R.Deutsch
21.11.2004, 10:19 |
Kleiner Nachtrag - Gegrübel zur Dollarreserve Thread gesperrt |
-->
Hi,
wenn es denn stimmt, dass Dollarkäufe der Zentralbanken zusätzliches Geld in die Welt bringen (was dottore bestreitet), dann gilt natürlich auch umgekehrt, dass Dollarverkäufe Geld vernichten.
Könnte hier der Schlüssel liegen (Geldvermehrung im Inland), für das merkwürdige Phänomen, dass Japan und China immer mehr Dollarreserven aufbauen, obwohl sie auch sehen, dass diese Forderungen faul werden können?
Könnte die Rückführung von Dollarreserven einen überraschenden Anstieg des Dollarkurs (Shortsqueeze) bewirken?
Wäre der Umtausch von Dollar - in Euroreserven für die Weltgeldmenge (Kreditmenge) neutral?
Sorry Elli - das wars dann
Gruß
R.Deutsch
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Dimi
21.11.2004, 11:28
@ R.Deutsch
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Re: Kleiner Nachtrag - Gegrübel zur Dollarreserve |
-->'Morgen Reinhard,
>wenn es denn stimmt, dass Dollarkäufe der Zentralbanken zusätzliches Geld in die Welt bringen
Nur, wenn dabei neuer Kredit geschöpft wird
>(was dottore bestreitet),
>dann gilt natürlich auch umgekehrt, dass Dollarverkäufe Geld vernichten.
Nur, wenn dabei Kredit getilgt wird (unwahrscheinlich).
>Könnte hier der Schlüssel liegen (Geldvermehrung im Inland), für das merkwürdige Phänomen, dass Japan und China immer mehr Dollarreserven aufbauen, obwohl sie auch sehen, dass diese Forderungen faul werden können?
?
>Könnte die Rückführung von Dollarreserven einen überraschenden Anstieg des Dollarkurs (Shortsqueeze) bewirken?
China + Japan verkaufen US-Treasuries -> Dollar steigt??
>Wäre der Umtausch von Dollar - in Euroreserven für die Weltgeldmenge (Kreditmenge) neutral?
Ein Austausch von Namen
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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Citrus
21.11.2004, 11:32
@ R.Deutsch
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Re: Kleiner Nachtrag - Gegrübel zur Dollarreserve |
-->Hallo Reinhard, mal wieder,
zum Thema der Dollarreserven kann ich nicht viel beisteuern.
Da die Gesmtschulden ja doch laufend steigen und Schulden auf irgendeiner
anderen Seite Guthaben sind, wird unterm Strich nach meiner Ansicht
eh immer mehr gedruckt als vernichtet. Mit welchen buchhalterischen Tricks das verkauft wird, dass ist meines Erachtens nach zu sophistisch verschleiert und vercodiert, als dass ich mich damit auch nur ansatzweise beschäftigen möchte.
Tut mir leid, und ich bewundere Deinen ruhigen unbeirrlichen Husareneinsatz auf diesem Bereich.
Wieso ich schreibe ist etwas egoistisch, würde gerne fragen, in Deinem Text sind zwei Satzzeichen, die bei mir nicht richtig abgebildet werden. Kannst Du mir sagen was das sein soll?
Ich markiere die Stellen in Deinem Text unten mit Sternchen ***
Wenn es Dich nicht stört, mich zerrätseln solche und ähnliche Sachen.
mit bestem Dank und Gruss.
>Hi,
>wenn es denn stimmt, dass Dollarkäufe der Zentralbanken zusätzliches Geld in die Welt bringen (was dottore bestreitet), dann gilt natürlich auch umgekehrt, dass Dollarverkäufe Geld vernichten.
>Könnte hier der Schlüssel liegen (Geldvermehrung im Inland), für das merkwürdige Phänomen, dass Japan und China immer mehr Dollarreserven aufbauen, obwohl sie auch sehen, dass diese Forderungen faul werden können?
>Könnte die Rückführung von Dollarreserven einen überraschenden Anstieg des Dollarkurs (Shortsqueeze) bewirken?
>Wäre der Umtausch von Dollar****** ******in Euroreserven für die Weltgeldmenge (Kreditmenge) neutral?
>Sorry Elli***** ******das wars dann
>Gruß
>R.Deutsch
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R.Deutsch
21.11.2004, 11:51
@ Citrus
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Re: Gedankenstriche |
-->Hi Citrus,
es handelt sich um Gedankenstriche - also Text Lücke Strich Lücke Text
Gruß
R
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R.Deutsch
21.11.2004, 12:09
@ Dimi
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Re: Dollarverkäufe |
-->Hallo Dimi,
>Könnte die Rückführung von Dollarreserven einen überraschenden Anstieg des Dollarkurs (Shortsqueeze) bewirken?
China + Japan verkaufen US-Treasuries -> Dollar steigt??
[b]China und Japan verkaufen Treasuries, haben nun Dollar auf dem Konto und wollen die Dollar verkaufen.
Irgendwie entsteht im Kopf das Bild von einem Chinesen mit einem Korb voll Dollar, die er wie eine Ware verkauft und deren Preis fällt. In Wahrheit verkauft die chinesische ZB aber nicht Dollarzettel, sondern kündigt Kredite in Dollar, d.h. es werden nicht viel Dollar angeboten sondern Dollar nachgefragt (Squeeze). Einwände?
Gruß
R
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Dimi
21.11.2004, 12:51
@ R.Deutsch
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Re: Dollarverkäufe - Deine Logik möchte sich mir heute nicht erschließen |
-->Hallo Reinhard,
>China und Japan verkaufen Treasuries, haben nun Dollar auf dem Konto und wollen die Dollar verkaufen.
Also erhöhen sie doch das Dollarangebot und der Dollarkurs fällt.
>Irgendwie entsteht im Kopf das Bild von einem Chinesen mit einem Korb voll Dollar, die er wie eine Ware verkauft und deren Preis fällt. In Wahrheit verkauft die chinesische ZB aber nicht Dollarzettel, sondern kündigt Kredite in Dollar,
Sie zediert
>d.h. es werden nicht viel Dollar angeboten sondern Dollar nachgefragt (Squeeze). Einwände?
Vermutlich ;-)
Dimi
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R.Deutsch
21.11.2004, 13:53
@ Dimi
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Re: Habe selbst zuweilen Probleme damit (meiner Logik) |
-->Lieber Dimi,
versuch doch mal konkret zu beschreiben, was geschieht, wenn die japanische ZB 100 Dollar an die US ZB verkauft:-).
Gruß
R
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dottore
21.11.2004, 14:28
@ R.Deutsch
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Re: Habe selbst zuweilen Probleme damit (meiner Logik) |
-->>Lieber Dimi,
>versuch doch mal konkret zu beschreiben, was geschieht, wenn die japanische ZB 100 Dollar an die US ZB verkauft:-).
Hi,
erstens hält die BoJ keine 100 USD als Sorten, da sie keine Wechselstube ist. Zweitens sind auch die US-Fed-Banks keine Wechselstuben. Drittens: Alle zu ihnen von den Member Banks strömenden USD gelten als"gelaufen" und werden, aus Hygiene-Gründen, sofort zerstanzt und in den Ofen gesteckt.
Cash comes, cash goes...
Gruß!
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CRASH_GURU
21.11.2004, 16:41
@ R.Deutsch
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Re: Reinhard: Kleiner Nachtrag - Gegrübel zur Dollarreserve |
-->>
>Hi,
>wenn es denn stimmt, dass Dollarkäufe der Zentralbanken zusätzliches Geld in die Welt bringen (was dottore bestreitet), dann gilt natürlich auch umgekehrt, dass Dollarverkäufe Geld vernichten.
>Könnte hier der Schlüssel liegen (Geldvermehrung im Inland), für das merkwürdige Phänomen, dass Japan und China immer mehr Dollarreserven aufbauen, obwohl sie auch sehen, dass diese Forderungen faul werden können?
>Könnte die Rückführung von Dollarreserven einen überraschenden Anstieg des Dollarkurs (Shortsqueeze) bewirken?
>Wäre der Umtausch von Dollar - in Euroreserven für die Weltgeldmenge (Kreditmenge) neutral?
>Sorry Elli - das wars dann
>Gruß
>R.Deutsch
Hallo Reinhard,
mE kommt es zunächst mal darauf wie die neuen Yen oder Yuan in die Welt kamen.
bzw. wo zB der japanische MoF oder die BoJ die Treasuries erwirbt. Diese Treasuries verbleiben ja offensichtlich bei der FED, die ominösen Custody Holdings. Werden die am Markt gekauft oder direkt von der FED?
Wenn sie von der FED gekauft werden ist das am Ende neutral, dann verschwinden nämlich die Dollar im"Keller" der FED.
Gleichzeitig kommen aber neue Yen in Umlauf. Wenn jetzt die Treasuries wieder an die FED verkauft werden erhält der MoF/BoJ Dollar mit denen Yen gekauft und die Schulden getilgt werden könnten. Wie das in China läuft weiß ich nicht, wahrscheinlich aber genau so.
Wenn die Treasuries am Markt gekauft werden wird die Weltgeldmenge erhöht.
Einen USD short squeeze bei Rückführung vermag ich beim besten Willen nicht zu sehen.
Gruß
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R.Deutsch
21.11.2004, 17:03
@ dottore
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Re: O.K. |
-->und wie sieht es aus, wenn sie 100 Milliarden von ihren Dollarreserven verkauft? (nicht cash)
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dottore
21.11.2004, 17:12
@ R.Deutsch
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Re: O.K. |
-->>und wie sieht es aus, wenn sie 100 Milliarden von ihren Dollarreserven verkauft? (nicht cash)
Nicht cash? Wie das? Soll der Verkäufer einen 5-Jahres-Bond in 6-Monats-Bills"wechseln"? Was sollte der Sinn er Übung sein? Um weniger Zinsen zu kassieren?
Und an wen? (Das Gegenüber muss in jedem Falle cash - sofort fällig - bezahlen).
Gruß!
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Citrus
21.11.2004, 18:15
@ R.Deutsch
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Re: Gedankenstriche |
-->Vielen Dank für die Antwort!!
Der"-" vom letzten Posting war gut zu erkennen bei mir.
Und in anderen Postings sind haufenweise so schwarze Balken dein, das können unmögkich alles Gedankenstriche sein:-)
Muss wohl an meinem veraltetem Computer liegen.
>Hi Citrus,
>es handelt sich um Gedankenstriche - also Text Lücke Strich Lücke Text
>Gruß
>R
ich hab im Lauf des Tages bei Doug Nolands Creditbubblebulletin reingeschaut und diesen Abschrieb vom an Greenspans Rede folgendem Q&A als einigermassen zum Anfangsthema passend gefunden.
Stell mal ein kurzes copy'n'paste rein und den Link, falls jemand ihn noch nicht kennt.
und nochmal,
Gruss
Question:?How long will the transpacific recycling machine for dollars run??
Chairman Greenspan:?Well, obviously we have looked at the issue of the impact of monetary authority
intervention in the dollar for purposes of sustaining exchange rates quite closely. Our interest is obviously
focused on the impact on the exchange rate and on interest rates. Our general conclusion is that the impact has
so far been moderate, not exceptionally large but clearly visible. One of the reasons it?s not very large is the
fact that U.S. Treasury and agency securities compete with a very large block of dollar-denominated private
issues. And, as a consequence, these are very large markets and it is very difficult to dent specific
interest-rate differences, especially when a significant amount of this intervention is in very short-lived bills
and other instruments which obviously don?t fluctuate terribly much in price and hence, create problems with
respect to capital gains and losses. We do know that very large interventions, and I?ll allow my Japanese
colleague to pursue this issue later, do not create very large increases in exchange rates of a protracted nature.
But clearly the impact is there. Remember that - in fact let me just raise it in this context - when you (the Bank
of Japan) ceased intervention in March there was not terribly - from going from a very large amount of
intervention - even including the time difference between intervening in dollar-denominated deposits and
converting them to U.S. Treasury issues. You don?t see a very clear picture of the impact on adjustment on the
exchange rate. So it?s quite an important notion because what it is suggesting is that the degree of
sophistication in the international financial markets has reached the point where you can see fund flows of the
order of magnitude that we?re seeing with remarkably little change in either interest rates or exchange rates as
a consequence of those particular flows.?
My comments: The latest tally has Asian central bank (largely dollar) international reserves up $503 billion, or
32%, over the past 12 months to $2.09 Trillion. Econometric models will in no way capture the myriad effects
this massive government intervention has had on the market pricing mechanism and marketplace dynamics.
Without this intervention, we would certainly be much further along in the unfolding dollar crisis. Instead,
over-liquefied global markets have so mis-priced Credit, fostering precarious asset-Bubble dynamics and the
mis-allocation of finance and real resources.
Question:?The monetary relations between the U.S. and Asia have been compared to the Bretton Woods
system with some obvious implications. Would you accept that comparison??
<ul> ~ http://www.prudentbear.com/creditbubblebulletin.asp</ul>
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politico
21.11.2004, 20:19
@ dottore
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Sind die wirklich so reinlich? |
-->>Hi,
>Drittens: Alle zu ihnen von den Member Banks strömenden USD gelten als"gelaufen" und werden, aus Hygiene-Gründen, sofort zerstanzt und in den Ofen gesteckt.
Scheint aber nicht unbedingt für die 1 $ Noten zu gelten, die sind oft von mieser Qualität und total abgenutzt.
Politico.
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MC Muffin
21.11.2004, 20:31
@ R.Deutsch
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Re: O.K. |
-->>und wie sieht es aus, wenn sie 100 Milliarden von ihren Dollarreserven verkauft? (nicht cash)
ich versuche mal die sache logisch zu sehen.
Die japaner halten ihre Dollarreseven in US Bonds.
Wenn sie nun für 100 Mrd Bonds auf den markt werfen erhöht dies den Drück ( überangebot ) auf die Bondkurse, sprich die Kurse der anleihen fallen die Zinsen steigen punkt.
Wenn der verkauf abgewickelt ist, halten die japaner täglich fällige forderungen gegen die sie die anleihen verkauft haben und in dehnen die anleihen notiert haben = $.
um das geschäft zu vollenden müssen jetzt noch die Dollars gegen Yen verkauft werden, was zu einer nachfrage von yen führt sprich er steigt und zu einen überangeböt von dollars was heisst der dollar knieht ab.
gegenprobe
da es anders nicht möglich ist, ist auch leicht zu verstehen und was zur zeit ständig passiert, dass das gegenteil zur dollarstützung führt und zur stützung der anleihekurse, ist doch logisch, genau darum machen das ja die japaner.
es wäre ja zu schön wenn die stützungskäufe zur stärke des $ führen und das entgegengesetzte handeln auch zur stützung des $ führen würde.
MFG
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MC Muffin
21.11.2004, 21:48
@ R.Deutsch
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Einwände ja |
-->>Hallo Dimi,
>>Könnte die Rückführung von Dollarreserven einen überraschenden Anstieg des Dollarkurs (Shortsqueeze) bewirken?
nein!
> China + Japan verkaufen US-Treasuries -> Dollar steigt??
Er kann nur gegen das steigen gegen das er verkauft wird ist doch logisch, was heist er steigt gegen den Kurswert der USTreasuries, sprich man bekommt immer weniger Dollars für diese anleihen weil sie im Kurs sinken und die Zinsen steigen
China und Japan verkaufen Treasuries, haben nun Dollar auf dem Konto und wollen die Dollar verkaufen.
genau
>Irgendwie entsteht im Kopf das Bild von einem Chinesen mit einem Korb voll Dollar, die er wie eine Ware verkauft und deren Preis fällt.
genau so ist es auch wenn der Korp nur Virtuel ist
In Wahrheit verkauft die chinesische ZB aber nicht Dollarzettel, sondern kündigt Kredite in Dollar,
das ist falsch, sie verkaufen! und kündigen nichts weil man so weit ich weis die anleihen nicht vorzeitig kündigen kann, die anleihen wechseln nur den besitzer und der darin verbriefte kredit existiert weiter
d.h. es werden nicht viel Dollar angeboten sondern Dollar nachgefragt (Squeeze). Einwände?
falsch wie oben beschrieben, die Dollars werden dann gegen yen verkauft = nachfrage nach yen und überangebot an dollars = dollar runter = Yen rauf, wie unten schon beschrieben ist das auch logisch. ich kann nicht Treasuries kaufen um den Dollar zu stützen und wenn ich sie verkaufe stütze ich ihn gleich wieder, das wäre ja noch schöner
MFG
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Dimi
21.11.2004, 23:53
@ R.Deutsch
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Re: Habe selbst zuweilen Probleme damit (meiner Logik) |
-->Lieber Reinhard,
sieh' doch anstatt auf Deine Dollar-Squeeze-These die Dinge einfach mal andersherum: Zur Zeit kaufen die asiatischen Zentralbanken USD, um ihn zu stützen und so ihre Waren besser exportieren zu können.
Der vollständig umgekehrte Fall, daß die asiatischen Zentralbanken USD verkaufen und damit Waren (oder Assets) von den Amerikanern kaufen, bringt den Dollar entsprechend unter Druck.
Es gibt natürlich auch andere Szenarien, im besten Fall sind sie dollarkursneutral.
Gruß, Dimi
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R.Deutsch
22.11.2004, 10:25
@ Dimi
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Re: @ Dimi - Dollarreserven |
-->Lieber Dimi,
So wie Du es beschreibst, kann ich nur zustimmen, aber dann ist das Problem weg:-)
Die Dollarsqueeze - These wird von einigen Contrarians vertreten, was aber mehr technisch begründet ist (weil alle einen fallenden Dollar erwarten - kommt es umgekehrt). Ich selbst sehe eher einen ständig weiter fallenden Dollar bis hin zur Hyperinflation. Der Dollarsqueeze ist also nicht eigentlich mein Problem.
Zusatzanmerkung: ich betrachte die ganze Frage ähnlich wie das Ziegenproblem als kleine intellektuelle Fingerübung zum besseren Geldverständnis - muss also nicht so ernst genommen werden. Hier also noch mal das Problem:
Ausgangspunkt ist die Frage, ob beim Aufbau von Dollarreserven durch eine Zentralbank zusätzliches Geld in die Welt kommt, oder nicht. Dottore verneint das, Du und Crash Guru bejahen das (oder?). Ich sehe es so, dass die BOJ gegen US Anleihen als Sicherheit im Wert von 600 Milliarden Dollar zusätzliche Yen in Umlauf gebracht hat.
Damit haben wir das gleiche Problem wie bei jedem fiat money und die Frage, wie kommt es wieder aus der Welt. Klar können die 600 Mrd. zediert werden, z.B. gegen Euro, aber dann ist das Problem wieder nur verschoben.
Schließen wir den Normalfall (Lieferung von real things) aus, bleiben nur die zwei bekannten Möglichkeiten.
1.) Konkurs des Schuldners USA - das wäre dottores deflatorischer Kollaps, bei dem das geschuldete GZ - in diesem Fall Dollar - immer wertvoller wird ( Dollarsqueeze mit Dollarhausse? )
2.) Weitere Verschuldung bis zur Hyperinflation mit Währungsschnitt.
Ich halte Punkt 2 für den wahrscheinlichen. Im Ergebnis heißt das, die 600 Mrd. sind nicht verkaufbar, sondern müssen immer weiter aufgestockt werden, bis zur kompletten Abschreibung.
Grübel, grübel
R
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Dimi
22.11.2004, 15:38
@ R.Deutsch
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Re: @ Reinhard - Dollarreserven |
-->Lieber Reinhard,
>Hier also noch mal das Problem:
>Ausgangspunkt ist die Frage, ob beim Aufbau von Dollarreserven durch eine Zentralbank zusätzliches Geld in die Welt kommt, oder nicht. Dottore verneint das, Du und Crash Guru bejahen das (oder?).
Wie bereits gesagt: Nur, wenn dabei neuer Kredit geschöpft wird.
Ich verstehe übrigens immer noch nicht, worauf Du hinaus willst. Was ist z.B. der Grund für Deinen fliegenden Wechsel beim Dollar, mal (302025) Squeeze:
>In Wahrheit verkauft die chinesische ZB aber nicht Dollarzettel, sondern kündigt Kredite in Dollar, d.h. es werden nicht viel Dollar angeboten sondern Dollar nachgefragt (Squeeze).
dann wieder nicht:
>1.) Konkurs des Schuldners USA - das wäre dottores deflatorischer Kollaps, bei dem das geschuldete GZ - in diesem Fall Dollar - immer wertvoller wird ( Dollarsqueeze mit Dollarhausse? )
2.) Weitere Verschuldung bis zur Hyperinflation mit Währungsschnitt.
Ich halte Punkt 2 für den wahrscheinlichen.
Möchtest Du vielleicht die Inflation/Deflation-Debatte wieder anstoßen? ;-)
Gruß, Dimi
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Miesespeter
22.11.2004, 16:20
@ Dimi
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Re: @ Reinhard - Dollarreserven |
-->>>In Wahrheit verkauft die chinesische ZB aber nicht Dollarzettel, sondern kündigt Kredite in Dollar, d.h. es werden nicht viel Dollar angeboten sondern Dollar nachgefragt (Squeeze).
Auch hier - wie bei der Aufnahme - gilt: Der Kredit wird nicht gekuendigt, sondern weitergereicht. Reiner Aktivpostentausch. (solange der Glaube aktiv ist).
Zu Marktpreisen.
Marktpreise sind Marginalpreise. Da fremde Notenbanken zZ ca 30% aller staatlichen US Emissionen aufnehmen, setzen diese zunaechst im wesentlichen die Preise fest. Allerdings muessen sie aufpassen, dass die Preise nicht so hoch sind, dass saemtliche anderen Halter motiviert werden, ihre Bestaende in den Markt zu werfen.
Ohne diese 'Marktnachfrage' der Notenbanken waeren die Neuemissionen nie plazierbar gewesen. Also sind die Kredite letztendlich ohne Notenbankenaufnahme nicht denkbar, daher also sehr wohl geschoepft, obwohl ueber Markt Committee gelaufen.
Und jetzt sind sie nicht weiterreichbar. Auch nicht kuendbar.
Es ist bekannt, was passiert, wenn Notenbank massiv Titel ihrer eigenen Regierung kreditieren. Darum wird das heute vermieden. Jetzt werden fremde Notenbanken ueberzeugt, diese Aufgabe zu uebernehmen. Das genuegt, um die gesamte Fachwelt hinsichtlich des Effekts vollends zu verwirren. Siehe auch dieses Forum.
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Dimi
22.11.2004, 16:37
@ Miesespeter
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Re: @ Reinhard - Dollarreserven |
-->>Es ist bekannt, was passiert, wenn Notenbank massiv Titel ihrer eigenen Regierung kreditieren. Darum wird das heute vermieden. Jetzt werden fremde Notenbanken ueberzeugt, diese Aufgabe zu uebernehmen. Das genuegt, um die gesamte Fachwelt hinsichtlich des Effekts vollends zu verwirren.
>Siehe auch dieses Forum.
Das möchte ich jetzt besser nicht kommentieren ;-)
Natürlich macht es keinen großen Unterschied, ob man sich selber eine Ohrfeige gibt, oder ob man sich wechselseitig welche austeilt.
Gruß, Dimi
<ul> ~ Neuer Tip: 'Golden Christmas Rally' -> www.seasonalcharts.de</ul>
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R.Deutsch
22.11.2004, 16:54
@ Miesespeter
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Re: @ Danke Misepeter |
-->Es ist bekannt, was passiert, wenn Notenbank massiv Titel ihrer eigenen Regierung kreditieren. Darum wird das heute vermieden. Jetzt werden fremde Notenbanken ueberzeugt, diese Aufgabe zu uebernehmen. Das genuegt, um die gesamte Fachwelt hinsichtlich des Effekts vollends zu verwirren. Siehe auch dieses Forum.
Genau das ist der Punkt, den ich rüber bringen wollte.
Gruß
RD
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- Elli -
22.11.2004, 17:03
@ R.Deutsch
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Re: Hast du aber nicht, Reinhard |
-->>Genau das ist der Punkt, den ich rüber bringen wollte.
>Gruß
>RD
Hast du einen gefunden, der dir zustimmt? *LOL*
Devisenreserven sind stehengelassene Überschüsse, sonst nix.
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Euklid
22.11.2004, 17:05
@ Miesespeter
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Noch ein bißschen aus der Schatzkiste wortwörtlich zitiert |
-->Otmar Emminger in der gleichen Veranstaltung wie schon beschrieben.
Ich war sehr überrascht von Prof.Engels zu hören,daß wir im März 1973 zum Floaten übergegangen sind,weil 95% der Wissenschaftler einen solchen Druck auf uns ausgeübt haben.
Ich war aktiv an dem Übergang beteiligt und kann sagen,daß es ein bißschen anders war.
Wir standen unter einem solchen Druck von hereinflutenden Dollarwellen,daß wir in aller Form,das können sie in unseren Berichten von 1973 und 1974 wörtlich nachlesen,gesagt haben:Wir können unsere gesetzliche Aufgabe der Geldmengensteuerung nach Stabilitätsgrundsätzen nicht mehr erfüllen,solange wir von außen überflutet werden.
Dann habe ich noch eine Nebenfrage dazu,von der ich aber nicht glaube,daß sie von dem Podium hier beantwortet werden kann oder sollte.
Ich habe manchmal den Eindruck,daß man bei der Liberalisierung des Kapitalverkehrs,besonders im Hinblick auf japan,einen etwas verkehrten Weg gegangen ist.
Das ist Mitschuld der Amerikaner,die ja bekanntlich im Mai 1984 ein japanisch amerikanisches Abkommen <font color=#FF0000>erzwungen</font> haben wegen der Liberalisierung des Kapitalverkehrs in Japan.
Und da steht offiziell drin,die Liberalisierung des Kapitalverkehrs in Japan soll dazu dienen,den Yen Kurs in die Höhe zu bringen und den Dollarkurs herunter zu bringen.
Das hätte die handelspolitische Zuspitzung die wir heute haben,natürlich vermindert,wahrscheinlich sogar verhindert.
Was ist aber herausgekommen aus dem Abkommen?
Daß die japanische Kapitalausfuhr ins Riesenhafte emporgeschossen ist,jetzt mit einer Jahresrate von 45 bis 50 Milliarden Dollar,etwas was es in der Weltgeschichte noch nie gegeben hat,während die Einfuhr von Kapital nach Japan in der Zeit nach diesem Abkommen sogar zurückgegangen ist.
Das hat bis Frühjahr 1985 den Yen herunter und den Dollar nach oben gedrückt.
Auf Deutsch,man hat auf der verkehrten Seite liberalisiert,nämlich man hat die Kapitalausfuhr liberalisiert,aber noch nicht die Kapitaleinfuhr.
Das war am 18.Oktober 1985.
Die EZB ist offensichtlich nicht bereit das Gleiche wie die Japaner zu tun.
Und daher wird Europa bei der Achse des Bösen bleiben und bald zu protektionistischen Maßnahmen kommen müssen.
Der Handel mit Rußland und China kann den Export mit der USA locker kompensieren.Da gibt es auch aufwertungsverdächtige Währungen zu verdienen während Herr Schrimpff beim Protektionismus sein Werk in den USA fürn Bubble Gum verkaufen kann.
Gruß Euklid
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Miesespeter
22.11.2004, 17:09
@ R.Deutsch
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Wie dennoch Inflation vermieden werden kann |
-->Wenn die Notenbanken jemals ihre Dollarbestaende veraeussern oder investieren (beispielsweise gegen Immobilien oder Gold tauschen), rutschts gewaltig im Dollar.
Aber warum sollten sie das tun? Dann haetten sie diese Bestaende ja einfach nur gar nicht erst erwerben muessen. Und wie's aussieht, debattieren sie zZ darueber, noch mehr davon aufzunehmen. Schliesslich ist ja in Europa das Inflationspotential noch nicht ausgereizt.
Was aber, wenn man der USA einfach die Schulden erlaesst? Als Dankeschoen fuer soviel Hilfe im Kampf gegen den Terror?
Wenn die Kredite niemals mehr faellig gestellt werden?
Gut, dann waren all die Exporte Tribute ans Imperium, aber wen kuemmerts jetzt?
Dass die Notenbank diese Kredite als Deckung fuer den eigenen Waehrungsumlauf benoetigt, kann mit einem Federstrich geaendert werden. Mit dem richtigen Slogan, und man wird sie dafuer als Wirtschaftsvisionaere feiern.
Das waere eine Praeventiv-Weltwaehrungsreform, sozusagen.....
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Miesespeter
22.11.2004, 17:30
@ Euklid
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Re: Noch ein bißschen aus der Schatzkiste wortwörtlich zitiert |
-->>Die EZB ist offensichtlich nicht bereit das Gleiche wie die Japaner zu tun.
>Und daher wird Europa bei der Achse des Bösen bleiben und bald zu protektionistischen Maßnahmen kommen müssen.
>Der Handel mit Rußland und China kann den Export mit der USA locker kompensieren.Da gibt es auch aufwertungsverdächtige Währungen zu verdienen während Herr Schrimpff beim Protektionismus sein Werk in den USA fürn Bubble Gum verkaufen kann.
>Gruß Euklid
Protektionistische Massnahmen gegenueber der USA brauchs nicht, die haben kaum etwas zum Exportieren (Copyrights, Agrargut, Waffen....alles schon massiv reglementiert).
Die einzige Frage ist, ob die Buschmaenner die anderen Nationen ueberzeugen koennen, ihnen noch mehr Geld (zurueck) zu schicken. Nicht gegen Ware, sondern Protektion, natuerlich.
Gelingts, gleitet der Dollar vielleicht hinunter, getrieben von privaten Spekulanten, die den Untergang der Marktwirtschaft erkennen und auf das finale Ende setzen.
Gelingts nicht, ist der Budenzauber aus, in den USA, im Irak, in China, ja auch in der Exportweltmeisterschaft. Dann gibts auch in Russland und China nichts mehr aufzuwerten.
Darum finden sich auch in allen Aemtern dieser Welt, wider jeder Logik, hierfuer keine Freunde. Was wiederum erklaert, warum der Nichtgefaerbte so einfach das Geld fuer Projekte rausschiesst, die er entschieden ablehnt.
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Miesespeter
22.11.2004, 17:46
@ - Elli -
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??? Re: Hast du aber nicht, Reinhard |
-->>Devisenreserven sind stehengelassene Überschüsse, sonst nix. [/b]
Ueberschuesse? Woher?
Die Notenbank exportiert selber nichts, hat also keine Deviseneinnahmen.
Devisenreserven werden erworben und blaehen die Bilanzsumme auf.
Es wird die nationale Waehrung per Aufnahme von Dollarkrediten inflationiert.
Fuer die nationale Waehrung ist dies keineswegs neutral ('nix').
Ohne den Ankauf der Dollarpapiere waere auch deren Plazierbarkeit in Zweifel gezogen.
Wieso kann also eine Aufnahme von Schuldtiteln in die Nationalbank neutral sein? Was unterscheidet einen US-Titel von all den anderen notenbankfaehigen Krediten, welche die Geldmenge beeinflussen?
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Euklid
22.11.2004, 18:19
@ - Elli -
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Bitte um Aufklärung und Weiterbildung (ernst gemeint) |
-->Kommen die nicht aus dem Exportüberschuß?
Woher resultieren denn die Devisenüberschüsse Elli?
Die Bundesbank druckt ja keine Dollars.Normalerweise kauft man ja auch keine wenn sie weniger wert werden.Wir haben doch den Multireservewährungsstandard laut Protokoll vom 18.Oktober 1985.Multireserve heißt aber nicht zwingend Dollars in der Notenbank auf Ewigkeit.
Daß Preise in Dollars ausgezeichnet werden müssen habe ich trotz Suche noch nirgends schriftlich finden können.Oder gibt es etwas das dies vorschreibt außer der Drohung mit den Flugzeugträgern? [img][/img]
Wie läuft denn das genau ab?
Ist es nicht so daß Firma A aus Deutschland Waren an die Firma B in Amerika liefert und Dollars dafür erhält die sie dann über den Umweg Landeszentralbank Bundesbank in Euros verwandeln muß?
Die Firma kann natürlich auch die Dollars behalten,verbrennen oder damit spekulieren.
Und wie wäre die Situation wenn die Firma A die Firma B plötzlich auffordern würde mit Euros zu zahlen? (bitte nur theoretisch andenken,noch ist es nicht soweit)
Wäre es dann möglich daß man mehr Euros drucken müßte (könnte?) weil die Nachfrage nach diesen Zetteln ein weiteres Ansteigen des Euro zur Folge hätte?
Haben die Firmen die exportieren einen Rechtsanspruch darauf daß ihnen die Notenbank die Dollars zum Tageskurs umtauscht?
Könnte die Notenbank sagen wir haben selbst genug,tauschen sie auf dem freien Markt?
Wäre gut wenn Du die Fragen beantworten könntest.
Gruß Euklid
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dottore
22.11.2004, 19:06
@ R.Deutsch
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Re: Der Punkt, um den es geht: |
-->Hi,
zur Klärung, bitte. Wir haben zwei Länder A und B, zwei ZBs und zwei Währungen. Die ZBs geben Geld (cash) in diesen ihren Währungen nur heraus, wenn ein Gläubiger eines ZB-fähigen Schuldtitels diesen bei ihnen einreicht.
Es muss also ein Schuldverhältnis außerhalb der jeweiligen ZB entstanden sein. Das ist der Kern der Bestimmung, dass Staatsschulden immer erst über den Markt müssen, wo dann ein Gläubiger in diesen Titeln erscheint, der den Titel bei der eigenen ZB einreichen kann (nicht etwa bei einer fremden, da die fremde nur auf eigene Währung lautende Titel als Pfand akzeptiert und nur in eigener Währung dagegen ZB-Geld herausrückt) - und nicht etwa der Staat direkt auf die eigene ZB ziehen darf, was die Schaffung von Schuldnergeld ermöglichen würde. Stichwort Hyperinflation.
Ob und wie lange möglicherweise diese in allen maßgeblichen ZB-usw.-Gesetzen (wir reden nicht von Zimbabwe) eisern festgelegte Schranke hält, wird bekanntlich heftig diskutiert. „Über Nacht“ lässt sie sich nicht ändern und ein entsprechend anlaufendes Gesetzesänderungsverfahren würde den raschen Absturz der entsprechenden Währungen zur Folge haben.
Es ist also unmöglich, dass ZB des Währungsraums A Staatstitel des Währungsraums B als Pfand akzeptiert.
Die „Ausweitung“ von Währungsräumen (siehe Euro) ist zwar ein gutgemeinter Trick, weil die Buba z.B. auch nicht-deutsche Titel lombardieren kann und ein großes EU-Gemansche in ZB-fähigen Titeln entstanden ist. Aber am Kern der Sache führt einstweilen noch kein Weg vorbei: Kein EU-Staat kann direkt auf eine EU-ZB ziehen, für die USA gilt bekanntlich dasselbe. Es gibt Grauzonen (siehe tier-2, die „staatsnahen Banken“ betreffend) und die japanische Variante mit Gov-„agencies“, die als Pro-Forma-Gläubiger auftreten können, obwohl sie Gov gehören. Wir hatten das schon lange diskutiert, Hinweis auf Japan @Popeye.
Bleiben wir bei ZB A und B. Die Titel, die in den jeweiligen ZBs liegen, kann die jeweils andere ZB nicht (!) ankaufen, da sie ihr entweder von vorneherein nicht gehören (Pfänder) oder per Repo dort liegen, als an den ursprünglichen Geschäftspartner (Bank) zurückverkauft werden müssen, wogegen dieser wiederum Cash einzureichen hat bzw. sich mit weiteren noch laufenden Titeln (später fällig) Cash beschaffen muss (wird dann verrechnet).
Nehmen wir an ZB A will nun Titel lautend auf Währung B kaufen, dann muss sie also über den B-KM, wie jeder andere auch, der solche Titel erwerben möchte.
Um das zu bewerkstelligen, müsste sich ZB A erst selbst in Währung B verschulden (was Unsinn ist, da sich keine ZB in fremder Währung verschuldet) und zwar am B-GM. Stattdessen wird sie denjenigen, die auf dem B-GM Aktivpositionen halten (Bank) und in ihrem eigenen Währungsraum sitzen, diese gegen eigene Währung A abkaufen bzw. dieses Abkaufen mit dem verrechnen, was der B-Positionshalter seinerseits an die A-ZB in A schuldig ist (bei Ablauf des ursprünglichen Vertrags ZB / Bank).
Dadurch erhält die Bank genauso ihr Pfand (oder den Repo-Titel) zurück wie ohne diese Aktion, wird also wieder zum Gläubiger in summa wie vorher schon (nur hat nichts mehr verpfändet, usw.).
Die Summe der Titel, die bereits auf dem KM vorhanden sind bzw. bis zu diesem Zeitpunkt waren, ändert sich dadurch nicht. Bei wem die Titel liegen, spielt keine Rolle.
Eine Änderung träte erst ein (mehr ZB A- oder ZB B-Cash), wenn die Titelhalter (Markt, also Banken) mehr davon. lautend auf die jeweilige Währung, bei ihren ZBs einreichen was sie nur tun werden, wenn dies (Abforderung von mehr Cash) von ihren Kunden verlangt wird (Publikum).
Geschieht dies nicht, käme durch die Hin und Her in den Büchern der beiden ZBs keinerlei zusätzliches Geld heraus.
Das wiederum würde nur erscheinen, wenn die ZB A (bei der gerade die Titel aus Währungsgebiet B als"angekauft" liegen) diese (!!) bei der ZB B zum Lombardieren einreichen würde. Dann bekäme sie von der ZB B aber just das, was sie überhaupt nicht gebrauchen kann und auch nicht haben will, nämlich Cash (Sorten, Banknoten) der ZB B.
ZBs sind aber weder Wechselstuben noch haben sie ausländische Sorten bei sich rumfliegen.
Wer’s nicht glauben will, wird gebeten, bei der Buba nachzufragen, ob er dort US-Dollar in beliebiger Menge und Stückelung kaufen könne, da die Buba angeblich doch"so hohe Devisenreserven" halte. Er würde hohnlachend nach Hause geschickt.
Gruß!
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dottore
22.11.2004, 19:09
@ Euklid
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Re: Wird gern Morgen erledigt (anderweitig unterwegs) (o.Text) |
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Euklid
22.11.2004, 19:23
@ dottore
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Das verstehe ich nicht |
-->Hallo dottore guten Abend
Daß die Notenbank keine Wechselstube sein kann ist völlig klar.
Wenn sie aber über keine Dollarreserven verfügen würde könnte sie doch auch in ihrer Bilanz bei fallendem Dollar kein Minus ausweisen.Das stand ja so einmal in irgendeinem ihrer Postings.
Also wo sind dann die Dollars aus den Devisenüberschüssen die in der Bilanz aufgeführt sind?
Ich hatte an Elli ein paar Fragen gestellt die sie mir vielleicht beantworten könnten wenn ihnen das zeitlich möglich wäre.
Ist es so daß die Devisenüberschüsse im wesentlichen aus Transfers von Exporten herrühren?
Wenn die Notenbank keine Dollars annehmen muß könnte diese ja theoretisch die Exportunternehmen mit ihren Dollarerlösen auf dem Trockenen sitzen lassen.
Oder muß die Notenbank gegenüber Privatbanken den Sortenwechsel vornehmen?
Wenn kein Dollareinlösungszwang für die Notenbank besteht hat sie ja auch kein Risiko bei Währungsschwankungen.
Gruß Euklid
Gruß Euklid
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Miesespeter
22.11.2004, 19:42
@ dottore
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Bitte ebenfalls um Aufklaerung |
-->>Hi,
>zur Klärung, bitte. Wir haben zwei Länder A und B, zwei ZBs und zwei Währungen. Die ZBs geben Geld (cash) in diesen ihren Währungen nur heraus, wenn ein Gläubiger eines ZB-fähigen Schuldtitels diesen bei ihnen einreicht.
>Es muss also ein Schuldverhältnis außerhalb der jeweiligen ZB entstanden sein. Das ist der Kern der Bestimmung, dass Staatsschulden immer erst über den Markt müssen, wo dann ein Gläubiger in diesen Titeln erscheint, der den Titel bei der eigenen ZB einreichen kann (nicht etwa bei einer fremden, da die fremde nur auf eigene Währung lautende Titel als Pfand akzeptiert und nur in eigener Währung dagegen ZB-Geld herausrückt) - und nicht etwa der Staat direkt auf die eigene ZB ziehen darf, was die Schaffung von Schuldnergeld ermöglichen würde. Stichwort Hyperinflation.
>Wer’s nicht glauben will, wird gebeten, bei der Buba nachzufragen, ob er dort US-Dollar in beliebiger Menge und Stückelung kaufen könne, da die Buba angeblich doch"so hohe Devisenreserven" halte. Er würde hohnlachend nach Hause geschickt.
>Gruß!
Vielen Dank fuer die Ausfuehrung, sie hat aber bei mir einige Verstaendnisfragen hinterlassen, die ich hier kurz wiedergeben moechte:
Demnach duerfte also in keiner der als wesentlich in Rede stehenden Zentralbanken (Japan, China, EZB) andere als auf eigene Waehrung lautende Titel liegen?
Was wird dann bei Stuetzungskaufen gekauft? Was meint Richebaecker mit:
[In 2003," observes Dr. Kurt Richebächer, editor of the Richebächer Letter,"such dollar purchases by foreign central banks amounted to a stunning $616.6 billion.....]
Womit haben die was gekauft?
Fuer wenigstens partielle Aufklaerung waere ich sehr dankbar.
Gruss!
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R.Deutsch
22.11.2004, 20:55
@ dottore
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Re: Bitte Folgendes gleich mit aufklären:-) |
-->Hi,
wenn ein ehemaliger Bundesbankpräsident (Schlesinger) schreibt (sinngemäß), es spiele keine Rolle, ob der Staat seine Anleihen erst im Markt verkauft und diese dann über die Banken zur BuBa wandern, oder ob er sie gleich an die BuBa verkauft, der Effekt sei der gleiche - ist das bedeutungslos, oder kann man den Mann einfach als Ignoranten abtun?
Haben die BuBa, die EZB und andere Zentralbanken keine amerikanischen Anleihen (Schuldpapiere) in der Bilanz, sondern nur jeweils inländische Anleihen?
Gruß
RD
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Bärentöter
23.11.2004, 01:24
@ Euklid
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Re: Bitte um Aufklärung und Weiterbildung (ernst gemeint) |
-->>Wie läuft denn das genau ab?
>Ist es nicht so daß Firma A aus Deutschland Waren an die Firma B in Amerika liefert und Dollars dafür erhält die sie dann über den Umweg Landeszentralbank Bundesbank in Euros verwandeln muß?
Richtig- aber LZBs gibts nicht mehr (seit 2002?)
MFG
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Bärentöter
23.11.2004, 01:59
@ R.Deutsch
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Doch sie haben,"Forderungen in Fremdwährungen", schau einfach in die Bilanz (o.Text) |
-->
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CRASH_GURU
23.11.2004, 07:47
@ Miesespeter
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Re: @Miesepeter Wie dennoch Inflation vermieden werden kann - wie denn? |
-->>Wenn die Notenbanken jemals ihre Dollarbestaende veraeussern oder investieren (beispielsweise gegen Immobilien oder Gold tauschen), rutschts gewaltig im Dollar.
>Aber warum sollten sie das tun? Dann haetten sie diese Bestaende ja einfach nur gar nicht erst erwerben muessen. Und wie's aussieht, debattieren sie zZ darueber, noch mehr davon aufzunehmen. Schliesslich ist ja in Europa das Inflationspotential noch nicht ausgereizt.
>Was aber, wenn man der USA einfach die Schulden erlaesst? Als Dankeschoen fuer soviel Hilfe im Kampf gegen den Terror?
>Wenn die Kredite niemals mehr faellig gestellt werden?
>Gut, dann waren all die Exporte Tribute ans Imperium, aber wen kuemmerts jetzt?
>Dass die Notenbank diese Kredite als Deckung fuer den eigenen Waehrungsumlauf benoetigt, kann mit einem Federstrich geaendert werden. Mit dem richtigen Slogan, und man wird sie dafuer als Wirtschaftsvisionaere feiern.
>Das waere eine Praeventiv-Weltwaehrungsreform, sozusagen.....
Hi,
welche dieser obigen Massnahmen würde denn Inflation vermeiden und warum?
Danke für die Aufklärung...
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CRASH_GURU
23.11.2004, 08:25
@ - Elli -
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Re: Hast du aber nicht, Reinhard |
-->>>Genau das ist der Punkt, den ich rüber bringen wollte.
>>Gruß
>>RD
>Hast du einen gefunden, der dir zustimmt? *LOL*
>Devisenreserven sind stehengelassene Überschüsse, sonst nix.
Da hätte ich dann auch mal ne Frage: Was ist denn ein stehengelassener Überschuss?
Danke
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R.Deutsch
23.11.2004, 09:41
@ CRASH_GURU
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Re: Auf die Antwort von Elli bin ich auch mal gespannt |
-->>>>Genau das ist der Punkt, den ich rüber bringen wollte.
>>>Gruß
>>>RD
>>Hast du einen gefunden, der dir zustimmt? *LOL*
>>Devisenreserven sind stehengelassene Überschüsse, sonst nix.
>Da hätte ich dann auch mal ne Frage: Was ist denn ein stehengelassener Überschuss?
>Danke
>
|
dottore
23.11.2004, 10:51
@ R.Deutsch
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Re: Gern |
-->>Hi,
>wenn ein ehemaliger Bundesbankpräsident (Schlesinger) schreibt (sinngemäß), es spiele keine Rolle, ob der Staat seine Anleihen erst im Markt verkauft und diese dann über die Banken zur BuBa wandern, oder ob er sie gleich an die BuBa verkauft, der Effekt sei der gleiche
Hi,
der Effekt ist nicht derselbe oder der gleiche. Im ersten Fall sind die Banken Schuldner der ZB (was sie nur werden können, nachdem sie Gläubiger gegenüber dem Staat geworden sind).
Die Banken müssen die Schuld gegenüber der ZB immer früher tilgen, bevor sie selbst (gegenüber dem Staat) zum Inkasso schreiten können. Dazu müssen sie weitere Titel mit späterer Fälligkeit der ZB andienen.
Im zweiten Fall würde die ZB dem Staat dessen Schuldpapiere direkt abnehmen und hätte nur einen Inkasso-Anspruch gegen den Staat (ex geschaffenem"Schuldnergeld"). Der Staat zählt aber nicht zu den Geschäftspartnern der ZB, sondern ausschließlich Banken (dass dort ein"Loch" existiert, ist in der tier-2-Debatte, Stichwort"Staatsbanken" hinlänglich geklärt worden). Außerdem ist die direkte Kreditierung des Staates (gegen dessen Schuldpapiere also, egal mit welcher Fälligkeit) bekanntlich verboten. Noch. Ob dieser Eckpfeiler des ganzen monetären Systems, das sonst in ein Staatspapiergeld-System abgleiten würde, fällt (was nur per Gesetzesänderung mit entsprechender Diskussion und entsprechendem"Vorlauf" möglich wäre), ist genau die Frage, um die es geht.
>- ist das bedeutungslos, oder kann man den Mann einfach als Ignoranten abtun?
Es ist ein entscheidender Unterschied, ob Gläubiger fremde Schuldnerpapiere oder ob Schuldner eigene Schuldpapiere einreichen und sich Geld beschaffen dürfen.
Im Fall A (Banken) entscheiden über die Summe der Einreichung nicht die Banken, da sie sich nicht Geld holen, um es sich anzuschauen, sondern die Nachfragen der Bankkunden, also deren Verschuldungsbereitschaft gegenüber den Banken und nicht gegenüber der ZB.
Im Fall B (Staat) würde der Staat entscheiden, in welcher Höhe er sich verschulden möchte und sich das Geld direkt bei der ZB abholen können.
Desungeachtet haben wir den Art 115 GG (Verfassungsrang), der eine Verschuldng nur bis zur Höhe der Investitionen zulässt (was aber ausgehebelt werden kann, Stichwort"Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts", was nicht etwa eine Störung des Haushaltsgleichgewichts bedeutet, wie gern behauptet). Selbst dann müsste der Staat über den Markt gehen und könnte nicht auf die ZB direkt ziehen.
Investitionen lassen sich im übrigen nicht mit Drei-Monats-Papieren finanzieren.
>Haben die BuBa, die EZB und andere Zentralbanken keine amerikanischen Anleihen (Schuldpapiere) in der Bilanz, sondern nur jeweils inländische Anleihen?
Doch, selbstverständlich. Das sind die bekannten"Devisenreserven", alias Forderungen lautend auf"Fremdwährungen", die sie aber nicht US-Gov, sondern dem Markt abgekauft hatten (wie beschrieben).
Diese lagen zuletzt bei 40 Mrd, davon an"marktgängigen Wertpapieren" (fast nur USD) ca. 22 Mrd, an"Fest- und Kündigungsgelder" ca. 5 Mrd und 7,6 Mrd an den IMF. Des weiteren USD-Repos 3,7 Mrd.
Auf laufenden Konten bzw. täglich fällig (also"Geld") sind es 735 Mio. Diese Position ergib sich zum Bilanzstichtag automatisch aus den obigen Positionen, aus denen laufende Zinsgutschriften fließen, die unmittelbar darauf wieder in feste Anlagen verwandelt werden.
Nur mit diesen 735 Mio könnte die Buba Cash-Käufe tätigen (was sie aber bekanntlich nicht tut, es sei denn, sie rüstet ihre Dienstwagenflotte auf GM-Produkte um). Die Cash-Position könnte sie jederzeit anwachsen lassen, indem sie auf weitere in USD verzinsliche Anlagen verzichtet, und zwar bis zur Höhe der oben erwähnten Titel bzw. Fälligkeiten (außer der IMF-Position, die gehalten werden muss, Alternative: IMF-Austritt).
Dann hätte die Buba zwar ein Cash-Position (nachdem alle USD-Titel und -Forderungen fällig gestellt wurde bzw. fällig wurde), aber wozu, da sie selbst keine USD-Schulden hat, auch keine Kaufschulden ex Käufe im USD-Raum?
Mit einer Nur-Cash-Position würde sie kaum noch Zinserträge im USD-Raum erwirtschaften (außer USD-Tagesgeld-Satz, womit sie etwa auf ca. 600 Mio Dollar im Jahr käme = ca. 450 Mio Euro), und liefe Gefahr, mit dieser Position noch mehr ins Minus zu rutschen als ohnehin schon durch den Dollarkursverfall.
Immerhin hat sie schon aus Personal- und Sachaufwand usw. ca. 1800 Mio Euro als Ausgaben an der Hacke.
Gruß!
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CRASH_GURU
23.11.2004, 11:15
@ dottore
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Re: Der Punkt, um den es geht: |
-->Hi,
sehr schön. Wäre noch schöner wenn wir das mit konkreten Fällen diskutieren würden, da EZB, MoF and PBoC offensichtlich unterschiedlichen Bestimmungen unterworfen sind (oder gar keinen) und deshalb wohl auch unterschiedlich an den Devisenmärkten intervenieren müssten.
Aus der EZB Bilanz:
Forderungen in Fremdwährung an Ansässige
außerhalb des Euro-Währungsgebiets 2
Forderungen an den IWF 164 788 323 72 074 161
Guthaben bei Banken, Wertpapieranlagen,
Auslandskredite und sonstige Auslandsaktiva 37 151 511 287
Zinserträge aus Währungsreserven 990 618 897
Entschuldige die naive Frage aber wie kann die EZB denn Zinserträge aus Währungsreserven haben wenn sie gar keine hat wie Du das hier darstellst?
Wird hier etwa wieder mal vom Experten - wie ja anderswo nicht unüblich - eher verkompliziert als aufgeklärt?
>Eine Änderung träte erst ein (mehr ZB A- oder ZB B-Cash), wenn die Titelhalter (Markt, also Banken) mehr davon. lautend auf die jeweilige Währung, bei ihren ZBs einreichen was sie nur tun werden, wenn dies (Abforderung von mehr Cash) von ihren Kunden verlangt wird (Publikum).
DAS ist doch genau das Problem beim USD Peg.
Der chinesische Exporteur hat die vielen USD und die PBoC will den Devisenkurs konstant halten, also muss sie alle Angebotenen USD vom Markt nehmen, wie macht sie das nach Deiner Auffassung BITTE? Auf die Antwort bin ich sehr gespannt.
BITTE nicht mehr als 3 Sätze...
>Geschieht dies nicht, käme durch die Hin und Her in den Büchern der beiden ZBs keinerlei zusätzliches Geld heraus.
>Das wiederum würde nur erscheinen, wenn die ZB A (bei der gerade die Titel aus Währungsgebiet B als"angekauft" liegen) diese (!!) bei der ZB B zum Lombardieren einreichen würde. Dann bekäme sie von der ZB B aber just das, was sie überhaupt nicht gebrauchen kann und auch nicht haben will, nämlich Cash (Sorten, Banknoten) der ZB B.
WENN die ZB Tbonds am Markt kaufen MUSS wie Du sagst dann muss sie ja logischerweise auch wieder am Markt verkaufen!??
Dh. im Falle Japan hat der MoF Kurzläufer zur Finanzierung der FEF Interventionen bei der BoJ oder am Markt plaziert. Die Banken kaufen sie und hinterlegen sie bei der BoJ! Ich nenne das Augenwischerei. Zweifellos ist dadurch neues Geld in Umlauf gekommen!??
Wenn er jetzt USD kauft und diese in Tbonds investiert ist aber kein Geld verschwunden.
Die Tatsache, daß falls irgendwann mal die Tbonds verkauft werden und alles rückabgewickelt wird das ganze Weltgeldmengen neutral ist hat für mich als Spekulanten keine parktische Bedeutung da ich das vermutlich nicht erleben werde.
>ZBs sind aber weder Wechselstuben noch haben sie ausländische Sorten bei sich rumfliegen.
Hat so weit ich sehe hier auch niemand behaupted...
Gruß!
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R.Deutsch
23.11.2004, 11:34
@ R.Deutsch
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Re: Was ist der Mensch? - Formulierungshilfe für Elli |
-->
Lieber Elli,
Feuerbach hat auf die Frage, was ist der Mensch einmal geantwortet:
Der Mensch ist eine oben und unten offene Verdauungsröhre.
Ich finde allerdings die von Dir gefundene Erklärung viel besser.
Der Mensch ist ein stehengelassener Überschuss - also gleichsam das, was von der Verdauung übrig bleibt.
Die von Dir gefundene Formulierung ist so erklärungstüchtig, das man fast alles damit erklären kann.
Ich würde also an Deiner Stelle auf die Frage von Crash Guru „was ist ein stehengelassener Überschuss“ antworten - fast alles, z.B. auch Devisenreserven:-)
Gruß
R
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dottore
23.11.2004, 13:06
@ Miesespeter
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Re: Bitte ebenfalls um Aufklaerung |
-->Hi,
>Vielen Dank fuer die Ausfuehrung, sie hat aber bei mir einige Verstaendnisfragen hinterlassen, die ich hier kurz wiedergeben moechte:
>Demnach duerfte also in keiner der als wesentlich in Rede stehenden Zentralbanken (Japan, China, EZB) andere als auf eigene Waehrung lautende Titel liegen?
Selbstverständlich liegen dort auf andere Währung lautende Titel. Nur könnten diese ZBs mit diesen Titel erst etwas in anderen Währungsräumen kaufen (recte: Kaufkontrakte erfüllen), nachdem sie fällig sind. Da sie selbst keine Importgeschäfte (Realwirtschaft) betreiben, kaufen sie immer weitere, später fällige Titel und zwar entweder in der jeweiligen Titelwährung (z.B. USD) oder (nach einem Switch der Fälligkeiten spot in eine andere Fremdwährung) andere ausländische Titel.
Was nicht geht: Mit der jeweils zur Kasse vorhandenen Fremdwährung diese Summe bei sich in"eigenes Bargeld" verwandeln, da keine ZB eigenes Bargeld aktiv verbuchen kann, die Fremdwährung - egal mit welcher Fälligkeit - aber aktiv verbucht worden war.
Im eigenen Währungsraum können sie kaufen, was sie möchten. Nur - um den alten Gimmick zu wiederholen: Was will die Buba mit 100 Millionen deutschen Boxershorts?
>Was wird dann bei Stuetzungskaufen gekauft?
Dollarforderungen am Markt (also bereits vorhandene vom jeweiligen Titelgläubiger, wodurch sich die Titel in ihrer Summe - face value - um keinen Cent verändern) und nicht etwa US Treasuries bei US-Gov selbst.
>Was meint Richebaecker mit:
>[In 2003," observes Dr. Kurt Richebächer, editor of the Richebächer Letter,"such dollar purchases by foreign central banks amounted to a stunning $616.6 billion.....]
"Such dollar purchases" heißt nicht"such dollar banknotes purchases". Die 616,6 gabs vorher wie nachher, weshalb sie auch auf Dollar lauten: $616.6 billion..."
>Womit haben die was gekauft?
Von den Banken mit dem, was die Banken den ZBs schuldig sind bzw. waren. Bilanztechnisch ein Aktivtausch: Statt"Forderungen gegen MFI's in Euro" (Buba-Bilanz Position 5) jetzt"Fremdwährungsforderungen" (Position 2). Jede ZB kann Aktiva tauschen wie sie will (grosso modo). Die Buba könnte die gesamte Position 2 ("Fremdwährungsforderungen") bei deren Fälligkeit z.B. auch in Gold zum Kassakurs verwandeln.
Aber keine ZB kann sich selbst Fremdwährungsforderungen (aktiv verbucht) beschaffen, in dem sie einfach in den Keller geht und die dort zwar liegenden, aber nicht aktiv bei ihr verbuchten Banknoten rausholt, damit nach NY fliegt und sich dort mit am Markt gehandelten US Treasuries eindeckt oder diese gar direkt von US-Gov kauft.
Sie könnte sich - wie oft genug beschrieben - allerdings mit diesen Banknoten Sachen anschaffen, wie z.B. ein neues Bankgebäude bauen oder die PC-Ausstattung modernisieren. Dies würde dann im selben Jahr noch ergebniswirksam (Abschreibungen, Wertberichtigungen usw.), wie überall sonst auch.
>Fuer wenigstens partielle Aufklaerung waere ich sehr dankbar.
Was heißt"wenigstens partiell"? Ich tu schon, was ich kann.
Gruß!
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Euklid
23.11.2004, 13:53
@ dottore
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Das wird leider nicht ganz klar |
-->>Hi,
>>Vielen Dank fuer die Ausfuehrung, sie hat aber bei mir einige Verstaendnisfragen hinterlassen, die ich hier kurz wiedergeben moechte:
>>Demnach duerfte also in keiner der als wesentlich in Rede stehenden Zentralbanken (Japan, China, EZB) andere als auf eigene Waehrung lautende Titel liegen?
>Selbstverständlich liegen dort auf andere Währung lautende Titel. Nur könnten diese ZBs mit diesen Titel erst etwas in anderen Währungsräumen kaufen (recte: Kaufkontrakte erfüllen), nachdem sie fällig sind. Da sie selbst keine Importgeschäfte (Realwirtschaft) betreiben, kaufen sie immer weitere, später fällige Titel und zwar entweder in der jeweiligen Titelwährung (z.B. USD) oder (nach einem Switch der Fälligkeiten spot in eine andere Fremdwährung) andere ausländische Titel.
>Was nicht geht: Mit der jeweils zur Kasse vorhandenen Fremdwährung diese Summe bei sich in"eigenes Bargeld" verwandeln, da keine ZB eigenes Bargeld aktiv verbuchen kann, die Fremdwährung - egal mit welcher Fälligkeit - aber aktiv verbucht worden war.
>Im eigenen Währungsraum können sie kaufen, was sie möchten. Nur - um den alten Gimmick zu wiederholen: Was will die Buba mit 100 Millionen deutschen Boxershorts?
Sie setzen voraus daß eine ZB keine Boxershorts kauft.
Da sind wir wohl völlig einig
Da traue ich Ihnen aber allerhand zu, das Ihnen aus dem eff eff etwas einfällt, als ausgefuchster Finanzfachmann,was der ZB auf Dauer mehr Freude als Boxershorts bereiten könnte.[img][/img]
Nur ob das gewollt (gemußt) wird ist eine ganz andere Frage.
Wenn ZB s einkaufen dürfen hat Bernanke ja gar nicht so unrecht oder?
Gruß Euklid
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- Elli -
23.11.2004, 13:58
@ R.Deutsch
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Re: Auf die Antwort von Elli bin ich auch mal gespannt |
-->>>>>Genau das ist der Punkt, den ich rüber bringen wollte.
>>>>Gruß
>>>>RD
>>>Hast du einen gefunden, der dir zustimmt? *LOL*
>>>Devisenreserven sind stehengelassene Überschüsse, sonst nix.
>>Da hätte ich dann auch mal ne Frage: Was ist denn ein stehengelassener Überschuss?
>>Danke
>>
<font color=#0000FF>"Stehengelassen" ist missverständlich, als ob die ZBs"aktiv" etwas stehenlassen."Angesammelter" Überschuss wäre besser.
Die ZB muss die zB Dollars annehmen, wenn ein Exporteur (über seine Bank natürlich) sie umtauscht. Und was anderes als sie ansammeln kann die ZB nicht (außer sie kauft sich Chevrolets).
</font>
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dottore
23.11.2004, 14:05
@ CRASH_GURU
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Re: Der Punkt, um den es geht: |
-->Hi,
>sehr schön. Wäre noch schöner wenn wir das mit konkreten Fällen diskutieren würden, da EZB, MoF and PBoC offensichtlich unterschiedlichen Bestimmungen unterworfen sind (oder gar keinen) und deshalb wohl auch unterschiedlich an den Devisenmärkten intervenieren müssten.
>Aus der EZB Bilanz:
>Forderungen in Fremdwährung an Ansässige
>außerhalb des Euro-Währungsgebiets 2
>Forderungen an den IWF 164 788 323 72 074 161
>Guthaben bei Banken, Wertpapieranlagen,
>Auslandskredite und sonstige Auslandsaktiva 37 151 511 287
>Zinserträge aus Währungsreserven 990 618 897
Die Zinserträge stehen in der G+V, nicht in der Bilanz.
>Entschuldige die naive Frage aber wie kann die EZB denn Zinserträge aus Währungsreserven haben wenn sie gar keine hat wie Du das hier darstellst?
Der EZB wurden, wie schon xmal versucht zu erklären, von den einzelnen nationalen ZBs deren Währungsreserven pro rata Beteiligung an der EZB"zugebucht", d.h. sie kann über die Zinserträge daraus verfügen. Gilt für die IMF-Quoten deckungsgleich.
Der Grund: Da die EZB selbst keine Geschäfte mit Euro-Banken machen kann ("Zinsertrag" käme sonst aus dem"Leitsatz"), hätte sie sonst keinerlei Erträge in der G+V (weshalb sie in der Gründungshase auch gleich mit Verlust begann).
Entsprechend diesen Aktiva wurden der EZB auch"Banknoten" als dazu gehörige Passiva zugebucht - obwohl die EZB selbst weder Banknoten ausgegeben hat noch ausgeben kann. (Übrigens auch schon xfach dargestellt, z.B. als es darum ging die Abürzung EZB, ECB, BCE, usw. auf den Euro-Banknoten zu enträtseln).
>Wird hier etwa wieder mal vom Experten - wie ja anderswo nicht unüblich - eher verkompliziert als aufgeklärt?
Wenn's zu kompliziert wird, lass' ich's gerne sein und erkläre mich als gescheitert. Jeder darf selbstverständlich so gescheit und/oder als Versager sterben wie er möchte.
>>Eine Änderung träte erst ein (mehr ZB A- oder ZB B-Cash), wenn die Titelhalter (Markt, also Banken) mehr davon. lautend auf die jeweilige Währung, bei ihren ZBs einreichen was sie nur tun werden, wenn dies (Abforderung von mehr Cash) von ihren Kunden verlangt wird (Publikum).
>DAS ist doch genau das Problem beim USD Peg.
Richtig. Beim Peg muss sie kaufen. Dadurch werden die Titel (Dollarforderungen) aber insgesamt nicht mehr. Sie werden nur sozusagen"schneller" diskontiert (lombardiert). Konkret hat dadurch der Titeleinreicher sein Geld früher als er es haben würde, wenn er bis zur Fälligkeit des Titels (Schuldner ist der US-Importeur) warten müsste.
Dass dies nur vorübergehend hilft, wissen wir seit den Pegging-Versuchen USD/DM seit den 60er und 70er Jahren. Erst kommt eine Verflüssigung des Geldmarkts (mit tendenziell inflationären Folgen), danach aber dessen Versteifung (Rezession, Krise). Die Europäer haben das gelernt, die Chinesen arbeiten noch daran. Die Krise kommt aber so oder so. Am besten wäre, sie möglichst schnell hinter sich zu bringen, also den Peg zu verabschieden und eine Massivaufwertung der eigenen Währung zu akzeptieren.
>Der chinesische Exporteur hat die vielen USD und die PBoC will den Devisenkurs konstant halten, also muss sie alle Angebotenen USD vom Markt nehmen, wie macht sie das nach Deiner Auffassung BITTE? Auf die Antwort bin ich sehr gespannt.
>BITTE nicht mehr als 3 Sätze...
Stehen da schon. Tut mir leid, dass es mehr als 3 Sätze waren.
>>Geschieht dies nicht, käme durch die Hin und Her in den Büchern der beiden ZBs keinerlei zusätzliches Geld heraus.
>>Das wiederum würde nur erscheinen, wenn die ZB A (bei der gerade die Titel aus Währungsgebiet B als"angekauft" liegen) diese (!!) bei der ZB B zum Lombardieren einreichen würde. Dann bekäme sie von der ZB B aber just das, was sie überhaupt nicht gebrauchen kann und auch nicht haben will, nämlich Cash (Sorten, Banknoten) der ZB B.
>WENN die ZB Tbonds am Markt kaufen MUSS wie Du sagst dann muss sie ja logischerweise auch wieder am Markt verkaufen!??
Nein, wozu? Schuldner bei TBonds ist Gov. Also muss Gov den Titel direkt der ZB gegenüber bedienen - womit ist dass Govs Sache. Jedenfalls muss Gov den nächsten TBond erst wieder brav über den Markt schicken. Direktverkauf an ZB geht leider nicht.
>Dh. im Falle Japan hat der MoF Kurzläufer zur Finanzierung der FEF Interventionen bei der BoJ oder am Markt plaziert. Die Banken kaufen sie und hinterlegen sie bei der BoJ! Ich nenne das Augenwischerei. Zweifellos ist dadurch neues Geld in Umlauf gekommen!??
Klar, wie bei jeder Titelhinterlegung (Japan ist der berühmte"Grenzfall", quote Popeye, im Dollar- oder Euro-Raum geht das nicht). Der Gag allerdings auch bei Japan ist: Die Kurzläufer müssen sub summa immer kürzer laufen, da die BoJ ihr Geld vor Fälligkeit der Kurzläufer wieder sehen will. Diese Nummer endet also automatisch in sich selbst. Es ist nichts anderes als eine klassische Wechselreiterei - und es gibt schlicht keine, die bisher funktioniert hat.
>Wenn er jetzt USD kauft und diese in Tbonds investiert ist aber kein Geld verschwunden.
Die Nummer will ich sehen: Das MoF muss immer schneller Kurzläufer bedienen bzw. durch noch kürzere Kurzläufer ersetzen und legt in TBonds mit 30 oder so Jahre Laufzeit an?
>Die Tatsache, daß falls irgendwann mal die Tbonds verkauft werden und alles rückabgewickelt wird das ganze Weltgeldmengen neutral ist hat für mich als Spekulanten keine parktische Bedeutung da ich das vermutlich nicht erleben werde.
Wer weiß? Zunächst einmal ging's in dem Thread hier um die Erklärung des USD- und EZB-Systems. Wie lange Japan mit seinem grandiosen Trio Gov, MoF (quasi als"Nebenbank") und BoJ die"Nullzinspolitik" durchhalten kann, werden wir ja sehen.
Sollten sich in J"Inflationstendenzen" zeigen, schmiert der KM ab.
>>ZBs sind aber weder Wechselstuben noch haben sie ausländische Sorten bei sich rumfliegen.
>Hat so weit ich sehe hier auch niemand behaupted...
Das diente zur gefl. Verdeutlichung. Ich entschuldige mich ausdrücklich für die damit verbundene Belästigung.
Gruß!
|
dottore
23.11.2004, 14:21
@ Euklid
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Re: Weber mit Zylinder? Fusioniert die Fed NY mit Wal-Mart? |
-->Hi,
>Sie setzen voraus daß eine ZB keine Boxershorts kauft.
>Da sind wir wohl völlig einig
Wir hatten dies doch schon diskutiert. Mein Vorschlag damals war: Gold.
>Da traue ich Ihnen aber allerhand zu, das Ihnen aus dem eff eff etwas einfällt, als ausgefuchster Finanzfachmann,was der ZB auf Dauer mehr Freude als Boxershorts bereiten könnte.[img][/img]
>Nur ob das gewollt (gemußt) wird ist eine ganz andere Frage.
>Wenn ZB s einkaufen dürfen hat Bernanke ja gar nicht so unrecht oder?
Herr Bernanke hat bisher noch nichts verlauten lassen, dass die Fed Banks demnächst zu Warenhandelsunternehmen umfunktioniert oder mit Wal-Mart oder so fusioniert würden.
Gibt es dafür eine Belegstelle?
Gruß!
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Euklid
23.11.2004, 14:23
@ dottore
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Re: Der Punkt, um den es geht: |
-->>Hi,
>>sehr schön. Wäre noch schöner wenn wir das mit konkreten Fällen diskutieren würden, da EZB, MoF and PBoC offensichtlich unterschiedlichen Bestimmungen unterworfen sind (oder gar keinen) und deshalb wohl auch unterschiedlich an den Devisenmärkten intervenieren müssten.
>>Aus der EZB Bilanz:
>>Forderungen in Fremdwährung an Ansässige
>>außerhalb des Euro-Währungsgebiets 2
>>Forderungen an den IWF 164 788 323 72 074 161
>>Guthaben bei Banken, Wertpapieranlagen,
>>Auslandskredite und sonstige Auslandsaktiva 37 151 511 287
>>Zinserträge aus Währungsreserven 990 618 897
>Die Zinserträge stehen in der G+V, nicht in der Bilanz.
>>Entschuldige die naive Frage aber wie kann die EZB denn Zinserträge aus Währungsreserven haben wenn sie gar keine hat wie Du das hier darstellst?
>Der EZB wurden, wie schon xmal versucht zu erklären, von den einzelnen nationalen ZBs deren Währungsreserven pro rata Beteiligung an der EZB"zugebucht", d.h. sie kann über die Zinserträge daraus verfügen. Gilt für die IMF-Quoten deckungsgleich.
>Der Grund: Da die EZB selbst keine Geschäfte mit Euro-Banken machen kann ("Zinsertrag" käme sonst aus dem"Leitsatz"), hätte sie sonst keinerlei Erträge in der G+V (weshalb sie in der Gründungshase auch gleich mit Verlust begann).
>Entsprechend diesen Aktiva wurden der EZB auch"Banknoten" als dazu gehörige Passiva zugebucht - obwohl die EZB selbst weder Banknoten ausgegeben hat noch ausgeben kann. (Übrigens auch schon xfach dargestellt, z.B. als es darum ging die Abürzung EZB, ECB, BCE, usw. auf den Euro-Banknoten zu enträtseln).
>>Wird hier etwa wieder mal vom Experten - wie ja anderswo nicht unüblich - eher verkompliziert als aufgeklärt?
>Wenn's zu kompliziert wird, lass' ich's gerne sein und erkläre mich als gescheitert. Jeder darf selbstverständlich so gescheit und/oder als Versager sterben wie er möchte.
>>>Eine Änderung träte erst ein (mehr ZB A- oder ZB B-Cash), wenn die Titelhalter (Markt, also Banken) mehr davon. lautend auf die jeweilige Währung, bei ihren ZBs einreichen was sie nur tun werden, wenn dies (Abforderung von mehr Cash) von ihren Kunden verlangt wird (Publikum).
>>DAS ist doch genau das Problem beim USD Peg.
>Richtig. Beim Peg muss sie kaufen. Dadurch werden die Titel (Dollarforderungen) aber insgesamt nicht mehr. Sie werden nur sozusagen"schneller" diskontiert (lombardiert). Konkret hat dadurch der Titeleinreicher sein Geld früher als er es haben würde, wenn er bis zur Fälligkeit des Titels (Schuldner ist der US-Importeur) warten müsste.
>Dass dies nur vorübergehend hilft, wissen wir seit den Pegging-Versuchen USD/DM seit den 60er und 70er Jahren. Erst kommt eine Verflüssigung des Geldmarkts (mit tendenziell inflationären Folgen), danach aber dessen Versteifung (Rezession, Krise). Die Europäer haben das gelernt, die Chinesen arbeiten noch daran. Die Krise kommt aber so oder so. Am besten wäre, sie möglichst schnell hinter sich zu bringen, also den Peg zu verabschieden und eine Massivaufwertung der eigenen Währung zu akzeptieren.
Das wäre das klassische Rezept die eigenen Firmen und Bürger der EU-Zone umzubringen.
Das wäre auch das klassische Rezept die Deflation festzuschreiben.
Es steht nirgendwo geschrieben daß der Dollar auf Ewigkeit Bestand haben muß und nur immer die anderen nach der Pfeife tanzen.
Wir haben in Deutschland die Folgen der Aufwertung seit den 70ern gespürt,während die Länder um uns (Italien,Frankreich usw) abgewertet haben und nicht daran gestorben sind.
Ihr Gedanke würde nur einer inzwischen ineffizienten Volkswirtschaft USA zum Vorteil gereichen und mithelfen das ausgeblendete Elend in der USA weiter am Siechen zu halten.
Ich habe ja schon hier aus dem Nähkästchen geplaudert wie das 1970 bei der Buba gelaufen ist.
Das Problem wurde mit den Billigurlauben in den umliegenden Ländern übertünscht.
Nur hat der Michel nicht gespannt daß der billige Urlaub seinen Arbeitsplatz gekostet hat und inzwischen sind viele ganzjährig in Urlaub um im ausland zu arbeiten.
Der Vorschlag der akzeptierten Aufwertung wäre die katatstrophalste Lösung für Deutschland die überhaupt möglich wäre.
Senkung der Realschulden der USA,Erhöhung der Realschulden in Deutschland.
Das wäre wohl mit dem Wunschzettel von Georg Bush voll kompatibel.
Gruß Euklid
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dottore
23.11.2004, 14:44
@ Euklid
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Re: Vielleicht genauer lesen? |
-->Hi,
>>Dass dies nur vorübergehend hilft, wissen wir seit den Pegging-Versuchen USD/DM seit den 60er und 70er Jahren. Erst kommt eine Verflüssigung des Geldmarkts (mit tendenziell inflationären Folgen), danach aber dessen Versteifung (Rezession, Krise). Die Europäer haben das gelernt, die Chinesen arbeiten noch daran. Die Krise kommt aber so oder so. Am besten wäre, sie möglichst schnell hinter sich zu bringen, also den Peg zu verabschieden und eine Massivaufwertung der eigenen Währung zu akzeptieren.
>
>Das wäre das klassische Rezept die eigenen Firmen und Bürger der EU-Zone umzubringen.
In der Eurozone ist nichts gepeggt. Hier ging es um China (Volksrepublik).
>Das wäre auch das klassische Rezept die Deflation festzuschreiben.
Die kommt so oder so.
>Es steht nirgendwo geschrieben daß der Dollar auf Ewigkeit Bestand haben muß und nur immer die anderen nach der Pfeife tanzen.
Der ist nicht festgeschrieben, also dürfte er - vielleicht schon bei der nächsten US-Rezession? - so weit fallen, bis das US-LeiBi-Defizit verdampft ist. Es steht nirgendwo geschrieben, dass es auf Ewigkeit Bestand haben müsste.
>Wir haben in Deutschland die Folgen der Aufwertung seit den 70ern gespürt,während die Länder um uns (Italien,Frankreich usw) abgewertet haben und nicht daran gestorben sind.
Leider konnten und können nun mal nicht alle gegen alle abwerten.
>Ihr Gedanke würde nur einer inzwischen ineffizienten Volkswirtschaft USA zum Vorteil gereichen und mithelfen das ausgeblendete Elend in der USA weiter am Siechen zu halten.
Das Elend ist schon unterwegs - steht noch kurz an der US-Küste oder schwebt schon über den Atlantik. No way out.
>Ich habe ja schon hier aus dem Nähkästchen geplaudert wie das 1970 bei der Buba gelaufen ist.
>Das Problem wurde mit den Billigurlauben in den umliegenden Ländern übertünscht.
>Nur hat der Michel nicht gespannt daß der billige Urlaub seinen Arbeitsplatz gekostet hat und inzwischen sind viele ganzjährig in Urlaub um im ausland zu arbeiten.
Vermutlich werden es noch mehr. Die Mobilität der Arbeit könnte noch erheblich zunehmen. Billige nach Deutschland oder billigere Deutsche (als in Deutschland) ins Ausland.
>Der Vorschlag der akzeptierten Aufwertung wäre die katatstrophalste Lösung für Deutschland die überhaupt möglich wäre.
Der Vorschlag bezog sich auf China (!), wo die Krise umso schwerer wird, je länger die Chinesen sie hinauszuziehen versuchen - vom Gequatsche wg."soft landing" ganz zu schweigen. Ich darf um sorgsameres Lektionieren bitten.
>Senkung der Realschulden der USA,Erhöhung der Realschulden in Deutschland.
Kommt, wie gesagt, bis das LeiBi-Defizit Zwischen Euro-Raum und USD-Raum verschwunden ist (liegt zwischen 160 und 180 Mrd Euro. Quartale I/II 2004 bisher: 86,5).
Gruß!
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Euklid
23.11.2004, 15:01
@ dottore
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Entschuldigung dann habe ich das mißverstanden (o.Text) |
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CRASH_GURU
23.11.2004, 16:02
@ dottore
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Re: Der Punkt, um den es geht: |
-->Hi,
Vielen Dank für die Antwort!
>Die Zinserträge stehen in der G+V, nicht in der Bilanz. Danke, ist mir klar.
"EZB"zugebucht", d.h. sie kann über die Zinserträge daraus verfügen. Gilt für die IMF-Quoten deckungsgleich."
Das und das weitere war mir auch bekannt, was mir nicht bekannt war, wie ich aus Deiner Darstellung schließe, ist daß die EZB keine weiteren USD kaufen darf!
Wer oder wie wird (sie) dann intervenieren?
" Erst kommt eine Verflüssigung des Geldmarkts (mit tendenziell inflationären Folgen), danach aber dessen Versteifung (Rezession, Krise)."
D.h. also wenn ich das mal zusammenfassen darf, inflationäre Tendenzen solange der Abwertungswettlauf noch machbar ist und der hat ja noch gar nicht richtig angefangen.
Das sind noch ein paar Jahre, denn der MoF hat ja sicherlich Zettel mit mindestens 3 Monate Laufzeit verkauft. Wenn das so ist wie Du es darstellst hat er ja noch viele Jahre.
Dann können wir ja wieder über Hyper/Deflation diskutieren.
Gruß
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dottore
23.11.2004, 17:07
@ CRASH_GURU
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Re: Der Punkt, um den es geht: |
-->Hi,
>"EZB"zugebucht", d.h. sie kann über die Zinserträge daraus verfügen. Gilt für die IMF-Quoten deckungsgleich."
>Das und das weitere war mir auch bekannt, was mir nicht bekannt war, wie ich aus Deiner Darstellung schließe, ist daß die EZB keine weiteren USD kaufen darf!
Sie hatte nie welche gekauft und kann es auch nicht. Wer es könnte ist das Eurosystem, also die angeschlossenen nationalen ZBs. Dies dann im üblichen Verfahren, sozusagen"auf Empfehlung" der EZB.
Die EZB ist so ähnlich gestrickt wie die FED in Washington, allerdings schwächer, da die FED ihre Fed banks an kurzer Leine hält, während die EZB letztlich die Zustimmung der NZBs braucht. Denen kann sie nicht vorschreiben, wie sie ihre Aktivseiten zu gestalten haben (siehe Sarkozy's Alleingang jüngst zum Thema Gold).
>Wer oder wie wird (sie) dann intervenieren?
SIE nicht. Mit welcher Bank sollte sie denn kontrahieren können?
>" Erst kommt eine Verflüssigung des Geldmarkts (mit tendenziell inflationären Folgen), danach aber dessen Versteifung (Rezession, Krise)."
>D.h. also wenn ich das mal zusammenfassen darf, inflationäre Tendenzen solange der Abwertungswettlauf noch machbar ist und der hat ja noch gar nicht richtig angefangen.
Nur bei vorher gepeggten Währungen (China). China wertet ja laufend die eigene Währung ab, indem es sie nicht aufwertet bzw. floaten lässt - wie es seit den 70ern dann nach und nach im Euroraum geschehen ist (man denke auch an den BoE-Flop gegen Soros).
Der Charme beim Floaten liegt eben darin, dass sog."Interventionen" immer kürzere Beine kriegen und schließlich versiegen. Da sich dann die Zinsen (ex Renditen) der Papiere gleicher Bonität anpassen (siehe schon in etwa USD- und Euro-Raum) streben die Wechselkurse automatisch einem Punkt (besser: einer Range) zu, bei dem (der) die LeiBis in etwa ausgeglichen sind.
>Das sind noch ein paar Jahre, denn der MoF hat ja sicherlich Zettel mit mindestens 3 Monate Laufzeit verkauft. Wenn das so ist wie Du es darstellst hat er ja noch viele Jahre.
Das MoF ist quasi so etwas wie eine ziemlich große USD-Offshore-Bank. Es kann gewiss noch eine Zeitlang seine USD-Aktiva in YEN-Aktiva verwandeln. Steckt aber in der Zwickmühle, entweder immer größere Verluste realisieren zu müssen oder gegen zusätzliche Kurzläufer via BoJ die Dollarposition aufzustocken, um die Verluste nicht entstehen zu lassen oder niedriger zu halten. Schließlich wird der USD/Y-Kurs aber ebenfalls dort stehen, wo ihn die LeiBi USA/Jap hinzwingt.
Japan wird dann auch nichts zu lachen haben, weil a) die YEN-Zinsen steigen und/oder b) die Ex-Im-Differenz sich verflüchtigt.
Das ist doch der Grund, warum den Amerikanern der Dollar-Kurs so wurscht ist (der"strong dollar" ist nur Blabla). Fällt der DX Richtung 60, möchte ich nicht das Gequieke derer hören, die in die USA exportieren wollen.
>Dann können wir ja wieder über Hyper/Deflation diskutieren.
Vielleicht doch besser etwas zeitiger. 1,40 im EUR/USD sind so weit weg nun auch nicht mehr. Und die Kurssicherungen laufen aus bzw. kosten wieder neues Geld. Daher doch das bekannte"Brutalo"-Gerede der Messieurs Trichet und Eichel.
Gruß!
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Miesespeter
23.11.2004, 20:56
@ dottore
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Re: Bitte ebenfalls um Aufklaerung / Respekt und Dank an Dottore |
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>>Fuer wenigstens partielle Aufklaerung waere ich sehr dankbar.
>Was heißt"wenigstens partiell"? Ich tu schon, was ich kann.
>Gruß!
Die vielen umfassenden Ausfuehrungen in diesem Thread muss ich zu ausgeruhter Stunde in Ruhe nachzeichnen und distillieren, vielen herzlichen Dank zunaechst fuer die Muehe!
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