FOX-NEWS
12.11.2004, 16:12 |
Ã-l über den Karakorum Highway nach China? Thread gesperrt |
-->Ein wirklich interessanter Artikel in SPON!
Mit einem Ã-lhafen in Belutchistan (Indischen Ozean) würde der heutige Transportweg durch die Strasse von Malakka - einem Nadelöhr ähnlich der Strasse von Hormuz - vermieden.
Allerdings sind die technischen Herausforderungen nicht zu verachten. Eine Pipeline vom Westteil des Tarimbeckens (Kashkar) muss bis in die Zentren der chinesischen Industriegebiete geführt werden. Und dann der KKH. Aus eigener Anschauung (Motorradreise 2000) kann ich berichten, dass diese Trasse eine Dauerbaustelle ist. Ca. 2000 Erbeben im Jahr führen dazu, dass die Strasse zum Teil wochenlang wg. Erdrutschen gesperrt ist.
Meine Bilder: http://www.motorbike-web.de/hosting/sam.on.tour/tour2000/de/pakistan.html (Bilder für Grossansicht anklicken)
Die geostrategischen Implikationen dieses Vorhabens sind evident. Der Chinese wird"major player" im Spiel ums Ã-l.
Gruss
sam
<ul> ~ http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,327534,00.html</ul>
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Elmarion
12.11.2004, 17:01
@ FOX-NEWS
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Re: Ã-l über den Karakorum Highway nach China? Warum passiert nix? |
-->man höhrt immer wieder öl reich t noch lange - ca. 40 Jahre soll es noch genug geben - bei mehr oder weniger konstantem Verbrauch. Billiges Ã-l wird allerdings wesentlich früher knapp. Ca. 3 Mrd. Asiaten (China + Indien allein über 2 Mrd.) fangen jetzt erst an.
Ohne Ã-l läuft nix - da kann es doch gar nicht mehr lange dauern, bis es einen großen Krieg ums Ã-l gibt. Es geht doch um alles.
Außerdem was sind 40 Jahre. Das ist doch nicht lange und ALLES steht auf dem Spiel. Da muss doch bald etwas passieren. 10 Passagiere 5 Fallschirme.
Allein wenn man das Wachstum in china hochrechnet entsteht schon in den nächsten Jahren ein Bedarf, der nicht mehr gedeckt werden kann,
Wieso höhrt man da so wenig von. Zu den Themen gefärbte Haare auf Schröders Kopf oder Olli Kahns Affähren und Ballschnappversagen höhrt man jedengfalls wesentlich mehr.
Es gibt vorläufig keine substanziellen Alternativen zum Ã-l.
Warum schreien wir nicht? Sparen wir nicht? handeln wir nicht?
Sind wir so ahnungslos wie die Adolf-Fans vor 70 Jahren?
Warum passiert nix außer Tropfen auf dem heißen Stein.
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Baldur der Ketzer
12.11.2004, 17:11
@ Elmarion
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Re: Alternativen zu Ã-l |
-->Hallo, Elmarion,
>Es gibt vorläufig keine substanziellen Alternativen zum Ã-l.
China soll angeblich riesige Kohlevorkommen haben, auch solche, die seit Jahrzehnten unterirdisch brennen und gigantische CO2-Mengen unkontrolliert in die Welt blasen.
Wenn man sich erinnert, Not macht erfinderisch, schon der Adolf konnte Kohle hydieren, und die Südafrikaner konnten es während der Embargozeit wohl auch mit ihrem Sasol.
Fahren kann man auch mit Alkohol, siehe Brasilien.
>Warum schreien wir nicht? Sparen wir nicht? handeln wir nicht?
>Sind wir so ahnungslos wie die Adolf-Fans vor 70 Jahren?
>Warum passiert nix außer Tropfen auf dem heißen Stein.
Das wäre DIE Gelegenheit, den größten Standortvorteil der deutschsprachigen Länder voll auszuspielen, nämlcih der Tüftler- und Erfindergeist, die Ingenieure als Erben von Linde, Siemens und anderen.
Doch, wir haben ja zwischendurch PISA gehabt, und wenn Dir von den Früchten Deiner Maloche (die Du jahrelang nächtens im Keller oder Labor verbracht hast) nichts bleiben soll, und Du mit Transferleistungen statt dessen das faule ungebildete Gesocks durchfüttern sollst, das sich in der Nachbarschaft herumtreibt, dann läßt Du es ganz einfach sein.
Daran krankts!
Es gibt keinerlei Anreize!
Die Motivation ist durch 50 Jahre Sozialismus zerstört worden (egal, welches falsche Etikett nun auf der jeweiligen Regierung pappte). Und jetzt sehen wir das Ergebnis.
Beste Grüße vom Baldur
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MattB
12.11.2004, 17:20
@ Elmarion
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Re: Ã-l über den Karakorum Highway nach China? Warum passiert nix? |
-->Hi,
>Warum schreien wir nicht? Sparen wir nicht? handeln wir nicht?...
Ich habe neulich schon mal nen Link hier reingesetz zu nem PDF (engl)
wo das thematisiert wird.
Kurz: Auf der Osterinsel wars dasselbe. Die lebtem vom Holz statt Ã-l.
Als das zur Neige ging, sparten sie nicht, nein, sie versuchten noch
grössere Statuen zu bauen. Verrückt aber es war wohl so.
Anyway: Wir könnens ja beim Ã-l jetzt selbst verfolgen (Erst Reihe ;-)
Gruss
MattB
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Sorrento
12.11.2004, 17:23
@ Elmarion
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Re: Ã-l über den Karakorum Highway nach China? Warum passiert nix? |
-->Hallo Elmarion,
>man hört immer wieder öl reicht noch lange - ca. 40 Jahre soll es noch genug geben - bei mehr oder weniger konstantem Verbrauch.
du begehst wie die meisten den Denkfehler, wenn du glaubst, dass das Ã-l bei 40 Jahren Reichweite konstant weitersprudelt und dann auf einen Schlag versiegt, in Wirklichkeit ist dies eher eine Gausskurvenverteilung, deren Scheitelpunkt (Peak) wir in den nächsten Jahren erreichen werden. Von daher wird es das Ã-l noch sehr viel länger als 40 Jahre geben, nur den Bedarf wird es schon sehr bald nicht mehr decken können.
>Billiges Ã-l wird allerdings wesentlich früher knapp. Ca. 3 Mrd. Asiaten (China + Indien allein über 2 Mrd.) fangen jetzt erst an.
Exakt, aus naheliegenden Gründen wird das billigste Ã-l, das man am leichtesten förder kann, zuerst heraus gepumpt. Später kommt das teuere. Und bevor die letzten Tropen rausgeholt werden, lohnt es sich aus dem einfachen Grund nicht mehr, dass man mehr Energie in die Förderung reinstecken muss als man wieder rausholt.
>Ohne Ã-l läuft nix - da kann es doch gar nicht mehr lange dauern, bis es einen großen Krieg ums Ã-l gibt. Es geht doch um alles.
Na, glaubst du auch immer noch, dass der Irakkrieg wegen MVW geführt worden ist? Um was geht es denn in Nigeria, im Sudan, in Tschetschenien, im Iran... wenn nicht um Ã-l und den Zugriff auf dessen Transportrouten?!
>Außerdem was sind 40 Jahre. Das ist doch nicht lange und ALLES steht auf dem Spiel. Da muss doch bald etwas passieren. 10 Passagiere 5 Fallschirme.
Genau, was ich dabei am beängstigensten finde: vor der Ã-lzeitalter konnte unser Planet lediglich ca. 2 Mrd. Menschen ernähren, dank des billigen Ã-ls ging es dann bis auf aktuell 6,5 Mrd hoch- nur, was machen wir dann ohne Ã-l?!
ich bin hier schon einmal auf diesen Punkt eingegangen:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/266878.htm
>Allein wenn man das Wachstum in china hochrechnet entsteht schon in den nächsten Jahren ein Bedarf, der nicht mehr gedeckt werden kann,
>Wieso höhrt man da so wenig von. Zu den Themen gefärbte Haare auf Schröders Kopf oder Olli Kahns Affähren und Ballschnappversagen höhrt man jedengfalls wesentlich mehr.
>Es gibt vorläufig keine substanziellen Alternativen zum Ã-l.
Genau das muss ich nach mittlerweile monatelangen Recherchen ebenfalls feststellen:o( Es gibt wirklich nichts für"business as usual".
>Warum schreien wir nicht? Sparen wir nicht? handeln wir nicht?
Na ja, ich versuche mit meinem Forum (http://f27.parsimony.net/forum67590/index.htm )das Thema an die Ã-ffentlichkeit zu bringen, aber wenn ich mir mal anschaue, was für Boards alleine bei Parsimony mehr Klicks einfahren ...[img][/img]
>Sind wir so ahnungslos wie die Adolf-Fans vor 70 Jahren?
>Warum passiert nix außer Tropfen auf dem heißen Stein.
tja, es interessiert die Leute wohl erst dann, wenn es kein Benzin mehr an der Tanke geben wird oder die ersten Kältetoten auch in Mitteleuropa zu beklagen sein werden.
gruss,
Sorrento
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Elmarion
12.11.2004, 17:24
@ Baldur der Ketzer
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Re: Alternativen zu Ã-l |
-->Um drastisches sparen bis zur aufgabe des"way of Life" werden wir nicht herumkommen - auch wenn die Pisa Deppen plötzlich erleuchtet werden sollten!
<ul> ~ Eating oil</ul>
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Sorrento
12.11.2004, 17:48
@ Baldur der Ketzer
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Re: Alternativen zu Ã-l |
-->Hallo, Baldur,
>>Es gibt vorläufig keine substanziellen Alternativen zum Ã-l.
>China soll angeblich riesige Kohlevorkommen haben, auch solche, die seit Jahrzehnten unterirdisch brennen und gigantische CO2-Mengen unkontrolliert in die Welt blasen.
>Wenn man sich erinnert, Not macht erfinderisch, schon der Adolf konnte Kohle hydieren, und die Südafrikaner konnten es während der Embargozeit wohl auch mit ihrem Sasol.
bloss dass der Welt dann auch noch die Kohle sehr schnell ausgehen wird. Als energetische Investitionsgrundlage, um mit diesem"Kapitalstock" eine regenerative Energiewirtschaft aufbauen zu können, wäre es aber ideal, denn beim konventionellen Ã-l wird es nicht mehr reichen, hier sind wir schon zu spät dran.
>Fahren kann man auch mit Alkohol, siehe Brasilien.
Seit 4 Jahren gehen bereits die weltweiten Prokopf-Ernten zurück (Die Getreidelager werded dadruch auch immer leerer), die Meere sind total überfischt und fruchtbares Ackerland geht jedes Jahr im Rekordausmass verloren, die Grundwasserspiegel sinken in vielen Teilen der Welt und du willst Ackerland im grossen Massstab für Energiepflanzen opfern?
Nein, das wird leider nicht gehen. Für Spezialanwendungen, ja, aber auf keinen Fall mehr. Sorry, aber für eine derart hohe Energieintensität wie heute wird es wohl nie mehr reichen! Wenn man von eventuellen Durchbrüchen in der Fusionstechnik mal absieht, kann keine, wirklich aber auch keine Energiequelle
dem Ã-l das Wasser in jeder Hinsicht reichen.
>>Warum passiert nix außer Tropfen auf dem heißen Stein.
>Das wäre DIE Gelegenheit, den größten Standortvorteil der deutschsprachigen Länder voll auszuspielen, nämlcih der Tüftler- und Erfindergeist, die Ingenieure als Erben von Linde, Siemens und anderen.
>Doch, wir haben ja zwischendurch PISA gehabt, und wenn Dir von den Früchten Deiner Maloche (die Du jahrelang nächtens im Keller oder Labor verbracht hast) nichts bleiben soll, und Du mit Transferleistungen statt dessen das faule ungebildete Gesocks durchfüttern sollst, das sich in der Nachbarschaft herumtreibt, dann läßt Du es ganz einfach sein.
>Daran krankts!
>Es gibt keinerlei Anreize!
>Die Motivation ist durch 50 Jahre Sozialismus zerstört worden (egal, welches falsche Etikett nun auf der jeweiligen Regierung pappte). Und jetzt sehen wir das Ergebnis.
An der Motivation wird es in einigen Jahren, wenn es eher um die Existenz als um die Frage Sekt oder Champagner gehen wird, nicht mehr so sehr happern, hoffe ich. Und noch haben wir viele begnadete Tüftler in diesem unserem Land, das würde ich nicht unterschätzen.
Es sind eher die Rahmenbedingungen: die Bürok-ratten, die Steuern, die finanziellen Auswüchse und die mangelnden Leistungsanreize.
Aber als kleinen Hoffnungsschimmer darf ich dran erinnern, dass Deutschland in Sachen Reserven fossiler Brennstoffe weltweit zu den Top 10 gehört- Braun- und Steinkohle machens möglich [img][/img]
ein schönes Wochenende noch,
Sorrento
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Burning_Heart
12.11.2004, 18:29
@ Sorrento
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Re: Ã-l über den Karakorum Highway nach China? Warum passiert nix? |
-->Hi
George W Bush:
Saddam, I know you got weapons of mass destruction in your house.
Saddam Hussein:
We don't have any weapons of mass destruction. Come and see for yourself.
Bush:
I don't need to see for myself. I already know you got them weapons of mass destruction, so I'm gonna attack you, and my buddies at the U.N. are gonna say it's okay.
United Nations:
Uh, George, that's most decidedly NOT okay. I think you'd better let us inspect the house first.
Hussein:
Yes, please come in and inspect the house if you like. We have nothing to hide.
Bush:
Who the hell cares what you guys think? Okay, dammit, go inspect the house. See if I care. But you'd better find something juicy. I've got a real hard-on to go attack somebody.
(The U.N. conducts a thorough search of Iraq’s house for several months.)
U.N.:
George, we've searched their house from top to bottom, and we didn't find any weapons of mass destruction or any evidence of weapons of mass destruction whatsoever.
Bush:
I KNOW they've got weapons of mass destruction. I don't gotta prove they've got weapons of mass destruction. THEY gotta prove that they DON'T have weapons of mass destruction. If they can't, then I'll attack them with MY weapons of mass destruction.
U.N.:
But George, we didn't find any weapons of mass destruction.
Bush: (angrily)
I know they got weapons of mass destruction, 'cause my Daddy and his oil friends SOLD 'em the weapons of mass destruction! I wanna invade! I wanna kill! I wanna shoot them and overthrow their government! I gotta make the world safe from terra and from warmongers who threaten their globular neighbors!
Hussein: (pondering the irony of Bush's last statement)
No, actually, you just want to steal our oil.
Donald Rumsfeld: (aside, to Bush)
Tell him this war has nothing to do with oil, literally nothing to do with oil.
Bush:
This war has nothing to do with oil, literally nothing to do with oil.
Donald Rumsfeld: (aside, to Bush)
It's about fighting terrorism, and nuclear weapons of mass destruction.
Bush:
It's about fightin' terra, an' nucyular weapons, uh, weapons of mass distraction.
(Suddenly, North Korea -- represented by a short Oriental man in a red jumpsuit -- enters stage left, behind Bush, jumping wildly and holding two small nuclear missiles, one in each hand.)
North Korea: (dancing around Bush like a psychotic on crack, waving his missiles around)
I HAVE NUKES! LOTS OF NUKES! NUKES AND BIG GUNS! BIG GUNS THAT GO BOOM! LOOK -- I'M AIMING THEM AT MY NEIGHBORS! LOOK -- I PULLED OUT OF THE INTERNATIONAL NUCLEAR NON-PROLIFERATION TREATY! LOOK -- I’M PLANNING A NUCLEAR TEST! LOOK AT ME!
Bush:
North Korea, you've got no oil. Shut up.
http://www.geocities.com/anarchiebunker/abmain.htm
Kennst du den Film"The End of Surburbia"?
Handelt von Peak Oil und ist sehr interressant.
Gruß
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FOX-NEWS
12.11.2004, 19:07
@ FOX-NEWS
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Hallo Leute, Peak-Oil ist sicher unbestritten, aber... |
-->.. ein chinesischer Stützpunkt nahe am Golf, ein Pakistan, dass den US-Schutzschirm verlässt und eine enge Allianz mit China eingeht, dass ist doch die eigentlich brisante Message. Wer die Gemengelage PAK - Indien - China kennt, der weiss, welche Animositäten und Machtkämpfe im Spiel sind. Und wenn der Dampfkessel Indien hoch geht (mehr als 1 Mia Menschen), dann wird der Weg nach Westen Richtung Iran/Golf und dem Ã-l versperrt!
Gruss
sam
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crosswind
12.11.2004, 19:32
@ MattB
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Ah, der Link war von Dir, danke fürs posten, |
-->die darin angesprochenen Aussichten, insbesondere die ultimativen Konsequenzen werden allerdings noch einen weiten Weg bis zu unseren Hirnwindungen zurücklegen müssen. Wenn es soweit ist, werden wir GW's Politik besser verstehen.
cw
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Burning_Heart
12.11.2004, 19:45
@ FOX-NEWS
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Das Ã-l unterm Kaspischen Meer ist heiß begehrt. |
-->Hi
Amis sitzen schon im Irak und wollen eine Pipeline dahin bauen.
Die Russen haben auch alles versucht, sogar eine Invasion.
Jetzt kommen die Chinesen und schaffen es mit Diplomatie.
Der Kampf hat gerade erst begonnen.
Gruß
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Sorrento
12.11.2004, 20:06
@ Burning_Heart
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Die 4 apokalyptischen Reiter |
-->Hallo,
da muss ich jetzt wohl mit einem"schönen" Text kontern, oder?
The White House Rodeo
By Mike Davis
Earlier this year, four gaunt horsemen in black shrouds cantered down Pennsylvania Avenue. Since no one complained or even noticed, they grazed their hungry steeds on the White House lawn. They've been there ever since and threaten never to leave.
This interview with them is a Tomdispatch exclusive:
"First Horseman, please state your name for our readers."
"My name is Oil and my price is $50 per barrel and higher yet to come."
"Fine, and you're from...?"
"Huppert's Peak."
"Is that in Colorado?"
No response.
"Are you in Washington for business or pleasure?"
"Both, actually. While wrecking the American economy, I'm also hoping to bring immense happiness to a handful of giant energy corporations."
"Well, that's a popular cause in this town, so please enjoy your stay. Now, Second Horseman, can I have your name for the record."
"My name is Proliferation, son of Wot and destroyer of worlds."
"Wot?"
"The War on Terrorism. Only the strong and nuclear-armed shall survive, so sayeth Bush."
"I see, you're a traveling salesman. Visited any exotic locales lately?"
"Mainly Tehran and Pyongyang with some overnights in Karachi, Delhi, and Brasilia. But I have a heavy travel schedule over the next year."
"Enjoy your frequent-flyer points. And now, number three, if I could interrupt for a minute?"
"No problem. My name is Global Chaos. I was just sorting through some vacation photos. Take a look."
"Thanks. Hmm, very National Geographic."
"Yes, I love the great outdoors. This is a melting glacier in Alaska. Here's a flood in Bangladesh. Oh, one of my favorites, the epic drought in the American Southwest."
"Eh, what are those white objects?"
"You mean the bones?"
"Bones? Maybe I'd better move on and meet Horseman Four."
"I am the pale rider and my name is Plague."
"I bet your first name is Bubonic?"
"No, that's my cousin. I'm the avian influenza pandemic."
"I'm sorry, but have I heard of you?"
"The World Health Organization says I am an unprecedented threat to humanity. The world is utterly unprepared to deal with my arrival."
"Well, that's one helluva blurb."
"Yes, and my grandfather killed 100 million people in 1918-19."
"No kidding? Well, thanks for sharing. Now, I wonder if I can ask a few questions of the entire group. First, does your posse, band, whatever, have an agent or publicist?"
'Yes, Saint John."
"OK, and has he arranged your DC publicity? Have you had much election-year media exposure? You know, O'Reilly, the Washington Post, Meet the Press, the Lehrer News Hour....?"
"Oh, no," laughed Chaos,"no one has interviewed us."
"Come on, four big guys in black on horses, here in front of the White House during an election season."
"No, honest," Proliferation chipped in,"they don't want to acknowledge our presence."
"Well, how about the other side, the opposition party? Surely, they've looked to you for a juicy angle. I mean the horse doo-doos all over the White House lawn, not to mention..... Hey are you guys even citizens? Do you have passports?"
"I can assure you," Proliferation insisted,"none of that matters. No one wants to admit we're here."
"But why?"
Plague spoke."Apocalypse denial. Your whole society is suffering from acute apocalypse denial."
"That's preposterous, we're afraid of all kinds of things these days. We tremble at the very thought of anthrax in the mail, plutonium on the subways, or botulism in our Big Macs. We have regular orange alerts...."
Plague interrupted."No, that's the whole point. You're so terrified of the shadows your rulers project on the wall that you can't see us standing here, right outside your door."
"Hmm, so I guess you guys are the real deal?"
"Believe it."
"So what's your business plan?"
Chaos cleared his throat."For generations, the wealthier 40 percent of your population has lived inside an extraordinary bubble of privilege."
"In addition to enormous security of wealth and status," Proliferation took over,"your affluent classes have been sheltered from the bitter winds of history."
"We're the bitter winds," added Plague.
"And we'll burst your bubble," Oil promised.
A pale horse neighed.
"Unfortunately my recorder has run out of tape. I'm afraid we'll have to end the interview with that."
'No problem," Oil smiled."Y'all come back and visit. We're not going anywhere."
>Kennst du den Film"The End of Surburbia"?
Ja, der bringt das Thema an Neulinge ganz gut rüber, also wer den noch nicht kennt: strong buy!
Auf Emule: The End of Suburbia.avi
Einen schönen Abend noch,
Sorrento
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EM-financial
13.11.2004, 14:40
@ FOX-NEWS
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wo wir schon beim Ã-l sind: Kaukasus |
-->Folgender Artikel konnte nicht zuletzt aufgrund der äußerst guten Quellenangaben dieses Boards entstehen. VIELEN DANK AN ALLE!
Heute möchte ich auf die unverhältnismäßig hohe Zahl an geopolitischen Konflikten hinweisen, deren Zeuge wir weltweit sind. Am schrecklichsten in Erinnerung geblieben ist uns wohl, dass Geiseldramen in Ossetien, welches hunderte unschuldige Zivilisten und Kinder das Leben kostete. Bei einer näheren Betrachtung wird dem aufmerksamen Beobachter jedoch schnell klar, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall handelt, der dem internationalen Terrorismus oder gar Al Qaida zugeschrieben werden kann. Vielmehr sind die Ereignisse das Resultat einer jahrzehntelang betrieben Außenpolitik der Weltmächte.
Kaum von den westlichen Medien beachtet fristen der Kaukasus, sowie weite Teile Zentralasiens ein Schattendasein in der öffentlichen Diskussion. Das Medienspektakel spielt sich weitgehend in Israel und dem Irak ab und dieses wird wenn überhaupt nur sehr kurz von weltweiten Anschlagsserien unterbrochen. Über die strategische Bedeutung dieser Regionen und die Hintergründe wird in den Medien nur selten berichtet und so bleiben viele Ereignisse, die in der Analyse der zukünftigen Lage durchaus eine gewichtige Rolle spielen könnten völlig unbeachtet.
Deshalb wollen wir uns etwas eingehender mit der Krisenregion Kaukasus befassen, denn dieser kann zweifelsohne als die innereurasische Grenze angesehen werden. Also die „Grenze“ zwischen Europa und Asien und damit auch für unsere Asien-Strategie von Bedeutung. Wenngleich eine solche Grenze auf dem Kontinent Eurasien natürlich nur schwerlich zu definieren ist und aus politischen und gesellschaftlichen Überlegungen heraus immer wieder verschoben wurde, kann man der Region eine Schlüsselrolle nicht absprechen. Auch der griechische Geschichtsschreiber Herodot sah im Kaukasus die Grenzlinie zwischen Europa und Asien. So erstreckte sich das persische Reich nach seinen Schriften bis zum Volk der Kolcher (bekannt aus der griechischen Sage um die Suche nach dem goldenen Vlies durch Jason und seine Argonauten). Die Völker nördlich des kaukasischen Gebirges blieben dagegen im Verborgenen.
Der Kaukasus war deshalb schon seit Jahrhunderten der Mittelpunkt von Streitigkeiten verschiedener nationaler Interessen. Über Jahrhunderte kämpften dort Perser, Türken, Russen, Afghanen und später die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien um Einfluss in dieser Region. Seit etwa 1850 kam dieser Region, neben der strategischen und agrarwirtschaftlichen Bedeutung (Baumwolle), eine weitere hinzu, das Erdöl. Zunächst als Brennstoff für Lampen und später als Treibstoff für die Kriegsmaschinerie. Um 1900 stammte rund die Hälfte der weltweiten Ã-lförderung aus Aserbaidschan, der Region um Baku am kaspischen Meer.
Der Zar erkannte schnell die Wichtigkeit des Ã-ls für die russische Finanzsituation, denn das Ã-l wurde ab 1860 für den Betrieb der Petroleumlampen immer wichtiger. Die Verbreitung der Petroleumlampe war damals ebenso wichtig, wie später beispielsweise die Verbreitung der Elektrizität. Der Export des Petroleums und die Anbindung an den russischen Heimatmarkt wurden deshalb als vorrangigstes Ziel angesehen. Bereits 1873 gab es in Baku 23 Raffinerien und die Anbindung an die wesentlichen Märkte wurde durch die transkaukasische Eisenbahnlinie ermöglicht, die Baku mit der Stadt Batumi am schwarzen Meer verband. 1906 wurde darüber hinaus eine gleichlaufende Pipeline erbaut. Westliches Kapital kontrollierte den Aufbau dieser ölreichen Region und brachte Fortschritt und im späteren Verlauf den Krieg in den Kaukasus. Vor allem die französische Rothschild Bank, die sich mit der Emission von französischen Staatsanleihen zur Begleichung der Reparationszahlungen aus dem deutsch-französischen Krieg eine goldene Nase verdiente, trat als Investor der besagten Eisenbahnlinie sowie als Ã-lförderer in Baku auf. Die größten Ã-lförderer waren jedoch zunächst die schwedischen Nobel Brüder. Auch deutsche Unternehmen wie Siemens, die sich seit 1850 hauptsächlich in der Erschließung von Metallvorkommen und im Bau von Telegrafennetzen im Kaukasus betätigten besaßen einen großen Einfluss. „Die Erdölförderung stieg von 557 000 Pfund im Jahre 1865 rapide an. 1870 = 1,7 Mio, Pfd., 1875 = 5,2 Mio. Pdf., 1880 = 21,5 Mio. Pfd., 1885 = 116 Mio. Pfd., 1890 = 242,9 Mio. Pfd., 1895 = 348 Mio. Pfd und 1902 637,7 Mio. Pfd.“ (Lenin, Die Entwicklung des Kapitalismus in Russland)
Baku war zur letzten Jahrhundertwende eine blühende Stadt, die westliche und multinationale Einflüsse mit persischer Tradition verband und zu den beliebtesten Metropolen Osteuropas gehörte. Viel ist nicht geblieben vom damaligen Reichtum. Gerade einmal ein Durchschnittslohn von 50 Euro im Monat und damit nicht mehr, als das arme Indien.
1902 gründeten die Rothschilds zusammen mit dem britischen Ã-lkonzern Royal Dutch Shell ein Joint Venture namens Asiatic Petroleum. Auf wirtschaftlicher Basis konnten die Engländer damit bereits frühzeitig einen wichtigen strategischen Schritt machen, der ihnen später im ersten Weltkrieg helfen sollte. Um die englische Kriegsmarine mit Treibstoff zu versorgen übernahm Royal Dutch Shell 1912 die Anteile an den kaukasischen Ã-lunternehmen Banito und MAZUT, von Rothschild und diese erhielt im Gegenzug eine nicht unwesentlichen Anteil am niederländisch-englischen Ã-lkonzern, der bis heute besteht. Eigentlich kein schlechtes Geschäft, wenn man bedenkt, dass die Ã-lfelder im Zuge der Oktoberrevolution von 1917 verstaatlicht wurden. Das deutsche Kaiserreich versuchte zwar ebenfalls einen größeren Einfluss auf dieses Ã-lgebiet auszuüben und sich gegen englische, französischen und US-amerikanische Interessen durchzusetzen, doch dies misslang bis zum Anfang des ersten Weltkriegs. Wie wichtig die Region sowie sein direkter Nachbar, dass osmanische Reich war, erkannten Deutsche und Engländer bereits frühzeitig. Während den Engländern die Sicherung der kaukasischen Ã-lreichtümer zumindest für den Zeitraum des ersten Weltkriegs gelang, hat sich Deutschland mit dem Osmanischen Reich einen Bündnispartner gesichert. Das wohl aufwendigste Projekt von damals, stellte die Bagdad Bahn dar, die von Berlin bis nach Bagdad führen sollte. Das Projekt wurde 1898 beschlossen und 1906 zum Bau frei gegeben. Die Deutsche Bank finanzierte das Projekt trotz größter Bedenken. Dennoch war die Beliebtheit bei Beginn des Projekts sogar so groß, dass man Anleihen der Bagdad- Bahn ans Publikum ausgab und diese sich eines reißenden Absatzes erfreuten, wie man sie in jüngster Vergangenheit nur bei der Telekom-Emission vernehmen konnte.
Der Kampf ums Ã-l wurde im ersten Weltkrieg einer der bestimmenden Faktoren für Sieg oder Niederlage. Die Engländer besaßen mit dem Suezkanal eine Abkürzung und damit einen wesentlichen Vorteil, doch insbesondere die deutschen U-Boote machten den Engländern schwer zu schaffen. Fast wäre es 1917 zu einer Wende im ersten Weltkrieg gekommen. Die Briten verloren in der ersten Hälfte von 1917 doppelt so viele Schiffe durch deutsche U-Boote wie im selben Zeitraum von 1916. Auch die US-amerikanische Standard Oil verlor mehrere Tanker. Schließlich wurde die Ã-lknappheit so groß, dass sich die USA, die sich vorher von den Kampfhandlungen in Europa heraushielten gezwungen sahen in den ersten Weltkrieg einzugreifen und dem Krieg ein entscheidendes Gewicht zu Gunsten der Alliierten Streitkräfte zu geben. Beinahe wäre es Deutschland doch noch gelungen mit seiner Einflussnahme auf Georgien den Kaukasus unter seine Kontrolle zu bringen. Doch die Anstrengungen halfen nicht und England fügte Deutschland mit Hilfe der Araber immer wieder schwere Schäden zu. Die Ironie dabei ist jedoch, dass eben diese arabischen Helfer ihre versprochene Unabhängigkeit nicht erreichen konnten und letztendlich nur Erfüllungsgehilfen des imperialen Machtstrebens von Großbritannien und den USA waren. Unter diesen Aspekt fällt auch die bekannte „Balfour-Deklaration“, die schließlich 1948 den jüdischen Staat in Palästina ermöglichte und im November 1917 nicht aus humanitären, sondern allein aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus ins Leben gerufen wurde, wozu sich sogar Winston Churchill öffentlich bekannte. Durch die Deklaration sicherte sich England die volle Unterstützung durch Edmond James Rothschild, einem Vorkämpfer des Zionismus. Die Briten teilten das Osmanische Reich also noch während des Krieges mit Frankreich unter sich auf. Bestätigt wurde dies durch die Veröffentlichung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens, welches nach dem ersten Weltkrieg auftauchte. Ein Umstand, den Philip Knightley in seinem Buch „The First Casualty“ mit folgenden Worten beschreibt: „…war die Veröffentlichung des Abkommens den Briten sehr peinlich, da sie den Arabern als Belohnung für deren Aufstand bereits die Unabhängigkeit versprochen hatten. T. E. Lawrence (Lawrence von Arabien) musste versuchen, den Arabern zu erklären, warum die Briten sie betrogen hatten.“
Ein Umstand der auch heute noch schwer wiegt und letztendlich jegliche Friedensbemühungen im nahen Osten sehr fragwürdig erscheinen lässt.
Der Mangel an Ã-l und Benzin wurde damit zum Wegbereiter für den Sieg der Alliierten über Deutschland. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Deutschland damit von den wichtigen Rohstoffquellen im Kaukasus abgeschnitten und konnte sich im Nachkriegsaufschwung nur bedingt erholen, beziehungsweise war auf den Geldzufluss von ausländischem Kapital angewiesen, der letztendlich zu einem erheblichen Finanzierungsproblem führte. Vor dem ersten Weltkrieg war Deutschland mit einem Volksvermögen von 350 Milliarden Reichsmark noch die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, hinter den USA mit einem Volksvermögen von 500 Milliarden Reichsmark. Den Vergleich stelle ich deshalb an, da ich aufzeigen möchte, welche strategische Wichtigkeit die Kontrolle von Rohstoffen besitzt, auch wenn uns Politiker in einer zunehmend durch Finanzmärkte und Bankenwirtschaft geprägten Dienstleistungsgesellschaft gerne das Gegenteil einreden möchten.
So erkannte auch Stalin die bedeutende Rolle des Kaukasus. „Die große Bedeutung des Kaukasus für die Revolution ist nicht nur dadurch bedingt, dass er eine Quelle von Roh- und Brennstoffen sowie Lebensmitteln ist, sondern auch durch seine Lage zwischen Europa und Asien, insbesondere zwischen Rußland und der Türkei, sowie durch das Vorhandensein von ökonomisch und strategisch höchst wichtigen Straßen. (Batum-Baku, Batum-Täbris, Batum-Täbris-Erserum.)“
Der Kampf ums Ã-l war also mit Ende des ersten Weltkriegs keineswegs aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben. So war für die Sowjetunion bereits klar, dass der Kaukasus bald wieder Schauplatz eines Krieges um Ressourcen werden würde, von denen die Bevölkerung der dortigen Gebiete mit Ausnahme einer kurzen Zeit um die Jahrhundertwende nicht viel hatte. Die wirtschaftliche Unzufriedenheit der dort lebenden Bevölkerung, als Resultat der Fremdbestimmung und die daraus entstehenden ethnischen Konflikte, sind auch heute noch der Nährboden für Unruhen und Probleme.
„Die Ereignisse im Osten lehren uns, dass auch die Völker des Orients zu erkennen beginnen, dass die Entente (französisch-britische Allianz) nicht zu ihnen gekommen ist, um Freiheit, Wohlstand und moralische Kultur zu bringen, sondern aus Gründen des macht- und geschäftspolitischen Egoismus.“ (Dr. Karl Gewering, Der Kaufmann von heute, Leipzig 1923)
„Die Lage der Engländer in Persien, ihre Lage als Eroberer Persiens, wird immer durchsichtiger. Bekanntlich ist die persische Regierung, die phantastisch oft ihre Zusammensetzung ändert, ein Deckmantel für die englischen Militärattaches. Bekanntlich haben die so genannten persischen Truppen aufgehört zu existieren, da englische Sepoys auf der Bildfläche erschienen sind, um sie abzulösen. Bekanntlich haben in Teheran und Täbris in diesem Zusammenhang eine ganze Reihe von Massenaktionen gegen England stattgefunden. Es lässt sich wohl kaum bezweifeln, dass dieser Umstand die Aussichten der Entente in Persien nicht verbessern kann.“ (Stalin, Die Lage im Kaukasus, Prawda, 30. November 1920)
Während des zweiten Weltkrieges erkannte Deutschland die Wichtigkeit der Städte Baku und Grosny und versuchte diese in einer „Blitzkrieg“ Aktion einzunehmen. Bis auf 80 Kilometer kam das 40. Panzerkorps der deutschen Wehrmacht damals an Baku heran. Die Sowjets hatten es versäumt genügend Truppen im Süden des Landes einzusetzen. Obwohl die Region für 70 Prozent der Ã-lversorgung für die russische Armee zuständig war und innenpolitisch als äußerst instabil bezeichnet werden konnte. Kosaken und kaukasische Freiheitskämpfer haben sich in der Hoffnung auf die Erlangung ihrer lang ersehnten Unabhängigkeit sogar mit den deutschen Truppen verbündet. Doch bis auf die Zerstörung der Ã-lfelder von Grosny durch die SS-Division Wiking und eine Bombardierung, gelang es der Wehrmacht nicht das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen. Man fürchtete, dass die rote Armee den strategisch wichtigen Ort bald zurückerobern würde. Um den deutschen Truppen den Rückzug aus dem Kaukasus zu ermöglichen ließ man sich auf deutscher Seite auf eine verheerende Schlacht in Stalingrad ein, der die russischen Truppen beim Vormarsch nach Süden stoppen sollte.
Nach dem zweiten Weltkrieg rächte sich Stalin für diese Kooperation der Tschetschenen mit den Nazis. Dieser Racheaktion fielen rund 25 Prozent der dort lebenden Bevölkerung zum Opfer. Man spricht von rund 100 000 Toten und mehr als einer halben Million vertriebenen. Die nach 1950 wieder in ihre Heimat zurückkehren durften.
Während das neue demokratische Russland Armenier, Georgier und Aserbaidschaner in die Unabhängigkeit entließ, behielt man die Kontrolle über Tschetschenien bei. 1994 schlug Präsident Jelzin den ersten tschetschenischen Aufstand mit Waffengewalt nieder und seit 1999 kämpfen Putins Truppen. Dem ersten Tschetschenienkrieg fielen schätzungsweise 90 000 Menschen zum Opfer und dem zweiten Tschetschenien Krieg etwa 50 000. Dies entspricht etwa 15 Prozent der dortigen Bevölkerung.
Dieser „Vernichtungskrieg“ macht deutlich weshalb es immer wieder zu „terroristischen“ Anschlägen in Russland kommen muss. Vor allem die Selbstmordattentate der so genannten „schwarzen Witwen“ treten immer wieder regelmäßig auf. Unter schwarzen Witwen versteht man Mütter, die ihre Familienangehörigen in den Tschetschenienkriegen verloren haben.
Angesichts dieser dramatischen Lage fragt man sich, weshalb Putin von internationalen Politikern nicht stärker kritisiert wird. Ohne auch nur die geringsten Zweifel zu äußern verurteilt man die Anschläge auf Russland als terroristischen Akt und steht dem russischen Präsidenten beim „Kampf gegen den Terror“ mit Rat und Tat zur Seite. Chirac, Schröder und Bush haben Putin jede Unterstützung zugesichert und verkennen dabei die Brisanz dieses Themas und den immer stärker werdenden Widerstandswillen der Tschetschenen.
Der gesamte Nordkaukasus ist mittlerweile zum Krisengebiet geworden. Menschenraub, Sklaverei, Blutrache und ethnische Säuberungsaktionen stehen dabei an der Tagesordnung und man kommt nicht umhin, die Lage in Russland mit der ausweglos erscheinenden „Befreiung“ des Iraks durch die USA zu vergleichen. Bei den Anschlägen auf die Schule in Beslan waren so auch eine Reihe von Inguschen beteiligt:
„Erst der Tschetschenienkrieg (1994-96), in dessen Folge Moskau die Kontrolle über den Nordkaukasus verlor und etliche Hilfsorganisationen nach Inguschetien kamen, hat Menschenraub wieder in Mode und zu ganz neuen Ausmaßen gebracht. Heute wird in Inguschetien und im benachbarten Tschetschenien im großen Stil entführt. Dabei geht es kaum um Geld, selten sind Banditen die Täter. Von 431 Entführungen, die im vergangenen Jahr in Inguschetien und Tschetschenien offiziell registriert wurden, erfolgten nach Ansicht der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“ die meisten im Rahmen der russischen Zachistki. Zachistki sind Säuberungsaktionen, bei denen die russischen Soldaten Haus für Haus durchkämmen und jeden mitnehmen, der ihnen verdächtig vorkommt. 127 der Entführten tauchten lebend wieder auf, 47 waren ermordet worden, von 247 fehlt jede Spur. Laut Memorial ist die Zahl der tatsächlichen Entführungen dreimal so hoch, die der Ermordungen mindestens viermal. Über die Gründe der Entführungen zuckt man auch in Inguschetien die Schultern. Der Befehlshaber der russischen Truppen im Nordkaukasus, Valery Baranow, verneint die Beteiligung seiner Soldaten. Die Geißelnahmen gingen einzig auf das Konto einheimischer Krimineller, behauptet er. “ … „Noch ist Inguschetien zu 85 Prozent von Rußland abhängig. Der europäische und amerikanische Drang zu den Ã-lquellen des Kaukasus aber hat sich herumgesprochen.“… „Unter Hinweis auf die 150 Millionen Tonnen Rohöl, die Inguschetien im Jahr fördert, gibt sich Premierminister Timur Mugoschkow selbstbewußt. „Bis 2015 werden wir mit Hilfe westlicher Investitionen die Zuschüsse aus Moskau auf Null gebracht haben.“ Auf die Frage, ob das bedeute, Inguschetien wolle sich auf eigene Füße stellen, findet er eine kryptische Antwort: Sein Land werde in Zukunft nicht nach mehr Unabhängigkeit streben als zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Man habe allerdings keinerlei Ambitionen, den tschetschenischen Weg zu gehen.“ (Andrea Strunk, Nicht ohne meinen Leibwächter, www.eurasischesmagazin.de)
Die Ironie des Schicksals ist nur die, dass die Urheber der Bombenanschläge bislang nicht gefunden werden konnten. Putin verurteilt pauschal ein ganzes Volk und spricht in seinen Fernsehansprachen, von einer härteren Gangart im Falle Tschetschenien. Das er damit die Fronten nur noch weiter verhärten wird und sich immer weiter von einer möglichen politischen Lösung entfernt, scheint ihm als ehemaliger Chef des KGB ziemlich egal zu sein. So tauchen auch immer wieder Hinweise auf eine Beteiligung des russischen Geheimdienstes FSB, der Nachfolgeorganisation des KGB, an den Anschlägen in Russland auf. So zitierte die britische Tageszeitung Independent am 7. Februar 2000 einen russischen General, der den FSB für die Anschläge verantwortlich machte.
Die Vereinigten Staaten von Amerika wissen natürlich um die latente Instabilität dieser Region und fürchten um ihre Anteile an den lukrativen Ã-lprojekten des kaspischen Meeres. Denn nachdem der Kaukasus in den Sowjetzeiten ein Schattendasein fristete und sich die Erdölaktivitäten in den Ural verlagerten, ist mit Ende des kalten Krieges ein erneuter Kampf um die lukrativen Ã-l- und Gasvorkommen entstanden. Diesmal richtet sich das Interesse allerdings auf das kaspische Meer. Den Staaten im Süd- und Nordkaukasus kommt vielmehr die Bedeutung eines Pipelinestandortes zu. Denn die möglichen Routen führen durch Russland (Dagestan, Tschetschenien) sowie die freien Republiken Georgien, Turkmenistan und schließlich die Türkei.
Insgesamt vermutet man im kaspischen Meer und in Kasachstan etwa 150-200 Milliarden Barrel Rohöl und damit fast soviel wie in Saudi-Arabien mit rund 250 Milliarden Barrel. Doch wie glaubwürdig diese Schätzungen sind muss sich noch zeigen. Bislang ist um die potentiellen Reserven ein schwerer Kampf entbrannt, der sich schlussendlich als völlig verfehlt erweisen könnte.
Zwischen 1996 und 1999 haben die weltweiten Ã-lkonzerne insgesamt 410 Milliarden US-Dollar in 145 Ländern investiert und waren lediglich in der Lage ihre tägliche Förderung bei rund 30 Millionen Barrel pro Tag zu stabilisieren. Zwischen 1999 und 2002 haben die fünf größten Ã-lkonzerne: Exxon-Mobil, Shell, ChevronTexaco, BP und ElfTotal insgesamt 150 Milliarden US-Dollar in die Exploration neuer Ã-lgebiete investiert und waren gerade einmal in der Lage ihre Ã-lförderung von 16 auf 16,6 Millionen Barrel pro Tag zu steigern. Vor allem das kaspische Meer blieb bislang hinter seinen Erwartungen zurück. Die Ã-lbestände dieser Region, welche bislang als gesichert gelten können umfassen erst 39 Milliarden Barrel und besitzt im Vergleich zu anderen Ã-lsorten eine eher mindere Qualität.
Die wohl größten Chancen für eine zukünftige positive Entwicklung in dieser Region liegen damit nicht auf europäischer Seite, sondern weiter östlich auf asiatischem Gebiet. So verfügt vor allem Kasachstan über die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Erschließung seiner potentiell riesigen Erdgas- und Erdölvorkommen. Das Land ist kaum bevölkert, besitzt keine ethnischen Konflikte und muss für den Export ihrer Ressourcen lediglich mit einem Partner verhandeln, dem ölhungrigen China.
China und Kasachstan befinden sich auch in Verhandlungen über den Bau einer Gaspipeline mit einer Kapazität von 12 Mrd. cm³. Diese soll mit der berühmten West-Ost Pipeline Chinas in der Provinz Xinjiang verbunden werden. Das Gas soll insgesamt 4000 km bis nach Shanghai gefördert werden.
Die neue Gaspipeline könnte darüber hinaus mit Uzbekistan, Turkmenistan, Russland und dem Iran verbunden werden und damit eine der wichtigsten Energielieferungen Asiens darstellen. Ebenso haben sich die Regierungen von China und Kasachstan über den Phase 2 Ausbau einer 3 Mrd. USD teuren und 3 000 km langen Ã-lpipeline mit einer Gesamtkapazität von 20 Millionen Tonnen Erdöl verständigt.
China finanziert ferner den Bau einer 1.000 km Pipeline von Kasachstan nach China. Bau Mitte 2004 - 2006, Kapazität 20 Mill. t pro Jahr, später 50 Mill. t. Sie soll Ã-l von CNPC und von den Kumkol Feldern (Förderer dort Lukoil und PetroKazakhstan) nach China befördern. Ab 2006 will CNPC in der Aktyubinsk- Region 8 Mill. t (2003 5 Mill. t) fördern und die Kumkol Felder von Lukoil und PetroKazakhstan sollen 10-12 Mill. t liefern.
Wir führen Petrokazakhstan (WKN 120466 GDR und 460189) bereits seit unserer Dezemberausgabe des Tiger&Dragon in unserer Dispositionsliste und wurden seitdem mit einem Kursanstieg in Höhe von rund 50 Prozent belohnt. Mit einem KGV von etwa 6 scheint der Wert trotz des Kursanstiegs der letzten Monate immer noch nicht zu teuer zu sein und lohnt sich als spekulative Beimischung im Ã-lbereich.
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Worldwatcher
13.11.2004, 15:36
@ Baldur der Ketzer
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Re: Alternativen zu Ã-l |
-->Hallo Baldur,
das Fischer-Tropsch-Verfahren wird in Verbindung mit Müllvergasung und Vergasung von nachwachsenden Energieträger zur Synfuelerzeugung an der
Uni- Freiberg weiterentwickelt. Dort fliessen erheblich Mittel seitens des Bundes und der Industrie in diese Projekte. Das Verfahren ist zur Zeit nicht konkurenzfähig zu den fosilen Energieträgern, aber daran arbeiten die Globalisten und die Grünen damit sich das schnell ändert.
Gruss worldwatcher
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