JoBar
10.12.2004, 22:10 |
Lehrlinge: Es wird immer schlimmer, klagen Firmenchefs und Ausbilder Thread gesperrt |
-->Lehrlinge - keine Ahnung, keine Lust?
Bewerber: Es wird immer schlimmer, klagen Firmenchefs und Ausbilder: Die jungen Leute können nicht anständig lesen, schreiben, rechnen - oder sich benehmen.
Von Günther Hörbst
Hamburg - 412 + 220 - 102 =... Bewerber Karsten hatte als Ergebnis notiert: 110. Ernst Buschmann malt mit einem Filzstift ein dickes F für"Fehler" daneben. Nächste Aufgabe: Bruchrechnen. 10 mal 11 geteilt durch 4 =... Karsten schreibt: 110 geteilt durch 400. Buschmann schreibt wieder ein F. Das macht er sehr oft bei Karsten. Insgesamt siebenmal bei 18 Testfragen. Bei weiteren acht Fragen muß er nicht einmal das machen. Denn an diese Aufgaben hat sich der 17jährige gar nicht erst herangetraut. Unter dem Strich zählt Buschmann schließlich vier von 34 möglichen Punkten.
Für den 69 Jahre alten Inhaber der Schiffswerft Buschmann & Söhne auf der Veddel spiegelt sich an diesem Beispiel das ganze Ausmaß der Pisa-Misere wider."Ich habe insgesamt zwölf Bewerber diesen Test machen lassen", sagt er."Das Ergebnis war verheerend.""Ver-hee-rend", wiederholt Buschmann und stemmt mit finsterem Blick die Ellenbogen auf den Besuchertisch in seinem Büro. An der Wand hinter ihm kämpft die"City of Canterbury" auf einem Ã-lbild gegen schweres Wetter.
"Die jungen Leute beherrschen nicht einmal das Einmaleins", grummelt der Chef von 17 Mitarbeitern."Und Manieren haben sie auch keine mehr." Ein Bewerber habe sich einfach in den Stuhl gelümmelt und habe nur salopp"Tach" gemurmelt."Glauben Sie mal bloß nicht, daß der für mich aufgestanden ist." Buschmann hat sich am Ende für zwei Jungen aus Mecklenburg-Vorpommern entschieden."Die haben wenigstens 75 Prozent der Rechenaufgaben erfüllt und waren höflich."
Weil all das, wie Buschmann findet,"nicht länger angehen kann", hat er sich hingesetzt und dem Wirtschaftssenator einen längeren Brief geschrieben."Lieber Herr Uldall", formulierte er,"mit diesen schulischen Leistungen ist es unmöglich, eine Lehre zu beginnen, es sei denn, man holt alles noch einmal nach." Deshalb verlangt Buschmann Konsequenzen. Ansonsten werde der Beruf des Schiffbauers in Hamburg aussterben.
Was den Schiffbauer vom Peuter Deich umtreibt, ist allerdings mittlerweile ein drängendes Problem der ganzen Wirtschaft. Unternehmen beklagen immer wieder gravierende Defizite beim Lesen, Schreiben und Rechnen."Zunehmend Sorgen bereiten uns auch die vermehrt auftretenden Mängel im Sozialverhalten", moniert auch Karl-Joachim Dreyer, Präses der Handelskammer Hamburg."Höflichkeit, Pünktlichkeit und die Fähigkeit, sich in den Betriebsablauf zu integrieren, sind jedoch unabdingbar, um ein Bewerbungsgespräch erfolgreich zu bestehen."
Diese Mängel drücken sich nicht nur in den Erfahrungen der Firmen aus. Sie sind in Hamburg auch durch Zahlen belegt: 52 Prozent der Lehrstellen sind durch Jugendliche aus anderen Bundesländern besetzt. Zwölf Prozent aller Hamburger Jugendlichen haben keinen Hauptschulabschluß. Im Bundesschnitt sind es neun Prozent. Dreyer fordert deshalb eine Reform der Schulen."Man sollte ihnen klare Ziele vorgeben, deren Erreichen kontrollieren und Transparenz gegenüber Lehrern, Eltern und Schülern über die Ergebnisse herstellen." Der Handeslkammer-Präses verlangt eine"Stiftung Schultest", die Qualität und Ergebnisse der Arbeit an den Schulen überprüfen und den Anreiz für Verbesserungen schaffen solle.
Für Peter Weber, Niederlassungsleiter der Software-Firma"Activelogistics" in Hamburg, geht das Problem aber noch weit über Schulleistungen hinaus."Schlechte Qualifikationen weisen so gut wie alle Bewerber auf. Die meisten hatten sich aber zudem kein Stück über die Firma informiert, für die sie arbeiten wollen. Da war null, gar nichts."
Eine Erfahrung, die man auch bei Lufthansa Technik gemacht hat. Bei der Flugzeug-Reparaturwerft in Fuhlsbüttel beginnen jährlich 100 Jungen und Mädchen eine Ausbildung zum Elektroniker, Werkzeugmechaniker oder Betriebswirt. Um diese 100 Stellen rangeln jedes Jahr rund 6500 Bewerber.
"85 Prozent davon überstehen schon die Sichtung der Bewerbungsunterlagen nicht", erzählt Susanne Altvater, zuständig für die Auswahl der Lehrlinge."Wegen der schlechten Schulnoten und sozialen Auffälligkeiten, wie etwa vieler Fehlstunden." Beim Sichtungstest in der Firma stellt Altvater dann fest:"Viele kommen arg salopp daher. Die wissen offenbar nicht, was es heißt, sich zu bewerben. Vor allem wissen sie nichts über die Firma. Die haben sich einfach nicht gekümmert." Diese Bewerber, sagt Altvater, wollten einfach nur einen Job - egal, welchen.
Doch selbst die 100 Jugendlichen, die es am Ende geschafft haben, machen Hans-Peter Meinhold zu schaffen. Der Mann mit dem schmalen Mittelscheitel ist Ausbildungsleiter bei Lufthansa Technik. Seit 13 Jahren macht er diesen Job schon. In dieser Zeit hat sich viel verändert.
"Die Jugendlichen können sich nicht mehr länger als eine Stunde konzentrieren", erzählt er."Ihre Fähigkeit zu abstrahieren ist mangelhaft." Das heißt, sie können sich theoretische Vorgänge nur noch anhand praktischer Beispiele vorstellen."Sie sind ein Produkt unserer Häppchen-Gesellschaft", stellt Meinhold fest."Sie sprechen MTV-Deutsch und gieren nach Unterhaltung."
Entsprechend läuft die Ausbildung ab. Vor Jahren noch hätte Meinhold seinen Lehrlingen einen Text von 20 Seiten in die Hand gedrückt und gesagt:"Lest das bis morgen. Dann reden wir drüber." Heute sei das undenkbar. Die Vermittlung des Wissens habe sich komplett geändert."Einfache, deutliche Sprache, keine Nebensätze, visuelle Reize", sagt Meinhold. Wie auf MTV eben:"Die jungen Leute brauchen viele Bilder, schnelle Schnitte und dazwischen immer mal wieder eine Werbepause." Das alles sei außerordentlich aufwendig und zeitintensiv.
Software-Experte Weber hat zudem festgestellt, daß fast alle Bewerber die einfachsten Regeln des Benehmens nicht beherrschen."Die kreuzen hier bei uns in einem Aufzug auf, wie man niemals zum Vorstellungsgepräch gehen darf", rügt er."Jeans und Pullover sind da einfach nicht angesagt."
Die Erinnerung an den Katastrophen-Auftritt eines 18 Jahre alten Bewerbers ringt dem Niederlassungsleiter auch heute noch ein Schmunzeln ab."Der Junge fuhr mit seinem tiefergelegten VW Polo vor. Die Fenster waren heruntergekurbelt, die Bässe aus der Stereoanlage lange vorher zu vernehmen. Unterm Arm hatte er eine zerfetzte Tasche, Piercings überall, Kaugummi im Mund. Er lümmelte sich in den Stuhl und hat mich nach dem Motto angeguckt:,He Alter, was geht?'"
Hans-Peter Meinhold geht diese Einstellung vieler Jugendlicher inzwischen schwer auf die Nerven."Die Haltung, man könne ja mal zwei, drei Jahre malochen, aber dann müsse der Ferrari her, ist weitverbreitet. Das geht natürlich nicht." Ihm ist auch aufgefallen, daß im Betrieb die sozialen Probleme zunehmen. Weil die Eltern ihre Erzieherrolle nicht mehr ausreichend wahrnehmen.
Mit üblen Folgen für die Unternehmen. Denn deshalb müßten die Schulen die Aufgaben der Eltern mit übernehmen. Das führt am Ende dazu, daß sie weniger Zeit für den Unterricht haben."Kein Wunder, daß die Leistungen der Schüler schlechter werden", sagt Meinhold. Die Schulen würden aber auch zu sehr den Spaßfaktor betonen."Wir müssen wieder dahin kommen, daß die Kinder begreifen, daß Lernen auch Arbeit bedeutet. Nur so kann es besser werden."
Ernst Buschmann hat sich inzwischen auf die andere Seite seines Büros begeben. Über dem betagten Minolta-Kopierer EP 3170 hängt ein Dokument an der Wand, auf dem in altdeutscher Schrift"Gewerbe-Anmeldungsschein Nr. 2370" steht. Es bestätigt, daß Johann Buschmann am 21. Juni 1882 einen"Gewerbebetrieb Schiffswerft" gegründet hat. Genehmigt von der"Abteilung VII (Gewerbe-Bureau) der Polizeibehörde Hamburg".
"Wir sind ein Traditionsbetrieb", sagt Ernst Buschmann, der Urenkel des Gründers."Hier bekommt jeder eine gute Ausbildung." Doch so wie es derzeit aussehe, schüttelt der kleine Mann mit dem grauen Haar resigniert den Kopf, werden ihm bald die Lehrlinge ausgehen. Mangels Qualifikation und mangels der nötigen Einstellung. Richtig arbeiten wolle doch keiner mehr."Es zählt nur noch: Gut leben, alles haben."
erschienen am 10. Dezember 2004 in Politik
http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/10/374679.html
So isses:(
J
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prinz_eisenherz
10.12.2004, 22:28
@ JoBar
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Na ja, wenn er Lehrlinge haben will und keine Auszubildende, na dann:)).... |
-->dann wird das nix.
Die Auszubildenden sind lange nicht so fech und aufsässig.
Die bereiten sich mit einer Portion LSD auf solche Bewerbungsgespräche vor.
Sind dann zwar noch bescheuerter und bekloppter als die Lehrlinge, aber dafür sind die unglaublich lustig.
bis denne
prinz_eisenherz
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JoBar
10.12.2004, 22:33
@ prinz_eisenherz
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Re: Lehrlinge.. Auszubildende -- Menno! Zünde Dir Dein C-Rohr an und sei |
-->>Die bereiten sich mit einer Portion LSD auf solche Bewerbungsgespräche vor.
>Sind dann zwar noch bescheuerter und bekloppter als die Lehrlinge, aber dafür sind die unglaublich lustig.
friedlich, wenn Du in Deiner Haschisch-Plantage Unkraut jätest [img][/img]
Also bis denne und Grüße an JoBar
prinz_eisenherz ( Wo ist mein Joint?? )
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Luigi Avanti
10.12.2004, 22:37
@ JoBar
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Re:Jugendliche:"Sie sprechen MTV-Deutsch und gieren nach Unterhaltung."Bravo! |
-->Lehrlinge - keine Ahnung, keine Lust!
Bewerber: Es wird immer schlimmer, klagen Firmenchefs und Ausbilder: Die jungen Leute können nicht anständig lesen, schreiben, rechnen - und sich benehmen.
Richtig arbeiten wolle doch keiner mehr."Es zählt nur noch: Gut leben, alles haben."
Ach ja, und Geld kommt aus dem Automaten.
Gute Nacht Absurdistan!
L.A.
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Vlad Tepes
10.12.2004, 22:47
@ JoBar
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Re: Lehrlinge: Es wird immer schlimmer, klagen Firmenchefs und Ausbilder |
-->Wem genau schiebst du jetzt den schwarzen Peter zu?
mfg Vlad
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JoBar
10.12.2004, 22:58
@ JoBar
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Re: Und so geht ( hoffentlich NICHT ) weiter: Mama"überfordert" |
-->Verhungerter Lukas: Mama"überfordert"?
Kiel - Der Prozeß um den Hungertod von Lukas (elf Monate) wird hinter verschlossenen Türen fortgesetzt. Das hat die Jugendkammer des Landgerichts Kiel am zweiten Verhandlungstag entschieden. Begründung: Die Mutter von Lukas, die zur Tatzeit 20 Jahre alt war, solle nicht"bloßgestellt" werden. Die Anklage wirft der heute 21jährigen und ihrem Mann (25) vor, Lukas mehr als sieben Wochen kaum gefüttert und ihn so grausam ermordet zu haben.
...
http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/10/374832.html
J
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JoBar
10.12.2004, 23:01
@ Vlad Tepes
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Re: Lehrlinge: Es wird immer schlimmer, klagen Firmenchefs und Ausbilder |
-->>Wem genau schiebst du jetzt den schwarzen Peter zu?
[b]Niemand.
Ich poste Dir ( und anderen Interssierten ) morgen Nachmittag eine hoffentlich aufschlußreiche Geschichte<b/b>
>mfg Vlad
J
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Luigi Avanti
10.12.2004, 23:10
@ JoBar
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Re: Und so geht ( hoffentlich NICHT ) weiter: Mama"überfordert" |
-->>Verhungerter Lukas: Mama"überfordert"?
>Kiel - Der Prozeß um den Hungertod von Lukas (elf Monate) wird hinter verschlossenen Türen fortgesetzt. Das hat die Jugendkammer des Landgerichts Kiel am zweiten Verhandlungstag entschieden. Begründung: Die Mutter von Lukas, die zur Tatzeit 20 Jahre alt war, solle nicht"bloßgestellt" werden. Die Anklage wirft der heute 21jährigen und ihrem Mann (25) vor, Lukas mehr als sieben Wochen kaum gefüttert und ihn so grausam ermordet zu haben.
>...
>http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/10/374832.html
>
>J
hallo
überfordert oder nicht überfordert, das sei noch dahingestellt, aber dass die Arme jetzt nicht blossgestellt werden darf, das ist viel absurdistanhafter.
L.A.
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Baldur der Ketzer
10.12.2004, 23:15
@ JoBar
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Re: Leerlinge: ein affistanisches Einzelproblem? |
-->Hallo,
der Ausbilder unseres aktuellen Praxiskurses DREHEN ist auch Berufschullehrer, und auf mein Hände-über-dem-Kopf-Zusammenschlagen schaute er nur verdutzt, wieso?
In Ã-sterreich scheint es da kein Problem zu geben.
Einen Bekannten von mir hab ich mal in seiner Berufschule (in Affistan) besucht, die äh Klientel war verheerend und was er mir erzählte, wie es dort zuging, war nicht weniger heftig.
Hier? Null problemo. Offenbar.
Also ist das in erster Linie ein BRD-Spezifikum?
Klasse........... , die Fortsetzung des Morgenthau-Plans mit diffizilen Mitteln.......
Beste Ketzergrüße
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Baldur der Ketzer
10.12.2004, 23:18
@ JoBar
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Re: Leerlinge: rappelts im Karton, wenn der Sprit für den Tief-Polo fehlt? |
-->Hallo, JoBar,
danke für die anschaulichen Schilderungen.
Worauf man die Frage reduzieren kann, ist: was gedenkt der Herr Dauerarbeitslose Super-Kuhl zu machen, wenn er nicht mehr die nötigen liquiden Mittel hat, seinen Proletenhobel zu bewegen?
Bürgerkrieg? Oder Adressat des Baldurschen Trittfangeisens, das unterm Laub lauert?
Beste Grüße vom Baldur
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Taktiker
11.12.2004, 00:23
@ JoBar
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Wozu rechnen und schreiben? |
-->Heute wollen die Adoleszenten lieber KREATIV sein. Schön tanzen und schmachten, sing-sangseln, rappen und grooven, das ist doch wahre KUNST.
Wer nicht Singstar werden will, macht ganz korrekt auf Modedesigner, Art-Designer, Screendesigner oder Process Designer. Wozu muß man ein Handwerk beherrschen, wenn man es nur richtig prozessdesignen muß, damit es profitabel funktioniert?! Ist es nicht unerheblich, WIE ein Produkt hergestellt wird, wenn man nur richtig AUFGESTELLT ist?! Der eigentliche Wert einer Firma liegt doch selbstverständlich in seinen großen Strategen, welche die BUSINESS RULES aufstellen... War es nicht schick, wenn man sich schon möglichst jung des Mottos der 90er bewußt war:"Man muß Arbeit nur richtig delegieren können!"...haben die heutigen Pisaner eingenuckelt bekommen und nahmen das schelmische Grienen in den Gesichtern ihrer Eltern dabei wohl nur zu gut wahr.
Die heutigen Schulabgänger sind im wesentlichen im Geiste der Dotcom-Manie mit all ihren Absurditäten aufgewachsen. Wer war damals hipp? Wer statt höflich und zurückhaltend cool,"leger" und laut war. Wer möglichst hohe Schulden machte, gut blenden konnte, arrogant und egozentrisch war. Wer repräsentierte, nicht wer produktiv arbeitete. Wer alles versprach, aber nichts halten konnte und nicht einmal zu halten plante. Wer so war und so handelte und noch nicht mal was darum gab, dass all dies jedem offensichtlich war.
Ich glaube, wir alle hier sind ein paar Jährchen zu alt, um von dieser (scheinbar nur kurzen) Ära ernsthaft und tief geprägt worden zu sein. Nicht zu vergessen: Die Schulabgänger dieser Mitt-Nuller aber sind in den 90ern vom Schaukelpferd bis zum Abi komplett in dieser Drecksmoral erwachsen geworden! Muß man sich da wundern, dass es für die als größte Schmach gilt, einmal etwas mit eigener Hand herstellen zu müssen, wo man doch eigentlich Geistesblitzarbeiter ist, genialer Kreativling, unentdeckter Star?!
Jetzt haben wir die besten Tänzer, tollsten Sänger und brillantesten Modedesigner - und ein #1-Charthit verkauft nur noch 5000 Single-Kopien, die wahren Dance-Charts werden von 'emule' oder 'kazaa' veröffentlicht und statt absurder Designerklamotten kauft das Volk seine Kleider von der chinesischen Penny-Stange oder den Lagerfeld bei H&M. Alles ist super-hipp ausdesigned und als raffinierter gilt schon immer öfter, was mal komplett ohne Design daherkommt.
Alle haben sich in Fitnessstudios und unterm Chirurgenmesser aufgehübscht, denn merke: erfolgreicher ist grundsätzlich, wer größer, schlanker und schöner ist (auch so eine zentrale Parole der 90er). Nun bringt Verena Feldpooth den schönsten Schwan auf die Mattscheibe, aber die Schönheits-, Muskel und Bodyshape-Jünger beglücken mit ihrer anmutigen Erscheinung vor allem die Mitarbeiter der neuen Arbeitsagenturen, streng bemüht, sich ein paar Altersfurchen aufzuschminken, welche Berufsroutine und arbeitsame Bodenständigkeit suggerieren könnten... Die Welt ist schon tückisch und gemein, eben alles eine perfide Ironie.
Eigentlich ja herrlich!
Ich glaube immer noch, aus dieser Generation wird was ganz großes! So wie aus grünen Wachstumsgrenzposten schnittige Neoliberale wurden, müßte das hier mal zu einer richtig vernunftgezeichneten Kohorte heranreifen.
Bester Hoffnung, Taktiker.
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bonjour
11.12.2004, 00:34
@ JoBar
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Re: Das ist jetzt total polemisch und man verzeihe mir das |
-->>Verhungerter Lukas: Mama"überfordert"?
>Kiel - Der Prozeß um den Hungertod von Lukas (elf Monate) wird hinter verschlossenen Türen fortgesetzt. Das hat die Jugendkammer des Landgerichts Kiel am zweiten Verhandlungstag entschieden. Begründung: Die Mutter von Lukas, die zur Tatzeit 20 Jahre alt war, solle nicht"bloßgestellt" werden. Die Anklage wirft der heute 21jährigen und ihrem Mann (25) vor, Lukas mehr als sieben Wochen kaum gefüttert und ihn so grausam ermordet zu haben.
>...
>http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/10/374832.html
>
>J
aber wenn der Junge durchgekommen wär, respektive etwas mehr gefüttert worden wäre..oder so...dann hätten ja später seine Lehrer bestimmt noch einen 1 A Abiturienten aus ihm machen können bzw. müssen. Die faulen Säcke von Lehrern, sollen sie doch mal zeigen, was sie können...
[img][/img]
b.
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Euklid
11.12.2004, 09:42
@ Baldur der Ketzer
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Der wird wohl seinen persönlichen Heiland herbeiwählen |
-->denn dazu braucht er nur die Füße und kann seinen Fahrhobel stehen lassen.
Vielleicht kommen dann auch multinationale Wahlbeobachter um die Wahl zu perfektionieren [img][/img]
Gruß Euklid
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Hakunamatata42
11.12.2004, 10:47
@ JoBar
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Re: Lehrlinge.. Auszubildende -- Menno! Zünde Dir Dein C-Rohr an und sei |
-->Es bringt nichts sich über unsere Nachkommen lustig zu machen und ihre Fehler
aufzuzeigen.Diese Menschen sind unsere Kinder.Produkt der verwahrlosten Gesellschschaft.In erster Linie wohl die OPFER und wir die TÄTER.
Von ihnen besseres zu verlangen als wir vorleben ist absurd.Die Umwelt formt den Menschen (zumindestens in der Zeit des Heranwachsens).Vieleicht sind sie gar nicht so dumm schätzen die Situation in ihrere Naivität reeller ein und ziehen daraus die Konseqwenzen.
Schönen Tag noch HK42
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monopoly
11.12.2004, 10:53
@ Baldur der Ketzer
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ReKann mir nicht vorstellen das alle so sind? |
-->>Hallo,
>der Ausbilder unseres aktuellen Praxiskurses DREHEN ist auch Berufschullehrer, und auf mein Hände-über-dem-Kopf-Zusammenschlagen schaute er nur verdutzt, wieso?
>In Ã-sterreich scheint es da kein Problem zu geben.
>Einen Bekannten von mir hab ich mal in seiner Berufschule (in Affistan) besucht, die äh Klientel war verheerend und was er mir erzählte, wie es dort zuging, war nicht weniger heftig.
>Hier? Null problemo. Offenbar.
>Also ist das in erster Linie ein BRD-Spezifikum?
>Klasse........... , die Fortsetzung des Morgenthau-Plans mit diffizilen Mitteln.......
>Beste Ketzergrüße
Evtl. fehlen den Kids einfach nur Erfolgserlebnisse, das man sich mit harter Arbeit einen BMW ne Yacht oder was auch immer erarbeiten kann? Hat wohl eher was mit Herdentrieb zu tun, oder mit dem Gefühl das ein oder andere Berufsbild ist in Wirklichkeit yesterdays Industries?
Ok ich war nie auf ner Berufsschule, aber das beste fürs Leben ist ein richtig hartes Trainingslager auf ner privat bezahlten Uni, da sagt dir der Lehrer ihr seit hier damit ich euch mal ein bissl" in den A*** trete", die Leute denken noch vom Kunden her, nicht wie die"staatlich finanzierten Dienst nach Vorschrift" Pädagogen.
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EM-financial
11.12.2004, 11:18
@ monopoly
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meinst du das mit den privaten Unis wirklich? |
-->"richtig hartes Trainingslager auf ner privat bezahlten Uni"
Nach meiner Erfahrung sind die privaten Unis sicher besser für jemanden der WILL, denn der kann sich dort sehr individuell entfalten. Aber wer nicht WILL, der wird doch heute ebenfalls durch die Privat-Uni geschleust, wenn er nur genügend Kohle mitbringt. OK da gibt es vielleicht Ausnahmen, dass stimmt.
Eine private Schule ist sicher die einzige Möglichkeit der Verbesserung des Schulwesens. Nur wenn es an den Schülern mangelt, dann mangelt es auch an den Lehrkräften und private Schulen haben es mitunter vielleicht auch schwerer Lehrer zu finden, da diese lieber eine"Beine hoch" Beamtenlaufbahn wählen oder wenn sie wirklich gut sind in die freie Wirtschaft gehen und aufgrund der stressigen Arbeit kaum noch unterrichten wollen.
Deshalb stehe ich auch für eine vollständige Privatisierung des Schulwesens ein. Studiengebühren und Schulgeld könnten ja auch teilweise von der Industrie gesponsert werden und viele würden sich, wenn die Gebühren bei Medizin niedriger wären, als bei Sozialwissenschaften vermutlich für etwas"Vernünftiges" entscheiden.
Eine Gesellschaft aus Marketingmanagern, Event-Managern,.comisten, Germanisten und Soziologen kann nichts produktives hervorbringen.
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monopoly
11.12.2004, 11:35
@ EM-financial
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Re: Die Leute werden mit den Füssen abstimmen... |
-->>"richtig hartes Trainingslager auf ner privat bezahlten Uni"
>Nach meiner Erfahrung sind die privaten Unis sicher besser für jemanden der WILL, denn der kann sich dort sehr individuell entfalten. Aber wer nicht WILL, der wird doch heute ebenfalls durch die Privat-Uni geschleust, wenn er nur genügend Kohle mitbringt. OK da gibt es vielleicht Ausnahmen, dass stimmt.
>Eine private Schule ist sicher die einzige Möglichkeit der Verbesserung des Schulwesens. Nur wenn es an den Schülern mangelt, dann mangelt es auch an den Lehrkräften und private Schulen haben es mitunter vielleicht auch schwerer Lehrer zu finden, da diese lieber eine"Beine hoch" Beamtenlaufbahn wählen oder wenn sie wirklich gut sind in die freie Wirtschaft gehen und aufgrund der stressigen Arbeit kaum noch unterrichten wollen.
>Deshalb stehe ich auch für eine vollständige Privatisierung des Schulwesens ein. Studiengebühren und Schulgeld könnten ja auch teilweise von der Industrie gesponsert werden und viele würden sich, wenn die Gebühren bei Medizin niedriger wären, als bei Sozialwissenschaften vermutlich für etwas"Vernünftiges" entscheiden.
>Eine Gesellschaft aus Marketingmanagern, Event-Managern,.comisten, Germanisten und Soziologen kann nichts produktives hervorbringen.
...und einfach mehr und mehr dahin gehen wo sie eine wettbewerbsfähige(re) Ausbildung erhalten. Wir haben eben eine Marktwirtschaft und das wird wohl keiner mehr ändern, selbst die Kommunisten konnten den Markt nicht abschaffen.
Ich hab Jura studiert ;-) das ist nicht nur Spaß,"da kommt auch der Appetit erst beim Essen" sag ich mal. Die Fächer die nur Spaß machen wie sind halt auch leicht zu kopieren. Ich war auch am Anfang auf ner Staatsuni, aber die sehen sich eben eher als Wissenschaftseinrichtungen und weniger"als Nutte der Industrie", blöderweise wollen aber 80+% der Studenten eigentlich nur eine Berufsausbildung nach meiner Einschätzung und das beißt sich eben. Aber keiner traut sich sich zu beschweren, weil es ja kostenlos ist. Natürlci kann auch eine staatliche Ausbildung sher gut funktionieren. Viele osteuropäische Ärzte arbeiten im Westen, wurden noch auf staatskosten ausgebildet, fehlen natürlich in ihren Ländern. Ich hab jedenfalls beides getestet und festgestellt das die härtere Privatausbildung einfach mehr bringt auch zeitlich.
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EM-financial
11.12.2004, 11:54
@ Hakunamatata42
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Generationszyklen und mehr nicht! |
-->1. Generation lebt im Nichts (Chinas Bauern 1900 ff.)
2. Generation (irgendwann 1950-1960 gebohren) Sieht das Nichts aber bekommt einen Silberstreif am Horizont zu sehen. Diese Generation arbeitet hart für ihr eigenes Überleben und für ihre"alten" Eltern. Sie spart auch sehr viel für IHRE Kinder
3. Generation (1970 ff.) Meine Generation --> Wächst relativ wohl behütet auf und kennt keinen Hunger. Materiell geht es inen sehr gut, vielleicht etwas zu gut, aber sie bekommen immer noch gesagt wie wichtig Arbeit und sparen sind. Das nehmen sie sich zwar zu Herzen aber halten sich nur noch teilweise daran. Der Konsumwahn steckt diese dritte Generation an, wie die Pest und die Unvernunft siegt letztendlich über die Vernunft. Natürlich boomen in dieser Generation die Konsumaktien und Medienwerte ;-)
4. Generation (1990 ff.) Meine Kinder (naja noch nicht ganz) --> Materieller Überfluss, Eltern die irgendwo irgendwas abstraktes"arbeiten" und Kinder, für die Taschengeld und Handy eine Selbstverständlichkeit sind. Arbeiten brauchen sie nicht, da die dritte Generation"vermeindlich" so reich ist.
DOCH DANN
KAWUMM KRAAACH PENNNG EXPLODIER
Mist, jetzt hat die dritte Generation ihre Ersparnisse verloren. Der Net-Present-Value wird auf nahe 0 dezimiert. Substanz ist das einzige was zählt."Sch... denkt sich die dritte Generation, hätte ich doch auf Vater und Großvater gehört, die irgendwas von 1920 Inflation 1930 Kräsch und einem Mann mit Schnauzer erzählt haben. In der Schule haben wir den auch einmal durchgenommen, aber ich dachte die Leute damals waren so dumm, dass könnte mir nie passieren." Naja muss ich halt Opas Rat folgen und"Äpfel vor der Börse verkaufen!" Einige versuchen vermutlich ihr Glück in der Politik, denn sie haben schließlich bei der Ausarbeitung von Businessplänen und Gründung von.com Unternehmen gelernt, wie man andere Leute aufs Kreuz legt...
Die vierte Generation denkt:"Ehh mann was geht, mein Alder hat gerade MEIN Erbe verloren, der Idiot. Scheissendreck jetzt muss isch irgendwie an de Geld kommen. Arbeiten kann isch doch net, mein Alder gibt mir auch nix mehr, weil der verkauft Äpfel und putzt Schuhe und hat selbst nix. Jetzt hab ich aber die Schnauze voll, der Gerhard und der Joschka haben immer irgendwas von Revolution gelabert, aber die sind schon zu alt, aber der Mr. Labersack, der damals www.ichmacheeuchallereich.com gegründet hat, der will eine Armee aufbauen und endlich mal den reichen Ã-lscheichs aus Arabien zeigen wo es lang geht, da mach isch jetzt mal mit, Schaden kanns ja ned!"....
Nochmal BUMMM BUMMM BUMMM Diesmal etwas lauter
Dritte Generation:"naja irgenwie war das ja absehbar, der Dr. Doom hat das auch immer gesagt und der Jürgen im Board hat das sogar gewusst, obwohl er nur auf irgendwelche Charts geschaut hat. Aber geglaubt habe ich es nie so richtig. Ausgelacht habe ich sie sogar manchmal... Aber ich habe gehört, dass einige aus dem EW Board eine Landwirtschaft aufgemacht haben, als es in die"heiße" Phase ging. Vielleicht geben die mir ja noch was zu essen, wenn ich höflich frage und den Stall ausmiste? Und meinen Sohn habe ich auch schon seit Jahren nicht mehr gesehen, der steckt da irgendwo im Wüstensand und sucht nach Ã-l."
Vierte Generation:"F..K"
Vierte Generation, die zurück kommt:"Naja wenigstens habe ich es überlebt und anständig sprechen hat uns der Offizier aus der drittten Generation auch noch beigebracht. Vielleicht schaffe ich ja jetzt doch mit Arbeit etwas zu erreichen? Aber wenn ich es nicht erreichen kann, dann wenigstens meine Kinder...
REPEAT (enter)
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prinz_eisenherz
11.12.2004, 14:11
@ Hakunamatata42
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Das ist kein lustig machen, das ist eher ein Lachen um nicht zu heulen, und.. |
-->>Es bringt nichts sich über unsere Nachkommen lustig zu machen und ihre Fehler
>aufzuzeigen.>
Na, da hört es aber nun wirklich auf.
Bei solchen Sprüchen verliere ich meine sprichwörtliche Toleranz.
In deinem Satz „über unsere Nachkommen“.
Das ist die klassische weiße Salbe der unbelehrbaren Gutmenschen.
Die haben jetzt dreißig!!!! Jahre Zeit gehabt, es den alten Nazis und Spießern zu zeigen, wie man es anders und besser macht.
Ich möchte gerne festhalten wollen, von denen wir hier reden und schreiben sind nicht „unsere Nachkommen“ sondern die Nachkommen von einer zu großen Menge von kranken Eltern, sog. allein erziehenden Frauen und sonstigem verantwortungslosem Gesocks.
Die haben sich nämlich Kinder zugelegt, so wie man sich einen Pullover im Kaufhaus holt.
Meine Kinder, die oben mit UNSERE bezeichnet werden, die sind es nicht und glücklicherweise auch nicht die Kinder von einigen anderen, leider viel zu wenigen.
Mir solchen Wörtern wie „die Deutschen“ oder „unsere Nachkommen“ macht man es sich viel zu leicht und trifft meilenweit deneben.
Das Argument „UNSERE“ ist genau ein Teil des Problems.
Wenn es lustig und geil ist, dann bin ich alleine der Chef im Ring.
Wenn es dann jedoch anstrengend wird, Zeit kostet und Gehirnschmalz bedarf, bei der Kindererziehung, diese Nachsorge jedoch ausgeblendet wird, dann ist es blitzschnell UNSER Problem.
So nicht, Herr Dr. Müller - Lüdenscheid.
Und um mal noch bei der ach so armen, verführten Pisa - Generation zu bleiben.
Rotzfrech, blöd und gewalttätig austeilen, dass haben sie gelernt, aber sich dann, wenn es eng wird, wenn die Normalos deren Leben auf Kosten von anderen nicht mehr bezahlen können oder wollen, sich ihre Blödheit, ihre Fehler und ihre unterentwickelte soziale Intelligenz vorführen und um die Ohren hauen zu lassen, dann rennen sie wieder zur Mama, weinen sich dort aus, rufen nach dem Staat, schieben den Lehrern die Schuld in die Schuhe, nur sie selbst, sie tragen keine Schuld.
Wir haben ja auch jahrzehnte lang Sozialarbeiter und Psychologen statt Naturwissenschaftler aus den Unis entlassen.
Die haben jetzt ein weites Feld und hegen und pflegen ihr Klientel.
Das ist vorbei.
Jetzt bekommen sie es, jedoch nur die, die sich angesprochen fühlen müssen, etwas härter und realistischer in ihr unterentwickeltes Großhirn eingetrichtert.
Jetzt heißt es einstecken lernen und nicht nur immer grölend austeilen.
>Wir die TÄTER.>
Da ist er wieder. Der mit dem WIR und dem UNSER.
Bitte verschone mich damit.
Ich bin es nicht.
Fritze Flink aus meiner Nachbarschaft ist es nicht.
Vielleicht Helmut Kohl?
Der ist ja auch für den Geburtenrückgang in Sachsen verantwortlich.
Nicht WIR, nicht UNSER.
Das ist so gut wie alle und das ist gleichbedeutend mit niemand und das ist weiße Salbe und das bedeutet, der Blödsinn gehr fröhlich und munter weiter.
Vielleicht bist du es, der dafür verantwortlich ist oder sonst wer.
Nenne es mal etwas genauer, wer war es denn nun, aber bitte nicht DIE, UNSERE oder WIR.
Bei diesen Zuordnungen bin ich nicht dabei.
Du versuchst jedoch mit diesem billigen Trick Menschen mit in die Verantwortung einzubinden, die mit vielen Anfeindungen seit vielen Jahren zu kämpfen hatten, land auf land ab gewarnt hatten, sich einbringen wollten, nun jedoch nicht mehr können und sich zurückgezogen haben und es klar und deutlich sagen: “Macht doch euren Dreck alleine“.
Eine letzte Bemerkung zu den ach so Verführten, die angeblich Unwissenden und Guten, die haben alle von der Natur ein Gehirn zum Denken mitbekommen.
Ab achtzehn Jahre billigt man fast allen Menschen hier bei uns in Deutschland zu, die Regierung zu wählen, eigenständig Kinder zu erziehen, sich eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, sich also hoch zu verschulden, warum ist das so?
Weil man davon ausgeht, dass Menschen ab diesem Alter dazu in der Lage sind, kraft ihrer Reife, ihrer Schulausbildung und ihrer Erziehung schwierige Entscheidungen abzuschätzen, ob der getroffene Entschluss richtig oder falsch ist.
Daraus folgt, dass diese Menschen spätestens ab diesem Alter glasklar hätten erkennen können, dass ein Teil ihrer Wertevorstellungen und ihrer schulischen Fähigkeiten mangelhaft sind und sie etwas tun müssen.
Das haben sie nicht getan und dafür bekommen sie jetzt die Haue.
Leider ist es so, dass die oben angesprochene Blödheit der Pisa - Generation die anderen mit ausbaden müssen.
Den wirtschaftlichen, den kulturellen, den finanziellen und sozialen Niedergang Deutschlands, den müssen tatsächlich WIR ALLE mit ertragen.
Ich werde damit fertig, den Schlaumeiern und Gutmenschen jedoch, den wünsche ich viel Spaß dabei und ein gutes Gelingen.
Hier, an diese Stelle, da gehört das WIR hin und sonst nirgendwo.
Mit sozialistischem Gruß
eisenherz
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LeCoquinus
11.12.2004, 17:39
@ Taktiker
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Prinzipiell hast Du wohl recht. |
-->Aber um diese bitterböse Scharte auszuwetzen bedarf es ein sehr dunkles, tiefes Tränental. Und das heißt in diesem Fall Kampf um die eigene physische Existenz (3. Welt-Niveau). Erst dann (!) wachen viele wieder auf.
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LeCoquinus
11.12.2004, 17:49
@ Baldur der Ketzer
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Blödsinn! In Diskotheken bedarf die Ekstasy-Industrie ja auch einen Vertreiber! (o.Text) |
-->
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igelei
12.12.2004, 13:56
@ JoBar
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gezielte Absicht: Intelligenten Kids könnte man kein Jamba-Sparabo... mkT |
-->... für 3 Eurotzer pro Klingelton andrehen. Schalt mal an einem freien Tag nachmittags die Glotze an, wer das täglich ein paar Stunden mitmacht, verdummt automatisch bei den Schäfers, Gerichtsshows und ähnlichem Dreck.
Die Hauptverantwortung liegt aber trotzdem bei den Eltern, nur wann sollen die sie wahrnehmen, wenn sie beide arbeiten sind, am nächsten gestrichenen Feiertag, wenn sie für ihre Arbeitgeber mehr Profit erwirtschaften sollen?? ;-)
Nein aber ernsthaft, das schulische Niveau hat definitiv nachgelassen, es gab BTW früher mal ein paar Delegationen, die sich das DDR-System angeschaut haben. Die kamen aus Finnland, Norwegen etc.. Hat man aber lieber in Affistan plattgemacht und in die Länderhoheit übergeben...
MfG
igelei
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Luigi
12.12.2004, 16:05
@ Taktiker
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@Taktiker: Was hast du da beschrieben??? Die Konzernstrategie von Jürgen Schremp |
-->@Taktiker: Was hast du da beschrieben??? Die Konzernstrategie von Jürgen Schrempp??
Hallo,
Hast du die Konzernstrategie von Jürgen Schremmp und der sonstigen Wirtschafts"-Elite" beschrieben??????
Frührer wurde in Deutschland Wert darauf gelegt ein gutes Produkt zu bauen!
Man brauchte Leute die diese Produkte entwickelten und bauten.
Durch diese"Leute" entstanden"Marken" wie z.B. Mercedes.
Heute brauchen wir in Deutschland keine Leute mehr, die irgendetwas"reales" entwickeln, geschweige denn"produzieren".
Das können Koreaner, Japaner, Inder, Chinesen bereits billiger und besser!
Heute brauchen wir"Marketing","Branding","Design" und"Financing"!
In den Autos wird heute nur noch der letzte Dreck verbaut!!!!!!
Aber Hauptsache sie haben ein gutes"Image","Prestige" etc etc
Die Ver-"NIKE"-isirung unsere Welt schreite wunderbar voran!!!!!!
Nen Turnschuh für nen Dollar produzieren.
Vielleicht noch 5 Dollar für Fracht und Logistik.
Die restlichen 100 bis 200 $ für millionenschwere Sportler-Werbeverträge, Managergehälter und und
MFG
>Heute wollen die Adoleszenten lieber KREATIV sein... Ist es nicht unerheblich, WIE ein Produkt hergestellt wird, wenn man nur richtig AUFGESTELLT ist?! Der eigentliche Wert einer Firma liegt doch selbstverständlich in seinen großen Strategen, welche die BUSINESS RULES aufstellen... Wer repräsentierte, nicht wer produktiv arbeitete. Wer alles versprach, aber nichts halten konnte und nicht einmal zu halten plante.
Alles ist super-hipp ausdesigned und als raffinierter gilt schon immer öfter, was mal komplett ohne Design daherkommt.
>Alle haben sich in Fitnessstudios und unterm Chirurgenmesser aufgehübscht, denn merke: erfolgreicher ist grundsätzlich, wer größer, schlanker und schöner ist (auch so eine zentrale Parole der 90er).
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JoBar
13.12.2004, 09:25
@ JoBar
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Hier ist der Artikel: Schlaraffenland führt zur sozialen Verwahrlosung |
-->Affen im Schlaraffenland
In Indien werden die Hanuman-Languren von Gläubigen verehrt und verwöhnt. Die Folge ist eine soziale Verwahrlosung der Tiere
von Christian Carganico
Das Frühstück ist reichlich und wird regelmäßig nach Sonnenaufgang zum"Schrein der 300 Millionen Götter" gebracht. Ort der Handlung ist ein Tempel bei der Wüstenstadt Jodhpur im indischen Bundesstaat Rajasthan. Spender sind fromme Hindus, die mit ihrer Gabe dem Affengott Hanuman und seinen Nachfahren huldigen. Die Tempelaffen lassen sich Zeit und genießen die wärmenden Strahlen der Sonne nach einer kalten Nacht. Sie kennen - dem Menschen sei Dank - seit Jahrhunderten keine Nahrungssorgen mehr.
...
Die agilen Pflanzenfresser kommen in ganz Indien, in Nepal und auf Sri Lanka vor. Kein Mensch tut ihnen was, weil sie heilige Tiere wie die Kühe sind. Selbst in den Städten fühlen sie sich wohl. Dort, wo die Affen in freier Wildbahn leben, wandern sie in friedlichen Gruppen umher, ständig auf der Suche nach frischem Grün.
Anders in und bei Jodhpur. Dort hat sich das Sozialgefüge seit Generationen dramatisch verändert. Aus den einst harmonischen Familien entstanden Haremsgruppen, in denen das Faustrecht herrscht. Die stärksten Männchen, befreit von Pflichten wie der Verteidigung ihrer Familie und der Suche nach neuen Nahrungsquellen, kennen nur noch ein Ziel: so viel Weibchen wie möglich um sich zu scharen. Der Fortpflanzungstrieb begann alle Regungen zu diktieren. So entstand eine Affengesellschaft, in der nur noch die Kräftigsten und Agressivsten eine Chance haben, sich zu vermehren. Ewige Kämpfe sind die Folge. Jüngere Männchen, die den Pascha entthronen wollen, riskieren bei den Auseinandersetzungen ihr Leben oder zumindest die Chance, sich fortzupflanzen. Siegt der Herausforderer, bringt der die meisten Jungen seiner gerade errungenen Haremsdamen um. Die lassen das meist geschehen und paaren sich sehr bald mit dem Eroberer. Dieser so genannte Infantizid kommt auch bei anderen Tieren, zum Beispiel bei Löwen, vor. Die Biologen sprechen von"genetischem Egoismus".
Kaum hat der neue Chef sich etabliert, geht der Stress erst richtig los. Nun streiten und prügeln sich die Weibchen um die Gunst des Männchens, um den besten Platz im tierischen Serail. Das gilt vor allem für die jungen Äffinnen. Gemeinsam fallen sie über die reiferen Genossinnen her und schaffen mit Gewalt eine neue Rangordnung. Dann wenden sie sich dem Herrscher zu. Ständig fordern sie ihn mit energischem Kopfnicken zur Paarung auf. Zeigt er sich bereit, kommen die anderen Weibchen und versuchen durch Schubsen und Zerren, ihn von seiner Pflicht abzuhalten. Von fünf Versuchen, erfolgreich zu kopulieren, scheitern im Durchschnitt vier, haben Verhaltensforscher beobachtet. Entsprechend groß ist der Frust bei allen Beteiligten.
Wohin mit der Energie, wenn man dank der Frömmigkeit der Menschen ein Leben mit Vollpension führen kann? Die Hanuman-Languren setzen auf Kampf und ständiges gegenseitiges Belauern. Egoismus wird zur Triebfeder allen Tuns. Das könnte auch erklären, wie sie mit ihren Jungen umgehen. Die Affen kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs. Will eine Mutter fressen oder sich dem Harems-Chef widmen,"parkt" sie ihr Kind bei einer Artgenossin. Hat die von dem Balg genug, quält sie das Kleine und trampelt auf ihm herum, bis sein lautes Schreien die leibliche Mutter alarmiert. Die Verhaltensweisen der Hanuman-Languren scheinen zu beweisen: Ein Leben im Schlaraffenland fördert nicht die Friedfertigkeit und den Altruismus einer Gesellschaft, sondern führt zu einer Diktatur der Stärksten.
Artikel erschienen am 18. Juli
http://www.wams.de/data/2004/07/18/306810.html?prx=1
Das ist bestimmt nicht 1:1 übertragbar, aber es kann einem schon zu Denken geben... und wenn man dabei immer mehr Parallelen entdeckt [img][/img]
J
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