JoBar
08.12.2004, 22:16 |
Prinz Eisenherz macht jetzt so richtig Kohle: 342€ pro Stunde - Respekt! Thread gesperrt |
-->Donnerstag, 09. Dezember 2004
1 000 Euro für die Rettung eines Dackels
Feuerwehr kassiert erstmals
Andreas Kopietz
Die Berliner Feuerwehr hat für ihre Einsätze erste Gebühren kassiert. Seit Inkrafttreten der Feuerwehrgebührenordnung im Juni hat sie Rechnungen in Höhe von insgesamt 600 000 Euro verschickt. Das sagte der stellvertretende Feuerwehrchef Wilfried Gräfling am Mittwoch der Berliner Zeitung."Davon wurden 300 000 Euro bereits eingezogen." So erhalte auch ein Ehepaar aus Reinickendorf eine Rechnung zwischen 900 und 1 000 Euro, sagte Gräfling. Am Dienstagabend hatten acht Feuerwehrleute den eingeklemmten Dackel des Paares aus einem Regenwasserrohr gerettet. Die Aktion dauerte zweieinhalb Stunden.
Notfalleinsätze und Brandbekämpfung bleiben zwar zunächst kostenlos. Und wer im guten Glauben die Feuerwehr alarmiert, hat ebenfalls nichts zu befürchten. Für grundlose Alarmierungen jedoch, und für Fehlalarme oder Gefahrenabwehreinsätze wegen"grob fahrlässigen Verursachens" wird kassiert. So kann es sein, dass nach dem Löschen die Rechnung kommt, etwa wenn die Polizei beweist, dass der Verursacher im Bett geraucht hat. Ihre Kostenbescheide kann die Feuerwehr bis zu drei Jahre rückwirkend verschicken. Dafür werde noch weiteres Personal geschult und Technik angeschafft, sagte Feuerwehrsprecher Marco Trenn. Anfangs konnten aus Personalmangel nur die Fehlalarme durch Brandmelder in Rechnung gestellt werden - bisher 400 Mal. Inzwischen gehen aber auch die Rechnungen für"Tiere in Notlage" raus, etwa wegen eines in Marzahn gefangenen Leguans oder eines Ponys, das im Juli aus der Spree gerettet wurde: pro angefangene Stunde und Einsatzfahrzeug 342 Euro.
...
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/402311.html
Scherz bei Seite: In Deutschland zahlt man demnächst Steuern weil.. man es schon immer gemacht hat, Abgaben weil es gerechter ist den In-Anspruch-Nehmer zu Belasten - und außerdem für jede Leistung von Staat oder Gemeinden weil.. weil..
J
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fridolin
09.12.2004, 08:47
@ JoBar
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Nachgefragt... |
-->Inzwischen gehen aber auch die Rechnungen für"Tiere in Notlage" raus, etwa wegen eines in Marzahn gefangenen Leguans oder eines Ponys, das im Juli aus der Spree gerettet wurde: pro angefangene Stunde und Einsatzfahrzeug 342 Euro.
<font color=#0000FF>Hmmmm... zumindest früher gehörte doch die"Rettung von Menschen und Tieren aus Notlagen" zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Feuerwehr, die kostenlos zu erledigen war (von freiwilligen Spenden der Tierbesitzer an die Feuerwehrleute mal abgesehen). Hat sich da was geändert?</font>
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JoBar
09.12.2004, 09:57
@ fridolin
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Re: Nachgefragt... Warten wir mal auf die prinzliche Erklärung ;)) |
-->><font color=#0000FF>Hmmmm... zumindest früher gehörte doch die"Rettung von Menschen und Tieren aus Notlagen" zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Feuerwehr, die kostenlos zu erledigen war (von freiwilligen Spenden der Tierbesitzer an die Feuerwehrleute mal abgesehen). Hat sich da was geändert?</font>
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prinz_eisenherz
09.12.2004, 11:18
@ JoBar
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Nicht lange Fragen, die Kohle raus, aber dalli...... |
-->Na gut, ich versuche es:
Ein wönziger Rückblick in die seligen Berlin - West Zeiten, als unsere Westdeutschen Brüder und Schwestern uns noch jeden Schei... (wie Schiff) mit ihren dicken Geldbörsen bezahlt hatten, danke nochmals, vielen Dank, und die Frontstadt, das Aushängeschild der Freien Welt, am Leben erhalten haben, haben einige Behörden, wie Polizei und Feuerwehr den Firmen aber auch dem gemeinen Mann auf der Straße viele Dienstleistungen kostenlos angeboten, die schon damals in einigen Gemeinden, im goldenen Westen, kostenpflichtig waren.
Grundsätzlich sind alle Notlagen, wie die Brandbekämpfung, die techn. Hilfeleistung und der Notfall- und Unfallrettungsdienst kostenlos.
Bei der hundsmiserablen Haushaltslage jedoch, auch der Berliner Feuerwehr, ist es naheliegend alle Tätigkeiten, bei denen Vorsatz, Schuld und extreme Fahrlässigkeit im Spiel sind, kostenpflichtig abzurechnen.
Beispiele:
Die Brandstiftung, der Täter wird ermittelt, der Knabe muss zahlen, wenn er denn Geld hat.
Nahrungsmittel im Kochtopf, der Hausflur stinkt schon von draußen wie die Pest und er oder sie sitzen in der Kneipe oder liegen abgefüllt auf dem Sofa, diese Prachtexemplare müssen zahlen.
Bei Sturmschäden an einem Haus waren wir schon dreimal im Jahr und haben die losen Ziegeln aufgenommen und den blätternden Putz abgeschlagen.
Der Hausbesitzer hat die Aufforderung bekommen sein Haus in Stand zu setzen und er macht nichts, dann muss der kleine
Kaußen - Verschnitt zahlen.
Der LKW auf der Autobahn, dem die Ladung verrutscht ist und auf der Fahrbahn liegt und das, weil er seine Eisenträger oder sein Hundefutter auf der Ladefläche nur mit einem polnischen Paketknoten gesichert hat, der muss zahlen.
Zunehmend werden wohl auch die Verursacher eines Verkehrsunfalls, über ihre Versicherung, den Einsatz bezahlen müssen.
Tier in Notlagen waren eigentlich schon immer kostenpflichtig.
Die Katze auf dem Baum.
Nur zu den alten Zeiten, im letzten Jahrhundert, wollte man hier in der „selbständigen, politischen Einheit Westberlin“, eben den letzten noch verbliebenen Leistungsträgern einen besonderen, kostenlosen Service bieten.
Zu der Zeit war jedoch für den Einsatzleiter vor Ort viel mehr Ermessensspielraum möglich, ob er die Angelegenheit als Selbstzahler der Kosteinziehung gemeldet hat oder auch nicht.
Meistens nicht.
Nun jedoch ist alles, von den Feuerwehrleuten angefangen, die ständig einen Chip bei sich tragen, über die Gehhaltsabrechnung bis zur Einsatzberichterststattung dem großen Bruder, der Datenverarbeitung, übergeben worden.
Und der ist so programmiert, das er kaum eine Lücke für eine eigene Abschätzung lässt.
Die Elektronik hat immer zwei Seiten, einmal Teilbereiche der Tätigkeiten zu beschleunigen, zu rationalisieren, gleichzeitig jedoch erlaubt sie die totale Überwachung und Kontrolle von Mensch, Tier, PKW, Geld und der Kosteneinziehung der FW.
Oder denkt hier vielleicht jemand, dass alle paar Monate ein Satellit ins All geschossen wird, um uns hier im Fernsehen zu zeigen, daß die Erde tatsächlich annähernd kugelförmig ist.
Wohl kaum.
Zur permanenten Kontrolle aller Terroristen, wie zum Beispiel einige Forenteilnehmer hier bei Elliot?
Und ob.
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Die im Artikel erwähnte neue Kosteneinziehung wird natürlich zeitnah in die Software für die Einsatzberichterstattung der Einsatzkräfte eingepflegt und wenn der Einsatzleiter auf der Feuerwache dann in diesen Bericht Verkehrsunfall eingeschlüsselt, ist die Lawine losgetreten.
Die neue Feuerwehrgebührenordnung ist sehr viel weiter in ihrem Durchgriff als es die alte noch war und ist ausbaufähig.
Die möglichen Einnahmequellen bei der FW, der Polizei, den anderen Senatsdienststellen sind, so ist mein Eindruck, noch lange nicht ausgeknautscht.
Schaun wir mal.
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JoBar
09.12.2004, 13:55
@ prinz_eisenherz
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Re: Nicht lange Fragen, die Kohle raus, aber dalli...... |
-->>Beispiele:
>Die Brandstiftung, der Täter wird ermittelt, der Knabe muss zahlen, wenn er denn Geld hat.
...
>Die möglichen Einnahmequellen bei der FW, der Polizei, den anderen Senatsdienststellen sind, so ist mein Eindruck, noch lange nicht ausgeknautscht.
>Schaun wir mal.
Ich bin mir ziemlich sicher [b]wer da ohne Ende Zahlen wird! [img][/img]
J
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LenzHannover
09.12.2004, 17:11
@ prinz_eisenherz
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Wobei ich bei Feuer auch generell kassieren würde... |
-->Wir haben hier im Landkreis jemanden, bei dem div. Metalle öfter mal brennen. Offenkundig betreibt er kaum Vorsorge (z.B. Löschsand, Wasser wirkt da eher wie Benzin). Mächtig arbeit für die Feuerwehren dort.
In meiner alten WEG mußten wir offenkundig für Fehlalarme der Rauchmelder zahlen - durchaus nachvollziehbar -, nur diese reduzieren ggf. den Löschaufwand, wenn es mal brennt und einen dafür letztlich zu strafen und ersteren überhaupt nicht zu belasten, rechnet sich nicht und ist ungerecht.
Natürlich wird keiner die sonstigen Abgaben senken und die Feuerwehr oben drauf setzen - Abzocker [img][/img]
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