Oldy
06.12.2000, 03:24 |
Oldystunde ohne Muse Thread gesperrt |
Hallo Jükü
Wahrscheinlich hast du meinen Beitrag versäumt: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/29420.htm[/b]
Da habe ich berechnet, daß man, wenn man in einem Jahr seinen Einsatz vertausendfachen will, man ihn eigentlich in 4 Tagen verzehnfachen können muß und ich fragte dann, ob du wohl da mitmachen würdest bei dem Millionenspiel. Jetzt traust du aber anscheinend der Sache nicht und willst nur ein Musterdepot machen.
Ich hätte ja sogar ein Monat bis zur Verzehnfachung gewartet und wäre dann mit 9,000 Märkern Gewinn ausgestiegen. Jetzt wird wohl nichts daraus. (schluchz)
Inzwischen hat sich angespornt durch Greeny die Leiche Nasdaq ja wieder einmal vom Todesbett erhoben und gerade hat auch der Oldy sich den Spaß gemacht und hat die Performanz von Greeny nachgerechnet. Er ist ja schließlich hauptverantwortlich für die Kaufkraft des Dollars.
Nun, ich will euch nicht auf die Folter spannen. Ich nahm die Kaufkraft einiger „stabiler“ Währungen von 1980 als 100 und rechnete die nächsten 20 Jahre nach.
Ich will euch nicht mit langen Zahlenkolonnen langweilen aber es schaut so aus:
DM 1980 100, 1990 78, 1999 63,
US$ 1980 100, 1990 64, 1999 51.
UKP 1980 100, 1990 54, 1999 42,
Yen 1980 100, 1990 82, 1999 77,
Ffr 1980 100, 1990 56, 1999 49,
Ich habe da ziemlich brutal gerundet aber die Verhältnisse stimmen. Da hat der gute Greeny also trotz Reservewährungsbonus gerade noch mit Frankreich mithalten können. England darf man wohl nur mit Nachsicht noch zu den Ländern mit stabiler Währung rechnen und wenn auch die Zahlen aus Japan mit Vorsicht zu genießen sind, weil in ihren Index preisgeregelte Waren wie Reis einen hohen Anteil ausmachen, muß man auch die getürkten Zahlen aus den USA mit einer Prise Salz nehmen. Tatsächlich ist also der Kaufkraftverlust sicher höher.
Was bedeutet aber nun die ganze Rechnerei. Es bedeutet, daß in 20 Jahren, während Greeny am Ruder war, der Dollar die Hälfte seines Wertes verloren hat und das zu einer Zeit als die Inflation in den industrialisierten Staaten auf Kosten des Restes der Welt in Rahmen gehalten werden konnte.
Der Rest der Welt ist aber jetzt nicht mehr dazu fähig und jetzt fängt die Sache an mulmig zu werden. Ob es nun bis zum Verlust der anderen Hälfte 20 Monate dauern wird, oder 20 Wochen oder gar 20 Tage, ist die Frage. Andere Länder mit anderen Währungen haben es schon vorexerziert..
Nicht uninteressant ist auch die Tatsache, daß in den zweiten zehn Jahren die Inflation viel langsamer war. Dafür stieg aber die Arbeitslosigkeit und die Reallöhne sanken. Wir leben in einer Stagflation, die im Falle Japan praktisch schon zur Deflation geworden ist.
Fragt euch nur, woher das Geld kommt, welches zur Rettung maroder Länder, maroder Hedgefunds und ihrer Banken und zur Stützung der Börsenkurse hervor
gezaubert wird. Dann ist das Geld schon auf dem Markt und man kann es nicht so einfach wieder einziehen. Womit auch? Durch Steuern? Durch den Verkauf von Anleihen?
Der Dollar wird also unzweifelhaft weiter und beschleunigt so an Wert verlieren, aber auch die anderen Länder werden nicht davon verschont bleiben. Die Zeitabläufe werden unterschiedlich sein und wer lernt darauf zu achten und die Kaufkraftunterschiede und die nicht damit übereinstimmenden Wechselkurse beobachtet, kann vielleicht daran profitieren, aber wenn selbst ein Soros vorsichtig wird, ist das nicht mehr so einfach. Selbst ihm ist die Sache zu labil geworden.
Wenn er sich schon nicht mehr sicher ist über das richtige „timing“, er der genug Geld bewegen kann um es sogar beeinflussen zu können, dann bleibt er lieber in seinem Wald, der Oldy, denn bei einer derartigen Wahnsinnszockerei greift auch das uralte Gesetz von Angebot und Nachfrage in der normalen Wirtschaft nicht mehr so schnell.
Wenn nur 2 bis 3% der Geldbewegungen noch mit realer Wirtschaft, d.i. Kauf und Verkauf von Waren zu tun haben, deren Preis eigentlich den Wert des Geldes bestimmt, dann ist die Sache oberfaul. Wenn Leute wie wahnsinig Ã-l kaufen, welches sie nie in ihren Leben wirklich geliefert haben möchten, weil sie es ja gar nicht brauchen, weil sie den Preis hochtreiben wollen und das geschieht mit 97% des Geldes nicht nur beim Ã-l, dann ist es besser, man passt.
Da nützen auch die besten Einsichten in den Wirtschftsablauf nichts mehr. Da gibt es keinen sicheren Hafen. Alles wird zum reinen Glücksspiel. Nichts gegen ein bißchen spielen aber da bleibt er lieber beim Skat - der Oldy
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JüKü
06.12.2000, 09:47
@ Oldy
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Re: Oldystunde ohne Muse / An Oldy |
>Hallo Jükü
>Wahrscheinlich hast du meinen Beitrag versäumt: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/29420.htm[/b]
>Da habe ich berechnet, daß man, wenn man in einem Jahr seinen Einsatz vertausendfachen will, man ihn eigentlich in 4 Tagen verzehnfachen können muß und ich fragte dann, ob du wohl da mitmachen würdest bei dem Millionenspiel. Jetzt traust du aber anscheinend der Sache nicht und willst nur ein Musterdepot machen.
Hallo Oldy,
nein, habe ich nicht übersehen, und HIER ist mein Kommentar zur Millionenstrategie. ICH will kein Musterdepot machen, sondern Cash hat es gesagt. Von einem Fonds war m. W. nicht die Rede. Aber selbst da würde ich wahrscheinlich mitmachen, auch wenn ich es vorher ausgeschlossen habe.
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Harald
06.12.2000, 10:05
@ JüKü
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Re: Oldystunde ohne Muse / An Oldy |
>>Hallo Jükü
>>Wahrscheinlich hast du meinen Beitrag versäumt: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/29420.htm[/b]
>>Da habe ich berechnet, daß man, wenn man in einem Jahr seinen Einsatz vertausendfachen will, man ihn eigentlich in 4 Tagen verzehnfachen können muß und ich fragte dann, ob du wohl da mitmachen würdest bei dem Millionenspiel. Jetzt traust du aber anscheinend der Sache nicht und willst nur ein Musterdepot machen.
>Hallo Oldy,
>nein, habe ich nicht übersehen, und HIER ist mein Kommentar zur Millionenstrategie. ICH will kein Musterdepot machen, sondern Cash hat es gesagt. Von einem Fonds war m. W. nicht die Rede. Aber selbst da würde ich wahrscheinlich mitmachen, auch wenn ich es vorher ausgeschlossen habe.
Eine gewisse Ratlosigkeit????
Guten Morgen Oldy,
ich möchte mal deinen Beitrag zur Kaufkraft noch etwas erweitern. Zwar aus französischer Sicht, aber tendenzweise dürften die Entwicklungen überall in Europa in die gleiche Richtung gehen.
>>..muß man auch die getürkten Zahlen aus den USA mit einer Prise Salz nehmen. Tatsächlich ist also der Kaufkraftverlust sicher höher.<<
Das gilt im Wesentlichen für Mittelständler, Handwerker, Landwirte, Selbstständige, Angestellte, Beamte, Facharbeiter und dergl. Deren Lebensstandard dürfte sogar in den letzten jahren gesungen sein, wenn man mal die angestiegenen PS-Zahlen unter der Motorhaube beiseite läßt.
Faulenzer, „sozial Schwache“ Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Studenten, Rentner dürften sich allerdings heute besser stehen, sozialistische Regierungen haben überall in Europa eine Diktatur der 51% Mehrheiten über die 49% werteschaffenden Minderheiten errichtet.
>> Fragt euch nur, woher das Geld kommt, welches zur Rettung maroder Länder, maroder Hedgefunds und ihrer Banken und zur Stützung der Börsenkurse hervor gezaubert wird. Dann ist das Geld schon auf dem Markt und man kann es nicht so einfach wieder einziehen. Womit auch? Durch Steuern?<<
Ei gewiß doch. Und durch Abgaben, Pseudo-Versichungsbeiträge, Gebühren etc..
>>Da nützen auch die besten Einsichten in den Wirtschftsablauf nichts mehr. Da gibt es keinen sicheren Hafen. Alles wird zum reinen Glücksspiel...<<
Sehe ich nicht so. Da muß man halt nur seine besseren Erkenntnisse jetzt sich zu Nutze machen. Also landwirtschaftliches Land kaufen -- dort wo es billig ist, Polen, Rumänien, Argentinien, Parguay. Oder Platin, die chemische Industrie wird immer Katalysatoren gebrauchen. Oder Ã-lnebenwerte, Halliburton, Schlumberger, Dresser.. auch wenn es gegen den Trend geht, und auch, ja warum den nicht, gute Ã-lfirmen, denn das technische know-how zur Ã-lexploration, Förderung, Verarbeiten und Vermarktung ist dort -- und nur dort. Man kann nämlich per Gesetz wohl für $60/bbl Kohle verflüssigen, so wie man das in Deutschland und Südafrika einmal getan hat. Kein Staat aber kann per Ministerial-Verodnung Erdöl aus 1000 m Wassertiefe im Nordatlantik an die Oberfläche befördern.
Salü
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Johannes
06.12.2000, 10:12
@ Oldy
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Re: Oldystunde ohne Muse |
> Da habe ich berechnet, daß man, wenn man in einem Jahr seinen Einsatz > vertausendfachen will, man ihn eigentlich in 4 Tagen verzehnfachen können muß
Hallo Oldy,
ich lese Deine Beiträge immer recht gern, aber hier hast Du den Zinseszins vergessen. Wenn ich nämlich von einer Vervielfachung um den Fakter x in z.B. 4 Tagen ausgehe, dann brauche ich gar keine Verzehnfachung in jedem Zeitraum, um nach 1 Jahr (im Beispiel in 400 Tagen) den Faktor 1.000 zu erreichen. Alle 4 Tage eine Verzehnfachung, das würde nach 400 Tagen bereits den Faktor 10.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 (40 Nullen) ergeben.
Ein anderes Beispiel: Wenn Du es schaffen könntest, mit jeder Transaktion 3% zu gewinnen und jedes Mal das komplette Kapital einsetzt, dann hast Du bereits nach 234 Transaktionen Dein Kapital vertausendfacht.
3% pro Tag klingen zwar schon machbarer als eine Verzehnfachung alle 4 Tage, aber das jeden Tag? Wenn es mal Verlust gibt, dann am nächsten Tag noch mehr Gewinn, um das Ziel zu erreichen?
Also, ich bin sehr auf das Musterdepot von Cash gespannt, wie er das machen will!
Viele Grüße
Johannes
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Oldy
06.12.2000, 19:53
@ Johannes
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Re: Oldystunde ohne Muse |
>> Da habe ich berechnet, daß man, wenn man in einem Jahr seinen Einsatz
>> vertausendfachen will, man ihn eigentlich in 4 Tagen verzehnfachen können muß
>Hallo Oldy,
>ich lese Deine Beiträge immer recht gern, aber hier hast Du den Zinseszins vergessen. Wenn ich nämlich von einer Vervielfachung um den Fakter x in z.B. 4 Tagen ausgehe, dann brauche ich gar keine Verzehnfachung in jedem Zeitraum, um nach 1 Jahr (im Beispiel in 400 Tagen) den Faktor 1.000 zu erreichen. Alle 4 Tage eine Verzehnfachung, das würde nach 400 Tagen bereits den Faktor 10.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 (40 Nullen) ergeben.
>Ein anderes Beispiel: Wenn Du es schaffen könntest, mit jeder Transaktion 3% zu gewinnen und jedes Mal das komplette Kapital einsetzt, dann hast Du bereits nach 234 Transaktionen Dein Kapital vertausendfacht.
>3% pro Tag klingen zwar schon machbarer als eine Verzehnfachung alle 4 Tage, aber das jeden Tag? Wenn es mal Verlust gibt, dann am nächsten Tag noch mehr Gewinn, um das Ziel zu erreichen?
>Also, ich bin sehr auf das Musterdepot von Cash gespannt, wie er das machen will!
>Viele Grüße
>Johannes
Stimmt, Johannes!:-)
Aber manchmal darf ich wohl auch etwas"vergessen" wenn es
so schoen logisch klingt. Die Sache ist aber, dass man den
Zins und den Zinseszinseffekt nicht so ganz theoretisch sehen
darf, sonst waeren ja wirklich aus dem Josephspfennig schon
zig Sonnen aus Gold geworden.
Da sie das augenscheinlich nicht geworden sind, muss es also
doch Gegenkraefte geben und genau diese Gegenkraefte gibt
es auch beim Millionengeschaeft - meint Oldy
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