Tobias
05.12.2000, 14:18 |
Axel Retz mit Elliott-Kritik... Thread gesperrt |
Hi friends,
zu den Kolumnen bei boerse.de muss ich mal folgendes sagen: Von den zahlreichen Kolumnen lese ich immer am liebsten zwei: die von dottore und die von Axel Retz. Beide haben einen extrem klaren Blick für die Geschehnisse. Man kann von den beiden m.E. am meisten lernen, sie sind am kompetentesten.
Die heutige Kolumne von Axel Retz ist Elliott-kritisch und ich muss (leider) auch diesmal sagen: Yes, Mr. Retz, there's quite some truth in it. Aber dies ist nur meine persönliche Meinung. Letztlich zählt sowieso nur die Performance: Der Return on Account pro Jahr bei fixiertem maximalen drawdown (dem max. Gesamtverlustrisiko). Es ist egal, wo die Profite herkommen, und die Analysemethode ist ja (wie bereits schon gepostet) der kleinere Teil des Gesamterfolgs (das Exit ist wichtiger als das Entry), auch wenn hier oft die meiste Arbeit reingesteckt wird.
Also gleich, ob man Cashs Prognosen heranzieht, um zu handeln (bin schon gespannt, Cash!), ob man Elliott-Purist (Jükü!?, feel sorry for this posting.) ist, einen Mix wählt oder reine Chart-/Marktanalyse wählt oder auch zufällig in den Markt geht: Begrenzt man das Risiko (Stopp-Loss EXIT) und lässt man die Gewinne laufen (Profit EXIT), hat man schon einen riesen Vorteil. Wenn man zusätzlich nur einen kleinen Teil seines Handelskapitlas jedesmal riskiert, hat man einen weiteren Vorteil und wenn man dann noch irgendeine Analysemethode hat, die im Verhältnis 55:45 oder - vielleicht auch viel besser - richtig ist, was soll schiefgehen? Ja, ja, die eigene Psyche, man könnte sich selbst im Weg stehen. Stimmt auch, dazu gab's ja schon viele Beiträge (Danke, Rumpel!). Will aber nicht abschweifen.
Die Retz-Kolumne beweist jedoch eines: ER LIEST HIER ZUMINDEST MIT, auch der kleine Seitenhieb auf dottore zu Beginn beweist dies.
Herr Retz, es wäre toll, wenn Sie sich hier anmelden würden - auch wenn's nur ein Gastauftritt wäre. Man könnte insgesamt wunderbar diskutieren.
Ich denke, es könnten ALLE profitieren, denn: Niemand weiß alles! Wäre schön, Sie hier zu haben! Und falls Sie hier überhaupt nicht profitieren sollten (oder haben Sie als heimlicher, stiller Konsument vieleicht schon was davon gehabt?), dann können Sie sich jederzeit wieder abmelden. Is' doch kein Aufwand.
Wish you all successful trading,
Tobias
<ul> ~ Axel Retz-Kolumne</ul>
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sumima
05.12.2000, 14:47
@ Tobias
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Re: Axel Retz mit Elliott-Kritik - Recht hat er, wenn... |
... man sich nur auf ein Szenario versteift. Die Flexibilität macht den Erfolg, nur wer schnell auf eine unpassende Wellenstruktur reagiert, kann seinen Gewinn sichern (bzw. die Verluste minimieren).
Das mit der bearischen Grundeinstellung eines EWler stimmt, zumindest bei mir. Als ich dieses Forum kennengelernt habe, habe ich mich von der Stimmung anstecken lassen und ich musste erst Lehrgeld bezahlen. Nun habe ich es kapiert (zumindest teilweise) und bin froh, mit EW ein Medium gefunden zu haben, um das Auf und Ab zu beherrschen und die Depotperformance auf >50% Plus zu hieven.
Ich glaube, Hr. Retz hätte auch Indikatoren oder Charttechnik anstelle EW nehmen können, sein Gesprächspartner hätte auf jeden Fall verloren. Und egal ob EW, Indikatoren, Charttechnik - man findet jedesmal einen neuen Grund, warum es nicht so kommt, wie man sich's ausgemalt hat. Man sollte nur dann reagieren und im Zweifel draussenbleiben.
Hr. Retz: würde mich auch freuen, wenn Sie aktiv Ihre"kritische" Stimme in Postings hier niederschreiben - denn den Blick verliert man gerne, wenn man nur unter Gleichgesinnten ist.
Gruß,
sumima
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Spirit of JürgenG
05.12.2000, 15:39
@ Tobias
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Re: Axel Retz mit Elliott-Kritik... |
Letztlich zählt sowieso nur die Performance: Der Return on Account pro Jahr bei fixiertem maximalen drawdown (dem max. Gesamtverlustrisiko). Es ist egal, wo die Profite herkommen, und die Analysemethode ist ja (wie bereits schon gepostet) der kleinere Teil des Gesamterfolgs (das Exit ist wichtiger als das Entry), auch wenn hier oft die meiste Arbeit reingesteckt wird.
Es gibt niemals und nirgends ein Entscheidungskriterium, welches man den Status 'Letztlich zählt...' zubilligen könnte, auch die vielgepriesene Performance nicht. Weder kannst Du einen"maximal drawdown" auch nur näherungsweise in Zahlen ausdrücken (oder glaubst auch nur einer der EM-TV-Aktionäre hätte dem jetzigen Kurs auch nur ein Wahrscheinlichkeit im 1% Bereich gegeben?), noch kann man unterscheiden, was Glück, was Pech, was Zufall und was Können ist, noch kann man aus den Erfolgen für Zeitraum 1,..., t etwas zum Erfolg im Zeitraum t+1 folgern.
Informationstheoretisch gesprochen ist die Frage, ob man an der Börse etwas kann, nicht entscheidbar. Selbst die Frage, ob man erfolgreich ist, ist über den"ich habe mehr Geld als vorher"-Horizent praktisch unentscheidbar.
Gleiches gilt somit für die Frage, ob Elliott-Wellen funktionieren oder nicht.
Eins sollte man aber klar sagen, Elliott mag ein brauchbares Tool sein, aber das hängt in hohem Masse vom Analysten ab, und damit (und aus anderen Gründen) ist es eins nicht was viele Wellenreiter gerne hätten, eine Wissenschaft.
Gruss Juergen
PS: Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
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Tobias
05.12.2000, 16:53
@ Spirit of JürgenG
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Re: Axel Retz mit Elliott-Kritik... |
>Letztlich zählt sowieso nur die Performance: Der Return on Account pro Jahr bei fixiertem maximalen drawdown (dem max. Gesamtverlustrisiko). Es ist egal, wo die Profite herkommen, und die Analysemethode ist ja (wie bereits schon gepostet) der kleinere Teil des Gesamterfolgs (das Exit ist wichtiger als das Entry), auch wenn hier oft die meiste Arbeit reingesteckt wird.
>Es gibt niemals und nirgends ein Entscheidungskriterium, welches man den Status 'Letztlich zählt...' zubilligen könnte,
***O.k., akzepiert. Es ist m e i n Kriterium und nicht ein g e n e r e l l e s.
auch die vielgepriesene Performance nicht. Weder kannst Du einen"maximal drawdown" auch nur näherungsweise in Zahlen ausdrücken
***Das kann man. Bsp.: Ich mache einen Trade pro Jahr und setze mein ganzes Kapital ein - ich kaufe mir einen Fond. Wenn ich 10% hinten bin, gehe ich raus. Das maximale Verlustrisiko (drawdown) beträgt also 10% meines Handelskapitals. Das kann man auch für viele Trades ausrechnen.
Ergebnisreports kannst Du Dir kostenlos anschauen bei z.B. http://www.traderclub.com - dort unter"Systems". Ist wirklich interessant! Wenn Du da etwas tiefer reingehen möchtest, empfehle ich Dir ein anschauliches Buch (auch zum Risiko) von Van K. Tharp:"Trade your way to financial freedom." Mein Lieblings-Trading-Buch.
(oder glaubst auch nur einer der EM-TV-Aktionäre hätte dem jetzigen Kurs auch nur ein Wahrscheinlichkeit im 1% Bereich gegeben?), noch kann man unterscheiden, was Glück, was Pech, was Zufall und was Können ist, noch kann man aus den Erfolgen für Zeitraum 1,..., t etwas zum Erfolg im Zeitraum t+1 folgern.
***Ich habe erst vor zwei Wochen einem Friseurmeister geraten, seinen Stopp-Loss bei EM-TV (18 Euro) fest einzuhalten, da ich"Potenzial" bis 5 Euro sah.
EM-TV ist eine echte Katastrophe, unfassbar. Ich kann's irgendwie immer noch nicht recht glauben, was da abging.
>Informationstheoretisch gesprochen ist die Frage, ob man an der Börse etwas kann, nicht entscheidbar. Selbst die Frage, ob man erfolgreich ist, ist über den"ich habe mehr Geld als vorher"-Horizent praktisch unentscheidbar.
***Ja klar, viele würden auch lieber einfach nur verstehen, warum die Börse so und so funktioniert (sprich: den Heiligen Gral endlich finden, Wissens-Motiv), andere möchten Geld verdienen (Performance-Motiv), noch viel mehr möchten einfach mitzocken (Gier) oder"dabeisein" (soziales Motiv für das man gerne zahlt), andere wollen"langfristig investieren" (Motiv: Altersvorsorge, au backe!). Gebe Dir vollkommen Recht - ist Frage des Motivs. Allerdings denke ich, dass zumindest hier im Forum die meisten ein Interesse daran haben, Wissen zu mehren und damit auch Performance zu machen, aber wer weiß? Sollte vielleicht mal der Prof. für Sozialpsychologie (hat sich leider noch nicht angemeldet) unter die Lupe nehmen....;-)
>Gleiches gilt somit für die Frage, ob Elliott-Wellen funktionieren oder nicht.
>Eins sollte man aber klar sagen, Elliott mag ein brauchbares Tool sein, aber das hängt in hohem Masse vom Analysten ab, und damit (und aus anderen Gründen) ist es eins nicht was viele Wellenreiter gerne hätten, eine Wissenschaft.
***Ja, und Jükü ist der beste Waver. Er würde in einer"Waver's World Championship" im Finale wahrscheinlich gegen Prechter antreten...! Außerdem gehören Elliott+Fibonacci in den Schulunterricht (Bio, Mathe, Sozialkunde) und in die Unis (Wirtschaft, Mathematik, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Philosophie...bzw. Lehrstuhl für Metawissenschaften/Wissenschaftsintegration?).
Herzlichen Gruß,
Tobias
>Gruss Juergen
>PS: Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
***P.S.: Finde Deinen Namen Klasse: Spirit of...Motiviert mich immer!
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Spirit of JürgenG
05.12.2000, 18:13
@ Tobias
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Re: Axel Retz mit Elliott-Kritik... |
>>Letztlich zählt sowieso nur die Performance: Der Return on Account pro Jahr bei fixiertem maximalen drawdown (dem max. Gesamtverlustrisiko). Es ist egal, wo die Profite herkommen, und die Analysemethode ist ja (wie bereits schon gepostet) der kleinere Teil des Gesamterfolgs (das Exit ist wichtiger als das Entry), auch wenn hier oft die meiste Arbeit reingesteckt wird.
>>Es gibt niemals und nirgends ein Entscheidungskriterium, welches man den Status 'Letztlich zählt...' zubilligen könnte,
>***O.k., akzepiert. Es ist m e i n Kriterium und nicht ein g e n e r e l l e s.
>auch die vielgepriesene Performance nicht. Weder kannst Du einen"maximal drawdown" auch nur näherungsweise in Zahlen ausdrücken
>***Das kann man. Bsp.: Ich mache einen Trade pro Jahr und setze mein ganzes Kapital ein - ich kaufe mir einen Fond. Wenn ich 10% hinten bin, gehe ich raus. Das maximale Verlustrisiko (drawdown) beträgt also 10% meines Handelskapitals. Das kann man auch für viele Trades ausrechnen.
Auch das ist bereits Theorie:
a) Läufst Du in ein GAP (Absturz in USA!), nützt Dir ein Stop-Loss wenig.
b) Bei 10% minus wird Stop-Loss ausgelöst, i.A. bekommst Du einen schlechteren Kurs auf Deinen Verkauf.
c) Nimmt man die 10% an, dann hätte man theoretisch nach 10 Trades einen Maximalverlust von 65% nach der Methode, praktisch ist diese Angabe ohne Angabe irgendeiner Wahrscheinlichkeit wertlos, es beinhaltet lediglich das technische Risiko, es langt nicht zur Einschätzung einer Methode. Kaufe ich für 65% meines Geldes Turbodyne, gehe ich dann das gleiche Risiko ein?
>Ergebnisreports kannst Du Dir kostenlos anschauen bei z.B. http://www.traderclub.com - dort unter"Systems". Ist wirklich interessant! Wenn Du da etwas tiefer reingehen möchtest, empfehle ich Dir ein anschauliches Buch (auch zum Risiko) von Van K. Tharp:"Trade your way to financial freedom." Mein Lieblings-Trading-Buch. > (oder glaubst auch nur einer der EM-TV-Aktionäre hätte dem jetzigen Kurs auch nur ein Wahrscheinlichkeit im 1% Bereich gegeben?), noch kann man unterscheiden, was Glück, was Pech, was Zufall und was Können ist, noch kann man aus den Erfolgen für Zeitraum 1,..., t etwas zum Erfolg im Zeitraum t+1 folgern.
>***Ich habe erst vor zwei Wochen einem Friseurmeister geraten, seinen Stopp-Loss bei EM-TV (18 Euro) fest einzuhalten, da ich"Potenzial" bis 5 Euro sah.
>EM-TV ist eine echte Katastrophe, unfassbar. Ich kann's irgendwie immer noch nicht recht glauben, was da abging.
Ich wollte mir vor einem Jahr schon ein T-Shirt drucken wollen,"EM-TV will be a penny stock". Ich fand eher die Gegenrichtung unglaublich, auch wenn ich den Absturz so nicht erwartet hätte (habs auch nicht verfolgt). Generell war für mich der Laden schon immer hart am Rande zum Betrug, ähnlich voreingenommen bin ich gegenüber Mobilcom und Kamps.
>>Informationstheoretisch gesprochen ist die Frage, ob man an der Börse etwas kann, nicht entscheidbar. Selbst die Frage, ob man erfolgreich ist, ist über den"ich habe mehr Geld als vorher"-Horizent praktisch unentscheidbar.
>***Ja klar, viele würden auch lieber einfach nur verstehen, warum die Börse so und so funktioniert (sprich: den Heiligen Gral endlich finden, Wissens-Motiv), andere möchten Geld verdienen (Performance-Motiv), noch viel mehr möchten einfach mitzocken (Gier) oder"dabeisein" (soziales Motiv für das man gerne zahlt), andere wollen"langfristig investieren" (Motiv: Altersvorsorge, au backe!). Gebe Dir vollkommen Recht - ist Frage des Motivs. Allerdings denke ich, dass zumindest hier im Forum die meisten ein Interesse daran haben, Wissen zu mehren und damit auch Performance zu machen, aber wer weiß? Sollte vielleicht mal der Prof. für Sozialpsychologie (hat sich leider noch nicht angemeldet) unter die Lupe nehmen....;-)
Jau klar, ich finde es nur einfacher sich eine Sache anzuschauen ohne sich krampfhaft die Frage zu stellen ob es funktioniert oder nicht (sprich schwarz/weiss zu malen).
>>Gleiches gilt somit für die Frage, ob Elliott-Wellen funktionieren oder nicht.
>>Eins sollte man aber klar sagen, Elliott mag ein brauchbares Tool sein, aber das hängt in hohem Masse vom Analysten ab, und damit (und aus anderen Gründen) ist es eins nicht was viele Wellenreiter gerne hätten, eine Wissenschaft.
>***Ja, und Jükü ist der beste Waver. Er würde in einer"Waver's World Championship" im Finale wahrscheinlich gegen Prechter antreten...! Außerdem gehören Elliott+Fibonacci in den Schulunterricht (Bio, Mathe, Sozialkunde) und in die Unis (Wirtschaft, Mathematik, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Philosophie...bzw. Lehrstuhl für Metawissenschaften/Wissenschaftsintegration?).
Ich habe schon einige hochemotionale Diskussionen zu dem Thema erlebt (eher passiv), und Elliott_Waver nehmen desöfteren Ihr Thema bierernst (geht hier eigentlich) und Elliott-Gegner nehmen es noch ernster (müssen die Welt vor Scharlatanen retten), da wundert mich nichts mehr, sogar daß jemand die Forderungen ernstlich vertritt:-)
>Herzlichen Gruß,
>Tobias
>>Gruss Juergen
>>PS: Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
>***P.S.: Finde Deinen Namen Klasse: Spirit of...Motiviert mich immer!
Tja, JuergenG ist in den virtuellen ewigen Jagdgründen, ab und zu muss er aber trotzdem seinen Senf geben und das kann man halt nur noch als Geist:-)
Gruss Juergen
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Das Orakel
05.12.2000, 18:50
@ Tobias
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Danke! Habe herzlich gelacht und es ist sehr,sehr viel wahres dran! oT |
>Hi friends,
>zu den Kolumnen bei boerse.de muss ich mal folgendes sagen: Von den zahlreichen Kolumnen lese ich immer am liebsten zwei: die von dottore und die von Axel Retz. Beide haben einen extrem klaren Blick für die Geschehnisse. Man kann von den beiden m.E. am meisten lernen, sie sind am kompetentesten.
>Die heutige Kolumne von Axel Retz ist Elliott-kritisch und ich muss (leider) auch diesmal sagen: Yes, Mr. Retz, there's quite some truth in it. Aber dies ist nur meine persönliche Meinung. Letztlich zählt sowieso nur die Performance: Der Return on Account pro Jahr bei fixiertem maximalen drawdown (dem max. Gesamtverlustrisiko). Es ist egal, wo die Profite herkommen, und die Analysemethode ist ja (wie bereits schon gepostet) der kleinere Teil des Gesamterfolgs (das Exit ist wichtiger als das Entry), auch wenn hier oft die meiste Arbeit reingesteckt wird.
>Also gleich, ob man Cashs Prognosen heranzieht, um zu handeln (bin schon gespannt, Cash!), ob man Elliott-Purist (Jükü!?, feel sorry for this posting.) ist, einen Mix wählt oder reine Chart-/Marktanalyse wählt oder auch zufällig in den Markt geht: Begrenzt man das Risiko (Stopp-Loss EXIT) und lässt man die Gewinne laufen (Profit EXIT), hat man schon einen riesen Vorteil. Wenn man zusätzlich nur einen kleinen Teil seines Handelskapitlas jedesmal riskiert, hat man einen weiteren Vorteil und wenn man dann noch irgendeine Analysemethode hat, die im Verhältnis 55:45 oder - vielleicht auch viel besser - richtig ist, was soll schiefgehen? Ja, ja, die eigene Psyche, man könnte sich selbst im Weg stehen. Stimmt auch, dazu gab's ja schon viele Beiträge (Danke, Rumpel!). Will aber nicht abschweifen. >
>Die Retz-Kolumne beweist jedoch eines: ER LIEST HIER ZUMINDEST MIT, auch der kleine Seitenhieb auf dottore zu Beginn beweist dies.
>Herr Retz, es wäre toll, wenn Sie sich hier anmelden würden - auch wenn's nur ein Gastauftritt wäre. Man könnte insgesamt wunderbar diskutieren.
>Ich denke, es könnten ALLE profitieren, denn: Niemand weiß alles! Wäre schön, Sie hier zu haben! Und falls Sie hier überhaupt nicht profitieren sollten (oder haben Sie als heimlicher, stiller Konsument vieleicht schon was davon gehabt?), dann können Sie sich jederzeit wieder abmelden. Is' doch kein Aufwand.
>Wish you all successful trading,
>Tobias
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Das Orakel
05.12.2000, 19:01
@ Spirit of JürgenG
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Bitte um Erklärung! |
Hallo Jürgen,
Die EW´s haben tendenziell antizyklischen Charakter? - Die EW´s als
Zukunftsprognose begünstigen weder antizyklisches Handeln noch das Reiten
einer Welle.Das liegt in der Entscheidung des Einzelnen. - Oder wie meinst du das?
Gruß
O.
Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
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Baldur der Ketzer
05.12.2000, 19:15
@ Spirit of JürgenG
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Re: Spirit of JuergenG - warum der Nick? sorgt sich Baldur....grübel.... |
>>>Letztlich zählt sowieso nur die Performance: Der Return on Account pro Jahr bei fixiertem maximalen drawdown (dem max. Gesamtverlustrisiko). Es ist egal, wo die Profite herkommen, und die Analysemethode ist ja (wie bereits schon gepostet) der kleinere Teil des Gesamterfolgs (das Exit ist wichtiger als das Entry), auch wenn hier oft die meiste Arbeit reingesteckt wird.
>>>Es gibt niemals und nirgends ein Entscheidungskriterium, welches man den Status 'Letztlich zählt...' zubilligen könnte,
>>***O.k., akzepiert. Es ist m e i n Kriterium und nicht ein g e n e r e l l e s.
>>auch die vielgepriesene Performance nicht. Weder kannst Du einen"maximal drawdown" auch nur näherungsweise in Zahlen ausdrücken
>>***Das kann man. Bsp.: Ich mache einen Trade pro Jahr und setze mein ganzes Kapital ein - ich kaufe mir einen Fond. Wenn ich 10% hinten bin, gehe ich raus. Das maximale Verlustrisiko (drawdown) beträgt also 10% meines Handelskapitals. Das kann man auch für viele Trades ausrechnen.
>Auch das ist bereits Theorie:
>a) Läufst Du in ein GAP (Absturz in USA!), nützt Dir ein Stop-Loss wenig.
>b) Bei 10% minus wird Stop-Loss ausgelöst, i.A. bekommst Du einen schlechteren Kurs auf Deinen Verkauf.
>c) Nimmt man die 10% an, dann hätte man theoretisch nach 10 Trades einen Maximalverlust von 65% nach der Methode, praktisch ist diese Angabe ohne Angabe irgendeiner Wahrscheinlichkeit wertlos, es beinhaltet lediglich das technische Risiko, es langt nicht zur Einschätzung einer Methode. Kaufe ich für 65% meines Geldes Turbodyne, gehe ich dann das gleiche Risiko ein?
>
>>Ergebnisreports kannst Du Dir kostenlos anschauen bei z.B. http://www.traderclub.com - dort unter"Systems". Ist wirklich interessant! Wenn Du da etwas tiefer reingehen möchtest, empfehle ich Dir ein anschauliches Buch (auch zum Risiko) von Van K. Tharp:"Trade your way to financial freedom." Mein Lieblings-Trading-Buch.
>> (oder glaubst auch nur einer der EM-TV-Aktionäre hätte dem jetzigen Kurs auch nur ein Wahrscheinlichkeit im 1% Bereich gegeben?), noch kann man unterscheiden, was Glück, was Pech, was Zufall und was Können ist, noch kann man aus den Erfolgen für Zeitraum 1,..., t etwas zum Erfolg im Zeitraum t+1 folgern.
>>***Ich habe erst vor zwei Wochen einem Friseurmeister geraten, seinen Stopp-Loss bei EM-TV (18 Euro) fest einzuhalten, da ich"Potenzial" bis 5 Euro sah.
>>EM-TV ist eine echte Katastrophe, unfassbar. Ich kann's irgendwie immer noch nicht recht glauben, was da abging.
>Ich wollte mir vor einem Jahr schon ein T-Shirt drucken wollen,"EM-TV will be a penny stock". Ich fand eher die Gegenrichtung unglaublich, auch wenn ich den Absturz so nicht erwartet hätte (habs auch nicht verfolgt). Generell war für mich der Laden schon immer hart am Rande zum Betrug, ähnlich voreingenommen bin ich gegenüber Mobilcom und Kamps.
>>>Informationstheoretisch gesprochen ist die Frage, ob man an der Börse etwas kann, nicht entscheidbar. Selbst die Frage, ob man erfolgreich ist, ist über den"ich habe mehr Geld als vorher"-Horizent praktisch unentscheidbar.
>>***Ja klar, viele würden auch lieber einfach nur verstehen, warum die Börse so und so funktioniert (sprich: den Heiligen Gral endlich finden, Wissens-Motiv), andere möchten Geld verdienen (Performance-Motiv), noch viel mehr möchten einfach mitzocken (Gier) oder"dabeisein" (soziales Motiv für das man gerne zahlt), andere wollen"langfristig investieren" (Motiv: Altersvorsorge, au backe!). Gebe Dir vollkommen Recht - ist Frage des Motivs. Allerdings denke ich, dass zumindest hier im Forum die meisten ein Interesse daran haben, Wissen zu mehren und damit auch Performance zu machen, aber wer weiß? Sollte vielleicht mal der Prof. für Sozialpsychologie (hat sich leider noch nicht angemeldet) unter die Lupe nehmen....;-)
>Jau klar, ich finde es nur einfacher sich eine Sache anzuschauen ohne sich krampfhaft die Frage zu stellen ob es funktioniert oder nicht (sprich schwarz/weiss zu malen).
>>>Gleiches gilt somit für die Frage, ob Elliott-Wellen funktionieren oder nicht.
>>>Eins sollte man aber klar sagen, Elliott mag ein brauchbares Tool sein, aber das hängt in hohem Masse vom Analysten ab, und damit (und aus anderen Gründen) ist es eins nicht was viele Wellenreiter gerne hätten, eine Wissenschaft.
>>***Ja, und Jükü ist der beste Waver. Er würde in einer"Waver's World Championship" im Finale wahrscheinlich gegen Prechter antreten...! Außerdem gehören Elliott+Fibonacci in den Schulunterricht (Bio, Mathe, Sozialkunde) und in die Unis (Wirtschaft, Mathematik, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Philosophie...bzw. Lehrstuhl für Metawissenschaften/Wissenschaftsintegration?).
>Ich habe schon einige hochemotionale Diskussionen zu dem Thema erlebt (eher passiv), und Elliott_Waver nehmen desöfteren Ihr Thema bierernst (geht hier eigentlich) und Elliott-Gegner nehmen es noch ernster (müssen die Welt vor Scharlatanen retten), da wundert mich nichts mehr, sogar daß jemand die Forderungen ernstlich vertritt:-)
>>Herzlichen Gruß,
>>Tobias
>>>Gruss Juergen
>>>PS: Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
>>***P.S.: Finde Deinen Namen Klasse: Spirit of...Motiviert mich immer!
>Tja, JuergenG ist in den virtuellen ewigen Jagdgründen, ab und zu muss er aber trotzdem seinen Senf geben und das kann man halt nur noch als Geist:-)
>Gruss Juergen
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Tobias
05.12.2000, 19:33
@ Spirit of JürgenG
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Re: Umgang mit Risiko |
Hello again,
wir sind beim Thema: Umgang mit Risiko! Risiko ist eins meiner Lieblingsthemen, deswegen noch ein reply.
>>auch die vielgepriesene Performance nicht. Weder kannst Du einen"maximal drawdown" auch nur näherungsweise in Zahlen ausdrücken
>>***Das kann man. Bsp.: Ich mache einen Trade pro Jahr und setze mein ganzes Kapital ein - ich kaufe mir einen Fond. Wenn ich 10% hinten bin, gehe ich raus. Das maximale Verlustrisiko (drawdown) beträgt also 10% meines Handelskapitals. Das kann man auch für viele Trades ausrechnen.
>Auch das ist bereits Theorie:
***Klar ist es Theorie, aber ich kriege eine Orientierung, was ich eigentlich mache und wie meine Chance-Risiko-Struktur aussieht, also wie meine Karten in etwa stehen.
>a) Läufst Du in ein GAP (Absturz in USA!), nützt Dir ein Stop-Loss wenig.
***Klar. Im Crash (Gau) kann alles weg sein. Das per-anno-Risiko eines Supergaus (Marktilliquidität) kann man einrechnen. Ändert aber insgesamt wenig an"10%".
>b) Bei 10% minus wird Stop-Loss ausgelöst, i.A. bekommst Du einen schlechteren Kurs auf Deinen Verkauf.
***Das nennt man slippage und wird in seriösen reports auch immer großzügig berücksichtigt. Genauso wie die Transaktionskosten.
>c) Nimmt man die 10% an, dann hätte man theoretisch nach 10 Trades einen Maximalverlust von 65% nach der Methode, praktisch ist diese Angabe ohne Angabe irgendeiner Wahrscheinlichkeit wertlos, es beinhaltet lediglich das technische Risiko, es langt nicht zur Einschätzung einer Methode.
***Wähle ein 50:50-System (Münzwurf). Die Wahrscheinlichkeit 10 konsekutiver Losing-Trades liegt etwa bei 0,1 % oder einem Promille. Das ist nur ein Teil, stimmt. Dazu gehört der Gewinn im Gewinnfall und der Verlust im Verlustfall. Geht exakt (wie bei traderclub) oder auch über den Daumen. Z.B.:"Wenn ich richtig liege, bringt das etwa 1,5 mal soviel, wie wenn ich falsch liege."
Kaufe ich für 65% meines Geldes Turbodyne, gehe ich dann das gleiche Risiko ein?
***Wenn die Chance ebenfalls 50:50 auf Gewinn x( egal) und Verlust 65 liegt (Firmenpleite, kein Stopp-Loss), ist das Risiko hier viel höher, nämlich genau 50% auf einen Verlust von 65% Deines Kapitals!
Bitte alles nur beispielhaft verstehen!!!
Zuletzt noch ein Beispiel, das Ralph Vince einmal mit 40 Doktoren, von denen (bewusst) keiner etwas vom Geldmanagement verstand, in Amerika gemacht hat:
Jeder Doktor bekam 1000$. Es gab 100"Ziehungen" und jeder wusste, dass in 60% der Fälle gewonnen wurde und in 40% der Fälle verloren wurde. Jeder hat auch tatsächlich 60 Mal gewonnen und 40 Mal verloren.
Vor jeder Ziehung musste man seinen Einsatz festlegen und es gewann eine Farbe (Einsatz verdoppelt; 60x), eine andere verlor (Einsatz weg, 40x). Die Gewinne waren im Gewinnfall also genauso hoch wie die Verluste im Verlustfall. Da das Chance-Risko-Verhältnis aber postiv war (60:40), ergab sich ein Erwartungswert von 1200$ nach 100 Ziehungen, wenn sie jedesmal nur 10$ gesetzt hätten.
Ja, und jetzt rate mal, wieviele der Docs am Ende überhaupt noch positiv abschnitten? Zwei! 38 (=95%) haben verloren. Und das deswegen, weil sie sich genau w i e d i e M e n s c h e n a n d e r B ö r s e (eben total menschlich, halt) verhalten haben - zahlreiche Biases (Behavioural Finance) wurden festgestellt.
Und jetzt, Jürgen, bist Du dran: Was denkst Du, wieviel Prozent seines Handelskapitals müsste man jedesmal einsetzen, um am Ende nach 100 Ziehungen ein möglichst hohes $ Endergebnis zu haben, wenn Du ein System wie das oben hättest (60:40, 1:1)?
Schönen Gruß,
Tobias
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JüKü
05.12.2000, 20:25
@ Das Orakel
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Re: Bitte um Erklärung! / Axel Retz /Elliott |
>Hallo Jürgen,
>Die EW´s haben tendenziell antizyklischen Charakter? - Die EW´s als
>Zukunftsprognose begünstigen weder antizyklisches Handeln noch das Reiten
>einer Welle.Das liegt in der Entscheidung des Einzelnen. - Oder wie meinst du das?
>Gruß
>O. > Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
Herr Retz kenne ich nicht, aber er scheint sich einigermaßen mit EW auszukennen. Die Aussagen von ihm sind aber - nach meiner bescheidenen Meinung - doch ein wenig enttäuschend.
Die allerwenigsten, und offenbar auch er, und trotz viel"Boarderfahrung" auch die meisten hier, sind sich nicht der Dimension dessen bewusst, wo wir uns historisch befinden. Dazu reichen keine 10 oder 20 Jahre Rückblick, auch keine 70 Jahre.
Wir stehen vor einer absoluten Zeitenwende, vor der Korrektur (Umkehr müsste man vielleicht sagen) dessen, was sich gesellschaftlich, politisch, moralisch (für weitere Stichworte bitte auf meine Seite,"Welle 5" schauen) in über 200 Jahren aufgebaut hat - seit der Existenz der USA, um es genau zu sagen. Ich möchte hier keine neue Diskussion über die USA und die Amerikaner anfangen (Jan wird gut verstehen, was ich meine). Aber die USA hat nun Mal die Westliche Welt (wenn nicht mehr) entscheidend beeinflusst, zwar"erfolgreich" (in Zahlen gemessen), aber die"menschliche" Werte sind immer mehr in Grund und Boden getreten worden. Und das haben inzwischen fast alle"Zivilisationen" übernommen.
So ziemlich alles ist bis zum Exzess getrieben worden, und wenn mir jemand sagen will, dass es so noch lange weiter gehen kann, der merkt leider nicht, auf was für einem Vulkan die Menschheit tanzt.
Und der Zusammenbruch der Aktienmärkte und des Finanzsystems wird - historisch betrachtet - nur eine kleine, logische Konsequenz dessen sein, was die Menschheit in ihrem Wandlungsprozess durchmachen musste.
Zurück zu EW: Die Behauptung, die Elliotter seien ständig"in der 5 der 5 der 5..." ist absoluter Unsinn. Man schaue bitte Mal meine Analysen seit Juni durch (sind ALLE noch vorhanden) und zeige mir die Stellen, wo ich einen Markt in einer"5 der 5 der 5..." gesehen habe. Mag sein, dass es Elliotter gibt, die so vorgehen (weil es so schön reißerisch klingt), aber die stecke ich dann alle in einen Sack mit Heiko Thieme (der auch nur kategorisch bullish sein kann) oder sonstwem.
Ein antizyklischer Charakter ist den Elliottern durchaus eigen, und es wird doch wohl niemand behaupten, dass das grundsätzlich falsch ist. Wenn die Stimmung am besten ist, wird es Zeit für die Wende. Am Boden genau so. Das Problem mit den Aktien ist - seit Jahren! - dass sie, wie ich schon sagte, auf so extrem hohem Niveau, was die WellenEBENE angeht, sind, wie sie die letzten 5 bis 10 Generationen nicht erlebt haben. Und da ist es leider nur normal, dass jemand schon 5 Jahre zu früh"Godzilla" schreit.
Dieses absolut negative Szenario kann man im Kopf haben, und trotzdem kann man alle möglichen Märkte handeln, ob im Auf- oder Abwärtstrend oder in Korrekturen. Es gibt immer etwas, das steigt, und wenn ich für das kommende Jahrzehnt Gold in der Vordergrund (und Aktien in den absoluten Hintergrund) stelle, dann weiß ich nicht, was daran pessimistisch ist. Es wird nur ANDERS als die letzten 10 Jahre.
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Baldur der Ketzer
05.12.2000, 20:42
@ JüKü
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Re: die Gefahr bei Elliott |
Hallo, Leute,
die Gefahr eines Pessimisten ist, daß er einen em.tv Anstieg nicht mitmacht.
Das wird ihn ärgern. Ziemlich. Maßlos. Was auch immer.
die Gefahr eines Optimisten ist, daß er einen em.tv Abfall mitmacht, und zwar auf Pump, mit Leverage.
Das wird ihn nicht ärgern, das wird ihn wirtschaftlich umbringen, und auch vielleicht physisch.
My opinion.
Der Baldur, Oberketzer
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Rumpelstilzchen
05.12.2000, 20:43
@ Tobias
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Re: Axel Retz mit Elliott-Kritik... |
Danke für den Hinweis auf den Artikel.
Inhaltlich ist ja das wesentlichste schon gesagt worden, v.a. von JueKue
Aber was treibt Herrn Retz dazu, vor dottore über Elliottwellen zu schreiben?
Besteht da eine Konkurrenz?
Bemerkenswert ist, dass Herr Retz Elliottgegnern und Befürwortern missionarischen Eifer unterstellt und sich dabei in eine vermeintlich neutrale Ecke stellt.
Aber vor dem geplanten, nur in einem Satz angekündigten Elliottartikel von dottore selbst im selben Organ über Elliottwellen zu schreiben, lässt auf missionarischen Auftrag der höchsten Stufe schliessen.
Fassen wir zusammen:
Herr Retz ist mit der Materie vertraut.
Er kennt dottore.
Die Sache ist ihm zwei (eilige) Kolumnen wert.
Daraus kann ich nur eins schliessen:
Er liest dieses Forum.
Da die Sache wichtig ist, wird er auf die Reaktionen genau achten.
Nur zu Herr Retz!
Jeder ist willkommen.
Kritische Meinungen besonders.
Sagen Sie es uns ins Gesicht:)
Würde mich freuen, ehrlich.
Empfehle"5 von 5 von 5" als Nickname
Grüße
R.
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Tobias
05.12.2000, 21:58
@ JüKü
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Re: Bitte um Erklärung! / Axel Retz /Elliott |
>[b]Herr Retz kenne ich nicht, aber er scheint sich einigermaßen mit EW auszukennen. Die Aussagen von ihm sind aber - nach meiner bescheidenen Meinung - doch ein wenig enttäuschend.
>Die allerwenigsten, und offenbar auch er, und trotz viel"Boarderfahrung" auch die meisten hier, sind sich nicht der Dimension dessen bewusst, wo wir uns historisch befinden. Dazu reichen keine 10 oder 20 Jahre Rückblick, auch keine 70 Jahre.
>Wir stehen vor einer absoluten Zeitenwende, vor der Korrektur (Umkehr müsste man vielleicht sagen) dessen, was sich gesellschaftlich, politisch, moralisch (für weitere Stichworte bitte auf meine Seite,"Welle 5" schauen) in über 200 Jahren aufgebaut hat - seit der Existenz der USA, um es genau zu sagen. Ich möchte hier keine neue Diskussion über die USA und die Amerikaner anfangen (Jan wird gut verstehen, was ich meine). Aber die USA hat nun Mal die Westliche Welt (wenn nicht mehr) entscheidend beeinflusst, zwar"erfolgreich" (in Zahlen gemessen), aber die"menschliche" Werte sind immer mehr in Grund und Boden getreten worden. Und das haben inzwischen fast alle"Zivilisationen" übernommen.
***Vielen Dank für das umfangreiche Posting. Jükü, Du sprichst mir aus der Seele: Liebe und Wärme, Ehrlichkeit und Schaffensfreude,... - selbst wenn ich an meine Uni denke...nein, ich darf noch nicht drüber schreiben...Aber selbst wenn man bei Big Brother reinschaut - ist das der Spiegel unserer Gesellschaft?! Einmal hat sich mir (wirklich, physisch) der Magen umgedreht. Angst, keinen Arbeitsplatz (mehr) zu finden oder einen Arbeitsplatz zu verlieren, ist heute normal. Es gibt Menschen, die spekulieren aus einer Angst heraus, sie könnten es mit ihrer eigenen Hände Arbeit nicht mehr schaffen, und nicht nur aus Gier. Viele Menschen haben das Fühlen verlernt. Dann die weltweite Schuldenkrake, die so viele Menschen leersaugt. Man könnte stundenlang schreiben. Deine Seite ist einfach toll und bitte nicht falsch verstehen, wenn ich sowas poste: Aber der neutrale, klare Blick ist wichtig - den wollen wir ja alle behalten! Du hast vollkommen Recht, wenn Du sagst, dass sich manche das nicht vorstellen können, was kommen kann. Ich geb's zu: Auch mir fehlt bislang die nötige Phantasie; man muss dazu wahrscheinlich lange und tief in sich gehen, um sich ein Bild zu machen von 2010, 2020, 2050. Ob es nun aber wahres Massenelend überall geben wird oder ob es ein Aufbruch hin zu einer ganz neuen ideell orientierten Wissensgesellschaft gibt, ist doch noch offen, oder? Oder muss so eine Zeitenwende immer zur Misere führen? Aber selbst dann wird es magic moments geben, die innerlich (!) reich machen. Vielleicht hören wir Oldy-Gedichte und Geschichten am geheizten Ofen oder Kamin. Das gibt Glück, Frieden und Seelenruhe.
Einen friedvollen Abend,
Tobias
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Spirit of JürgenG
05.12.2000, 22:27
@ Tobias
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No Risk.... |
>Hello again,
>wir sind beim Thema: Umgang mit Risiko! Risiko ist eins meiner Lieblingsthemen, deswegen noch ein reply.
>>>auch die vielgepriesene Performance nicht. Weder kannst Du einen"maximal drawdown" auch nur näherungsweise in Zahlen ausdrücken
>>>***Das kann man. Bsp.: Ich mache einen Trade pro Jahr und setze mein ganzes Kapital ein - ich kaufe mir einen Fond. Wenn ich 10% hinten bin, gehe ich raus. Das maximale Verlustrisiko (drawdown) beträgt also 10% meines Handelskapitals. Das kann man auch für viele Trades ausrechnen.
>>Auch das ist bereits Theorie:
>***Klar ist es Theorie, aber ich kriege eine Orientierung, was ich eigentlich mache und wie meine Chance-Risiko-Struktur aussieht, also wie meine Karten in etwa stehen.
>>a) Läufst Du in ein GAP (Absturz in USA!), nützt Dir ein Stop-Loss wenig.
>***Klar. Im Crash (Gau) kann alles weg sein. Das per-anno-Risiko eines Supergaus (Marktilliquidität) kann man einrechnen. Ändert aber insgesamt wenig an"10%".
Kann man das? Woher die Wahrscheinlichkeit nehmen, wenn nicht aus der Vergangenheit? Hat das Aussage für die Zukunft?
>>b) Bei 10% minus wird Stop-Loss ausgelöst, i.A. bekommst Du einen schlechteren Kurs auf Deinen Verkauf.
>***Das nennt man slippage und wird in seriösen reports auch immer großzügig berücksichtigt. Genauso wie die Transaktionskosten.
ok
>>c) Nimmt man die 10% an, dann hätte man theoretisch nach 10 Trades einen Maximalverlust von 65% nach der Methode, praktisch ist diese Angabe ohne Angabe irgendeiner Wahrscheinlichkeit wertlos, es beinhaltet lediglich das technische Risiko, es langt nicht zur Einschätzung einer Methode.
>***Wähle ein 50:50-System (Münzwurf). Die Wahrscheinlichkeit 10 konsekutiver Losing-Trades liegt etwa bei 0,1 % oder einem Promille. Das ist nur ein Teil, stimmt. Dazu gehört der Gewinn im Gewinnfall und der Verlust im Verlustfall. Geht exakt (wie bei traderclub) oder auch über den Daumen. Z.B.:"Wenn ich richtig liege, bringt das etwa 1,5 mal soviel, wie wenn ich falsch liege."
>Kaufe ich für 65% meines Geldes Turbodyne, gehe ich dann das gleiche Risiko ein?
>***Wenn die Chance ebenfalls 50:50 auf Gewinn x( egal) und Verlust 65 liegt (Firmenpleite, kein Stopp-Loss), ist das Risiko hier viel höher, nämlich genau 50% auf einen Verlust von 65% Deines Kapitals!
>Bitte alles nur beispielhaft verstehen!!!
Ok, generell ist es durch den Turbodyne-Deal natürlich schon riskanter, da man die Wahrscheinlichkeiten im ersten Fall schon extrem wählen muss, um auf das hohe Risiko im zweiten zu kommen (war halt ein polemisches Beispiel). Trotzdem liegt die Crux in der Annahme, eine 50:50-Verteilung verwenden zu können. Die Wahrscheinlichkeit, daß wenn eine Aktie sagen wir bei 100 gekauft wird, sie in den nächsten 10 Jahren die 90 irgendeinmal sieht liegt deutlichst über 50%, ich halte sie für sehr viel höher aber wiederum für nicht berechenbar. Zieht man die Stops nach, hat man natürlich andere Ergebnisse, aber auch völlig andere Chancen. Ich denke mal, da kann man sich todrechnen.
>Zuletzt noch ein Beispiel, das Ralph Vince einmal mit 40 Doktoren, von denen (bewusst) keiner etwas vom Geldmanagement verstand, in Amerika gemacht hat:
>Jeder Doktor bekam 1000$. Es gab 100"Ziehungen" und jeder wusste, dass in 60% der Fälle gewonnen wurde und in 40% der Fälle verloren wurde. Jeder hat auch tatsächlich 60 Mal gewonnen und 40 Mal verloren.
>Vor jeder Ziehung musste man seinen Einsatz festlegen und es gewann eine Farbe (Einsatz verdoppelt; 60x), eine andere verlor (Einsatz weg, 40x). Die Gewinne waren im Gewinnfall also genauso hoch wie die Verluste im Verlustfall. Da das Chance-Risko-Verhältnis aber postiv war (60:40), ergab sich ein Erwartungswert von 1200$ nach 100 Ziehungen, wenn sie jedesmal nur 10$ gesetzt hätten.
>Ja, und jetzt rate mal, wieviele der Docs am Ende überhaupt noch positiv abschnitten? Zwei! 38 (=95%) haben verloren. Und das deswegen, weil sie sich genau w i e d i e M e n s c h e n a n d e r B ö r s e (eben total menschlich, halt) verhalten haben - zahlreiche Biases (Behavioural Finance) wurden festgestellt.
>Und jetzt, Jürgen, bist Du dran: Was denkst Du, wieviel Prozent seines Handelskapitals müsste man jedesmal einsetzen, um am Ende nach 100 Ziehungen ein möglichst hohes $ Endergebnis zu haben, wenn Du ein System wie das oben hättest (60:40, 1:1)?
>Schönen Gruß,
>Tobias
Ich kannte das Beispiel, finde es aber nach wie vor nicht durchdacht. Ohne Angabe der Zielrandbedingung funktioniert es nicht.
Nimmt man die Randbedingung, man muss sein Kapital erhalten, dann darf man gar nichts machen (!). Hat man die Randbedingung einen möglichst hohen Erwartungswert rauszuschlagen, kommt genau das Gegenteil der Studie heraus (!!!)
Rechnung
Anleger a) riskiert immer alles
Anleger b) riskiert immer die Hälfte
Anleger c) riskiert nichts.
Anleger a) hat nach n Runden in 2^n-1 Fällen 0 DM und in 1 Fall das 2^n-fache. Erwartungswert ist 2^n*(0,6)^n oder 1,2^n
Anleger c) hat in allen Fällen nach n Runden 100 DM, Erwartungswert ist also 1,0^n
Anleger b) Man kann es mathematisch beweisen, oder wie ich mit Beweis bei Example für n=3:-), Ergebnis ist Erwartungswert ist 1,1^n
Bei fixen n geht also das verminderte Risiko voll zu Ungunsten des Erwartungswerts. Rein mathematisch betrachtet, müsste man also immer volles Risiko gehen. Allerdings ist das in der Realität Schwachsinn, weil der Erwartungswert keineswegs Mass aller Dinge ist (was will man den mit 2 hoch 100 DM?).
Gibt man das Ziel (z.B. Verdoppeln) vor, dann ist es eher ein mathematisches Spielchen, aber auch hier scheint mir auf den ersten Blick die beste Strategie zu sein, solange zu spielen, bis Ziel erreicht und dann halt. In dem Fall eine Runde, hopp oder Top, Wahrscheinlichkeit 60%. Ich habs nicht nachgeprüft, aber ich glaube nicht, daß Du eine bessere Methode findest (ich habe keine gefunden).
An der Börse ist das ganze Szenario nochmal komplexer, weil man die Wahrscheinlichkeiten nicht bestimmen kann, warum sollen sie 60:40 sein, warum nicht 40:60?
Sodele, jetzt wirds aber zu spät.
Gruss Juergen
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JüKü
06.12.2000, 00:36
@ Tobias
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Re: Bitte um Erklärung! / Axel Retz /Elliott |
>>Herr Retz kenne ich nicht, aber er scheint sich einigermaßen mit EW auszukennen. Die Aussagen von ihm sind aber - nach meiner bescheidenen Meinung - doch ein wenig enttäuschend.
>>Die allerwenigsten, und offenbar auch er, und trotz viel"Boarderfahrung" auch die meisten hier, sind sich nicht der Dimension dessen bewusst, wo wir uns historisch befinden. Dazu reichen keine 10 oder 20 Jahre Rückblick, auch keine 70 Jahre.
>>Wir stehen vor einer absoluten Zeitenwende, vor der Korrektur (Umkehr müsste man vielleicht sagen) dessen, was sich gesellschaftlich, politisch, moralisch (für weitere Stichworte bitte auf meine Seite,"Welle 5" schauen) in über 200 Jahren aufgebaut hat - seit der Existenz der USA, um es genau zu sagen. Ich möchte hier keine neue Diskussion über die USA und die Amerikaner anfangen (Jan wird gut verstehen, was ich meine). Aber die USA hat nun Mal die Westliche Welt (wenn nicht mehr) entscheidend beeinflusst, zwar"erfolgreich" (in Zahlen gemessen), aber die"menschliche" Werte sind immer mehr in Grund und Boden getreten worden. Und das haben inzwischen fast alle"Zivilisationen" übernommen.
>***Vielen Dank für das umfangreiche Posting. Jükü, Du sprichst mir aus der Seele: Liebe und Wärme, Ehrlichkeit und Schaffensfreude,... - selbst wenn ich an meine Uni denke...nein, ich darf noch nicht drüber schreiben...Aber selbst wenn man bei Big Brother reinschaut - ist das der Spiegel unserer Gesellschaft?! Einmal hat sich mir (wirklich, physisch) der Magen umgedreht. Angst, keinen Arbeitsplatz (mehr) zu finden oder einen Arbeitsplatz zu verlieren, ist heute normal. Es gibt Menschen, die spekulieren aus einer Angst heraus, sie könnten es mit ihrer eigenen Hände Arbeit nicht mehr schaffen, und nicht nur aus Gier. Viele Menschen haben das Fühlen verlernt. Dann die weltweite Schuldenkrake, die so viele Menschen leersaugt. Man könnte stundenlang schreiben. Deine Seite ist einfach toll und bitte nicht falsch verstehen, wenn ich sowas poste: Aber der neutrale, klare Blick ist wichtig - den wollen wir ja alle behalten! Du hast vollkommen Recht, wenn Du sagst, dass sich manche das nicht vorstellen können, was kommen kann. Ich geb's zu: Auch mir fehlt bislang die nötige Phantasie; man muss dazu wahrscheinlich lange und tief in sich gehen, um sich ein Bild zu machen von 2010, 2020, 2050. Ob es nun aber wahres Massenelend überall geben wird oder ob es ein Aufbruch hin zu einer ganz neuen ideell orientierten Wissensgesellschaft gibt, ist doch noch offen, oder? Oder muss so eine Zeitenwende immer zur Misere führen? Aber selbst dann wird es magic moments geben, die innerlich (!) reich machen. Vielleicht hören wir Oldy-Gedichte und Geschichten am geheizten Ofen oder Kamin. Das gibt Glück, Frieden und Seelenruhe.
>Einen friedvollen Abend,
>Tobias
Genau so sehe ich das - einen langsamen Wandel weg vom Materiellen, hin zu ideellen Werten. Solche Wandlungen dürften"schmerzhaft" sein, wie jeder Abschied von lieben Gewohnheiten. Massenelend muss nicht sein, Menschen sind erfinderisch und anpassungsfähig, aber Kriege und Umweltkatastrophen halte ihc für sehr wahrscheinlich. Und es wird der Punkt kommen, wo man trotz materieller Verluste die andere, neue Seite mehr und mehr schätzen lernt. Insgesamt, auch wenn es lange dauert, sehe ich das als einen Fortschritt für die Menscheit, selbst wenn es für viele schlimm und tödlich wird.
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Spirit of JürgenG
06.12.2000, 10:53
@ Das Orakel
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Re: Bitte um Erklärung! |
>Hallo Jürgen,
>Die EW´s haben tendenziell antizyklischen Charakter? - Die EW´s als
>Zukunftsprognose begünstigen weder antizyklisches Handeln noch das Reiten
>einer Welle.Das liegt in der Entscheidung des Einzelnen. - Oder wie meinst du das?
>Gruß
>O. > Der hohe Pessimismus-Anteil der Waver kann auch schlicht und ergreifend an dem tendenziell eher antizyklischen Charakter der Elliott-Wellen liegen.
Interpretiert man eine Bewegung als"Wellenform", dann hinterfragt man letztlich die aktuelle Hausse oder Baisse, und sagt, 'what goes up, must come down'. Oder umgekehrt. Eine Wellenform ist nun mal was anderes als ein stetiger Anstieg (oder Fall).
Fürs Handeln ist es nicht so relevant, aber in Äusserungen kommt es klar zum Tragen, sie lauten im allgemeinen, aktuelle Welle bis Ziel x, danach Gegenrichtung und das ist in jedem Fall antizyklischer als die üblichen Statements, die auf 'Kurse steigen heute, also ist die Welt gut, also steigen sie morgen' hinauslaufen.
Gruss Juergen
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Der Kontraindikator
06.12.2000, 17:04
@ Baldur der Ketzer
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Re: die Gefahr bei Elliott |
>Hallo, Leute,
>die Gefahr eines Pessimisten ist, daß er einen em.tv Anstieg nicht mitmacht.
>Das wird ihn ärgern. Ziemlich. Maßlos. Was auch immer.
>die Gefahr eines Optimisten ist, daß er einen em.tv Abfall mitmacht, und zwar auf Pump, mit Leverage.
>Das wird ihn nicht ärgern, das wird ihn wirtschaftlich umbringen, und auch vielleicht physisch.
>My opinion.
>Der Baldur, Oberketzer
Dann lieber ärgern, oder???
Florian
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