JoBar
12.11.2004, 20:03 |
Mal was für die vernachlässigte Minderheit im Forum: Karls Kurzbesuch bei H&M Thread gesperrt |
-->Samstag, 13. November 2004
Karls Kurzbesuch
Im größten H&M der Stadt war die Lagerfeld-Kollektion nach eineinhalb Stunden fast verkauft
Petra Ahne
Die Frage ist unangenehm, aber sie muss sein jetzt; an diesem Freitagmorgen in der ersten Etage von H&M am Kurfürstendamm entkommt man ihr nicht, sie will einfach raus: Sind Frauen doch ein bisschen verrückt? [ ![]([/img] ]</b><br />
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<b>Ach was. Sie wissen einfach, wann es sich zu kämpfen lohnt</b>. Zum Beispiel, wenn es Mode von Karl Lagerfeld bei H&M gibt. Dann stehen Frauen schon eine halbe Stunde vor Geschäftsöffnung vor dem Laden. Rennen die Rolltreppe hinauf, sobald die Glastür aufgeht. Stürmen die von überlebensgroßen, auf Stoffbahnen gedruckten Lagerfelds begrenzte Verkaufsfläche und greifen zu. Natürlich, es gab unschöne Szenen. Gerempel, Gezerre, Kreischen ("Ich krieg hier die Krise!"), erniedrigende Bettelei bei den Verkäufern:"Bitte bitte, holen Sie die weiße Bluse für mich aus dem Lager, Größe 38!" <b>Aber im Großen und Ganzen hat sich mal wieder gezeigt: Die Frau, die kämpft, wächst über sich hinaus.</b> Sie spürt die Kaufhaushitze nicht mehr, die ihr unter dem Wintermantel den Schweiß über den Körper treibt, und nicht den fremden Absatz, der sich in ihren großen Zeh bohrt. Sie zieht die Sache durch, bis sie sich in zarten Chiffon gehüllt vor dem Spiegel dreht: Ein Abendkleid von Lagerfeld, für 79,90 Euro. Geschafft.<br />
<br />
Die Kollektion, die Karl Lagerfeld für die schwedische Billigkette entworfen hat und die seit gestern weltweit in 500 Filialen zu haben ist, als Erfolg zu bezeichnen, wäre untertrieben. <b>Von den über 3 000 Teilen, die der H&M-Laden am Kurfürstendamm, der größte der Stadt, auf Vorrat hatte, sind nach eineinhalb Stunden 80 Prozent verkauft</b>. <br />
...<br />
Auf den Bügeln baumeln bald nur noch ein paar Taftkleider und Seiden-Dessous, Größe 42 und 44. Alles andere ist im Umlauf und taktisches Geschick beweist, wer sich vor den Umkleidekabinen platziert, aus denen die Frauen auch das wieder heraustragen, was sie nicht wollen. Das kann man ihnen dann abnehmen. Die elegante Frau mit der Dior-Umhängetasche hat auf diese Weise einen Wollmantel, diverse Blusen und einen Rollkragenpullover erobert. Sie ist Anwältin, sie hat sich extra frei genommen heute und ihre drei Freundinnen auch. <b>"Als wir vor dem Laden gewartet haben, hat mein Freund gesagt, er kommt sich vor wie ein Sozialhilfeempfänger. Aber ich habe gesagt: Das ist das Top-Modeereignis des Jahres."</b><br />
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<b>Damit das klar ist: Auch in der Lagerfeld-Abteilung für Männer im Erdgeschoss war es sehr, sehr voll.</b> Auch Männer trugen so viele Hosen und Hemden zur Kasse, dass die mal 200, mal 500 Euro anzeigte. Vorher hielten sie die Stücke stirnrunzelnd vor sich, am ausgestreckten Arm, und guckten drauf, als ob sich so die Frage beantworten ließe, ob das nun passt oder nicht. Nur wenige probierten. Student Franko Woischwill stand mit einem weißen Hemd in der Schlange, von dem er eigentlich schon wusste, dass es zu groß war. <b>"Dann verkaufe ich es eben auf E-bay", sagte er. Tja. Kämpfernaturen klingen anders.</b><br />
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aus <a href=) http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/394867.html
[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
J
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Dieter
12.11.2004, 20:15
@ JoBar
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gut, daß die Menschen so unterschiedlich sind |
-->ich werde nie verstehen, wie man für mode/modisches (extra viel) Geld ausgeben kann.
Schließlich hält auch Kleidung, die nicht von Lagerfeld und Co. stammt warm und schützt die Haut. Und wer meint, er wäre etwas besseres mit"Markenklamotten" kann mir nur leid tun.
Was ich aber verstehen würde, wäre Lagerfeld-Klotten für wenig Geld kaufen, wenn man davon ausgehen kann, daß es genügend Bescheuerte gibt, die mehr dafür hinlegen, also kaufen-verkaufen. Es ist dann wie bei Aktien.
Gruß Dieter
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JoBar
12.11.2004, 20:22
@ Dieter
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Re: Also and DIESE Minderheit dachte ich eigentlich nicht! ;) |
-->>ich werde nie verstehen, wie man für mode/modisches (extra viel) Geld ausgeben kann.
[img][/img]
J
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monopoly
12.11.2004, 20:25
@ JoBar
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Re: bei ebay gehts schon los.. |
-->ist das ne einzelserie?
>Samstag, 13. November 2004
>Karls Kurzbesuch
>Im größten H&M der Stadt war die Lagerfeld-Kollektion nach eineinhalb Stunden fast verkauft
>Petra Ahne
>Die Frage ist unangenehm, aber sie muss sein jetzt; an diesem Freitagmorgen in der ersten Etage von H&M am Kurfürstendamm entkommt man ihr nicht, sie will einfach raus: Sind Frauen doch ein bisschen verrückt? [ ![]([/img] ]</b><br />
><b>Ach was. Sie wissen einfach, wann es sich zu kämpfen lohnt</b>. Zum Beispiel, wenn es Mode von Karl Lagerfeld bei H&M gibt. Dann stehen Frauen schon eine halbe Stunde vor Geschäftsöffnung vor dem Laden. Rennen die Rolltreppe hinauf, sobald die Glastür aufgeht. Stürmen die von überlebensgroßen, auf Stoffbahnen gedruckten Lagerfelds begrenzte Verkaufsfläche und greifen zu. Natürlich, es gab unschöne Szenen. Gerempel, Gezerre, Kreischen ("Ich krieg hier die Krise!"), erniedrigende Bettelei bei den Verkäufern:"Bitte bitte, holen Sie die weiße Bluse für mich aus dem Lager, Größe 38!" <b>Aber im Großen und Ganzen hat sich mal wieder gezeigt: Die Frau, die kämpft, wächst über sich hinaus.</b> Sie spürt die Kaufhaushitze nicht mehr, die ihr unter dem Wintermantel den Schweiß über den Körper treibt, und nicht den fremden Absatz, der sich in ihren großen Zeh bohrt. Sie zieht die Sache durch, bis sie sich in zarten Chiffon gehüllt vor dem Spiegel dreht: Ein Abendkleid von Lagerfeld, für 79,90 Euro. Geschafft.<br />
>Die Kollektion, die Karl Lagerfeld für die schwedische Billigkette entworfen hat und die seit gestern weltweit in 500 Filialen zu haben ist, als Erfolg zu bezeichnen, wäre untertrieben. <b>Von den über 3 000 Teilen, die der H&M-Laden am Kurfürstendamm, der größte der Stadt, auf Vorrat hatte, sind nach eineinhalb Stunden 80 Prozent verkauft</b>. <br />
>...<br />
>Auf den Bügeln baumeln bald nur noch ein paar Taftkleider und Seiden-Dessous, Größe 42 und 44. Alles andere ist im Umlauf und taktisches Geschick beweist, wer sich vor den Umkleidekabinen platziert, aus denen die Frauen auch das wieder heraustragen, was sie nicht wollen. Das kann man ihnen dann abnehmen. Die elegante Frau mit der Dior-Umhängetasche hat auf diese Weise einen Wollmantel, diverse Blusen und einen Rollkragenpullover erobert. Sie ist Anwältin, sie hat sich extra frei genommen heute und ihre drei Freundinnen auch. <b>"Als wir vor dem Laden gewartet haben, hat mein Freund gesagt, er kommt sich vor wie ein Sozialhilfeempfänger. Aber ich habe gesagt: Das ist das Top-Modeereignis des Jahres."</b><br />
><b>Damit das klar ist: Auch in der Lagerfeld-Abteilung für Männer im Erdgeschoss war es sehr, sehr voll.</b> Auch Männer trugen so viele Hosen und Hemden zur Kasse, dass die mal 200, mal 500 Euro anzeigte. Vorher hielten sie die Stücke stirnrunzelnd vor sich, am ausgestreckten Arm, und guckten drauf, als ob sich so die Frage beantworten ließe, ob das nun passt oder nicht. Nur wenige probierten. Student Franko Woischwill stand mit einem weißen Hemd in der Schlange, von dem er eigentlich schon wusste, dass es zu groß war. <b>"Dann verkaufe ich es eben auf E-bay", sagte er. Tja. Kämpfernaturen klingen anders.</b><br />
>aus <a href=) http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/394867.html
>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
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JoBar
12.11.2004, 20:30
@ monopoly
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Re: bei ebay gehts schon los.. |
-->>ist das ne einzelserie?
Keine Ahnung, ich kenne mich damit in etwa so aus wie Dieter ;)
Ich wollte mich doch nur bei den paar Orchideen im Forum einschleimen [img][/img]
J
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