Dimi
25.11.2004, 22:39 |
Also mal rein debitistisch gedacht... Thread gesperrt |
--><pre>
1.) Der japanische Hersteller liefert gegen USD an einen Amerikaner:
USA JAPAN
Ware
<------------------
USD
------------------->
2.) Der japanische Hersteller hat seine Kosten in YEN und wechselt deshalb seine USD in YEN.
Die japanische ZB kauft diese USD gegen YEN, damit der USD nicht fällt, also um den Export zu stützen:
ZB Hersteller
USD
<------------------
YEN
------------------->
Da die ZB in der Regel hierfür keine YEN auf Lager hat, zahlt sie mit Zahlungsversprechen, schöpft also Kredit.
Dies steht auf der einen Seite ihrer Bilanz, auf der anderen ihr USD Guthaben.
Somit entsteht (in der Regel) Kredit(geld). Es geht schließlich num YEN im Werte von hunderten Milliarden USD,
die die japanische ZB nicht einfach so hat.
Da die USD bei der japanischen ZB verbleiben, verschwinden auch nicht an anderer Stelle entsprechende USD-Forderungen.
Gruß, Dimi
</pre>
<ul> ~ Golden Christmas Rally -> http://seasonalcharts.de[/link]</ul>
|
R.Deutsch
26.11.2004, 08:57
@ Dimi
|
Re: Schlappe für die B-Fraktion |
-->wenn ein Schwergewicht wie Dimi sich für A ausspricht, müssen die B-Fritzen sich jetzt schon was besonderes einfallen lassen, um ihre Position noch zu halten:-)
Gruß
|
Dimi
26.11.2004, 09:30
@ R.Deutsch
|
Re: Die deutschen Währungsreserven im Bilanzzusammenhang |
-->Lieber Reinhard,
es war (und ist) freilich auch das Thema etwas unklar (zu einem"Shortsqueeze" kommt es im Umkehrfalle übrigens dennoch (in der Regel) nicht).
Richtet sich Dein Fokus auf die Dollarkursentwicklung, auf die Geldschöpfung, oder auf ihr Gegenteil?
Gruß, Dimi
Aus einem Bundesbank-Monatsbericht:
------------------------------------------------------------------------------
Der Aufbau von Währungsreserven durch die Zentralbank bedeutet - für sich betrachtet - eine Bilanzverlängerung. Der Ausweitung der Forderungsposition steht eine entsprechende Zunahme der Passiva gegenüber. Am anschaulichsten werden diese Zusammenhänge, wenn man den Ankauf von Devisen von einem inländischen Kreditinstitut unterstellt. In diesem Fall steigen in einem ersten Schritt sowohl die Devisenreserven der Zentralbank als auch - wegen der Gutschrift des Gegenwerts - die Einlagen des Kreditinstituts bei der Zentralbank. Selbst wenn es nachfolgend zu Anpassungsreaktionen des Bankensystems (beispielsweise in Form verstärkter Kreditschöpfung) beziehungsweise der Zentralbank (beispielsweise durch eine verringerte Gewährung von Refinanzierungskrediten) kommt, bleibt der grundsätzliche bilanzielle Zusammenhang zwischen dem Aufbau von Währungsreserven auf der einen Seite und der Schaffung von Zentralbankgeld auf der anderen Seite erhalten: Der Gegenwert akkumulierter Währungsreserven wurde dem Finanzsystem in Form von Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt.
<ul> ~ Seite 14</ul>
|
Student
26.11.2004, 10:47
@ Dimi
|
Re: Die deutschen Währungsreserven... /... und ZB-Geld wurde entzogen |
-->Hi Dimi!
>Aus einem Bundesbank-Monatsbericht:
>------------------------------------------------------------------------------
>Der Aufbau von Währungsreserven durch die Zentralbank bedeutet - für sich betrachtet - eine Bilanzverlängerung. Der Ausweitung der Forderungsposition steht eine entsprechende Zunahme der Passiva gegenüber. Am anschaulichsten werden diese Zusammenhänge, wenn man den Ankauf von Devisen von einem inländischen Kreditinstitut unterstellt. In diesem Fall steigen in einem ersten Schritt sowohl die Devisenreserven der Zentralbank als auch - wegen der Gutschrift des Gegenwerts - die Einlagen des Kreditinstituts bei der Zentralbank. Selbst wenn es nachfolgend zu Anpassungsreaktionen des Bankensystems (beispielsweise in Form verstärkter Kreditschöpfung) beziehungsweise der Zentralbank (beispielsweise durch eine verringerte Gewährung von Refinanzierungskrediten) kommt, bleibt der grundsätzliche bilanzielle Zusammenhang zwischen dem Aufbau von Währungsreserven auf der einen Seite und der Schaffung von Zentralbankgeld auf der anderen Seite erhalten: Der Gegenwert akkumulierter Währungsreserven wurde dem Finanzsystem in Form von Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt.
Schön, dem Finanzsystem (außerhalb der ZB's) wurde aber auch just ZB-Geld in
Höhe der aufgebauten Währungsreserven entzogen (in der Währung der angelegten
Währungsreserven).
Kommt die"gegnerische" ZB auf die tolle Idee, auch"Währungsreserven" aufzubauen,
wird's schön deutlich: Die gerade dem Finanzsystem zur Verfügung gestellte
ZB-Gelder verschwinden flugs wieder im Tresor, nur jetzt im Tresor
der"gegnerischen"
ZB, während das Finanzsystem wieder die ursprünglich schon verfügbaren ZB-Gelder
zur Verfügung hat. (Wechselkurs sei mal gleichgeblieben)
Und schöne Währungsreserven wurden aufgebaut.
Lb Gr
der Student
|
R.Deutsch
26.11.2004, 11:18
@ Dimi
|
Re: Wie kommt Geld in die Welt? |
-->Lieber Dimi,
das Thema ist eigentlich immer wieder das gleiche. Es geht darum, den Mechanismus zu verstehen, wie kommt Geld in die Welt und wie verschwindet es wieder.
Du entsinnst Dich - gleich zu Beginn dieses Forums hatten wir eine große Kontroverse um die Frage: Können Banken Geld aus dem Nichts erzeugen? Das erste Treffen in Ochsenfurth stand ganz im Zeichen dieser Debatte, wobei dottore und Elli den Standpunkt vertraten, Banken könnten nicht Geld aus dem Nichts erzeugen.
Wir sind uns offenbar einig, dass hier ebenfalls neues Geld aus dem Nichts entsteht (in diesem Fall Yuan, oder Yen). Dieses Geld kann es, wie alles Kreditgeld, nur vorrübergehend geben und es entsteht die Frage, wie kommt es wieder aus der Welt. Dies kann nicht durch Zahlung von Dollar geschehen, sondern nur durch Gegenleistung oder Konkurs des Schuldners (hier Amerika).
Der Dollarsqueeze war an dieser Stelle wohl in der Tat etwas missverständlich, weil es eher um einen Yuan - Squeeze gehen müsste, also die Frage, wie kommen die zusätzlichen Yuan wieder aus der Welt.
Der Mechanismus ist aber immer wieder der gleiche. Entweder das zusätzliche Geld kommt durch Konkurs aus der Welt (das ist das dottore Modell - GZ wird immer knapper und damit immer wertvoller - Squeeze) oder es wird immer schneller immer mehr erzeugt (Hyperinflation mit Währungsschnitt).
Nachdem wir alle ständig im Ausguck stehen, um zu sehen in welche Richtung es läuft, wollte ich nur darauf hinweisen, dass hier eine Gelddruckmaschine läuft, die wir bisher vielleicht übersehen haben.
Die B Fraktion sagt nun, diese Maschine gibt es gar nicht. Die Klärung ist wohl für uns alle nicht ganz unwichtig.
Gruß
R
|
Dimi
26.11.2004, 11:21
@ Student
|
Re: Die deutschen Währungsreserven... /... und ZB-Geld wurde entzogen |
-->>Schön, dem Finanzsystem (außerhalb der ZB's) wurde aber auch just ZB-Geld in
>Höhe der aufgebauten Währungsreserven entzogen (in der Währung der angelegten
>Währungsreserven).
Womit wir effektiv wieder bei"B" sind - Gruß, Dimi
|
Dimi
26.11.2004, 11:37
@ Dimi
|
Re: Die deutschen Währungsreserven... - Korrektur/Ergänzung |
-->>>Schön, dem Finanzsystem (außerhalb der ZB's) wurde aber auch just ZB-Geld in
>>Höhe der aufgebauten Währungsreserven entzogen (in der Währung der angelegten
>>Währungsreserven).
>Womit wir effektiv wieder bei"B" sind - Gruß, Dimi
Es ist für unsere Betrachtung gleichgültig, wer die Währung hält, ob z.B. ich oder Du oder die japanische Zentralbank.
Als (irgendwann einmal) die USD geschöpft wurden, entstand Geld, als dann die YEN von der japanischen ZB geschöpft wurden, entstand erneut Geld (Ausgangsbeispiel/Warenhersteller). Der USD"verschwindet" eben nicht, er wechselt bloß zur japanischen ZB.
Das so entstandene Geld läuft also nicht um, bei seiner Entstehung aber war es nachfragewirksam.
Halbgeld gewissermaßen ;-)
(A+B)/2
Gruß, Dimi
|
Dimi
26.11.2004, 11:59
@ R.Deutsch
|
Re: Wie kommt Geld in die Welt? |
-->Lieber Reinhard,
>Wir sind uns offenbar einig, dass hier ebenfalls neues Geld aus dem Nichts entsteht (in diesem Fall Yuan, oder Yen).
Ja, es entsteht Geld, und dies wirkt im Warenmarkt (es ist für die Exporte gedacht) nachfragewirksam und damit preissteigernd.
Im gleichen Maße wechseln USD, die unabhängig davon geschöpft worden waren, den Besitzer. Sie werden dann aber nicht von Privaten gehalten, sondern von (aus US-Sicht) einer ausländischen ZB (wobei unterstellt ist, daß sie es nicht wieder ausgibt).
Dies ist genau der Punkt, der Hyperinflationen oft vorausgeht: Die Nachfragewirksamkeit ist einmalig, die ZB muß immer wieder neue Nachfrageimpulse generieren, also USD kaufen.
Man kann heute auf zweierlei Weise bezahlen:
a.) Mittels Kreditschöpfung
b.) Mittels Kreditübertragung
Seit geraumer Zeit findet viel von a.) statt, wenig von b.). Die Debt/GDP-Ratio steigt. Die amerikanisch-asiatische ZB-Masche ist a.) in Reinform.
>Nachdem wir alle ständig im Ausguck stehen, um zu sehen in welche Richtung es läuft, wollte ich nur darauf hinweisen, dass hier eine Gelddruckmaschine läuft, die wir bisher vielleicht übersehen haben.
War die nicht schon Thema hier auch im Forum?
Gruß, Dimi
|
R.Deutsch
26.11.2004, 13:14
@ Dimi
|
Re: Entdeckerfreuden |
-->Lieber Dimi
Du schreibst:
War die nicht schon Thema hier auch im Forum?
Ich dachte, ich hätte eine ganz neue Gelddruckmaschine entdeckt (manche sehen sie ja jetzt noch nicht:-))
Wer war denn schon wieder vor mir da?
Gruß
R
|
CRASH_GURU
26.11.2004, 13:55
@ Dimi
|
Re: Die deutschen Währungsreserven... - Korrektur/Ergänzung |
-->Der USD"verschwindet" eben nicht, er wechselt bloß zur japanischen ZB.
>Das so entstandene Geld läuft also nicht um, bei seiner Entstehung aber war es nachfragewirksam.
>Halbgeld gewissermaßen ;-)
>(A+B)/2
>Gruß, Dimi
Hi Dimi!
Jetzt bin ich aber entgültig verwirrt! Bei der BoJ befinden sich doch keine USD sondern Treasuries!? (muss die nicht Zinseinkünfte generieren!?)
Die USD sind doch deshalb weiter im Markt!?
Gruß
|
Dimi
26.11.2004, 14:51
@ CRASH_GURU
|
Re: Die deutschen Währungsreserven... - Korrektur/Ergänzung |
-->Hi CRASH_GURU!
>Jetzt bin ich aber entgültig verwirrt!
Sorry, war nicht meine Absicht.
>Bei der BoJ befinden sich doch keine USD sondern Treasuries!?
Ein bischen vereinfachen muß man schon. Zwischen den verschiedenen Geld- und Forderungsarten kann man später immer noch differenzieren.
Gruß, Dimi
|
Burning_Heart
26.11.2004, 17:16
@ Dimi
|
Re: Also mal rein debitistisch gedacht... |
-->><pre>
>
>1.) Der japanische Hersteller liefert gegen USD an einen Amerikaner:
>
>USA JAPAN > Ware > <------------------ > USD > ------------------->
>
So weit so gut.
>2.) Der japanische Hersteller hat seine Kosten in YEN und wechselt deshalb seine USD in YEN.
>Die japanische ZB kauft diese USD gegen YEN, damit der USD nicht fällt, also um den Export zu stützen:
>
>ZB Hersteller > USD > <------------------ > YEN > ------------------->
>
>Da die ZB in der Regel hierfür keine YEN auf Lager hat, zahlt sie mit Zahlungsversprechen, schöpft also Kredit.
Haaaalt.
Es werden, wenn überhaupt, die US Dollars in Yen getauscht.
Für diesen Tauschvorgang gibt es die Forex.
Z.b. hat Japan ein paar Dollars bekommen und will die in Yen umwandeln.
Da können die nicht Dollars auf einem Konto haben, und dann in den Druckerkeller gehen und dem entsprechend Yen drucken, weil die lieber Yen haben wollen.
Da wäre die Währung blitzschnell weg vom Fenster wegen Hyperinfla.
Es wird nur getauscht und nicht neue Yens gedruckt.
Neues inflationäres Geld kommt nur durch eine Verschuldung in die Welt oder eben durch selberdrucken, was aber verboten ist.
>Dies steht auf der einen Seite ihrer Bilanz, auf der anderen ihr USD Guthaben.
>Somit entsteht (in der Regel) Kredit(geld). Es geht schließlich num YEN im Werte von hunderten Milliarden USD,
>die die japanische ZB nicht einfach so hat.
An der Forex ertauschen.
>Da die USD bei der japanischen ZB verbleiben, verschwinden auch nicht an anderer Stelle entsprechende USD-Forderungen.
Die bleiben gültig.
Beim Geld gibt es doch nur zwei Stufen.
Es gibt entweder Hyperinfla wegen selberdrucken wie Fraktion A sagt, oder neues Geld kommt nur durch Verschuldung aus der ZB, wie der gemeine Debitist behauptet.
>Gruß, Dimi
></pre>
Gruß
P.S. Wer die Wirtschaft verstehen will, sollte das Geld am Besten vergessen.
Es ist nur ein Teil der Gesamtschulden und erhöht die einzelnen Transaktionen im Supermarkt.
Was Geld kann ist bedeutungslos und kann auch mit z.b. Kreditkarten, Freigeld, Gold...erledigt werden.
Das Geld, Kredite, Freigeld, Gold usw. Eigentum ist, also durch Macht/Gesetze gültig gemacht wird und überhaupt erst da ist, wenn es eine Macht gibt, ist der springende Punkt.
|
Dimi
27.11.2004, 00:33
@ Burning_Heart
|
Re: Also mal rein debitistisch gedacht... |
-->>Haaaalt.
>Es werden, wenn überhaupt, die US Dollars in Yen getauscht.
Und wieso mischt sich dann die japanische ZB ein und häuft Devisenreserven an?
>Es wird nur getauscht und nicht neue Yens gedruckt.
Woher nimmt die japanische ZB derzeit Yen im Wert von 100 Mrd USD?
Gruß, Dimi
>P.S. Wer die Wirtschaft verstehen will, sollte das Geld am Besten vergessen.
Halte ich für keine gute Idee ;-)
|
Burning_Heart
27.11.2004, 03:19
@ Dimi
|
Re: Also mal rein debitistisch gedacht... |
-->Hi Dimi
>>Haaaalt.
>>Es werden, wenn überhaupt, die US Dollars in Yen getauscht.
>Und wieso mischt sich dann die japanische ZB ein und häuft Devisenreserven an?
Weiss ich nicht.
Ist ja auch ein anderes Thema.
Manipulationen einzelner Player am Markt sind sowieso zum scheitern verurteilt.
Die USA machen es richtig und kümmern sich nicht um ihre Währung.
Das überlassen sie den Chinesen, Japanern, Russen...
>>Es wird nur getauscht und nicht neue Yens gedruckt.
>Woher nimmt die japanische ZB derzeit Yen im Wert von 100 Mrd USD?
Entweder erwirtschaftet, von einem anderen zur Verfügung gestellt oder selbst gedruckt.
Wenn jemand 1000 Dollar in Yen wechselt, sind die Dollars noch da und die Yens waren und sind es auch.
Wenn Japan von USA gekauft wird, dann ist USA blank und Japan Steinreich.
Wollen die Japaner nun die Dollars in Yen umwandeln, müssen sie einen Kontraktpartner finden, der willig ist soviel Yen zu bieten.
Ist keine ausreichende Yenmenge zum Tausch vorhanden, entfällt der Tausch.
>Gruß, Dimi
>>P.S. Wer die Wirtschaft verstehen will, sollte das Geld am Besten vergessen.
>Halte ich für keine gute Idee ;-)
Geld ist doch nur ein Steuerzahlungsmittel.
Gruß
|