Emerald
01.12.2004, 22:16 |
OT: Guten Appetit, der Holländer sagt 'eet smakelyk' Thread gesperrt |
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Eine kleine Warnung an alle welche an den kommenden Festtagen sich an
'convenience food' erlaben, ergötzen und natürlich auch erfreuen dürfen!
In hiesigen drei Gross-Spitälern grassieren Durchfall-Erkrankungen mit
Erbrechen. Die Hintergründe und Infektions-Herde sind noch nicht lokalisiert.
Die Ansteckung erfolge, so die Versicherung, auf Grund von Begrüssungen mit Hände-Druck*,
quote:
Lebensmittelsicherheit: Bösen Keimen den Garaus machen
Hygiene wird bei der Herstellung von Lebensmitteln gross geschrieben. Doch gerade dies ebnet paradoxerweise bösartigen Bakterien den Weg.
Die grösste Gefahr in Lebensmitteln geht nicht von Umweltgiften oder allergenen Zusatzstoffen aus, sondern von Bakterien. Allein in der Schweiz erkrankten dieses Jahr bereits über 7000 Menschen durch Campylobacter, Salmonellen und Listerien in Lebensmitteln. Und dies sind nur die gemeldeten Fälle. Weltweit erkranken nach Schätzungen der WHO zwei Milliarden Menschen ernsthaft durch Keime in Lebensmitteln. Dies, obwohl Industrie, Forschung und Behörden nach Kräften gegen die Gefahren aus Lebensmitteln ankämpfen. Hygiene wird in der Nahrungsmittelverarbeitung zwar gross geschrieben. Trotzdem warnt Mikrobiologe Martin Loessner von der ETH Zürich:"Die schädlichen Bakterien lassen sich nur schwer aus der Produktionslinie verbannen. Der Trend zu Convenience Food birgt deshalb neue Gefahren." Denn gerade Fertiggerichte sind für Bakterien ein gefundenes Fressen. Meist werden die Zutaten bei der Produktion zuerst erhitzt, was alle Keime abtötet. Die behandelten Lebensmittel bieten hernach einen optimalen Nährboden für neue, gefährliche Zuzügler, die sich irgendwo in der Produktionslinie eingenistet haben. Da die natürlichen Konkurrenten durch die Hitzebehandlung bereits eliminiert sind, sind die Ausbreitungsbedingungen für bösartige Erreger ideal.
Das gefährlichste Bakterium in Lebensmitteln ist die Listeria monocytogenes, der Erreger der gefürchteten Listeriose."Zwar ist die Zahl der gemeldeten Erkrankungen tief. Aber das Problem bei den Listerien ist die hohe Sterblichkeit von etwa 30 Prozent. Bei den 45 gemeldeten Erkrankungen von diesem Jahr muss man also davon ausgehen, dass 15 Menschen durch Listeriose gestorben sind", sagt Martin Loessner. Loessner und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln an der ETH Zürich eine weltweit führende Technik, um die gefährlichen Listerien effizient zu vernichten. Dazu benutzt das Labor die natürlichen Feinde der Bakterien - die Bakteriophagen - die Bakterienfresser."Bakteriophagen gibt es überall wo Bakterien sind, millionenfach", sagt Loessner."Der Vorteil von Bakteriophagen ist, dass sie ganz spezifisch sind und nur ein spezielles Bakterium befallen. Dort drin vermehren sie sich und töten so das Bakterium", erklärt Loessner. Im Fall der Listerien sind es Listerio-Phagen; sie greifen ausschliesslich Listerien an. Der Listerienfresser durchbohrt die Bakterie und injiziert hernach seine Erbinformation in die Listerie. Der Listerienfresser programmiert die Listerie um: Die Listerie baut solange Phagenenzyme auf, bis nichts mehr von der Listerie übrigbleibt. Innert Minuten vernichtet so das Enzym die Bakterie.
Bei Listerien hat sich die Effizienz gezeigt. Auch andere Bakterien liessen sich mit der gleichen Methode bekämpfen. Denn grundsätzlich gibt es für jedes Bakterium ein Bakteriophag, das es zerstört. Professor Loessner und sein Team sind derzeit dabei, Bakteriophagen von anderen Bakterien zu züchten.
unquote.
*) Die Handschuh-Saison ist angebrochen.
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BillyGoatGruff
01.12.2004, 23:09
@ Emerald
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"Convenience-Food" - mich schrecken schon die Verpackungen ab... |
-->..aber"Fuulwiiber-Salat" (Ausdruck von einer Frau kreiert) kaufe ich auch ein; erspart viel Zeit beim zurüsten;)
Etwas vom Perfidesten in dieser Richtung, das mir zu Ohren gekommen ist, waren zwei Todesfälle (Vater und Sohn) nach dem Verzehr von"Sphagetthi alle Vonghole" in einer Gaststätte in der Schweiz. Vonghole sind kleine Muscheln, deren Verzehr völlig ungefährlich war, als das Mittelmeer noch nicht so vergiftet war, wie es das heute ist! Der Tod der beiden erfolgte im Leberkoma, was auf eine massive Vergiftung schliessen liess.
Bouillabaisse heute? Nein Danke! (Aber in der RSA gibt es das feinste seafood, das ich je gegessen hatte, traumhaft frisch und schmackhaft, jedoch keine Riesenauswahl;))
Gruss,
BGG
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Stephan
02.12.2004, 00:21
@ Emerald
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Semmelweis lässt grüssen - Frisch rulez:-)) |
-->N' Abend in die Runde
wenn´s denn der Händedruck sein soll, so muss man sich Fragen wer für die Betriebshygiene zuständig ist. Noch nie was von Händewaschen gehört? Desinfektionsmittelspender für die Hände sind zwingend vorgeschrieben. Das kann es also nicht sein.
Als Convienience-Food wird jedes Lebensmittel bezeichnet, welches schon vorbehandelt wurde. Also z.B. vorgeschälte Kartoffeln, aber auch tiefgekühlte Blumenkohl-Brätlinge, Pizza etc. Man könnte auch sagen Ready to heat, ready to cook, ready to eat.
In den Spitälerrn / Altenheimen / Betriebskantinen gibt es Gemeinschaftsverpflegung. Diese wird immer häufiger mit Convienience-Food und Chilled Food (also gekühltes und gefrotetes) produziert. Spezielle Dampf-Convektomaten erhitzen die LM und töten dabei zuverlässig die meisten Keime ab.
Für eine Infektion (Gastroenteritis) wird immer eine minimale Keimanzahl benötigt.
Die Hersteller sind dabei das geringste Risiko.Während meiner Zeit bei Knorr"Sous-Vide" in Thayingen / Schweiz legten wir von jeder Produktion Rückstellmuster an. Das war nötig, denn wir belieferten damals die Schweizer-Kredit-Anstalt (SKA) oder die Swiss-Air mit zahlreichen Menüs, die nur noch erhitzt werden mussten, wie z.B Hirschgulasch in Portionsbeutel. Die Rückstellmuster wurden während der gesamten Haltbarkeit gelagert und immer wieder mikrobiol. auf alle Risikokeime getestet. Probleme gab es nie.
Wird aber die Kühlkette zwischen Produktion, Lager, Zwischenlager empfindlich gestört, so können darin befindliche Keime sehr schnell wachsen (Verdoppelung der Keimzahl bei Zimmertemperatur, expo. Wachstum(!).
Das gesamte Abtöten der Keime ist Quatsch, da Sterilisation, wer will so einen Brei schon essen? Nährstoffgehalt =0. Eine Keimreduktion auf 10 hoch 2 bis 10 hoch 3 / ml ist oft ausreichend. Dafür reichen in der Produktion ca. 65-85 C Kerntemperatur für einige Minuten.
Fetthaltige Lebensmittel wie z.B. Sahnesosse oft mit rohen Eiern verfeinert (Salmonellen) etc. begünstigen das Wachstum, da Fett die Keime beim Erhitzen schützt. Das Problem ist oftmals die niedrige Kerntemperatur <50 C in den Bain-Maries der Gemeinschaftsverpflegung (Wärmvorrichtungen in der Essensausgabe) und lange Standzeiten.
Die Betriebshygiene in den oben genannten Etablissments ist oft eine Katatrophe (ungenügende Trennung zwischen reiner und unreiner Seite) und der eigentliche Grund für Listeriose oder Salmonellen-Vorfälle.
Oftmals werden mehrer Hürden zur Haltbarmachung eingebaut, z.B. indem man die Lebensmittel mit Milchsäurebakterien versetzt, diese nehmen dann den gefährlichen Keimen die Nahrung weg, bzw. die bösen Keime können in einem solchen Substrat nicht oder nur schwer wachsen.
Am besten selbst einkaufen, auswählen und frisch zubereiten. Stressgeplagte Manager schwärmen ja von der Entschleunigung durchs Selberkochen:-))
Gruss und weiterhin Guten Appetitt!
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Karl52
02.12.2004, 01:07
@ Emerald
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Re: OT: Guten Appetit, der Holländer sagt 'eet smakelyk' |
-->Moin Emerald,
in dem Zusammenhang sind einige Experimente aufschlußreich:
Hühnerbestände sind praktisch salmonellenfrei, wenn man Cayenne-Pfeffer ins Futter mischt; Hühner haben offenbar keine Geschmacksrezeptoren für Scharfstoffe und soweit ich erinnere, schmecken die Eier nicht nach Cayenne-Pfeffer (!).
Gehacktes (ungebraten)hält sich locker zwei Tage ohne Kühlung, wenn ausreichend Knofel, Zwiebel, Pfeffer, Paprika und Salz, evtl. weitere Gewürze, beigemischt werden; scharf an- und durchgebraten bis zu vier Tagen.
Die stark gewürzte balkanesische Küche hat also ihre Berechtigung. Dauerkonserven enthalten im Übrigen 50% Fett und mehr, womit Bakterienwachstum auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
Die Begasung der geschlossenen Packung mit Kohlendioxid verhindert zuverlässig das Wachstum der (meist aeroben) Bakterien.
Inwieweit die von der Lebensmittelgesetzgebung vorgeschriebene Reinheit überhaupt sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Normalerweise haben Bakterien immer auch ihre Freßfeinde (die schon erwähnten Bakteriophagen) in unmittelbarer Nähe.
Mit Domestos, im Wesentlichen verdünnte Salzsäure, züchtet man bestenfalls Heliobacter pyloti, den Erreger des Magengeschwürs.
Immerhin haben uns die zahllosen Reinigungslösungen eine beispiellose Resistenz der Krankheitserreger beschert, so daß man Krankenhäuser mit Recht als kranke Häuser bezeichnen kann. Selbst gegen die sog. Reserveantibiotika werden erste Resistenzen beobachtet.
Das soll natürlich nicht heißen, daß Lebensmittel in dreckiger Umgebung verarbeitet werden sollten. Andererseits gilt die alte Landärzte-Weisheit, daß Kinsder, die im Dreck spielen, nicht krank werden und umgekehrt.
Gruß zur Nacht, Karl
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fridolin
02.12.2004, 09:01
@ BillyGoatGruff
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Re:"Convenience-Food" - mich schrecken schon die Verpackungen ab... |
-->Etwas vom Perfidesten in dieser Richtung, das mir zu Ohren gekommen ist, waren zwei Todesfälle (Vater und Sohn) nach dem Verzehr von"Sphagetthi alle Vonghole" in einer Gaststätte in der Schweiz. Vonghole sind kleine Muscheln, deren Verzehr völlig ungefährlich war, als das Mittelmeer noch nicht so vergiftet war, wie es das heute ist! Der Tod der beiden erfolgte im Leberkoma, was auf eine massive Vergiftung schliessen liess.
<font color=#0000FF>Hallo,
was hat denn das mit"Convenience Food" bzw. vor-zubereitetem Essen oder Bakterienvermehrung im Essen zu tun? So wie es dargestellt wurde, handelte es sich hier doch um eine Lebensmittelvergiftung aufgrund von (umweltbedingten?) Giftrückständen in den Muscheln, die von Anfang an vorhanden waren, so daß diese Muscheln eigentlich gar nicht hätten verarbeitet werden dürfen.</font>
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arvito
02.12.2004, 10:14
@ Emerald
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Re: OT: Guten Appetit - oder viel einfacher: Malaria |
-->hallo
vielleicht ist des geheimnisvollen Rätsels Lösung ganz einfach der Beginn einer
Malaria - Epedemie, die nach NRW schon gerade aus der bei Ballermann-Touristen so beliebten Domm-Repp eingeschleppt werden.Denn mit Sicheheitr sind auch aus der Schweiz gerade Touristen in der Dominikanischen rep. gewesen.
Von wegen Durchfallerkrankenungen grassiert in Schweizer Hospitälern.
avito
<ul> ~ Touristen aus NRW brachten Malaria aus DOM-REP.- mit</ul>
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