Zahnloser
26.10.2004, 18:15 |
Was soll man davon halten (Auszug aus dem neuen Smart-Investor) Thread gesperrt |
-->Jetzt bemüht sich jemand im"Land der unbegrenzten Mauscheleien" etwas Licht ins Dunkel zu bringen, nun ist es auch wieder nicht recht ;-)))
Gefahr im Verzug - Auf den Magen geschlagen?
Irgendwie spürt man, daß in diesen Tagen eine Entscheidung anstehen muß. Wie an dieser Stelle vor kurzem angedeutet, droht Gefahr für die Aktienmärkte vor allem von jenseits des Atlantiks: Der Dow darf jetzt nicht mehr weit abrutschen...
Neben dem hohen Ã-lpreis, der die traditionellen Branchen belastet, ist es eine Art Sondersteuer, die derzeit in den USA von großen Teilen der Finanzindustrie zu entrichten ist: New Yorks Generalstaatsanwalt Spitzer sieht sich in immer neuen Sektoren um, in denen er seine investigativen Recherchen anstellt. Zuletzt genügte schon ein Hinweis, daß er sich in der Medizintechnikbranche auf die Suche nach unlauteren Geschäftsgebaren machen wolle, aus, um einen ganzen Sektor zum Einknicken zu bringen. Zuvor traf es die Rückversicherer, davor Fondsgesellschaften, die IPO-Industrie und schließlich Finanzhäuser generell. Stets enden die Recherchen mit einem Vergleich - wie anders als moderne Wegelagerei könnte man diese Praxis nennen? Die Abgaben werden zweifach entrichtet, wobei es neben den vermeintlich Schuldigen auch Unschuldige trifft, die zu entrichtende"Sondersteuer" also sehr sozial erscheint: Die Aktienkurse der gesamten Branche brechen ein, wenn er seine Untersuchungsabsicht durchsickern läßt, so neulich die der Rückversicherer. Werte in Milliardenhöhe wurden auf einen Schlag vernichtet - auch wenn mögliche Untersuchungen doch im Sande verlaufen sollten. Da Spitzers Absichten ein hohes Maß an Willkür zuzuschreiben ist, verwundert es nicht, wenn in den letzten zwei, drei Wochen, seitdem er seine Bemühungen wieder intensiviert hat, große Unsicherheit in den US-Aktienmarkt gekommen ist.
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kingsolomon
26.10.2004, 18:38
@ Zahnloser
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Seltsames Rechtsverständnis: nicht die Mafia ist schuld,sondern der Staatsanwalt |
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und wenn dieser nur begrenzte Mittel hat, um die allgegenwärtigen
Plünderer und Ganoven zu verfolgen, nennt man dies Willkür tsss,tsss,tsss
Als die ersten Hefte von SI auf den Markt kamen, schaute das ganze noch recht
hoffnungsvoll aus, aber jetzt? Sie fischen seit Monaten nur noch im Trüben,
und dieser Kommentar ist bis jetzt der Tiefpunkt
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politico
26.10.2004, 18:50
@ Zahnloser
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Ja, Sondersteuer für eine Karriere |
-->Ja, so macht man Karriere.
Wie hat doch vor Kurzem Madeline Albright gesagt, eine halbe Million von den Sanktionen tote Iraker (sie war Secretary of State) waren eben der Preis um Saddam im Zam zu halten
Im Link ist ein guter Artikel von Joe Duarte, über die jüngsten Praktiken Spitzers. Er geht wirklich über (Firmen-)Leichen um Governeur von New York zu werden. Offenbar hat er in der Weltpolitik gut gelernt. Auf der anderen Seite braucht man jemand, der den Finanz-Saustall ausräumt.
Politico.
<ul> ~ Spitzer Investigation and HMO Implosion Has Wider Implications</ul>
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Turon
26.10.2004, 19:37
@ kingsolomon
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bekanntes Problem und auch ein Dilemma |
-->Merkel sagte mal - wenn man Finanzverbrecher verfolgen sollte, wird das Standort Deutschland schädigen ( die Frau ist halt schwer vom Begriff ).
Und hier im vorliegenden Fall, verfolgt die StA eindeutige Straftaten.
Nur: es ist de facto, daß Ermittlungen in einer branche zur Zurückhaltung der Investoren führen, wie auch Panikverkäufen.
Dennoch bin ich der Meinung: selbstverständlich muß man Verbrecher verfolgen - ohne wenn und aber. Nur USA ausgerechnet kann sich das nicht leisten. Eine verfolgung und schon bricht die Rechtfertigung für hohen Schuldenstand so mancher Investoren zusammen.
De facto: USA wird in dieser Hinsicht unter Bush unter Koks klar rechtsfreier Raum - wie jeder Staat, der darum kämpft, sein ökonomische Balance nicht zu verlieren. Gewinnen tut dabei natürlich derjenige der VIEL hat. Er wird verschont.
Das wird neuerdings unter Freiheit verstanden.
Gruß
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