-->http://patinfo.ffii.org/ausverkauf.html
Hauptprofiteure europ. Software sind USA und Japan
und hier noch ein Heise Beitrag. Ganz interessant
Heiseartikel: http://www.heise.de/newsticker/meldung/52313
guter Kommentar darauf: http://www.heise.de/newsticker/fore...sg_id=6703363&forum_id=67418
Re: Wir wirken Sie die US Patente auf Europa aus?
jojoax
Die, die es richtig sieht schrieb am 20. Oktober 2004 10:17
> Wie wirken sich US Patenete bei uns in Europa aus?
Schlimm. s.u.
> Was ich meine, > viele hier sagen, wenn Patente kommen, geht es gegen OSS(open source software). In Amerika > gibt es bereits Patente, und die werden sicher nicht abgeschaft. Wenn > jetzt der gefürchtete Feldzug gegen die OSS Szene kommt, wie wirkt > sich das auf die OSS Szene in den USA aus, und wie in Europa.
Europa ist nicht USA!
Die Struktur der IT Wirtschaft/Software Schmieden ist _völlig_
anders.
Stallmann hat zwar den GNU/GPL Gedanken in den USA gegründet (siehe
emacs Entwicklungsgeschichte), aber gewachsen und genärt wurde der
OpenSource Gedanke aus Europa. Viele wesentlichen (vielleicht die
Mehrzahl) der Beiträge/Codezeilen stammt aus Europa und NICHT-USA
Ländern.
In Europa wart man wegen der geltenden SW-PAtentlösung unangreifbar;
ich wage die These ohne die EU und der bisherigen Regelung für
SW-Patente würde die OSS Welt wohl nicht exitieren:
Linux - ging von einem finnischen Studenten von der Uni Helsinki aus,
wurde jedoch stark durch die BSD Weltbeeinflußt. Wesentliche
Kernbestandteile sind von Europäischen Entwicklern.
KDE - ging von einem Tübinger(?) Stundenten und anderen aus,
elementarer Kernbestandteil -die QT Libraries- sind ein Norwegisches
Produkt.
Gnome - ging von einem Niederländer aus, dessen Ideen und Patches man
nicht im KDE akzeptiert hatte...
Koffice - da steht eine Deutsch-Französiche Freundschaft hinter der
Gründung.
OpenOffice - ehemals StarOffice (war mal eine Hamburger Firma, die
durch die M$ Machenschaften bedrängt wurde), beim Verkauf an Sun
wurde festgelegt die eigenen StarOffice Sourcen unter GPL zu stellen
und zu veröffentlichen.
MySQL - ein Schwedisches Projekt, benannt nach der Tochter des
Gründers namens"My".
SapDB/Max DB ehemals die standard SAP/R3 Datenbank, V7.3 und V7.4
sind GPL/LGP, MaxDB wird unter GPL bei der MySQL weitergeführt.
Mozilla als Abkömmling von Marc Andreesen's Netscape (beim Verkauf an
AOL Time Warner ebenfalls wie StarOffice mit einer GPL
Ã-ffnungsklausel versehen) ist ein Derivat des Mosaic Browsers (GPL),
der als Refferenzimplemantation für WWW am CERN in der Schweiz
entstanden war.
Samba - ist in Australien verwurzelt. Jedoch ist Australien den USA
SW-Patentregelungen erst dieses oder letztes Jahr beigetreten.
Was bleibt dann noch an wichtigen OpenSource Projekten?
*BSD*, sind Derivate der in den 70er-jahren geöffneten Unix Quellen
der Universität von Berkeley.
> Gibt es > dann in den USA einen Firefox ohne Fortschrittsbalken, aber in Euopa > mit Fortschrittsbalken? Was wird dann Red Hat, Novell, IPM etc.. dazu > sagen? Ich verstehe das nicht!
Ich schon.
Die verantworlichen der Projekte waren für die US-Amerikaner in
Europa und sonst wo auf der Welt nicht greifbar, d.h. in Ihren
Länderen nicht beklagbar, wegen der Rechtslage"NO SOFTWARE PATENTS".
Die von dir zitierten Firmen nutzen nur bestehendes unter der GPL,
aber haben es nicht großteils geschaffen. Diese sind nicht die
Adressaten für eine Klage, da nicht die Urheber (meistens zumindest
nicht).
> Wie wirken sich Softwarepatenete bei > uns in Europa aus, wenn es die in den USA doch schon gibt. > Wie wirkt sich das auf die OSS Szene aus, wenn der Feldzug beginnt?
Hier in Europa sind die OSS Unternehmen in der Regel Mittelständische
Unternehmen, den die Finanzkraft fehlt, eine Klage Welle auszuhalten.
Diese verwenden und entwickleln OSS Projekte weiter um einfach
unabhängig zu sein, Stichwort"freies Unternehmertum" und"Freie
Forschung und Lehre".
Hier ein Beispiel eines befreundeten Unternehmens, das auf Closed
Source setzt:
Man entwickelte mit sehr viel ManPower ein System zur Betriebsdaten
Analyse in der Industrie auf Basis Windows(tm) und eines führenden
Datenbankherstellers.
Nun beschloß der Hersteller des besagten Closed Source Systems eben
mal so, grundlegende Änderungen in der API (Programmmierschnittstelle
der System Produkte) und das kleine Unternhemen konnte den gesammten
Source Ihrer Anwendungen refakturieren (großartig Umstellen) und neue
Lizenzen für die geupdateten Produkte kaufen. Das war ein blanker
Netto Aderlaß.
Dies ist nicht nur einmal geschehen sondern inzwischen zum Dritten
Male.
Die vierte Refaktorisierung ist eine QT-Portierung und damit auf
OpenSource Techniken, die Datenbank wird ersetzt.
Dort bestimmt der Anwender und Software Entwickler, wann und ob man
ein Update durchführen muß - nicht, wenn es den Konzernen nach mehr
Geld gelüstet.
Die"Verräterein am Mittelstand" (Zypresse) betrachtet das
ausschliesslich aus Ihrer Juristensicht und auf keinen Fall aus der
Sicht der Unternehmen und der Entwickler.
Für Diese Person ist eine Regelung nur gut, wenn Ihr Berufstand
verdient: ANWÄLTE. Man könne ja gegen solche Patente klagen...
Bei einem Streit kommen da Summen zusammen, die die Unternehmen nicht
aufbringen können.
Siehe hier, Prozesskosten Rechner: > http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,237919,00.html
In der Regel darfst du bei Patentstreitigkeiten mindestens 1.000.000
Euro ansetzen. Der Spaß beginnt so bei 40.000 Euro Geriuchts- und
Anwaltskosten ohne Sachverständige und Instanz, zahlbar sofort und in
BAR.
Das allgemeine Risiko liegt so bei >95.0000 Euro zzgl.
Sachverständigen Kosten (eigene und Gegner) + die Schadenersatzsumme
die das Gericht zuspricht.
Die Schreib und Sachkosten in den Betrieben nicht mitgerechnet.
Und das für jeden Fall der ca. 35.000 meiner Meinung nach illegal
erteileten EU-Software Patente.
Das Software Patent eines anderen enteignet den Programmauthor. Man
kann sich nicht mehr sicher sein, ob man überhaupt noch etwas
produktives leisten kann, oder ob es einem via Winkelanwälte wieder
weggenommen wird.
Da es nicht sinnvoll ist mit diesen Klagesummen an Private Entwickler
herranzugehen, wartet man bis diese wirtschaftlich Erfolgreich sind,
dasselbe Verfahren ist auch aus den USA bekannt.
Patenttieren und das"Patent" liegen lassen, bis es von vielen
unwissentlich benutzt wird, dann Kasse machen, wobei man im Prozess
einen bekannten Vertreter schlachtet und allen kleinen ein
"Lizenzangebot" aufzwingt, wohlbemerkt bei Software die der
betreffende 100% selbst verfasst hat.
! Genau hier liegt der SKANDAL!
mfG
Jürgen Sauer
ich mag diesen Smiley zwar nicht. Aber hier ist er mal angebracht
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