fridolin
18.11.2004, 11:11 |
OT: Spiegel - Chinas Regierung bläst zur Revolution Thread gesperrt |
-->Die Latrinen des Landes sind eine Zumutung: Ohne Trennwände, Tßren, Handwaschbecken oder Klopapier glänzen Chinas Üffentliche Anstalten vor allem durch Abwesenheit hygienischer Standards. Auf dem 4. Welt-Toilettengipfel in Peking fordern Tourismus- und Gesundheitsexperten mehr Management bei der landesweiten Klo-Modernisierung.
Peking -"Der Ruf der Nation und der ganzen Gesellschaft steht und fällt mit ihren Toiletten", erklärte heute der Vize-Direktor des Nationalen Chinesischen Tourismus-Bßros, Gu Chaoxi auf dem 4. Welt-Toilettengipfel in Peking. Rund 400 internationale Soziologen, Politiker, Beamte, Tourismusfachleute und Sanitär-Spezialisten tauschen von heute an bis zum 19. November Erfahrungen ßber ein leidiges Thema aus: das Üffentliche Klo, sein Wesen, seine Vergangenheit und seine Zukunft.
Der Ort des Kongresses ist gut gewählt: Denn besonders in China ist die Bedßrfnisanstalt ein Platz, den man in der Regel schnell aus seinem Gedächtnis spßlt: Stinkende und verdreckte Latrinen haben dem Ruf des Landes erheblich geschadet - und sogar zu diplomatischen Verwicklungen gefßhrt.
Tourismusexperte Gu berichtete auf dem Kongress von der Beschwerde eines thailändischen AuĂenministers an seinen Pekinger Amtskollegen: Der Gast hatte bei der Besichtigung der Ming-Gräber in der Nähe der Hauptstadt einen gewissen Drang verspĂźrt - und konnte danach nicht umhin, sein blankes Entsetzen in einer Protestnote auszudrĂźcken.
[...]
Und wie sieht es erst in den armen Provinzen aus? Noch immer bestehe auch bei den Toiletten eine"groĂe Kluft" zwischen dem Osten Chinas und dem weiten Westen, gab Tourismus-Funktionär Gu vor der in Peking versammelten Fachwelt zu. Wie postulierte doch eine amerikanische Delegierte?"Der Gang zum Klo ist ein elementares Menschenrecht."
Voller Text: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,328343,00.html
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Theo Stuss
18.11.2004, 11:36
@ fridolin
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Re: OT: revolutionärer Sinn dreckiger Toiletten |
-->Mao wollte keine Klos mit Trennwänden und Geschlechtertrennung.
Nirgendwo erfährt der Mensch handgreiflicher, daĂ er unter ständiger Beobachtung ist, als wenn er sich sogar bei Notdurft observieren lasen muĂ. Solche Toiletten waren ein Erfordernis der Kulturrevolution.
Individualität als Zeichen des SelbstbewuĂtseins wird sofort im Ansatz unterdrĂźckt. War pure Absicht.
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Yak
18.11.2004, 11:48
@ fridolin
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das durfte ich auch mal"auskosten" |
-->>Und wie sieht es erst in den armen Provinzen aus?
Man muss halt aufpassen, dass man nicht auf den Maden ausrutscht, sonst aber kein Problem: Die Schwerkraft regelt alles.[img][/img] Und mit Montezumas Rache im Bauch ist man eh schon froh, diesen Platz aufsuchen zu dĂźrfen...
Kritischer sind da schon die Lichtschalter, die nur aus zwei Drähten mit blanken Enden bestehen. Draht zusammenbiegen: Licht an. Und wehe dem, der im Dunkeln das Licht einschalten will:-((
Auch wenns eklig ist: Diese Banalitäten zeigen am besten die wahren Verhältnisse auf.
Mal sehen, wohin sie der globale Ausgleich stärker bewegt. China in Richtung Deutschland oder Deutschland in Richtung China?
GrĂźĂe,
Yak
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