Popeye
30.10.2004, 13:00 |
Bundeshaushalts 2005 - Wissenswertes Thread gesperrt |
-->Der Finanzminister plant Steuereinnahmen von € 194,5 Mrd. - das sind € 3,2 Mrd. weniger als er für 2004 geplant hatte und somit kein besonders überzeugender Beweis für den wirtschaftlichen Aufschwung in dem wir uns angeblich befinden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Steuerschätzung für 2005 wohl erneut sehr schlechte Nachrichten bringen wird.
Die Sonstigen Einnahmen schätzt Herr Eichel auf € 41,5 Mrd (rund € 10 Mrd. höher als 2004). Darunter machen die bekannten Privatisierungserlöse mit € 19,7 Mrd. sowie nebulöse „übrige Einnahmen“ mit € 17,3 Mrd. den Löwenanteil aus.
Trotz der Enttäuschung in 2004 wird der Gewinn-Transfer von der Bundesbank erneut mit € 3,5 Mrd. angesetzt.
Somit hofft der Bund auf Einnahmen in Höhe von € 236 Mrd. - gut € 8 Mrd. mehr als er in 2003 erhofft hatte.
Bemerkenswert finde ich, dass die Steuereinnahmen des Bundes, welche die wirtschaftliche Leistung direkt besteuern nur noch 37 Prozent der Steuereinnahmen bzw. rund 30 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen. Die größte einzelne Steuerart ist die Umsatzsteuer zusammen mit der Einfuhrumsatzsteuer (€ 75,4 Mrd.) - allerdings gegenüber 2004 leicht rückläufig. Zählt man noch die Mineralölsteuer (€ 42,4 Mrd. ebenfalls rückläufig) hinzu, ergibt dies schon über 60 Prozent der Steuereinnahmen. Das reicht allerdings noch nicht ganz um die Ausgaben für „Soziale Sicherung“ (€ 124,6 Mrd.) abzudecken.
Ausgeben möchte der Finanzminister € 22,3 Mrd. mehr als er einnimmt, nämlich € 258,3 Mrd. - das sind, anders ausgedrückt, € 63,8 Mrd. (für die Grufties: DM 124,8 Mrd.) bzw. 32,8 Prozent höhere Ausgaben als Steuereinnahmen (geplant) hereinkommen.
Rechnerisch beträgt das Finanzierungsdefizit des Haushaltsentwurfes 2005 somit € 22,3 Mrd. (gut € 7 Mrd. weniger als in 2004), was in etwa der geplanten Nettokreditaufnahme für 2005 entspricht. Und wie das bei guten Planungen eben so ist, belaufen sich die investiven Ausgaben des Bundes in 2005 auf exakt € 22,8 Mrd. und sind damit rechnerisch in der verfassungsrechtlichen ‚Grünzone’. Und wenn die Wünsche von Frankreich und Deutschland - die Bildungsausgaben des Haushaltes als „investive Ausgaben“ zu definieren - Realität werden, entstehen ganz neue Spielräume zur Erhöhung der Nettokreditaufnahme.
Die Zinsausgaben steigen gemäß Planung um weitere € 2 Mrd. auf € 39,7 Mrd. und betragen somit 20,4 Prozent der geplanten Steuereinnahmen. Nur zum Vergleich: Die Personalausgaben des Bundes betragen € 27 Mrd. oder 13,8 Prozent der Steuereinnahmen.
Und last not least zum Ende des Haushaltsjahres 2005 rechnet der Finanzminister mit einer öffentlichen Verschuldung in Höhe von € 1.452 Mrd. - oder jedenfalls so ungefähr.
Aber keine Angst es kommt immer alles anders - schließlich hat unserer Finanzminister große Übung in der Erstellung von Nachtragshaushalten
Wer neugierig genug ist kann dies auch alles beim Finanzminister persönlich nachlesen, wenn er auf diesen Link klickt.
P.S.
A democracy is always temporary in nature; it simply cannot exist as a
permanent form of government. A democracy will continue to exist up until
the time that voters discover that they can vote themselves generous gifts
from the public treasury.
From that moment on, the majority always votes for the candidates who
promise the most benefits from the public treasury, with the result that
every democracy will finally collapse due to loose fiscal policy, (which is)
always followed by a dictatorship.
The average age of the worlds greatest civilizations from the beginning of
history, has been about 200 years. During those 200 years, these nations
always progressed through the following sequence:
From Bondage to spiritual faith - From spiritual faith to great
Courage - From courage to liberty - From liberty to abundance -
From abundance to complacency and hedonism - From complacency and
hedonism to apathy - From apathy to dependence - From dependence
back into bondage."
Dieses Zitat wird oft fälschlich dem schottischen Historiker und Juristen
Sir Alexander Fraser Tyler, (1742-1813), später Lord Wooddhouselee, zugeschrieben. Tatsächlich konnte die Quelle bis heute noch nicht ausgemacht werden.
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Ghandi
30.10.2004, 19:32
@ Popeye
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Re: ergänzend dazu - und zur Erinnerung: ein kurzer Blick zurück |
-->Hi Popeye,
warum bist du gegenüber den Aussagen des Herrn E. nur so überaus skeptisch?
Tust gerade so, als ob in der Handlungsweise dieses Herrn ein altbekanntes
Muster sichtbar würde, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte
bis in die Gegenwart erstreckt... ;-)
___
ARD PANORAMA vom 18.4.2002
(gekürzte Fassung)
Hans Eichel: (Bundesfinanzminister)
"Da tickt eine Zeitbombe, und das heißt, wir haben durch Schulden in der
Vergangenheit einen Großteil unserer Zukunft verfrühstückt. Und deswegen
können wir so nicht weitermachen."
Hans Eichel: (Bundesfinanzminister)
"Das machen wir jetzt seit über dreißig Jahren, zahlen auch nichts
zurück. Wenn ein Kredit fällig wird, wird ein neuer aufgenommen, um den
alten abzulösen."
Kommentar:
Die Chronik der Schuldenmacher:
1971. Der letzte Aufstand der Anständigen. Bundesfinanzminister Möller
tritt zurück. Der Grund: In zwei Amtsjahren ganze drei Milliarden Euro
neue Schulden. Der Neue hält es nur ein Jahr aus. Karl Schiller sagte
damals, er könne keine Politik machen unter dem Motto"Nach mir die
Sintflut". Rücktritt wegen zwei Milliarden Neuverschuldung.
1972. Der Nachfolger hatte weniger Skrupel: Finanzminister Helmut
Schmidt machte fünf Milliarden Euro Schulden - und wurde Kanzler. Die
Gesamtschulden von Bund, Ländern und Gemeinden damals: 91 Milliarden
Euro.
1974. Mit ihm ging die Schuldenparty richtig los: Hans Apel. Sorglos und
unbekümmert der Aufbruch in den Schuldenstaat. Finanzminister Apels
Bilanz nach vier Jahren: 33,5 Milliarden Euro Neuverschuldung.
1978. Hans Matthöfer, der nächste Finanzminister, sorgt für noch
verrücktere Schuldenrekorde. 56 Milliarden Euro Miese. Sein Kanzler:
Helmut Schmidt. Und die CDU versprach, alles besser zu machen
Wahlspot:
"Lassen Sie uns den SPD-Staat stoppen."
0-Ton Gerhard Stoltenberg:
"Mit der hemmungslosen Schuldenmacherei der Regierung Schmidt/Genscher
kann es so nicht weitergehen."
Kommentar:
CDU-Wahlsieg: Stoltenberg war nun selbst Kassenwart. Vorher große Worte
und dann doch wieder neue Schulden: 75 Milliarden.
1989. Theo Waigel und die deutsche Einheit - natürlich kreditfinanziert.
Die Schulden explodierten: Waigels Horrorbilanz: 428 Milliarden Euro
neue Schulden.
1998 standen Bund, Länder und Gemeinden mit über 1,1 Billionen Euro in
der Kreide. Heute sind es schon wieder 100 Milliarden mehr. Und auch in
diesem Jahr macht Hans Eichel wieder neue Schulden: rund 21 Milliarden
Euro nur für den Bundeshaushalt.
...
Kommentar:
Ordentlich und flexibel in die Pleite. Viel Zeit bleibt Eichel nicht, um
die Wende noch zu schaffen. Denn so bankrott ist der Staat: 752
Milliarden Euro hat sich allein der Bund seit 1980 geliehen. Das Geld
wurde komplett gefressen von den 903 Milliarden Euro Zinsen, die er für
diese Kredite zahlen musste.
0-Ton Wolfgang Kitterer:
(Schuldenexperte Universität Köln)
"Die Schulden werden immer höher sein, auf Dauer, als das, was man sich
durch Kredite erkauft hat. Das heißt, es ist ja jetzt auch schon
festzustellen, dass die Defizite, die man macht, auf Dauer nicht
ausreichen können, um die Zinslast abzudecken. Was bedeutet das
wiederum? Dass man zusätzliche Zinslasten wiederum über Steuern
finanzieren muss. Also resultiert aus der Staatsverschuldung letztlich
nur eine höhere Steuerlast. Man hat niemandem etwas Gutes getan, es sei
denn den Wertpapierhaltern."
...
Hans Eichel:
"Wir setzen alles daran. Alles, was wir tun können, tun wir. Was Sie nie
im Griff haben, ist die Weltkonjunkturentwicklung. Wenn es eine große
Rezession gibt, sieht natürlich die Welt anders aus."
Kommentar.
Der Schuldenuhr ist die Konjunktur egal, sie tickt unerbittlich weiter.
0-Ton Friedrich Halstenberg:
(ehem. Finanzminister NRW)
"Es ist auch durchaus möglich, dass wir unsere Staatsfinanzen ganz zu
Grund richten. Noch ein, zwei Jahrzehnte weiter in dieser Musik, dann
gibt es einen anderen Staat."
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Alles wird gut.
Schönes Wo-Ende!
G.
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André
31.10.2004, 17:01
@ Popeye
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Re: @ Elli - Dieser Beitrag sollte in die Sammlung - insbes. das P.S. (o.Text) |
-->
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- Elli -
31.10.2004, 17:11
@ André
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Re: @ Elli - Dieser Beitrag sollte in die Sammlung / OK (o.Text) |
-->
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Zandow
01.11.2004, 15:18
@ Popeye
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Martin/Lüftl-Theorem |
-->Zur besonderen Beachtung:
>Die Zinsausgaben steigen gemäß Planung um weitere € 2 Mrd. auf € 39,7 Mrd. und betragen somit 20,4 Prozent der geplanten Steuereinnahmen.
Dazu das Martin/Lüftl-Theorem:
Steigt eine Schuld schneller als das, woraus sie bedient wird, kommt es in absehbarer endlicher Zeit zum Bankrott.
Man darf zum Rechenschieber greifen.....
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nereus
01.11.2004, 16:20
@ Zandow
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Re: Martin/Lüftl-Theorem - Zandow |
-->Hallo Zandow!
Du zitierst das: Martin/Lüftl-Theorem: Steigt eine Schuld schneller als das, woraus sie bedient wird, kommt es in absehbarer endlicher Zeit zum Bankrott.
So weit, so gut.
Man darf zum Rechenschieber greifen..
Um Himmelswillen! Tu genau das nicht.
Der obige Satz stimmt natürlich, aber lasse bitte die Finger von Berechnungen.
Es gab schon viele vor Dir, und die waren weiß Gott nicht die Dümmsten.
mfG
nereus
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Zandow
01.11.2004, 16:30
@ nereus
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Eig'ner Herd ist Goldes wert! |
-->Hi nereus,
>Bleibe am besten immer unverbindlich.
Naja, das ist nicht so mein Stil.
Gerade, wenn die Sache so rasant voranschreitet, werden die Berechnungen immer präziser. Ich weiß, daß sich dottore vor 10/15 Jahren in der Zeit geirrt hat. Er hat den Zusammenbruch viiieeeeel eher gesehen. Doch erst jetzt läßt sich der Zeitpunkt genauer berechnen, an dem die Zinszahlungen über den Steuereinnahmen liegen werden.
Für diejenigen, welche die Staatsbankrottformeln kennen, bietet sich somit ein nicht zu unterschätzender Wissensvorsprung. Sie können sich besser und eher auf den finalen Zusammenbruch vorbereiten.
Man sollte sich doch überlegen, Landwirt zu werden.
Denn: Eig'ner Herd ist Goldes wert!
Dir eine schöne Woche wünschend, <font color=#008000>Zandow</font>
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Zandow
01.11.2004, 16:30
@ nereus
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Eig'ner Herd ist Goldes wert! |
-->Hi nereus,
>Bleibe am besten immer unverbindlich.
Naja, das ist nicht so mein Stil.
Gerade, wenn die Sache so rasant voranschreitet, werden die Berechnungen immer präziser. Ich weiß, daß sich dottore vor 10/15 Jahren in der Zeit geirrt hat. Er hat den Zusammenbruch viiieeeeel eher gesehen. Doch erst jetzt läßt sich der Zeitpunkt genauer berechnen, an dem die Zinszahlungen über den Steuereinnahmen liegen werden.
Für diejenigen, welche die Staatsbankrottformeln kennen, bietet sich somit ein nicht zu unterschätzender Wissensvorsprung. Sie können sich besser und eher auf den finalen Zusammenbruch vorbereiten.
Man sollte sich doch überlegen, Landwirt zu werden.
Denn: Eig'ner Herd ist Goldes wert!
Dir eine schöne Woche wünschend, <font color=#008000>Zandow</font>
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nereus
01.11.2004, 18:30
@ Zandow
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Re: Eig'ner Herd ist Goldes wert! - Zandow |
-->Hallo Zandow!
Du schreibst: Gerade, wenn die Sache so rasant voranschreitet, werden die Berechnungen immer präziser.
Japan ist strenggenommen seit 1992/93 pleite.
Wird von irgendwelchen Unruhen berichtet oder kilometerlangen Schlangen vor den Banken?
Die Amerikaner sind eigentlich auch am Ende und führen gerade einen weiteren sinnlosen Krieg. Wann schließen dort die Schalter?
Also, wann ist jetzt konkret FINISH und Licht aus?
So auf zwei bis drei Jahre genau bitte, falls möglich.
ebenso schöne Woche
nereus
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bernor
01.11.2004, 18:32
@ nereus
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Re: Martin/Lüftl-Theorem - nereus |
-->Hi nereus,
Ein weiser Prophet legt sich niemals mit der Zeit an.
Das könnte auch daran liegen, daß weise Propheten zumeist alte Propheten sind und daher kein Eigeninteresse mehr an einem nahen Crash haben können.
Zumal heute immer mehr Substanz, die für einen umgehenden, allgemeinen Neuanfang gebraucht würde, durch das Hinausschieben des Crashs aufgezehrt wird, es also somit fraglich ist, ob man, trotz aller Vorbereitung &"Optimierung", noch hinreichend persönlichem Vermögen & Einkommen für den Rest seines Lebens hat - es sei denn, man verlebt seine letzten Jahre als Alm-Ã-hi in einer einsamen Hütte...
Gruß bernor
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Zandow
02.11.2004, 14:39
@ nereus
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Japan und die Göltzschtalbrücke |
-->Hi nereus,
>Japan ist strenggenommen seit 1992/93 pleite.
>Wird von irgendwelchen Unruhen berichtet oder kilometerlangen Schlangen vor den Banken?
Ne, noch nicht. Aber Japan hat die höchste Selbstmordrate weltweit. Warum? Und warum stürtzen sich so gerne gerade junge Leute (Teenies) von der Göltzschtalbrücke? Ganz einfach: Wegen Überschuldung und Zukunftsangst bzw. Perspektivlosigkeit.
>Die Amerikaner sind eigentlich auch am Ende und führen gerade einen weiteren sinnlosen Krieg.
Nicht sinnlos im Sinne der Amis. Denn: Die Amis brauchen befriedete und am Kapitalismus orientierte (!) Regionen, um für ihre Wirtschaft immer neue verschuldungsbereite und verschuldungsfähige (!) Wirtschaftspartner zu finden.
Die denken langfristig. Siehe auch:"...es fehlt ja am Verschuldungswillen der Verschuldungsfähigen. Und an der Verschuldungsfähigkeit der Verschuldungswilligen."... in Europa, USA und Japan! (Zitat von Baldur)
>Wann schließen dort die Schalter?
5 min nach Europa bzw. Japan.
>Also, wann ist jetzt konkret FINISH und Licht aus?
Ca. 10 Jahre (hoffentlich nicht schon vorher), allerspätestens, aber wirklich allerspätesten 2030 (wegen der Rentenversicherung, die ist nämlich dann definitiv am Ende).
>> Ich weiß, daß sich dottore vor 10/15 Jahren in der Zeit geirrt hat.
>Er war einer von vielen. Das muß man ihm nicht vorwerfen.
War nicht als Vorwurf gemeint, sondern als Hinweis darauf, daß eine Theorie nicht falsch wird, wenn prognostizierte Ereignisse NOCH nicht eingetreten sind.
>Ich fürchte Du unterschätzt die Kreativität von Beamten.
Ja, ich bin sehr gespannt, was denen zum Streching noch so alles einfällt. I.M. ist es Europa; Vertrag soeben unterzeichnet (Fischer und Schröder unter dem Papst, köstlich).
>Dottore mutmaßte in"Aufwärts ohne Ende" so in etwa 2040 bis 2050, falls ich nicht irre. Müßte nochmals nachschauen.
Na da schau' ich lieber auch noch mal nach (an eine soooo lange Zeitspanne kann ich mich gar nicht erinnern; ich denke dottore hat nie einen Termin nach 2000 genannt). Da fällt mir grade ein: Warum heißt es 'Agenda 2010' und nicht 2015 oder 2020? Nun, weil danach alle heutigen Machthaber aus dem Amt sind und sie wissen, daß es für danach z.Z. keine Lösungen gibt. Deswegen Blüms Rentenreform auch nur bis 2030. Danach ist's nämlich zappenduster.
>Fragen wir Ihn doch einfach nochmal, wie er JETZT dazu steht.
>Doch schon eher oder vielleicht später?
Ich denke, er meint auch so ca. 10-15 Jahre.
>Eine Warnung von dottore habe ich mir aber hinter die Ohren geschrieben.
>Er sagte Krisen und Kriege sind immer urbane Phänomene. Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
>Das dürfte aus"Cash, Strategie gegen den Crash" stammen.
>Also raus aus den Großstädten und ab auf's Land oder nach Kandada zum Oldy, egal ob nun mit oder ohne Freigeld [img][/img]
Tja, find' heutzutage mal eine Stelle als Knecht. Also melken, holz- und heumachen, pflügen, eggen und Hühner füttern kann ich und der Rest findet sich.
Hab' mich schon umgesehen.
Nur gibts bei der ganzen Bäuerei ein Problem: Wenn's nix mehr gibt, wo gehen die Leute hin und plündern? Auf's Land natürlich. Bauer tot, Pech gehabt. Schwein tot, gut geschmeckt. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.
Trotzdem ist Pessimismus nicht angesagt. Der Zusammenbruch geht ruckizucki, und die folgende Umbruchzeit so ca. 2 bis 3 Jahre. Danach geht's wieder aufwärts.
Wir leben in spannenden Zeiten.
Beste Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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Zandow
05.11.2004, 14:21
@ nereus
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@nereus: japanische Frühindikatoren |
-->Hallo nereus,
>Japan ist strenggenommen seit 1992/93 pleite.
>Wird von irgendwelchen Unruhen berichtet oder kilometerlangen Schlangen vor den Banken?
Hier aus Elli's Meldungen am Morgen vom 5. November:
"Der Index der japanischen Frühindikatoren ist für September von revidiert 59,1
Punkte auf 30,0 Zähler eingebrochen. Damit liegt der Index erstmals seit 18 Mo-
naten wieder unter der als Expansionsgrenze geltenden Schwelle von 50 Punk-
ten."
Oberflächlich betrachtet sieht alles noch ganz ruhig aus. Aber es entwickelt sich doch in Richtung Unruhen und Schlangen.
Naja, wir behalten Japan im Auge.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, <font color=#008000>Zandow</font>
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Baldur der Ketzer
05.11.2004, 14:51
@ Zandow
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Re: japanische Frühindikatoren und dort gefühltes Empfinden |
-->Hallo,
hab heute mit einem bekannten in Tokyo gesprochen, hatte gestern wieder ein beben mit rund 4 auf der Richterskala, oder so, keine Schäden, aber es hat gewackelt. Daneben Flugasche von irgendeinem ausgebrochenen Vulkan, und die Sorge, daß irgendwann wieder die gefürchteten Großereignisse (Fuji-Ausbruch, Großbeben unter Tokyo) eintreten könnte.
Angesichts dieser Umstände war deren Stimmung aber recht heiter. man munterte mich sogar auf, die Hoffnung für Affistan nicht sausen zu lassen, weil man doch am Beispiel Japan sehen könnte, daß es nach zehn Jahren Depression immer noch rund ginge. Und sogar wieder - spürbar? - aufwärts.
Von Resignation oder der typisch deutschen, miesen Stimmung keine Spur.
Also muß es bei uns echt in den Genen liegen, nach Goldhagen.
Die müßten sich doch von den Indikatoren auch einschüchtern lassen, aber, wie gesagt, deren Stimmung ist optimistisch und voller Zuversicht. Traurig sind sie nur, daß ihnen der deutsche Markt zusammengebrochen ist - andernorts läuft es so halbwegs.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: ich denke zwar nicht, daß ein Austausch der Politpappnasen zwischen Deutschland und Japan einen Vorteil für uns brächte, aber offenbar zeigt sich an diesem Beispiel der sichtbare Vorteil, was es heßt, alleinverantwortlich handeln zu können und nicht angekettet zu sein durch fremde Vorgaben (EU+Eurotz)
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nereus
05.11.2004, 15:51
@ Zandow
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Re: @nereus: japanische Frühindikatoren - zandow |
-->Hallo zandow!
Du schreibst: Oberflächlich betrachtet sieht alles noch ganz ruhig aus. Aber es entwickelt sich doch in Richtung Unruhen und Schlangen.
Das bestreite ich keineswegs.
Nur diesmal hängt die ganze Welt am seidenen Faden und da möchte wohl keiner den ersten Stein der riesige RTL-Domino-Rekordreihe anstoßen.
Schmilzt der Schuldenreaktor knallt es an allen Ecken und Enden.
Daher kreditiert man sich gegenseitig so lange wie möglich.
Ich denke wir werden noch von manch interessanter Idee in den Nachrichten hören.
Niemand wird dem Niedergang entziehen können wenn die Big-Player umfallen, auch wenn das sicher lokal unterschiedlich ablaufen wird.
Argentinien ist ja auch nicht im Atlantik versunken.
Naja, wir behalten Japan im Auge.
Das können wir tun.
Ebenso ein schönes Wochenende,
nereus
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