EM-financial
15.12.2004, 16:06 |
Wo soll der Stahl jetzt hin? Thread gesperrt |
-->wird jetzt ĂŒberall gebaut? oder sehe ich das alles zu"pessimistisch"?
Wenn china in den letzten drei Jahren fĂŒr 90 % des Stahlwachstums und 60 % des Eisenerzwachstums weltweit gesorgt hat, wo soll denn dann der Stahl jetzt hin, der von China produziert und exportiert wird? Die zyklische AbschwĂ€chung in China hat verbunden mit KapazitĂ€tsausweitungen, zu einem Stahlexportanstieg von rund 100 Prozent in den letzten sechs Monaten gefĂŒhrt. Entweder kauft China im November wieder alles auf, was da auf den Markt kommt, oder die Stahlwerte brechen demnĂ€chst massiv ein.
Wenn die auf einmal im nÀchsten Jahr mehr als 5-10 Mio. Tonnen NETTO exportieren...???!
Werde mich mal nach Stahl-Shorts umsehen (nein nicht zum anziehen) [img][/img] Vielleicht finde ich auch noch einige schwache Zulieferindustrien, die ohnehin leiden, sowas wie damals Ende 90er mit den Festplattenherstellern, die trotz des Booms von IBM an die Wand gedrĂŒckt wurden... Vielleicht gibt es auch Spezialzulieferer im Stahlbereich, die China benötigt, um selbst auch hochwertige StĂ€hle herzustellen und dementsprechend auch heute noch boomen...
Ein neues Investmentthema fĂŒr 2005
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Euklid
15.12.2004, 17:41
@ EM-financial
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Ich kann dir als Nichtnovize in diesen Bereichen nur raten die Finger nicht zu |
-->arg in dieses tiefe Loch zu stecken.
Zuerst mal gefÀllt mir die Zahlenaufbereitung nicht daà China jetzt plötzlich 100% mehr exportiert sdelbst wenn diese Zahl 150% rechnerisch richtig wÀre.
Wie errechnet sich eine solche Steigerung?
Wer vorher sogar importiert hat kommt doch leicht auf 10000% Steigerung im Export oder nicht? Ja von Null auf Dausend wie der Mr Dausend
Ich kann Dir sagen wo der Stahl in Zukunft hin kommt.
Osteuropa ist eine unterentwickelte Oase im Pro-Kopf-Verbrauch an Stahl.
Sie haben uns frĂŒher hier im Westen billigst beliefert und brauchen in der nĂ€heren Zukunft ihren Stahl selbst.Und zusĂ€tzlich dazu mĂŒssen sie sogar noch importieren.
Ich seh nur die Stahlwerke noch nicht.Die baut man auch nicht in kurzer Zeit.
Genau das gleiche spielt sich bei den Zementwerken ab.
Die dortige Produktion ist auch nicht mehr ausreichend sodaĂ ebenfalls schon importiert werden muĂ.
Ich bin Dir aber nicht böse wenn Du diese Meinung nicht annehmen möchtest.
Ich kann aber frei denken da ich keine Verantwortung spĂŒre und ich dich ja eher vor Fehlgriffen bewahren möchte.
FĂŒhle mich aber nicht haftbar fĂŒr entgangene Gewinne;-))
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EM-financial
15.12.2004, 20:12
@ Euklid
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Ja danke eigentlich sehe ich es ja auch so aber: |
-->NatĂŒrlich Osteuropa wird im Stahlverbrauch langfristig massiv wachsen. Aber im Moment redet jeder von dem zyklischen Nachfragewachstum nach Stahl und möchte davon profitieren.
Deshalb teile ich Deine EinschĂ€tzung zu Stahl zu 99,9 Prozent, denn Stahl ist fĂŒr mich ein technologisch hochwertiges Produkt und die Bewertung der Stahlunternehmen ist verglichen mit den High-Techs ein absoluter Witz. Deshalb wĂŒrde ich sogar empfehlen Chip_Werte zu shorten und Stahltitel dagen zu kaufen. Mal schauen wann die Hedgefonds darauf kommen ;-)
ABER:
Wie gesagt der immense Exportzuwachs aus China deutet daraufhin, dass die Story kurzfristig einen DĂ€mpfer erhalten wird. Und ich glaube schon, dass 1,3 Milliarden Chinesen einen gröĂeren Einfluss auf die weltweite Stahlnachfrage haben, als die paar OsteuropĂ€er. Und wenn man sagt, ja aber in Asien wĂ€chst es doch noch so schön, ja natĂŒrlich aber wieviel dort wĂ€chst nur wegen China? Imemrhin sind Asien auch insgesamt drei Milliarden Menschen... Wenn sich also die Stahlnachfrage nur fĂŒr 3-6 Monate abschwĂ€chen sollte, dann sehen wir deutlich tiefere Niveaus bei den Preisen und bei den Aktien.
Wegen Deiner RĂŒge an meiner Rechnung muss ich Dir Recht geben ;-) Aber ich bitte Dich mein Posting von heute Morgen bezĂŒglich der Stahlexporte nochmal zu lesen (mit Quellenangabe) und die monatlichen Exporte von Stahl aus sind dort seit Mai um 95 Prozent gestiegen Insgesamt immerhin um fast eine Million Tonnen. Wobei dies natĂŒrlich nur etwa 1,25 Prozent der Weltproduktion ist. Die Frage lautet nur, wenn dies so weiter geht, dann decken Chinas Exporte bald 3-4 Prozent der weltweiten Nachfrage, die zusĂ€tzlich auf den Markt kommen.
UnabhÀngig davon, dass Chinas Nachfrage vielleicht auch selbst fallen könnte.
Wie gesagt hier interessiert mich vielmehr der Trend der nÀchsten 6-12 Monate und nicht der Trend der nÀchsten 10 Jahre.
Aber wenn sogar die LB Rheinland-Pfalz mit Thomas Hoffmann jetzt auf STahl aufspringt und Thyssen Krupp empfielt http://www.faz.net/s/Rub3C0B5C86BD3...3887~ATpl~Ecommon~Scontent.html)
Und am 23.04.2004 stufte Herr Hoffmann eine Infineon mit Attraktiv ein. Damaliger Kurs 11 EUR gerade am Anfang des Downtrends...
"Hofmann: Da unsere SchĂ€tzung von 0,10 Euro je Aktie im zweiten Quartal nicht erreicht wurde und das Management sich nicht zu einem konkreten Vergleich der KonsensschĂ€tzung und den vom Unternehmen selbst erwarteten Ergebniserwartungen bewegen lies, senken wir unsere Prognose fĂŒr 2003/04 um 0,20 auf 0,40 Euro je Aktie. Wir liegen damit allerdings immer noch deutlich ĂŒber den durchschnittlichen Markterwartungen. FĂŒr das nĂ€chste GeschĂ€ftsjahr reduzieren wir unsere SchĂ€tzung auf 0,80 von ursprĂŒnglich 1,15 Euro." (Quelle Consors Analyst Corner)
Nun, ich weià wie in diesen Banken gearbeitet wird und ich mache Herrn Hoffmann auch keinen Vorwurf, denn vermutlich besitzt er Privat eine ganz andere Meinung zu seinen Empfehlungen, aber eben bei solchen Empfehlungen lÀuten bei mir ALLE ALARMGLOCKEN!!!
Und natĂŒrlich mache ich Dich nicht verantwortlich dafĂŒr wenn der Stahlpreis kurzfristig fĂ€llt ;-) selbiges erwarte ich natĂŒrlich auch von Dir ;-)
Die Wahrheit hat sowieso niemand fĂŒr sich gepachtet, auch nicht die Landesbank Rheinland Pfalz
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Euklid
15.12.2004, 20:55
@ EM-financial
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Eine interessante Frage zum Nachdenken. |
-->Hallo EM-financial guten Abend
2 Fragen zum Nachdenken
1.Frage
Wieviel WTC TĂŒrmchen kann man mit 1 Mio to Stahl bauen?
Nicht nachschauen beim Googeln bitte sondern einfach mal ehrlich schÀtzen.
2.Frage
Wieviel HochhÀuser sind gerade in der Planung und wieviel Stahl wird wohl der neue geplante Superturm in Asien (Höhe ca 800m) benötigen?
Anmerkung:Die HochhÀuser in Amerika werden nachher wie Spielzeuge aussehen.
Soll lediglich zur Relativierung einer Masse Stahl von 1 Mio To Stahl dienen.
Das ist ein WĂŒrfel mit einer KantenlĂ€nge von 50m.
Ist das viel?;-))
Ich stelle diese Fragen mit Bedacht
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Euklid
15.12.2004, 21:06
@ Euklid
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Zusatzfrage |
-->Wieviel Stahl benötigt eine Gleisanlage fĂŒr 100 km Fahr- Strecke.
Reicht dafĂŒr der Export der Chinesen? [img][/img]
GruĂ Euklid
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Euklid
15.12.2004, 21:34
@ Euklid
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ZusÀtzliche sehr interessante Info wie ich meine |
-->Zusatzinfo
http://www.bir.org/recyclingpress/pdf/041107rm.pdf
ZusĂ€tzlich beachten daĂ Stahl in Zukunft immer weniger global hergestellt werden kann weil die Transportkosten immens steigen werden und eine Unmenge an Energie fĂŒr den Transport verschwendet wird und immense SchiffskapazitĂ€ten benötigt wĂŒrden die dem Alleinexporteur China dann die Fesseln von alleine anlegt.
Und nicht den Schiffsbau vergessen denn das Bersten von uralten Ă-ltankern wird wohl nicht mehr lange hinnehmbar sein und ist erheblich schlimmer als die vorgegaukelten Luftverschmutzungszertifikate.
Hier verenden ganze Landstriche samt dem armen Federvieh.
Wir gehen eher wieder zurĂŒck (bedingt durch Energiepreise) und mĂŒssen durch lokale Wirtschaft diese Probleme lösen.
Das chinesische Trauma wird so nicht kommen weil die Transportwege nach Europa viel zu weit und unwirtschaftlich sind.
Den Trend beobachte ich auch bei Einstellungen von Firmen.Wer weiter weg wohnt verursacht Fahrtkosten und wird auch hier wohl in Zukunft sich selbst subventionieren mĂŒssen.
GruĂ Euklid
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EM-financial
15.12.2004, 22:50
@ Euklid
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der Augenöffner ;-) |
-->>Hallo EM-financial guten Abend
>2 Fragen zum Nachdenken
>1.Frage
>Wieviel WTC TĂŒrmchen kann man mit 1 Mio to Stahl bauen?
>Nicht nachschauen beim Googeln bitte sondern einfach mal ehrlich schÀtzen.
OK ich versuchs mal. Also eine Stahlmatte konnte ich frĂŒher mit zwei Personen gerade mal so anheben, dass waren dann ca. 50 kg. Unsere Bodenplatte besitzt 120 mÂČ GrundflĂ€che und ich schĂ€tze mal, dass da etwa 20 Stahlmatten drinnen sind (Erdbebengebiet usw.) Also eine Tonne.
Nun hat das WTC so etwa 100 Stockwerke mit einer etwas gröĂeren GrundflĂ€che ;-) Also rund die etwa 20 fache GrundflĂ€che als unser kleines HĂ€uschen? Dann hĂ€tten wir 20 Tonnen pro Stockwerk und damit 2000 Tonnen pro Platte, dann noch zwei TĂŒrme macht 4000 Tonnen...
Da das WTC aber noch einiges mehr aus Stahl hatte, als die Bodenplatte nehme ich das ganze nochmal mal Faktor 20 und komme auf 80 000 Tonnen Stahl und wie ich Dich kenne biegst Du Dich als Experte in Deinem Stuhl und zeigst mir, dem Laien, dass es vermutlich noch ein bisschen mehr Stahl ist ;-)
>
>2.Frage
>Wieviel HochhÀuser sind gerade in der Planung und wieviel Stahl wird wohl der neue geplante Superturm in Asien (Höhe ca 800m) benötigen?
OK wenn ich schÀtze, dass es vielleicht 1000 HochhÀuser geben muss, um eine Stadt wie Manhattan am Leben zu halten??? Dann sind es pro Metropole 80 Millionen Tonnen Stahl + Deinen Korrekturfaktor aus obiger Rechnung. Also rund 10 % der Jahresproduktion der Welt.
In Shanghai werden zurzeit 20-30 Prozent der HĂ€user neu geplant bzw. Es wandern in ganz China ca. 20 Millionen Menschen jĂ€hrlich vom Land in die Stadt ab. Das macht dann grob geschĂ€tzt 160 Millionen Tonnen Stahl wenn fĂŒr alle was gebaut werden muss. PLUS StraĂen, Schienen und BrĂŒcken usw.
Der China Verbrauch liegt ja irgendwo bei etwa 250-300 Millionen Tonnen pro Jahr. Also lag ich wohl mit meiner SchÀtzung vielleicht gar nicht so weit daneben???? Bitte um AufklÀrung!
>Anmerkung:Die HochhÀuser in Amerika werden nachher wie Spielzeuge aussehen.
>Soll lediglich zur Relativierung einer Masse Stahl von 1 Mio To Stahl dienen.
>Das ist ein WĂŒrfel mit einer KantenlĂ€nge von 50m.
>Ist das viel?;-))
Das kommt auf den Blickwinkel an ;-) Da China ja nĂ€chstes Jahr etwa 30-40 solcher"WĂŒrfel" exportieren wird. Reicht also ein so ein WĂŒrfel um ein Hochhaus zu bauen?
>Ich stelle diese Fragen mit Bedacht
Klar!
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EM-financial
15.12.2004, 22:56
@ Euklid
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Re: Zusatzfrage |
-->>Wieviel Stahl benötigt eine Gleisanlage fĂŒr 100 km Fahr- Strecke.
>Reicht dafĂŒr der Export der Chinesen?
Also schĂ€tze ich mal weiter macht ja richtig SpaĂ, man lernt schlieĂlich nie aus: 100 Kilometer ich schĂ€tze mal pro Laufmeter Schiene sind es vielleicht 150 Kilo wenn man beide Schienengleise nimmt. Pro Kilometer also 150 Tonnen und auf 100 Kilometer 15 000 Tonnen. Doppelgleisanlagen entsprechend das soppelte also 30 000 Tonnen.
Der chinesische Export liegt ja im Jahr bei 18 Millionen Tonnen in diesem und vielleicht 40 Millionen Tonnen im nĂ€chsten Jahr, wenn der aktuelle Trend anhĂ€lt, wovon ich ausgehe, denn der Immobilienbauboom in China wird sich nicht so ohne weiteres fortsetzen, denn trotz der Landflucht sind die"temporĂ€ren" ĂberkapazitĂ€ten schon sichtbar...
GrĂŒĂe
Andreas
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Helmut
15.12.2004, 23:29
@ Euklid
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Was ihr schon immer ĂŒber Schienen wissen wolltet, aber nie zu fragen wagtet: |
-->>Wieviel Stahl benötigt eine Gleisanlage fĂŒr 100 km Fahr- Strecke.
<ul> ~ Schienen</ul>
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Euklid
16.12.2004, 04:24
@ EM-financial
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Re: der Augenöffner ;-) |
-->Die SchÀtzung war so gut daà sie keinesfalls laienhaft ist.
Mancher Statiker hÀtte vielleicht schlechter gerechnet.
WTC benötigte ca 180 000 To.
Vielleicht war der gebotene Schrottpreis von China so gut daĂ man.............
Gilt aber nur fĂŒr Verschwörungstheoretiker;-))
>>2.Frage
>>Wieviel HochhÀuser sind gerade in der Planung und wieviel Stahl wird wohl der neue geplante Superturm in Asien (Höhe ca 800m) benötigen?
>OK wenn ich schÀtze, dass es vielleicht 1000 HochhÀuser geben muss, um eine Stadt wie Manhattan am Leben zu halten??? Dann sind es pro Metropole 80 Millionen Tonnen Stahl + Deinen Korrekturfaktor aus obiger Rechnung. Also rund 10 % der Jahresproduktion der Welt.
>In Shanghai werden zurzeit 20-30 Prozent der HĂ€user neu geplant bzw. Es wandern in ganz China ca. 20 Millionen Menschen jĂ€hrlich vom Land in die Stadt ab. Das macht dann grob geschĂ€tzt 160 Millionen Tonnen Stahl wenn fĂŒr alle was gebaut werden muss. PLUS StraĂen, Schienen und BrĂŒcken usw.
StraĂen,BrĂŒcken und Schienen sowie Kraftwerke,Stahlwerke,Schiffe,StaudĂ€mme brauchen viel viel mehr Stahl als TĂŒrmchen und Wohnungen.Dagegen sind die VerbrĂ€uche von Autolieferanten mit ihrem DĂŒnnblech wohl eher DĂŒnnverbraucher;-))
Nur machen die momentan den gröĂten Wind aus der Sache und begrĂŒnden damit auch noch Preissteigerungen wegen DĂŒnnverbrauch;-))
>Der China Verbrauch liegt ja irgendwo bei etwa 250-300 Millionen Tonnen pro Jahr. Also lag ich wohl mit meiner SchÀtzung vielleicht gar nicht so weit daneben???? Bitte um AufklÀrung!
Die AnsÀtze waren gut [img][/img]
GruĂ Euklid
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