nachfrage erzeugt
Ja, WENN. Soll Eichel noch mehr Schulden machen?
>Der Preisverfall beim Bau ist zum Erliegen gekommen und inzwischen herrschen überall schon Personalengpässe.
Kein Problem, Arbeitslose gibt´s genug. Warum stellt der Bau denn nicht ein?
>Das alles steht der Autoindustrie erst noch bevor.Der Bau ist meines Erachtens unten angekommen.
Hab ich schon vor 5 Jahren gehört.
>In ca 1 Monat werden wir die dritten Quartale der Preisindizes sehen und dort wird erneut ein Anstieg kommen.Der Stahlpreis sowie Energiepreis ist in den Bauwerken die gerade erstellt werden überhaupt noch gar nicht eingeflossen.
Ja ja, steigende Rohstoffpreise gibt´s, keine Frage. Die Frage ist doch, wie Unternehmen und Kosumenten darauf reagieren.
>In spätestens 1 Jahr prognostiziere ich mind 5% Preissteigerung am Bau.
Mag ja sein. Werden die Löhne auch um 5 % steigen? Falls nicht, wo wird gespart?
>Sie dürfen ruhig auch anderer Meinung sein.
Steigende Preise zu sehen ist nicht der Punkt, sondern was daraus als nächstes folgt.
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Euklid
04.10.2004, 14:24
@ - Elli -
|
Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->
Natürlich habe ich mit dem Gewinn den Erlös gemeint.
Und warum wird das Stadion in Kaiserslautern um 17 Millionen Euro teurer?;-))
Weil der Stahl etwa billiger wurde?
Konkurrenz?
Wo denn?
Wer kommt denn als Konkurrenz bei solchen Großprojekten infrage?
Dort werden Stahlbinder mit 100 m Spannweite angehoben.
Doch nicht der Handwerksmeister um die Ecke.
Da gibts keine mehr nachdem sich die Kapazitäten in Luft aufgelöst haben.
Abwarten und Tee trinken.
Bis ca 20.Oktober wirst du den nächsten Schlag bei den Preisindizes sehen.
Natürlich wird Eichel forcieren denn er schichtet doch schon um von konsumtiv in Investitionen.
Oder warum streicht er wohl die Sozialkosten zusammen?
Nach dem Grundgesetz bleibt ihm doch gar nichts anderes übrig.
Er muß mindestens soviel investieren wie die Neuverschuldung beträgt.
Bauen ist energiesensitiv,von den Rohstoffen angefangen bis zum Bauen selbst.
Gruß Euklid
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- Elli -
04.10.2004, 14:33
@ Euklid
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Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->>Bis ca 20.Oktober wirst du den nächsten Schlag bei den Preisindizes sehen.
Mag ja sein, aber warum verstehst du nicht, worum es geht?
Es geht um die private Wirtschaft, bei der gespart, gespart, gespart werden muss.
Und die Rohstoffpreise werden später (wobei ich nicht weiß, wann das ist, ich schätze wenige Monate) genauso wieder einbrechen wie sie gestiegen sind und vermutlich noch weiter steigen.
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Baldur der Ketzer
04.10.2004, 14:45
@ - Elli -
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Re: Zur"Inflation" am Bau, - Angebot und Nachfrage gibts nimmer |
-->Hallo,
so ungern ich Dir, werter Euklid, widersprechen möchte, aber ich denke, Du siehst die Sache aus einer durch bestimmte Umstände herausgehobenen Position, die nicht für den Gesamtmarkt typisch ist.
Ich könnte derzeit locker die preise um 30% anheben und würde diesen Pries auch durchgesetzt bekommen. Das problem ist nur, daß der gesamtabsatz, unabhängig von der Preisfrage, derart gering ist, daß es sich schlicht nicht lohnt, irgendetwas zu machen, weder zum Tief- noch zum Paßtschon-Preis.
ich behaupte, die Preiselastizität im Bau(zuliefer)bereich ist weg, weil das Gummiband durchgerissen ist.
Preisänderungen wirken sich überhaupt nicht mehr auf Angebot und Nachfrage aus, alles läuft nur noch im Notprogramm.
Gekauft/Gebaut wird, was unbedingt sein muß - Rohrbruchsanierungen, Kleckerkram.
Die öffentliche Hand ist auf Jahr(zehnt)e hinaus pleite, die private Finanzierung von öffentlichen Bauvorhaben kommt nicht vom Fleck, zudem ist deren Amortisation nicht gesichert.
Woher soll also eine Besserung kommen?
Der ganze Markt ist unkalkulierbar geworden, die Eigenheimzulage reißt bei vielen ein unüberbrückbares Loch in die Investitionsrechnung, und wer bauen könnte, aber nicht will, wird dies auch bei nochmals halbierten Angebotspreisen nicht tun.
Vielleicht bauen ja die Investoren neue Betriebe und Produktionshallen, ich bin überzeugt, sie tun dies auch. In Luxembourg oder Wasserbillig, in Venlo und Basel und Zug und Prag und Budapest, aber doch nicht in Locheichels Beutelschneiderspelunke.
Ich hab grade mit jemandem gesprochen, dessen Sohn jetzt auch mitsamt Firma in die Schweiz umsiedeln wird. Er sieht den Gebrauchtimmobilienmarkt ebenfalls stürzen, aber nicht nur wegen der Wärmedämmproblematik, sondern, weil viele bei der aufgeheneden Schere zwischen sinkenden Einkommen und steigenden Ausgaben die Hütte nicht mehr halten können. Luxusimmobilien kauft keiner mehr, weil diese Käuferschicht besser im Ausland aufgehoben sind und einen deutschen Wohnsitz wie die Pest mit Aussatz und Lepra meiden.
Mietshäuser sind sowieso das hinterallerletzte.
Und Ommas Klein Häuscken, die typische Bleibe des deutschen Mittelstands, rettet die Sache nicht, weil eben dieser Mittelstand jetzt kaputt gemacht wird.
Nochmals zur Frage von Angebot und Nachfrage: wer nichts selbst finanzieren kann und auf eine Lieferanten-Finanzierung angewiesen ist, kann nur dort kaufen, wo er diese bekommt, der Preis ist egal. Wer diese Macht hat, dem gehört der Markt. Der ganze Mittelstand kann dagegen nicht anstinken.
Wer Geld hat, findet nicht mehr genügend Anbieter, sondern muß mit dem Rest vorlieb nehmen, die überlebt haben, irgendwie. Die Vielfalt ist doch längst weg.
Das Marktvolumen ist so klein geworden, daß es sich nicht lohnt, dort mitzumischen, es sei denn, man ist dazu verflucht, in der Branche zu bleiben (ererbte Firma, die man nicht loswird, AG als Manager, etc.)
Eigenartigerweise, und damit zu einer Sache, die Euklids Einschätzung stützt, gibt es in diesem Umfeld auch Gewinner.
Wer genügend finanzielle Mittel hat (einige gibt es noch), können in diesem darniederliegenden Markt, quasi zwischen Halb- und Fast- und ganz Toten umherhüpfen und ein enormes Wachstum erzielen.
ich kenne ein paar solche Fälle, bei denen es den Leuten in die Wiege gelegt scheint, daß sie Geld scheffeln, wo andere nur verlieren können. Die werden immer größer als Firma, schlucken einen Konkurrenten nach dem anderen.
Aus deren Sicht sind das paradiesische Zustände.
Nur, wäre ich in deren Position, würde ich mein Geld nicht in einer derart kaputten Gesamtbranche gefährden. Das bleibt Ansichtssache.
Wie auch immer: eine Schlagzeile aus der Allgemeinen Bauzeitung vom 24.9.04: Bau brechen die Aufträge weg - im Juli lagen die Eingänge preisbereinigt 15,7 Prozent unter dem Vorjahresmonat (lt. Stat. BA). Das war der höchste Rückgang seit März 2003. Viele Auftraggeber vercshieben derzeit ihre Projekte, weil das geld fehlt. Im Juli seien keine großaufträge eingegangen.
In den ersten sieben Monaten des Jahres lagen die Eingänge 6,8 % unter Vorjahresniveau. (Umsatz 5,1% darunter) Für Tiefbau: 18,8 prozent weniger. Hochbau 12,4. Beschäftigtenabbau: 9,8 %.
Und in diesem Maßstab geht es schon seit fast acht Jahren.
Natürlich wird sich das mal demnächst auf gaaaanz niedrigem Niveau fangen, aber analog zu Börsenleuschel erwarte ich da eine zähe, zermürbende Seitwärtsentwicklung statt eines Wiedergedeihens.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
04.10.2004, 14:53
@ Euklid
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Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->Hallo,
>Da gibts keine mehr nachdem sich die Kapazitäten in Luft aufgelöst haben.
>Natürlich wird Eichel forcieren denn er schichtet doch schon um von konsumtiv in Investitionen.
in Affistan lohnt es sich nicht mehr, zu investieren. Dann schweißt man die Träger halt in Luxembourg und fährt sie per Schwertransport rüber. Ist immer noch billiger, als im Land die kapazität aufrecht zu erhalten.
Wer sagt denn, daß der erhoffte Kapazitätsaufbau in Deutschland stattfinden wird?
Locheichel starrt doch ins Loch wie der liebeskummergeplagte Inuit in die Gletscherspalte.
Und wenn das Marktvolumen schneller sinkt, als es die steigenden Preise ausgleichen können, bleibt der Markt gesamtwirtschaftlich immer noch rückläufig. Und Locheichel findet sich auf einer Scholle Treibeis wieder. Und mit ihm alle diejenigen, die er noch zu fassen kriegt, weil er als letzter untergehen will.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
04.10.2004, 15:03
@ Baldur der Ketzer
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dazu paßt: Lettlands Baubranche erlebt Boom - 105% Kredit |
-->Hallo,
aus der gleichen Zeitung vom 24.9.04: Zentralbank Lettlands befürchtet Überhitzung.....Bauzäune, Bagger und Krane allerorten. Im vergangenen Jahr legte die Branche um 14 Prozent zu.....dieses Jahr werden 20 Prozent prognostiziert.
Die Latvijas Krajbanka verspräche 105% Kredit....äh,. hatten wir dies nicht erst kürzlich?
Hier wirds weiter bergab gehen.....woher auch sollte denn eine Stimmungsaufheiterung resultieren? Ein im Berliner Regierungsviertel amoklaufender Terminator 5 oder außerirdischer verwaltungsbeamtenjagender Predator ist ja leider nirgends in Sicht.....ebenso wenig wie ein Meteorit, der da mal kurz vorbeiplumpst....
Beste Grüße vom Ketzer
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MC Muffin
04.10.2004, 15:18
@ - Elli -
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Wer soll die Inflation bezahlen? |
-->(©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
Um den angeschlagenen Warenhaus- und Versandhandelskonzern KarstadtQuelle steht es offenbar noch schlechter als bislang angenommen. Wie der Vize-Aufsichtsratschef und Chef des Gesamtbetriebsrates Wolfgang Pokriefke heute mitteilte, drohe dem Unternehmen die Insolvenz, wenn keine Einigung mit den Beschäftigten über die Sanierungsmaßnahmen erzielt werden könne. Der Konzern stecke in ernsthaften finanziellen Problemen, fügte er hinzu. Bei dem Sanierungskonzept seien daher kaum Zugeständisse möglich.
Vielleicht die Mittarbeiter von KarstadtQuelle? Oder die Zwangsarbeiter in den 1 € Jobs von Hartz 4. Ich weis es nicht ich weis es nicht.
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le chat
04.10.2004, 15:25
@ - Elli -
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Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->>Und die Rohstoffpreise werden später (wobei ich nicht weiß, wann das ist, ich schätze wenige Monate) genauso wieder einbrechen wie sie gestiegen sind und vermutlich noch weiter steigen. [/b]
Hallo Elli
bei den Rohstoffen bitte berücksichtigen: wenn die Nachfrage einbricht wird
die Förderung bzw. die Erzeugung zurückgefahren. Mit dem Preisrückgang gibt
es einen Produktionsrückgang.
Schlimm wird es dann wenn der Erzeuger Schulden hat. Dann wird er seinen Betrieb
los. Nur fallen deswegen die Rohstoffpreise nicht unbedingt und endlos, die bleiben im Boden bzw. werden nicht erzeugt.
So gesehen hängt Inflation/Deflation immer mit den Schulden zusammen.
Ob die Preise sinken oder nicht.
Und da alle Welt Schulden hat, jeder bei jedem und überall.......
Ich denke, aus der Ecke kommt das Ungemach gekrochen.
beste Grüße
le chat
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- Elli -
04.10.2004, 16:21
@ le chat
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Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->>Hallo Elli
>bei den Rohstoffen bitte berücksichtigen: wenn die Nachfrage einbricht wird
>die Förderung bzw. die Erzeugung zurückgefahren. Mit dem Preisrückgang gibt
>es einen Produktionsrückgang.
... der beim Ã-l allerdings recht lange dauert. Ein Ã-l-Borloch kann nicht nicht einfach"abdrehen", genauso wenig, wie man den Hahn einfach aufdrehen kann. Sonst hätten wir heute keine 50 $.
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Euklid
04.10.2004, 18:09
@ - Elli -
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Re: Zur"Inflation" am Bau, die man nur mit der rosaroten Brille sieht.... |
-->Hallo Elli
hat Saddam Hussein nicht vorgemacht wie man die Ã-hlbohrungen abdreht?
Er hat sie angesteckt und das Ã-l hat sogar gebrannt;-))
Nur an der falschen Stelle;-))
Immer schön vorsichtig mit den pauschalen Aussagen.
Immerhin hat Amerika durch sein Eingreifen im Irak den Ã-lpreis hochgepuscht.
Und sie sorgen alleine mit dem Druck auf den Iran zur Verunsicherung der Märkte.
Und sie haben größtes Interesse an einem hohen Ã-lpreis denn sie sitzen im Irak auf hohen Reserven.
Um im Rechnungsstellen für Kriegsspiele waren sie auch schon immer gut.
Also warum sollen die Amerikaner ein Interesse an fallenden Ã-lpreisen haben?
Nur zur Wahl von Bush vielleicht noch mal ganz kurz temporär.
Und dann schreien gleich alle im Chor wieder De......;-))
Fühl mich gut in der Außenseiterrolle;-))
Gruß Euklid
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