arvito
06.12.2004, 09:51 |
Zahl des Tages Thread gesperrt |
-->hallo
in einem Rundfunkbeitrag zur neuen Pisa-Studie, die heute Abend präsentiert wird (es habe sich keine Verbesserung der beschissenen Ranges ergeben), nannte eine Repräsentantin der Elterpflegschaft folgende Zahl:
In Deutschland wĂĽrden von den Eltern 3 Milliarden (!!!)im Jahr fĂĽr Nachhilfe ausgegeben, und es wĂĽrde trotzdem nicht besser.
In Finnland, dem Tabellenführer, bräuchte nämlich kein Euro für Nachhilfe ausgegeben werden.
Also: Man koenne nur zu dem Schluss kommen, dass die Schule bzw. der Staat seinem Auftrag, den Kindern was beizubringen, nicht odnungsgemäss nachkomme.
Und durch diese Unsumme in Deutschland gäbe es noch ein weitere Schieflage: Es würde auch noch die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgehen. auseinandergehen.
Soweit schlecht.
Allerdings klang bei der Dame auch immer noch diese dümmliche Forderung nach dem alten Sozi-Unsinn"Abitur für jeden", durch. Auch ging sie nicht darauf ein, warum wohl in den Bundesländern eine so eklatante Unterschiedlichkeit der Dummheit zustande kommt, wobei man dort eine klare"Linie" bzw. einen direkten Zusammenhang zur politischen Führung zur jeweiligen Regierung ablesen kann.
Gleiche Chance, ja fĂĽr jeden, ja, aber nicht ein sogenanntes Reifezeugnis fĂĽr jeden Hanswurst durch willkĂĽrliches immer weiteres Herunterschrauben der Messlatten.
Das Ergebnis dieses oberflächlichen Strebens kriegen wir nämlich gerade präsentiert.
avito.
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XERXES
06.12.2004, 10:02
@ arvito
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Ich sehe es doch bei meiner Tochter |
-->In Geschichte spurtet man in 2 Halbjahren von der Altsteinzeit ins Jahr 1300 nach Chr. und es ist nichts hängen geblieben. Selbst Karl der Große ist ihr kein Begriff. Wohl aus pol. Korrektheit wird er heute als Carolus Maximus gelehrt. Dafür nimmt man sich wahrscheinlich 2 Jahre für 1933/45 zeit.[img][/img]
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Surabaya Johnny
06.12.2004, 10:18
@ arvito
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Re: Bei babylonischem Sprachengewirr in den Grundschulen... |
-->...stellt Nachhilfe wohl die einzige Form von Unterricht i.e.S dar. Deshalb die hohe Summe. Aber irgendjemand muss die Kosten der"multikulturellen Gesellschaft" ja schliesslich zahlen. Und deren Propagandisten (samt deren Kinder) sinds bestimmt nicht...
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Prosciutto
06.12.2004, 12:08
@ arvito
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Wie hoch / niedrig ist denn der Ausländeranteil in Finnland? |
-->Menschen müssen unter sich sein und in der gleichen Sprache lernen, um GUT zu sein. Da die Finnen überall, v.a. auch in den sprachlichen Fächern hervorragend abgeschnitten haben, denke ich, dass in Finnland wenig Ausländer wohnen.
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T. Mai
06.12.2004, 12:19
@ Prosciutto
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Re: Wie hoch / niedrig ist denn der Ausländeranteil in Finnland? |
-->>Menschen müssen unter sich sein und in der gleichen Sprache lernen, um GUT zu sein. Da die Finnen überall, v.a. auch in den sprachlichen Fächern hervorragend abgeschnitten haben, denke ich, dass in Finnland wenig Ausländer wohnen.
Finnland: Starkes Bildungsbewusstsein und schnelle Reformen
habe ich mal im "Standard" aufgegabelt
Helsinki - Was ist das Geheimnis des Fünf-Millionen-Staates Finnland, der bei der von der OECD durchgeführten Bildungsvergleichsstudie PISA auch heuer laut Vorab-Informationen ganz vorne liegen dürfte? Die APA sprach mit dem Vizedirektor des Zentralamts für Unterrichtswesen in Helsinki und Leiter des Bereichs Allgemeinbildung, Aslak Lindström, über das finnische Erfolgsmodell.
Hohes Ansehen
"In Finnland ist das Bildungswesen seit jeher sehr hoch angesehen, es ist Teil der Volksidentität", sagt Lindström und erklärt dies mit der geschichtlichen Situation Finnlands, das erst 1917 seine Unabhängigkeit nach Jahrhunderten unter schwedischer und russischer Herrschaft erlangte. Die vergleichsweise Armut der Finnen habe die Notwendigkeit bedingt, mit aller Kraft auf Bildung zu setzen. Es gebe in Finnland ganz ein anderes Bildungsbewusstsein als beispielsweise in Schweden, meint der Bildungsexperte. Für ihn erklärt das auch, warum Schweden bei einem fast identischen Schulsystem in der PISA-Studie nicht so gut abschneidet wie Finnland. Eine weitere Zutat im finnischen Erfolgsrezept sieht Lindström im raschen Rhythmus der Reformen im Bereich Bildung."Die Rahmenlehrpläne werden bei uns mindestens alle zehn Jahre erneuert, ich habe selbst die Erstellung 1994 geleitet und jetzt wieder. Ich traue mich zu sagen, dass es bis zum nächsten Mal keine zehn Jahre dauern wird".
Starke Autonomie
Sowohl die Lehrpläne als auch die letzten drei Reformen des Bildungsgesetztes in den Jahren 1976, 1982 und 1999 gingen alle in die selbe Richtung. Erstens eine immer stärkere Autonomie von Gemeinden und Schulen selbst. Lindström:"Der Hintergrund ist der immer schneller werdende Takt der Veränderungen in der Gesellschaft in Finnland und Europa. Wenn tausend Schulen alle einzeln darauf reagieren können, dann können die Reformen schneller passieren, in Echtzeit sozusagen". Schulen und Gemeinden entscheiden in Finnland mittlerweile weitgehend selbst, was und wie unterrichtet wird, der Staat gibt nur noch die Grundrichtung vor.
Muttersprache als Grundlage
Die andere Konstante in der finnischen Bildungspolitik ist Lindström zufolge das Forcieren von Muttersprache, Mathematik und Naturwissenschaften. In den entsprechenden Fächern wurde die Anzahl der zu unterrichtenden Mindeststunden sukzessive erhöht. Vor allem im Fall der Mutter- beziehungsweise ersten Landessprache - je nachdem Finnisch oder in etwa fünf Prozent aller Grundschulen auch Schwedisch - ist dies auch das wichtigste Instrument bei der Integration von Ausländern.
Zahl der Einwanderer wächst
"Auch bei uns wächst die Zahl der Einwanderer ständig", wischt Lindström den Einwand vom Tisch, Finnland habe es bei der PISA-Studie leichter, weil es einen vergleichsweise niedrigen Ausländeranteil habe. Für Finnland sei das außerdem kein Problem, sondern ein Gewinn. Entscheidend sei, dass der Staat den Immigranten schnell das Erlangen solider Finnischkenntnisse ermögliche. Die Förderung von Ausländern und von Lernschwachen sei gleichermaßen wichtig, so der Bildungsexperte. Beide müssten die Chance haben, mit dem Rest der Schüler mitzukommen:"Darauf wird in Finnland ganz besonders Gewicht gelegt".
Auch in Finnland wird gespart
Das Phänomen, dass Finnland bei den Bildungsausgaben in der OECD-Studie"Bildung auf einen Blick" trotz umfangreicher Förderprogramme für Schüler dennoch nur im Mittelfeld liegt, erklärt Lindström mit Einsparungen bei der Anzahl der Schulen. Die durchschnittliche Schulgröße in Finnland sei in den letzten Jahrzehnten angewachsen -"da haben wir vielleicht gespart".
Lindström fällt noch eine, oft übersehene Stütze des finnischen Schulsystems ein:"Eine ganz wichtige Sache ist das Schulessen. Die Schüler bezahlen nicht für das Essen in der Schule, und es wird jedem angeboten. Es klingt merkwürdig, aber das hat eine unglaubliche Bedeutung. Besonders dort, wo es um die ärmsten Bevölkerungsschichten geht. Das heißt, wenn ein Kind in die Schule kommt und daran denkt, wann es etwas zum Essen bekommt, dann lernt es nicht. Regelmäßiges Essen ist eine Grundvoraussetzung für gutes Lernen. Das ist keine Kleinigkeit."
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[b]ĂĽbrigens waren es 1999 75000 Emigranten im 5-Millionen-Staat Finnland.
Was Neueres habe ich auf die Schnelle nicht gfunden
T.Mai
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BillyGoatGruff
06.12.2004, 12:50
@ arvito
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Wahrnehmungschaos, mL |
-->Hallo,
Am liebsten möchte ich gar nichts sagen, weil ich von den häufigen Anfeindungen, bis zu geschäftsschädigenden Artikeln in der Tagespresse, wenn man eine bestimmte optometrische Messmethode anwendet, genug habe.
Die deutsche Sprache wird heute zu nur zu 40 % lauttreu geschrieben (Ausnahmen also häufiger als die Regel), die finnische Sprache zu 100% lautreu, fast so lauttreu wie die italienische, wo"Pisa" auch besser herausgekommen ist. In der englischen Sprache ist es noch schlimmer mit der Lauttreuheit.
Das Wahrnehmungs-Chaos, welches winkelfehlsichtige Kinder beim Erlernen der Schrift haben, können sich nur Leute vorstellen, welche direkt damit zu tun haben, seien es aufgeklärte betroffene Eltern, Augenoptiker/innen, Augenärzte/innen. Wenn die Schrift wenigstens lauttreu ist, ist ein Ende dessen abzusehen, sonst nicht. Ein Leseverständnis (sinnentnehmendes Lesen) kann sich kaum oder nur sehr schwer entwickeln; die Kinder sind gezeichnet für's Leben.
Wenn sie es trotzdem schaffen (dank hoher Intelligenz, optimaler Frühförderung durch die Eltern mit sehr viel Vorlesen von Geschichten zum frühen Erwerb eines grossen Wortschatzes, optimaler Einschulung, Schiefertafel und Setzkästen waren da unübertroffen gut), so haben sie eine erbärmliche Lesegeschwindigkeit von deutlich unter 100, ja sogar unter 50 Worten pro Minute! (Höchste Lesegeschwindigkeit von voll literaten Erwachsenen unter optimalen Verhältnissen ist 800 bis 1000 WpM).
Nun wurde es doch noch viel, Danke fĂĽr's Lesen, egal mit welcher Geschwindigkeit!
Gruss,
BGG
<ul> ~ Selbsthilfegruppe Winkelfehlsichtigkeit</ul>
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Prosciutto
06.12.2004, 14:08
@ T. Mai
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Aha, vielen Dank! (o.Text) |
-->
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nasowas
06.12.2004, 15:47
@ T. Mai
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Ausländeranteil nicht nur bei 1,..% sondern, kommt auch darauf an wer einwandert |
--><font color=#0000FF>Ausländeranteil nicht nur bei 1,..% sondern, es kommt auch darauf an wer einwandert.
Es sind vor allem Estländer, Schweden und Personen aus Russland (=ingrische Finnen und Russen)
Dazu steht man dort nicht auf Familienzusammenführung von Ausländern und Förderung von Ghettos.
Mal ein paar Ausschnitte aus einer Quelle, die man eher den Gutmenschen zurodnen kann:</font>
„Finnland ist ethnisch und kulturell ein außerordentlich homogenes Land, das lange ein Nettoauswanderungsland war. Der Ausländeranteil ist immer noch sehr gering und liegt bei etwa 1,2 % der Gesamtbevölkerung von ca. 5,2 Mio.“
„Bis Ende der achtziger Jahre waren etwa 85 % der Einwanderer nach Finnland Rückkehrer, die zumeist aus Schweden kamen, wohingegen es sich in den neunziger Jahren bei mehr als der Hälfte um Personen nichtfinnischer Abkunft handelt.“
„...in Finnland ansässigen Ausländer.... Personen aus der früheren Sowjetunion <font color=#0000FF>[wobei hier sowohl Russen als auch ‚ingrischen Finnen = Finnen aus der Grenzregion die früher zu Finnland gehörte und heute zu Russland gehört’ gemeint sind] </font>und Estland bilden heute die beiden größten Volksgruppen in Finnland, während die Schweden die drittstärkste Gruppe stellen.“
„Immigration wird von jeher nicht als Bereicherung, sondern eher als Belastung oder Bedrohung empfunden. Hohe Arbeitslosigkeit unter Immigranten ist ein ernstes Hindernis, das ihrer Integration sowohl in wirtschaftlicher als auch sozialer Hinsicht entgegensteht.“
„Nur schwache Unterstützung durch Netzwerke von Landsleuten
Im Rahmen der Forschung über die Integration von Immigranten wird die Rolle unterstützender Netzwerke von Landsleuten als wichtiges Bindeglied bei der Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt stark hervorgehoben.<font color=#0000FF>[Typische Meinung von Gutmenschen, denke ich zumindest]</font> Außer bei der Rückwanderung ingrischer Finnen hat die finnische Einwanderungspolitik nicht die Kettenmigration von Familienangehörigen oder Verwandten gefördert, was zur Bildung von nur schwachen Netzwerken unter den Landsleuten der Neueinwanderer geführt hat. <font color=#0000FF>[Also kein Kreuzberg in Helsinki] </font>In manchen Fällen hat auch die Tatsache, daß Flüchtlinge auf viele Kommunen, wenn auch hauptsächlich innerhalb Südfinnlands, verteilt wurden, es ihnen erschwert, tragfähige ethnische Unterstützungsnetze zu knüpfen.“
</font>
<ul> ~ Quelle und ganzer Text</ul>
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LenzHannover
06.12.2004, 18:48
@ arvito
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StatistikmĂĽll: Die Nachhilfekosten liegen teilweise locker bei 50-100.000 Euro |
-->Weil die meisten Eltern sich -wenn möglich- nämlich einen passenden Wohnort aussuchen. Wir leben hier in der City wirklich schön, nur die Quote der nicht ordentlich deutsch sprechenden Kinder liegt bei locker 50-70%.
Mit Nachwuchs wĂĽrde ich passend zum Kindergartenanfang umziehen. Sehen Freunde von uns identisch, hĂĽbsche ETW - nun kam ungeplant doch noch ein Kind und in 3 Jahren sind die sicher weggezogen.
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LenzHannover
06.12.2004, 18:50
@ T. Mai
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In Finnland gibt es einen Zwang zum lesen lernen... |
-->da es dort im TV fast alles nur mit Untertitel gibt - das motiviert mächtig [img][/img].
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