--><font size="4">UBS übernimmt Vermögensberater Sauerborn, der superreichen Familien betreut </font>
Die Schweizer Bank UBS baue ihre Vermögensverwaltung in Deutschland weiter aus: Sie habe zu einem nicht genannten Preis die auf hochvermögende Kunden spezialisierte Sauerborn Trust AG übernommen, ist heute in der Tagespresse zu lesen.
Die Gesellschaft mit Sitz in Bad Homburg verwalte das Geld von rund 100 Familien und Familiengesellschaften mit einem Vermögen von 100 Mio. Euro aufwärts. Insgesamt betreue Sauerborn Trust rund sechs Milliarden Euro. Damit würden sie einen gewichtigen Schritt nach vorne machen, habe UBS-Vorstandsmitglied Marcel Rohner, verantwortlich für den Bereich Wealth Management & Business Banking bei der UBS, gestern vor Journalisten in Frankfurt am Main geäussert.
Sauerborn Trust gehöre in Deutschland zu den führenden Adressen für die Betreuung der Superreichen. Als Family Office biete das Unternehmen mit seinen 90 Mitarbeitern eine Rundum-Versorgung in allen Vermögensfragen - das reiche von der reinen Geldanlage über Steuerthemen bis hin zu Erbschaftsangelegenheiten.
Sauerborn Trust ging 2002 aus dem 1987 von Jochen Sauerborn und Partnern gegründeten Vermögensverwalter Feri hervor. Sauerborn war mit einem Anteil von 37 Prozent bis zuletzt Hauptaktionär der Gesellschaft. Ein weiteres großes Paket mit 25 Prozent hielt die Familie Quandt.
Den Verkauf der Gesellschaft an die UBS habe Jochen Sauerborn mit den Herausforderungen der Zukunft begründet. Zum einen würden die Kunden zunehmend internationaler, zum anderen bringe die europäische Steuerharmonisierung neue Herausforderungen mit sich.
Nun könne die weltweite UBS-Plattform verbunden mit dem bewährten Sauerborn-Ansatz der Kundenbetreuung genutzt werden. Eine Gefahr, durch den Anschluß an einen großen Bankkonzern mit einer eigenen Produktreihe an Unabhängigkeit und damit an Glaubwürdigkeit einzubüßen, sähe Sauerborn nicht. Diese Frage stünde natürlich auch bei den Kunden im Mittelpunkt, doch die UBS habe in der Vergangenheit bewiesen, daß sie in der Beratung keinen Unterschied zwischen konzerneigenen und konzernfremden Produkten mache. Zudem würden die Kunden ihre bisherigen Ansprechpartner behalten. So ist Sauerborn-Trust-Vorstand Reinhard Panse auch weiterhin für die Anlagepolitik des Family Office zuständig. Jochen Sauerborn werde Aufsichtsratsvorsitzender von UBS Deutschland.
Der Bereich Vermögensverwaltung der UBS Deutschland werde nach der Übernahme unter dem Namen"UBS Wealth Management Sauerborn Trust" firmieren. Vorgesehen sei dabei, daß die ganz reichen Kunden - ab einem Vermögen von rund 30 Mio. Euro - künftig von Bad Homburg aus betreut würden. Dazu würden 25 UBS-Mitarbeiter aus Frankfurt in die Sauerborn-Zentrale wechseln. Wie viele Kunden und Vermögen sie mitbrächten, ließ die UBS offen. Die restlichen Kunden blieben in Frankfurt. Ihr Vermögen würde weiterhin von den dort rund 800 UBS-Mitarbeitern verwaltet. Insgesamt hätte die Vermögensberatung UBS Deutschland bislang Kundengelder in Höhe von zehn Mrd. Euro.
Die einhundertprozentige Übernahme von Sauerborn sei Teil einer Initiative, das Vermögensverwaltungsgeschäft in Europa weiter auszubauen. Rohner habe bekräftigt, daß in den Kernmärkten"gegen 2006 Gewinne" geschrieben werden sollten. Auf dem Weg dorthin habe er weitere Übernahmen nicht ausgeschlossen: Der Markt sei immer noch sehr zersplittert. Wenn sich weitere Chancen bieten würden, werde man sie nutzen.
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