Sigip
10.11.2004, 11:32 |
Re: Ist Bio-Kost wirklich besser? Thread gesperrt |
-->Hallo Manfred,
nachdem du die konventionell Landwirtschaft in unverschämter Weise diskriminiert hast, muss ich doch einige Dinge sagen, die ich nicht schreiben wollte.
Es ist ein großer Irrtum zu glauben, die Ã-ko-Landwirtschaft kommt ohne Gifte aus. In der Bio-Landwirtschaft werden 95 Gifte eingesetzt, sogenannte Bio-Gifte, die teilweise stärker Krebs erregend und toxischer sind, als synthetische. Zu den am häufigsten eingesetzten gehören Kupfer-und -Schwefelverbindungen, Schwermetalle, die sich im Boden anreichern, Leberschäden hervorrufen und die Bodenlebewesen und harmlose Insekten töten. Wegen der Giftigkeit soll das im konventionellen Landbau verboten werden, in der Ã-ko-Landwirtschaft zugelassen bleiben.. Ebenso zugelassen sind azadirachtin-und pyrethrinhaltige Gifte, die ebenfalls unter ökologischen und gesundheitlichen Aspekten als bedenklich gelten. Pyrethrin,
ein starkes Gift, wird in Handarbeit in Peru Tansania und Kenia angebaut und von der Hand geerntet. Das verwendete Insektizid Rotenon steht in Verdacht, Parkinson auszulösen. Eins der schlimmsten Gifte überhaupt ist das Nikotin, das auch Verwendung findet. Nikotin ist 8x giftiger, als synthetische Mittel. Das auch verwendete Quassin ist ein starkes Zellgift.
Zur Düngung ist folgendes zu sagen, hier werden keine Mineraldünger eingesetzt. Dafür Hornspäne, Fäkalien, verarbeitete Tierkadaver, Tiermehl und Blut. All diese Stoffe können Krankheitskeime enthalten. Bei einer Untersuchung waren Ã-ko-Produkte achtmal häufiger bakteriell verseucht als konventionelle. Alleine in Deutschland erkranken jährlich 230000 Menschen an infizierte Nahrung mit etlichen Todesfällen.
Aber auch die Ã-ko-Bilanz ist verheerend. Nach dem führenden Agrarwissenschaftler und Friedensnobelpreisträger, Norman Borlaug, wäre die weltweite totale Umstellung der konventionellen Landwirtschaft auf Ã-ko-Landwirtschaft ein Desaster. Statt 600 Millionen Hektar müssten dann 1,8 Milliarden unter den Pflug. Abgesehen davon, dass diese Fläche gar nicht zur Verfügung steht, müsste jeder Park, Wald, Regenwald und Biotop landwirtschaftlich genutzt werden, um die Weltbevölkerung zu ernähren.
Aber halt, ich vergaß ganz, dieser Prof. Borlaug hat noch nicht mit Amanita gesprochen. Dieser würde ihn dann aufklären, dass die biologische Landwirtschaft derzeit nur mit 5-10% des Potentials betrieben wird. Wieso setzt sich diese Erkenntnis eigentlich nicht bei den Bio-Bauern durch. Wenn ich mit Bio-Bauern rede, klagen sie über zusammenbrechende Preise durch verstärkte Konkurrenz durch die politisch motivierte Umstellung. Sind das alle Ignoranten?
<<<< Du hast leider die einschlägigen Methoden nicht studiert, die über die herkömmliche Biolandwirtschaft Lichtjahre hinausgehen, schlage vor, Du machst Dich in der Frage schlau, dann können wir weiterdiskutieren, sonst macht es keinen Sinn, ein Analphabet lernt auch nicht schreiben, wenn er immer wieder wiederholt, dass das Kritzeln auf Papier mit Stiften Schwachsinn ist>>>>>>
Ich muss nicht mehr davon leben, aber meine ehemaligen Berufskollegen. Warum gelingt es nicht, diese von deinen Erleuchtungen zu überzeugen bei deinem missionarischen Eifer? Weil sie sehr genau wissen, dass alles, was du zu diesem Thema vorgetragen hast, Schwachsinn im Quadrat hoch3 ist. Und mit Schwachsinn setze ich mich nicht auseinander. Beweise du erst mal, dass du in der Realität zurechtkommst und führe den Hof deiner Eltern.
Dies war mein letzter Beitrag zu dem Thema.
Sigip
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Helmut
10.11.2004, 12:36
@ Sigip
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Ich bin da nicht vom Fach, aber... |
-->wie erklärst du, dass in einigen Gebieten Ã-sterreichs bereits zu 50 % biologisch gearbeitet wird?
<ul> ~ Link dazu</ul>
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Amanito
10.11.2004, 12:48
@ Sigip
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Re: Ist Bio-Kost wirklich besser? |
-->Sigip,
nachdem Du in unverschämter Weise meine Argumente nicht beachtest, muß ich mich wiederholen, jetzt aber garantiert zum letzten Mal, bringt wirklich nichts
Manfred
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Amanito
10.11.2004, 12:51
@ Helmut
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Argumente unerwünscht, was soll dieser esoterische Schwachsinn! *** ggg *** (o.Text) |
-->
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alberich
10.11.2004, 13:14
@ Helmut
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weils dafür Geld gibt |
-->>wie erklärst du, dass in einigen Gebieten Ã-sterreichs bereits zu 50 % biologisch gearbeitet wird?
hallo helmut,
die Bauernhöfe in den natürlicherweise benachteiligten Gebirgsregionen erhalten massive Subventionen von der EU resp. Ã-Sterreich, wenn 'BIO' bewirtschaftet wird. Diese Betriebe wären ansonsten nicht lebensfähig, da die Kosten zu hoch und die Erträge zu niedrig sind. Folge wäre die Aufgabe der Bewirtschaftung und Verwaldung der Almgebiete. Für den Tourismus eine tötliche Entwicklung.
Eingefädelt hat das ein gewisser Fischler (ein Ã-sterreicher) und seineszeichens EU-Landwirtschaftskommissar.
Außerdem: was heißt 'BIO'?
BIO nach EU-Verordnung ist die 'schwächste' Form an alternativer Landwirtschaft. Für meine Begriffe fängt 'BIO' erst bei biologisch-organischen oder biologisch-dynamisch (Demeter) wirtschaftenden Betrieben an.
gruß
alberich
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wheely
10.11.2004, 13:47
@ Amanito
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vernünftige Diskussion mit Argumenten geht wohl nicht? |
-->Das Thema ist bestimmt durchaus für viele interessant, aber wenn nur gegenseitige Verleumdungen ohne Argumente kommen bringt es keinem was.
Die konventionelle Landwirtschaft ist auf Massenproduktion ausgelegt, und da werden eben massenhaft Gifte eingesetzt und Tiere in oft verabscheuungswürdiger Weise gehalten. Das muß man doch auch mal eingestehen, Sigip, und sich nicht herausreden mit"...aber bei Bio ist auch das und das schlecht..."
Es bringt aber genauso wenig, Manfred, hier auf Methoden hinzuweisen, die kaum einer kennt und sich vielleicht"in Jahrzehnten durchsetzen könnten".
Warum bleiben wir nicht in der Gegenwart und bringen die Vor- und Nachteile beider auf einen Nenner? Damit jeder einzeln entscheiden kann, was er will, ob er mehr bezahlen will für Bioprodukte oder ob es sich doch nicht lohnt.
Mir fehlen hier vor allem Belege. Im dem Ausgangsartikel war davon die Rede, dass man mit einer einzigen Tasse Kaffee mehr krebserregende Stoffe zu sich nehmen würde, als mit konventionell erzeugten landwirtschaftlichen Produkten in einem Jahr. Eine solche m.E. hanebüchene verharmlosende Aussage ist doch schon unverschämt.
Andererseits wüßte ich schon gerne, wie schädlich Mittel sind, die bei der Biowirtschaft eingesetzt werden dürfen, wie z.B. Kupfer etc. Hast du, Sigip, auch einen Beleg für die Aussage, dass dort Mittel eingesetzt werden dürfen, die wegen ihrer Giftigkeit in der konventionellen Landwirtschaft verboten sind? Klingt für mich erst mal unglaubwürdig diese Aussage.
Im Endeffekt ist der interessierte Verbraucher, der nicht erst jahrelange Recherchen durchführen möchte oder kann, der Depp. Hier streiten sich Verfechter der beiden Seiten bis ins persönliche ohne dass sich der neutral Aussenstehende was für sich herausholen kann und im Bioladen bzw. der Bioecke im Supermarkt steht man vor den teueren Produkten und weiß doch nicht, ob sie besser sind oder man sich was gutes damit tut.
Gruß
wheely
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Elli (Boardmaster)--
10.11.2004, 14:02
@ wheely
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Re: vernünftige Diskussion mit Argumenten |
-->>Im Endeffekt ist der interessierte Verbraucher, der nicht erst jahrelange Recherchen durchführen möchte oder kann, der Depp. Hier streiten sich Verfechter der beiden Seiten bis ins persönliche ohne dass sich der neutral Aussenstehende was für sich herausholen kann und im Bioladen bzw. der Bioecke im Supermarkt steht man vor den teueren Produkten und weiß doch nicht, ob sie besser sind oder man sich was gutes damit tut.
>Gruß
>wheely
Ich hatte mir auch mehr von dieser Diskussion versprochen. Hier sind doch einige wirkliche Fachleute, warum kann das nicht sachlich geklärt werden? Bin sehr enttäuscht. Daher meine Bitte an die Experten, es nochmal zu versuchen.
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Euklid
10.11.2004, 14:17
@ Elli (Boardmaster)--
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Re: vernünftige Diskussion mit Argumenten |
-->Ja das ist wirklich sehr schade Elli.
Ich will aber mal versuchen meine ganz persönlichen Gedanken dazu als Verbraucher mitzuteilen:
Mir gingen eines Tages die Frühstückseier mit Fischgeschmack (nicht jeder scheint das zu merken) dermaßen auf den Senkel daß ich meine Frau dazu veranlaßt habe den Lieferant zu wechseln.
Als sie dann beim Türken die Eier gekauft hat waren diese am Anfang der echte Renner und wirklich gut.
Nach einiger Zeit gings auch beim Türken mit Fischgeschmackseiern los.
Ob der wohl dann wegen der vielen deutschen gut zahlenden Kundschaft abgehoben hat und die guten Eier nicht mehr in der notwendigen Stückzahl beigebracht hat und flugs (wie heute halt üblich) mit billigeren Eiern eine Mischkalkulation aufgestellt hat zwecks Verbesserung der Rendite?
Ich weiß das alles nicht,stelle jedoch eine zunehmende Qualitätsverschlechterung fest.
Der letzte Versuch wird jetzt beim Bauern direkt gestartet.
Geht das auch schief werde ich mir Hühner anschaffen damit ich wenigstens das für mein Geld erhalte was ich als Kunde möchte.
Ich will keine Billigeier mit Fischgeschmack zum Frühstück haben.
Das hat dann zunächst nichts mit dem Preis zu tun.
Lieber verzichte ich darauf wenn die Lieferung nicht möglich ist.
Aber man muß sich nicht noch vergackeiern lassen wenn man bereit dazu ist mehr Geld für bessere Ware auf den Tisch zu legen.
Ich kenne die Problematik von Schwiegervaters Geflügelzuchtverein.
Ht er Fischmehl zugefüttert haben die Eier angefangen nach Fisch zu stinken.
Gruß Euklid
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alberich
10.11.2004, 14:29
@ Euklid
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die Fischmehlzeiten sind schon lange vorbei |
-->hallo Euklid,
Fischmehl ist in der Legehennenfütterung nicht mehr anzutreffen. Zum Fischgeschmack:
Was verursacht den Fischgeruch bzw. den Fischgeschmack?:
Vielfältige Faktoren können den Geschmack und Geruch eines Eies beeinträchtigen.
Das Legehennenfutter besteht zu 100% aus pflanzlichen Komponenten wie Weizen, Mais, Sojaschrot, Erbsen, Grünmehl und Raps.
Rapssorten enthalten Aldehydverbindungen, die im Verdauungstrakt eine chem. Verbindung (Trimenthylamin) eingehen und den Fischgeruch bzw. den Fischgeschmack hervorrufen können. Normalerweise werden diese chem. Verbindungen vom Organismus abgebaut.
In einzelnen Fällen jedoch sind Hennen dazu nicht fähig.
Der Einsatz von tierischen Komponenten (z.B. Fischmehl) ist verboten.
gruß
alberich
<ul> ~ http://www.landkost-ei.de/faq.htm</ul>
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Sigip
10.11.2004, 14:31
@ Elli (Boardmaster)--
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Re: vernünftige Diskussion mit Argumenten |
-->Hallo Elli,
<<<<<Ich hatte mir auch mehr von dieser Diskussion versprochen. Hier sind doch einige wirkliche Fachleute, warum kann das nicht sachlich geklärt werden? Bin sehr enttäuscht. Daher meine Bitte an die Experten, es nochmal zu versuchen.>>>>>
Ja, die Diskussion ist sprachlich entgleist. Diese Entgleisung kommt zuerst von Amanita, der meinen Einwand, ein forcierter Ausbau der Ã-ko-Landwirtschaft würde die bestehenden Betriebe gefährden, als Schwachsinn im Quadrat bezeichnete. Ich bedauere das. Ich glaube, dies ist ein Glaubenskrieg und hier kommt man mit sachlicher Diskussion kaum weiter. Auch halte ich es für wenig sinnvoll, gegen Behauptungen zu argumentieren, die so weit ab von der Realität sind, dass keiner sie ernst nimmt. Dr. Rath behauptet auch, mit 1000 mg Vitamin C kann man alle Krankheiten heilen. Solch esoterische Heilsbringer sind nicht ernst zu nehmen. Ich versuche trotzdem, jetzt einen sachlichen und auf Fakten begründeten Beitrag reinzustellen.
Sigip
.55/56
Thilo Spahl entmystifiziert den Glauben an die"bessere" und"gesündere" ökologische Landwirtschaft. Er erklärt, warum konventionelle Landwirtschaft der ökologischen meist überlegen ist.
Das kurze, aber prägnante Glaubensbekenntnis und zugleich politische Programm der neuen grünen Landwirtschaftsministerin Renate Künast lautet:"Klasse statt Masse". Und der Königsweg zum klasse Lebensmittel ist offenbar der ökologische Landbau. Wenn nur die Verbraucher es endlich einsehen würden, dass es sich lohnt, ein paar Mark mehr fürs Kilo Ã-koobst zu bezahlen, dann könnte der Anteil der Ã-koanbauflächen von 2 auf 20 und am Ende doch wohl möglichst auf 100 Prozent erhöht werden, und die nachhaltige Gesundheit von Mensch und Umwelt wäre garantiert. Irgendwie wollen zwar die meisten von uns nicht unbedingt mehr Geld für die Biolebensmittel locker machen, aber wir glauben schon, dass sie gesünder sind und die zugrunde liegende Produktionsweise in bestem Einklang mit der Natur steht. Genau hier jedoch wäre mehr Skepsis angebracht.
Der ökologische Landbau postuliert zwar durchaus begrüßenswerte Ziele, orientiert sich jedoch in weiten Teilen an Glaubenssätzen und Methoden, bei denen es keinen Grund zur Annahme und erst recht keinen Beweis gibt, dass sie zu einem qualitativ höherwertigen Produkt oder einer geringeren Belastung der Umwelt führen.
Dass die alternativen Ansätze so wenig taugen, ist bedauerlich. Denn natürlich gibt es in der konventionellen Landwirtschaft viele Missstände, und natürlich gibt es Möglichkeiten, die Qualität der Produkte zu erhöhen und die Umwelt zu schonen. Doch der Weg dorthin führt nicht über die dogmatischen Heilslehren oder Ã-kobauernweisheiten, sondern nur über vorurteilsfreie Nutzung aller technischen Möglichkeiten unter ökologischen Gesichtspunkten - wobei man unter Ã-kologie keine Weltanschauung verstehen sollte, sondern die Wissenschaft von den vielfältigen Zusammenhängen in der Umwelt. Den größten Beitrag könnten hier neue gentechnisch veränderte Nutzpflanzen leisten. Ein Vergleich des organisch-biologischen Landbaus mit der konventionellen Landwirtschaft zeigt, dass die Grenze zwischen Gut und Schlecht keineswegs mit der zwischen diesen beiden Produktionsformen zusammenfällt.
Flächenbedarf
Das vielleicht stärkste Argument gegen den organisch-biologischen Landbau ist sein hoher Flächenbedarf. Dieser hat einen erheblichen Verlust an Lebensraum für wild lebende Tiere und Pflanzen zur Folge. Würde ein Ã-kolandwirt auf konventionellen Anbau umstellen, könnte er 30 bis 50 Prozent seines Ackerlandes der Natur zurückgeben. Der Effekt wäre weit größer als jener, der daraus resultiert, dass er durch weniger intensive Bewirtschaftung auf seinen Feldern Überlebenschancen für manche Tiere und Pflanzen bieten mag. Auf solchen freien Flächen können schnell wachsende Plantagenwälder nicht nur Holz als umweltfreundliche Energiequelle liefern, sondern auch eine Vielzahl von Tieren, angefangen bei Insekten über Vögel bis hin zu Reh und Fuchs, beherbergen. Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist nicht die intensive, sondern die extensive Landwirtschaft. Setzt sich die ökologische Landwirtschaft durch, muss die Natur den Äckern weichen.
Einsatz von Düngemitteln
Der organische Anbau unterscheidet sich von herkömmlicher Landwirtschaft wesentlich durch zwei Grundsätze: dem Verzicht auf Mineraldünger und die Nutzung organischer statt synthetischer Pflanzenschutzmittel. Der Preis hierfür sind neben einem größeren Flächenbedarf vor allem geringere Erträge und damit teurere Produkte. Es stellt sich die Frage, was an Mineraldünger so nachteilig sein soll, dass man für den Verzicht auf denselben einen so hohen Preis zu bezahlen bereit ist. Die heute angewendeten mineralischen Stickstoffdünger enthalten die Stoffe, von denen man weiß, daß sie sich besonders positiv auf das schnelle Pflanzenwachstum und den Ernteertrag auswirken: Stickstoff und die Mineralien Phosphor und Kalium sowie weitere Spurenelemente. Neben den Mineraldüngern gibt es organische Dünger. Die am häufigsten verwendeten organischen Dünger sind Stallmist und Gülle. Hauptbestandteile sind auch hier Stickstoff, Kalium und Phosphate. Ohne die Stickstoffverbindung ist keine Eiweißsynthese möglich, wobei es für die Pflanze gleichgültig ist, ob das Nitrat aus Mineraldünger, Gülle, Stallmist oder Kompost stammt. Genauso egal ist es der Umwelt. Insbesondere Gülle, die genutzt wird, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern, führt zu einer ebenso hohen Nitratbelastung der Gewässer wie der Mineraldünger von konventionellen Höfen. Der entscheidende Faktor ist nicht, ob man biologisch oder synthetisch düngt; die Frage ist, ob man zuviel düngt.
In der Tat wurde und wird in der konventionellen Landwirtschaft lange überdüngt und die Umwelt dadurch unnötig belastet. Doch das lässt sich vermeiden. Entscheidend hierfür ist die spezifische Düngerbedarfsermittlung mit Hilfe einer Bodenuntersuchung sowie die Düngung zum richtigen Zeitpunkt. Hierfür werden von verschiedenen Software-Firmen Programme zur Düngeplanung auf dem Computer angeboten. In den 60er-Jahren gab es in einigen Regionen deutlich zu hohe Nitratwerte im Trinkwasser. Heute jedoch werden beim Trinkwasser die durchgehend sehr niedrigen Grenzwerte eingehalten.
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
Manche Menschen glauben, Biobauern würden keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Das ist falsch. Sie verwenden Insektizide und Fungizide, und zwar in durchaus großen Mengen. Ein weiterer Irrglaube lautet, Ã-kopestizide seien weniger giftig als konventionelle. Wären sie nicht giftig, würden sie sich schwerlich zur Bekämpfung von Insekten und Pilzen eignen. Grundsätzlich gilt: Synthetisch hergestellte Chemikalien sind nicht giftiger als natürlich vorkommende. So gelten beispielsweise 60 Prozent aller künstlichen, aber auch 60 Prozent aller natürlichen Substanzen als krebserregend. Man kann giftige Substanzen in der Fabrik herstellen, man kann sie allerdings auch aus Pflanzen, Insekten oder Erzen gewinnen. Woher sie stammen, spielt keine Rolle. Wichtig ist, welche Wirkung sie entfalten. Das sehen Ã-kobauern anders. Bei ihnen zählt nur eines: Hauptsache nicht aus der Fabrik. Sie nutzen nur aus der Natur gewonnene Pflanzenschutzmittel. Doch diese sind zum Teil weit giftiger als künstlich hergestellte Mittel. So ist zum Beispiel Nikotin als organisches Insektizid zehnmal giftiger als das synthetische Imidacloprid.
Zu den häufigsten Ã-kospritzmitteln gehören Kupfer- und Schwefelverbindungen. Diese sind keineswegs harmlos. Kupfersulfat, als Fungizid eingesetzt, führt bei Arbeitern im Weinanbau zu Leberschäden, tötet Regenwürmer und reichert sich im Boden an. Aufgrund der großen Belastungen für die Natur sollen kupferhaltige Verbindungen ab April 2002 in der EU verboten werden. Da ein solches Verbot aber das Aus für Ã-kowein bedeuten würde, wird über Sonderregelungen nachgedacht. Ein absurder Gedanke: Umwelt- und menschenschädigende Anbaumethoden werden als ökologisch bezeichnet und dürfen übliche Naturschutzstandards unterlaufen.
Auch eine schädliche Wirkung auf Nützlinge ist bei den Ã-kopestiziden durchaus nicht selten. Schwefelhaltige Präparate töten zum Beispiel Marienkäfer, nützliche Raubwanzen und Raubmilben sowie Gallmücken und Trichogrammawespen. Sie sind zudem giftig für Fischnährtiere und teilweise auch für Algen und Fische. Was jedoch bei gentechnisch veränderten Pflanzen Anlass zu Protesten und Verbotsforderungen gibt, scheint bei organisch-biologischen Mitteln eine Art Kavaliersdelikt zu sein.
Ebenfalls weite Verbreitung haben azadirachtin- und pyrethrinhaltige Präparate, die unter den heutigen strengen Zulassungsbestimmungen für Pflanzenschutzmittel, bei denen Wirksamkeit sowie Unbedenklichkeit gegenüber Mensch, Tier und Naturhaushalt nachgewiesen werden müssen, als zweifelhaft gelten. Da die Existenz des ökologischen Landbaus nach Angaben der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft jedoch von diesen Mitteln abhängt, wird auch hier wahrscheinlich mittelfristig ein weiterer Einsatz unter Vorbehalt der kleinräumigen Anwendung gestattet, jedoch eine Verbesserung der Präparate mit dem Ziel der Verminderung der Auswirkungen dringend empfohlen.
Auch wenn man sich anschaut, woher das Pyrethrin stammt, sollte mancher Biobauer seine Zweifel haben, ob eine weitere Verbreitung erstrebenswert wäre. Es wird vorwiegend in Kenia, Tansania und Peru aus den getrockneten Blüten von Chrysanthemen gewonnen, die auf großen Flächen angebaut und von denen täglich viele Millionen von Hand gepflückt werden, um den Bedarf der Ã-kobauern in den Industrienationen zu decken.
Schließlich sind auch schädliche Wirkungen für den Menschen nicht auszuschließen. Das natürliche Insektizid Rotenon wurde kürzlich mit der Entstehung der Parkinson-Krankheit in Zusammenhang gebracht, nachdem es im Laborversuch bei Ratten zu entsprechenden Hirnschäden geführt hatte.
Während gegen Insekten und Pilze munter gespritzt wird, finden wir bei Unkrautbekämpfungsmitteln im Ã-kolandbau tatsächlich äußerste Zurückhaltung. Stattdessen wird gepflügt und gejätet. Doch darunter hat der Boden sehr zu leiden. Dies trägt stark zur Erosion bei. Außerdem muss zu diesem Zweck mit dem Traktor über den Acker gefahren werden, wobei Diesel verbrennt. Im Boden lebende Tiere und am Boden brütende Vögel werden getötet. Dies kann man vermeiden, wenn man Herbizide einsetzt. Moderne pfluglose Bearbeitung als"konservierende Bearbeitung" belässt die Ernterückstände im oder auf dem Boden. Herbizide töten das Unkraut, dessen zurückbleibende Wurzeln den Boden vor Erosion schützen und ihn gleichzeitig mit Nährstoffen anreichern. Auch die Regenwürmer wissen das zu schätzen und vermehren sich ausgezeichnet. Doch hier kennt der Ã-koanbau kein Pardon: Erosion hin oder her, der Boden wird aufgewühlt und mühsam vom Unkraut befreit. Dabei sind Herbizide unter den Pflanzenschutzmitteln die ungiftigsten, da sie nur gegen Pflanzen wirken und Insekten und Säugetiere gar nicht beeinträchtigen.
Qualität der Produkte
Die Behauptung, Ã-koprodukte seien gesünder, ist falsch. In Hunderten von Untersuchungen wurde gezeigt, dass hinsichtlich der Inhaltsstoffe keine Unterschiede zu konventionell erzeugten Lebensmitteln bestehen.
Manche Ã-koprodukte weisen lediglich einen niedrigeren Nitrat- und Proteingehalt auf. Sie werden von Ratten in Fütterungsexperimenten ein wenig bevorzugt. Doch dies als Beweis für ihre größere Gesundheit zu werten, ist mehr als zweifelhaft, da wir uns glücklicherweise auch ansonsten hinsichtlich unserer Ernährung nicht die Ratte als Vorbild nehmen. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung scheint unter den Erzeugnissen der modernen Landwirtschaft nicht besonders zu leiden. Seit Einführung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln sind die Krebserkrankungen um 15 Prozent zurückgegangen, Magenkrebs sogar um 50 bis 60 Prozent. Als Ursache wird vor allem die kostengünstige Verfügbarkeit und der daher angestiegene gesundheitsförderliche Verzehr von Obst und Gemüse genannt, aber auch die geringere Belastung mit krebserregenden Pilzgiften, deren Vorhandensein bei organisch-biologischen Produkten wahrscheinlicher ist als bei konventionellen.
Immer wieder wird angeführt, dass in unseren Lebensmitteln Spuren von synthetischen Pflanzenschutzmitteln gefunden werden. Dies ist natürlich vollkommen richtig. Entgegen der allgemeinen Erwartung unterscheiden sich jedoch Bioprodukte im Gehalt an Rückständen und Verunreinigungen nicht wesentlich von konventionell erzeugten Produkten. Bioprodukte enthalten erwartungsgemäß kaum Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Aber auch bei konventionell hergestellten Produkten sind die Gehalte an Pflanzenschutzmitteln sehr gering und liegen fast ausschließlich unterhalb der gesetzlich festgesetzten Höchstmengen. Die entscheidende Frage ist, ob diese Spuren eine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellen. Dies tun sie nach heutigem Wissen nicht. Die gesetzlich festgesetzten Höchstmengen für Rückstände werden nach internationalen wissenschaftlichen Maßstäben erarbeitet und stellen sicher, dass auch eine tägliche, lebenslange Aufnahme nicht die Gesundheit gefährdet. Die Rückstände sind so gering, dass wir mit dem Verzehr konventionell hergestellter Produkte in einem ganzen Jahr weniger ungesunde Substanzen aufnehmen, als in einer einzigen Tasse Kaffee als natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind, nämlich rund 10 Milligramm. Während es also keine Gesundheitsgefährdung durch"Chemie" im Essen gibt (wenn man von Kontaminationen im Zusammenhang mit Unfällen bzw. fahrlässig falscher Verwendung absieht), sterben jedes Jahr Tausende an bakteriell verunreinigten Lebensmitteln. Und hier dürfte der ökologische Anbau aufgrund der Düngung mit Fäkalien eher zu einer Verschärfung der Problematik beitragen. In Bio-Produkten finden sich deutlich mehr Bakterien, wenn auch selten gefährliche.
Was bleibt nun noch? Schmecken die Ã-koprodukte wenigstens besser? Ja, zumindest manchmal. Das liegt daran, dass zum Beispiel bei Obst oft weniger gebräuchliche, aber schmackhaftere Sorten verwendet werden und dass man die Ware bei manchen Vertriebssystemen frischer bekommt als konventionelle Produkte - etwa wenn man sie selbst beim Bauernhof abholt. Auch tragen bestimmte Weiterverarbeitungs- bzw. Zubereitungsmethoden (etwa bei Biobrot) zu einem besseren Geschmack bei. Der ökologische Anbau als solcher hat jedoch keine Auswirkungen auf den Geschmack. Ob eine Pflanze ihre Nährstoffe aus Mineraldünger oder Kuhmist aufnimmt, hat keine Bedeutung.
Artgerechte Tierhaltung
Mehr noch als um den Ackerbau drehen sich die aktuellen Debatten, in denen nach mehr Ã-kolandwirtschaft gerufen wird, um die Tierhaltung. Hier soll angeblich die Massenhaltung Ursache aller Übel von Rinderwahnsinn (BSE) bis zur Maul- und Klauenseuche (MKS) sein, während der Kleinbetrieb den Ausweg aus der Krise weisen soll. Doch gerade MKS grassiert überall dort, wo es keine modernen Großbetriebe gibt - vor allem in den Entwicklungsländern. Auch für ihren jüngsten Übergriff auf Europa hatte sie sich einen Hof zum Ausgangspunkt gewählt, der das genaue Gegenteil und damit das Ideal der Ã-kolandwirtschaft verkörperte. Die dort infizierten Schweine wurden nicht mit industriell erzeugtem Futter gemästet, sondern mit Speiseabfällen aus der näheren Umgebung, was sowohl als artgerecht gilt als auch den Forderungen nach regionalem Wirtschaften entspricht. Die Hygiene, die in Großbetrieben das A & O ist, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Es ist daher kein Wunder, dass die Tiere öfter krank sind und auch Seuchen sich gut ausbreiten können. Ob ein Tier artgerecht gehalten wird, ob Krankheiten vorgebeugt wird und hygienische Verhältnisse herrschen, hat nichts mit der Anzahl der Tiere in einem Betrieb zu tun. Die Devise"klein ist fein" ist reine Ideologie.
Hightech und Effizienz
Das Problem bei der ökologischen Landwirtschaft sind nicht ihre Ziele, wegen derer sie zweifellos auch einen so guten Ruf hat. Wer möchte nicht sichere und gesunde Nahrungsmittel aus umweltgerechter Erzeugung? Der Haken an der Sache ist, dass man sich zur vermeintlichen Erreichung der hehren Ziele einem Methodenkanon unterwirft, der diesen nur sehr bedingt entspricht, stattdessen aber allerlei Aberglaube zur Grundlage hat. Auf Hokuspokus, Methoden aus dem vorletzten Jahrhundert, unwissenschaftliche Pseudoökologie und Romantisierung des Landlebens sollten wir jedoch verzichten, wenn wir die grundsätzlichen Ziele einer umweltverträglichen Produktion gesunder Lebensmittel ernst nehmen. Stattdessen sollte die Zukunft der Landwirtschaft bestimmt sein durch ein wissenschaftlich fundiertes integriertes Agrarmanagement, das alle zu Gebote stehenden technischen Möglichkeiten nutzt, um bei minimalem Einsatz natürlicher Ressourcen maximalen Output an hochwertigen Nahrungsmitteln zu erreichen. Das Prinzip des integrierten Pflanzenbaus besteht darin, alle für ein gesundes Pflanzenwachstum wichtigen Faktoren zu berücksichtigen und möglichst zu optimieren: den Standort, die Fruchtfolge, die Sortenwahl, die Bodenbearbeitung, die Düngung und den Pflanzenschutz. Nur eine effiziente Landwirtschaft ist eine gute Landwirtschaft. Wenn Sie das nächste Mal in der Ã-koecke im Supermarkt überlegen, ob die Karotten ihr Extra-Geld wert sind, denken Sie daran: Ein Biolabel bescheinigt, dass der Hersteller des Produkts sich an bestimmte Glaubenssätze hält - doch bedeutet das weder, dass das Produkt besser schmeckt oder gesünder ist, noch dass bei seiner Erzeugung die Umwelt geschont wurde.
Thilo Spahl ist Novo-Redakteur und zusammen mit Thomas Deichmann Autor von Das populäre Lexikon der Gesundheit (Eichborn Verlag, Frankfurt 2001, ISBN: 382181697, 464 S., DM 49,80, EUR 24,90).
Lesetipps
¤ Matt Ridley:"Animal Farm. Der organische Landbau ist schuld an der Seuche", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.3.2001
¤ Dirk Maxeiner / Michael Miersch:"Gesunde Rinder im gläsernen Stall", Die Welt, 13.1.2001
¤"Brauchen wir eine Neuorientierung in der Agrarpolitik?", Erklärung von Professoren, www.agrar.uni-kiel.de/aktuelles/presse/agrarpolitik.html
¤ Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft:"Fachgespräche zum Pflanzenschutz im ökologischen Landbau", www.bba.de/oekoland/oeko6/oeko6.htm
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Amanito
10.11.2004, 14:42
@ wheely
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Argumente |
-->(Es bringt aber genauso wenig, Manfred, hier auf Methoden hinzuweisen, die kaum einer kennt und sich vielleicht"in Jahrzehnten durchsetzen könnten")
Wheely,
dürfte ich fragen, warum das nicht bringt??? Diese Methoden könnten sich bei ausreichendem politischem Willen binnen Jahren durchsetzen - daß es wohl eher nicht so sein wird, ist sehr schade, hat aber rein mit der menschlichen Psychologie zu tun und der gegenwärtigen verrückten Weltordnung und nichts mit den Methoden an und für sich. Jeder Bauer kann das aber zumindestens für sich selber umsetzen. Statt jammern selber Taten setzen.
(Warum bleiben wir nicht in der Gegenwart und bringen die Vor- und Nachteile beider auf einen Nenner? Damit jeder einzeln entscheiden kann, was er will, ob er mehr bezahlen will für Bioprodukte oder ob es sich doch nicht lohnt.)
Diese Entscheidung trifft ohnehin jeder, aber es geht ja vielmehr um die grundsätzliche Frage des Warum und Wohin der biologischen Landwirtschaft und Landwirtschaft generell.
(Mir fehlen hier vor allem Belege.)
Meine Belege nn anhand der genannten Quellen nachlesen, noch besser aber, jeder kann auf Musterbauernhöfe fahren und sich persönlich davon überzeugen, wie es funktioniert und vor allem wie gut.
(Im Endeffekt ist der interessierte Verbraucher, der nicht erst jahrelange Recherchen durchführen möchte oder kann, der Depp. Hier streiten sich Verfechter der beiden Seiten bis ins persönliche ohne dass sich der neutral Aussenstehende was für sich herausholen kann und im Bioladen bzw. der Bioecke im Supermarkt steht man vor den teueren Produkten und weiß doch nicht, ob sie besser sind oder man sich was gutes damit tut.)
doch natürlich, es gibt Hunderte Untersuchungen dazu, nur verlange keine, daß ich da jetzt alle abschreibe, mal ein wenig googeln und man hats schon, hätte da auch einiges in Büchern im Regal, meine primäre Quelle.
Eine besonders interessante Studie ist die (Quelle: schon ein alter Artikel aus der Vor-Internetzeit Anfang der 90er Jahr, Autorin glaube ich Aurelia Jurtschitsch, Ã-sterreich), daß konventionell wirtschaftende Bauern eine deutliche schlechtere Quantität und Qualität des Sperma haben als Biobauern, etwa 70% rein von der Menge. Da können wir nur das Wirken der Evolution hoffen und auf das Aussterben der Rasse des konventionell wirtschaftenden Bauern, wenn es schon die Politik nicht schafft. [img][/img]
Manfred
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Toni
10.11.2004, 14:48
@ wheely
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Re: vernünftige Diskussion mit Argumenten geht wohl nicht? Beweise??? |
-->> Mir fehlen hier vor allem Belege.
Die fehlen nicht nur Dir, sondern die fehlen generell.
Man kann alles beweisen, und so wird auch immer alles bewiesen, auch das Gegenteil.
Mit solchen Beweisen kannst Du überhaupt nichts anfangen.
Gesundheit und gesunde Ernährung ist weitgehend individuell und entzieht sich der Wissenschaft(lichkeit) dermassen, dass Du am besten auf Dich selber hörst, auf Augenschein, Geruch und Geschmack.
Have fun und liebe Grüsse
Toni
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Amanito
10.11.2004, 14:49
@ Sigip
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Re: vernünftige Diskussion mit Argumenten |
-->Sigip,
ich weiß nicht, warum Du jetzt Rath mit ins Spiel bringst - auch wenn Dir das anscheinend nicht wieder bekannt ist, aber die Wirkung von Vitamintherapien ist empirisch sehr gut abgesichert (die meisten Studie NICHT von Rath), sorry, da hilft nur eines: nachlesen. Dann können wir von mir aus jede einzelne Studie auseinandernehmen, solange da wir aber nicht auf vergleichbarem Level sind und Du Dich weigerst, die genannten Quellen zu studieren (siehe z.B. Webseite von Rath), bringt eine Diskussion rein gar nicht.
Daß Rath keineswegs 100% seriös ist, habe ich hier bereits gepostet, da gebe ich Dir recht. Aber es gibt Dutzende andere Forscher in dem Bereich als Rath.
Manfred
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Amanito
10.11.2004, 15:01
@ Elli (Boardmaster)--
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Überfluß und Panikmache |
-->Elli,
solche Diskussionen sind mir aus der Astrologie zur Genüge bekannt, Du kennst sie ev. auch zum Wellenprinzip (welches aber nicht auf solche Ablehnung stößt und andererseits viel weniger quantitativ erforscht ist): der"Skeptiker" hat zwar sehr wenig oder überhaupt keine Ahnung von der Materie und kennt die einschlägigen Forschungen nicht, macht aber sein Nichtwissen zum Maßstab seines Urteils und wiederholt seine Argumente immer wieder, als ob sie dadurch richtiger würden. In puncto Landwirtschaft ist mir sowas allerdings neu.
Sorry da fehlt die Basis für eine Diskussion, kann man nur abbrechen.
Zum Stil: ich greife sicher keine Personen an, aber in der Sache bleibe ich hart: die Mär von der Hungersnot ist kompletter Mumpitz, Panikmache ohne jede Begründung und Propaganda für die Chemieindustrie, wie sich jeder z.B. am Bauernhof von Sepp Holzer persönlich überzeugen kann, wo er entgegen jeder"Nobelpreisträgerlehre" munter im kältesten Winkel von Ã-sterreich auf 1800m seine Kiwi en masse anbaut und auch sonst"Unmögliches möglich macht".
Überfluß pur mit einem Wort, und das ist bloß eine Methode.
Manfred
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wheely
10.11.2004, 15:06
@ Amanito
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Re: Argumente |
-->>Wheely,
>dürfte ich fragen, warum das nicht bringt???
Manfred, das ist eine rein akademische Diskussion und bringt mir deshalb für jetzt und hier nichts. Was hätte sein können und kommen könnte ist sicherlich eine Diskussion wert, versteh mich nicht falsch, mir geht es aber darum, dass ich jetzt und heute Wert lege auf eine gesunde Ernährung und deshalb genau wissen möchte, was ich für Produkte kaufen sollte.
Ich bin alles andere als ein Großverdiener, aber für ein gesundes Produkt lege ich gern ein wenig mehr hin.
Was ist also dran an den angeblich giftigeren Mitteln, die in der Bioproduktion eingesetzt werden?
Ich kaufe mein Fleisch schon seit langem größtenteils vom Biobauern (Bioland) bei mir um die Ecke. Aber nicht alle Produkte bekommt man vom Kleinbetrieb in der Nähe, von Großstädtern ganz abgesehen.
Das ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels.
Hast du gelesen, was Sigip reingestellt hat? Solche Sachen finden sich viele im Net, genauso wie ich nach deinen Sachen googeln kann. Bleibt für mich leider dennoch eine größtenteils ideologische Diskussion. Und ich steh dann doch im Supermarkt bei den Äpfeln und weiß nicht, ob ich die per Kupferverbindung gespritzen Äpfel oder doch die mit den"normalen" Pestiziden nehmen soll. Wenn ich mir die Diskussionen so betrachte als außenstehender Laie kommt es einen vor wie die Wahl zwischen Pest und Cholera...nix für ungut.
Gruß
wheely
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wheely
10.11.2004, 15:13
@ Toni
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Re: vernünftige Diskussion mit Argumenten geht wohl nicht? Beweise??? |
-->>Gesundheit und gesunde Ernährung ist weitgehend individuell und entzieht sich der Wissenschaft(lichkeit) dermassen, dass Du am besten auf Dich selber hörst, auf Augenschein, Geruch und Geschmack.
Hallo Toni,
wie geschrieben, lege ich großen Wert auf gesunde Ernährung und zahle dafür auch mal ein wenig mehr. Aussehen, Geruch und Geschmack weisen leider eben nicht immer auf gute oder schlechte Qualität bzw. eingesetzte Gifte hin (wär ja auch zu einfach).
Aber wie bei vielen Themen sind auch hier die Gegensätze der verschiedenen Parteien offensichtlich zu groß als dass man wirklich Lösungsansätze finden könnte.....
Lieben Gruß zurück
wheely
PS: Hatte dir ne Mail geschrieben, kam aber zurück!? Danke jedenfalls für deine Tips bzgl. AMS-Gerät. Nutze es, obs was hilft, wer weiß...
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Amanito
10.11.2004, 15:28
@ wheely
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Re: Argumente |
-->Wheely,
um Kompromisse kommt man leider selten herum auf diese Planeten und auch bei der Biolandwirtschaft liegt noch etliches im Argen - was aber nicht davon ablenken soll, daß in Summe und normalerweise biologische Produkte konventionellen bei weitem überlegen sind. Bei den Biophotonen nach Popp ist es ja gerade z.B. verläßliche Unterscheidungskriterium, daß konventionell angebaute Produkte sehr viel weniger Licht abgeben. Allerdings gibt es seltene Ausnahmen, die man auch wieder klar messen kann, zB wenn eine Frucht auf absolut ungeeignetem Boden angebaut wird.
Du kannst ja einfach mal einen Muskeltest-Selbstversuch (oder andere Methoden Deiner Wahl, z.B. Hautwiderstandsmessungen an Akupunkturpunkten) mit einer Doppelblindtestung machen, um den Unterschied selber herauszufinden und dies persönlich zu verifizieren bzw. falsifizieren
Manfred
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Toni
10.11.2004, 15:51
@ Amanito
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Re: Überfluß und Panikmache |
-->>... die Mär von der Hungersnot ist kompletter Mumpitz, Panikmache ohne jede Begründung und Propaganda für die Chemieindustrie, wie sich jeder z.B. am Bauernhof von Sepp Holzer persönlich überzeugen kann, wo er entgegen jeder"Nobelpreisträgerlehre" munter im kältesten Winkel von Ã-sterreich auf 1800m seine Kiwi en masse anbaut und auch sonst"Unmögliches möglich macht".
>Überfluß pur mit einem Wort, und das ist bloß eine Methode.
>Manfred
Hi Manfred
Völlig einverstanden.
Es geht darum, dem Boden zu geben, was er braucht, oder zurückzugeben, was man ihm genommen hat.
Wenn er so viel Dünger bräuchte, wie er bekommt, gäbe es keine überdüngten Böden, und die Bauern dürften ihren Mist wieder ausbringen - dürfen sie aber nicht und haben ein Entsorgungsproblem.
Augenschein gilt per se natürlich nicht als Beweis. Wer aber einmal wirklich gesunde Pflanzen gesehen hat, insbesondere bei vergleichenden Testfeldern (inkl. Wurzelvergleichen), wo man von weitem riecht, was Fülle ist, von nahmen sieht, was die Bienen bevorzugen, beim Schütteln der Stengel fühlt, was kräftige Zellen sind, und über die unterschiedliche Zahl abfallender Blütenblätter staunt, der ist nicht so schnell von der"Wissenschaft" zu überzeugen.
Zu diesem Produkt hier habe ich die Aussage gehört: Man kann es nicht verkaufen, denn es widerspricht der Düngerlehre. Toll.
http://www.terraconcept.ch/hdv_tc_brosch.pdf
Es enthält Biohumin, das (noch?) nicht auf dem freien Markt erhältlich ist.
http://www.biohumin.ch/
- - - eine andere von den vielen möglichen Methoden.
Liebe Grüsse
Toni
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Amanito
10.11.2004, 15:58
@ Toni
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Re: Überfluß und Panikmache |
-->Toni,
ich gehe gerne Wildpflanzen sammeln, das ist ein Genuß der Extraklasse!
Leider mal wieder Pause bis zum nächsten Frühjahr
Grüße nach Basel!
Manfred
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alberich
10.11.2004, 16:27
@ Amanito
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Holzer |
-->Sepp Holzers Hof ist auf 1200-1500 m Höhenlage. Das Gelände ist Richtung SÜDEN geneigt. Es gibt seit Jahren Kiwifrüchte die winterhart sind, also einen kräftigen Frost durchaus ertragen können.
Im Oberwallis wird auf ähnlichen Höhen Wein gewerbsmäßig angebaut.
Mit entsprechender Terrassierung und Kultivierung ist das alles kein Wunder.
gruß
alberich
>Elli,
>solche Diskussionen sind mir aus der Astrologie zur Genüge bekannt, Du kennst sie ev. auch zum Wellenprinzip (welches aber nicht auf solche Ablehnung stößt und andererseits viel weniger quantitativ erforscht ist): der"Skeptiker" hat zwar sehr wenig oder überhaupt keine Ahnung von der Materie und kennt die einschlägigen Forschungen nicht, macht aber sein Nichtwissen zum Maßstab seines Urteils und wiederholt seine Argumente immer wieder, als ob sie dadurch richtiger würden. In puncto Landwirtschaft ist mir sowas allerdings neu.
>Sorry da fehlt die Basis für eine Diskussion, kann man nur abbrechen.
>Zum Stil: ich greife sicher keine Personen an, aber in der Sache bleibe ich hart: die Mär von der Hungersnot ist kompletter Mumpitz, Panikmache ohne jede Begründung und Propaganda für die Chemieindustrie, wie sich jeder z.B. am Bauernhof von Sepp Holzer persönlich überzeugen kann, wo er entgegen jeder"Nobelpreisträgerlehre" munter im kältesten Winkel von Ã-sterreich auf 1800m seine Kiwi en masse anbaut und auch sonst"Unmögliches möglich macht".
>Überfluß pur mit einem Wort, und das ist bloß eine Methode.
>Manfred
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Toni
10.11.2004, 16:29
@ wheely
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Re: Beweise??? - Kauen |
-->>>Gesundheit und gesunde Ernährung ist weitgehend individuell und entzieht sich der Wissenschaft(lichkeit) dermassen, dass Du am besten auf Dich selber hörst, auf Augenschein, Geruch und Geschmack.
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>Hallo Toni,
>wie geschrieben, lege ich großen Wert auf gesunde Ernährung und zahle dafür auch mal ein wenig mehr. Aussehen, Geruch und Geschmack weisen leider eben nicht immer auf gute oder schlechte Qualität bzw. eingesetzte Gifte hin (wär ja auch zu einfach).
==== Hi wheely
Es gibt einen einfachen und sehr zuverlässigen Test: kauen, kauen, kauen.
Echt gute Sachen werden immer besser, je länger man kaut.
Sind Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker und andere Chemikalien drin, wird das Gekaute immer bitterer, bis zur Ungeniessbarkeit. Wer schnell isst, merkt nichts davon, und bekommt vermutlich sogar noch Lust auf mehr.
Das Kauen hat dann auch noch andere Vorteile: Sättigung bei kleineren Portionen (falls jemand ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat) und bessere Verdauung inkl. bessere biologische Verfügbarkeit von Nährstoffen.
Natürlich muss man erst einmal eine Quelle für gute Qualität finden.
>Aber wie bei vielen Themen sind auch hier die Gegensätze der verschiedenen Parteien offensichtlich zu groß als dass man wirklich Lösungsansätze finden könnte.....
>Lieben Gruß zurück
>wheely
>PS: Hatte dir ne Mail geschrieben, kam aber zurück!? Danke jedenfalls für deine Tips bzgl. AMS-Gerät. Nutze es, obs was hilft, wer weiß...
==== Schade - meine Mailbox funktioniert sonst eigentlich.
Mancher Pharma-Multi würde sich die Finger lecken, wenn alle seine Medikamente so gut wirken würden wie ein Placebo:-)
Es lohnt sich also auf jeden Fall, von der guten Wirkung auszugehen.
Mach's gut und liebe Grüsse
Toni
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Amanito
10.11.2004, 17:15
@ Toni
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Kauen - Buchtipp |
-->Toni,
empfehle das Buch von Henning Müller-Burzler dazu, Interessantes zur grob- und feinstofflichen Aufschließungskraft des Kauens, steigt bei bis zu 200 Mal Kauen an. Getestet mit dem von ihm entwickelten Verfahren.
Manfred
<ul> ~ http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/389385231X/qid=1100103274/ref=sr_8_xs_ap_i</ul>
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Amanito
10.11.2004, 17:19
@ alberich
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Re: Holzer |
-->>1200-1500 m Höhenlage
dachte mir, er hätte 1800m gesagt bei der Führung 2003 - naja, spielt nicht wirklich eine Rolle
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Theo Stuss
10.11.2004, 17:31
@ Toni
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Re: Wann kriegen Geier Bio-Leichen? |
-->Die letzten Parsen (Zoroaster-Religion) in Indien kämpfen um ihr Überleben und auch um standesgerechte Beisetzung (bei Parsen ist das Beseitigung) ihrer Leichen.
Die Überreste verblichener Parsen in Bombay vergiften die Geier durch Medikamentenrückstände. Anwohner beschweren sich über Leichengestank, weil keine Geier sich mehr in den Anfütterungsarealen einfinden, wo die Leichen abgelegt werden. Die Geier haben sich einfach an den Leichen der Parsen vergiftet. Ein Schande ist das!
Mit Biokost und homöopathischer Medizin wäre das nicht passiert.
Siggst des, womer hikumma sind?
D'r Theo hot's g'saggt!
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Toni
10.11.2004, 22:18
@ Amanito
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Re: Kauen - Buchtipp |
-->>Toni,
>empfehle das Buch von Henning Müller-Burzler dazu, Interessantes zur grob- und feinstofflichen Aufschließungskraft des Kauens, steigt bei bis zu 200 Mal Kauen an. Getestet mit dem von ihm entwickelten Verfahren.
>Manfred
= = = = = = = =
Hi Manfred
200 Mal! - Jaja, man kann alles übertreiben:-)
Danke für den Buchhinweis. Als ehemaliger geradezu süchtiger Kaugummikauer ist mir längst klar, dass Kauen übers Kauen hinaus geht.
Ich habe vor einigen Jahren dem da sein Buch gelesen:
http://www.juergen-schilling.de/
und kannte den Gehalt eigentlich längst aus der Philosophie von F.X. Meyr.
Etwas Neueres/Einfacheres/Besseres/Vernünftigeres ist mir in den letzten 20 Jahren nicht unter gekommen.
Es muss aber jeder selber erkunden, was ihm am besten entspricht.
Liebe Grüsse
Toni
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Toni
10.11.2004, 22:30
@ Theo Stuss
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Re: Wann kriegen Geier Bio-Leichen? |
-->>Die letzten Parsen (Zoroaster-Religion) in Indien kämpfen um ihr Überleben und auch um standesgerechte Beisetzung (bei Parsen ist das Beseitigung) ihrer Leichen.
>Die Überreste verblichener Parsen in Bombay vergiften die Geier durch Medikamentenrückstände. Anwohner beschweren sich über Leichengestank, weil keine Geier sich mehr in den Anfütterungsarealen einfinden, wo die Leichen abgelegt werden. Die Geier haben sich einfach an den Leichen der Parsen vergiftet. Ein Schande ist das!
>Mit Biokost und homöopathischer Medizin wäre das nicht passiert.
>Siggst des, womer hikumma sind?
>D'r Theo hot's g'saggt!
_ _ _ _ _ _ _ _
So ist es leider, Theo: Was wir tun, hat Folgen, und wir (oder"die anderen") müssen die Konsequenzen tragen.
Du kannst von Glück reden, dass die Ã-strogenisierung der Umwelt durch Bier und Pillenschluckerinnen-Abwässer Dich in Deinem französischen Biotop noch nicht erreicht hat - sonst wär's nix geworden mit Deinen acht Kindern. (Waren das nicht neulich erst fünfeinhalb? Neue Zwillinge? - - - Also wirklich, Theo! - acht! - nee, das wäre nichts für mich:-)
Alles Gute und liebe Grüsse
Toni
*irgendwie bewundernd*
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ottoasta
11.11.2004, 19:48
@ Sigip
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Re: nochma, haste die Seiten angesehen und gelesen? |
-->hier unten nochmal der Link!
Hast du meine Antwort auf dein komisches Statement nicht gelesen oder
hast du keine Antwort drauf?
Gruss
Otto
<ul> ~ hier klick mal!</ul>
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JoBar
11.11.2004, 20:26
@ Sigip
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Dieser Thread zeigt weshalb D die Politiker hat die es hat: Sind wie ihre Wähler |
-->Hier läuft wohl gerade ein Missionars-Treffen:
Jede Seite hat ganz offensichtlich die reine Wahrheit für sich gepachtet.
Und weil das so glasklar ist, hat man es auch nicht mehr nötig über einzelne Aspekte zu diskutieren.
Stattdessen prügelt man lieber gleich auf die"ungläubigen Idioten" der Gegeseite ein - ob das zu brauchbaren Ergebnissen führt????
J
PS Kann es sein, daß sich bedingungslos gläubige Lemminge nur in absolute Anti-Lemminge wandeln können?
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LenzHannover
11.11.2004, 21:11
@ Theo Stuss
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Die armen Geier können wohl Diclofenac nicht ab:-( (o.Text) |
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Baldur der Ketzer
11.11.2004, 22:59
@ LenzHannover
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Re: Die Geier können wohl Diclofenac nicht ab - haben die Inder Gicht? (o.Text) |
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