-->Die republikanische Partei von US-Präsident George W. Bush hat Notenbankchef Alan Greenspan als neuen Finanzminister gewinnen wollen. Der US-Notenbankchef erteilte führenden Republikanern eine Absage.
Nach Informationen der Financial Times haben sich führende Mitglieder der Republikaner für ihr Parteimitglied Greenspan stark gemacht. Das informelle Angebot sei aber zurückgewiesen worden. Jetzt will das Weiße Haus offenbar Ben Bernanke, Gouverneur der Federal Reserve Bank, zum Nachfolger von Gregory Mankiw als Chef des wirtschaftlichen Beraterstabs CEA beim US-Präsidenten machen.
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Wie es in der US-Hauptstadt heißt, hat sich eine Gruppe einflussreicher Konservativer an die Regierung und Greenspan gewandt, um den Deal einzufädeln. Hintergrund ist offenbar der Wunsch, die Wirtschaftspolitik durch das hohe öffentliche Ansehen Greenspans aufzuwerten. Zudem sind Teile der Partei unzufrieden mit der Amtsführung des derzeitigen Finanzministers John Snow. In den vergangenen Wochen hatten sich Gerüchte über eine Ablösung Snows gemehrt. Bush hatte aber vergangene Woche gesagt, Snow bleibe im Amt. Das Weiße Haus lehnte einen Kommentar zu Greenspan ab.
"Der Präsident ist der Ansicht, dass Snow ein herausragendes Mitglied seines Wirtschaftsteams ist", sagte eine Sprecherin. Die Fed hielt sich ebenfalls bedeckt. Greenspans nicht verlängerbare Amtszeit als Gouverneur endet Ende Januar 2006. Der seit 1987 amtierende Fed-Chef war zwischen 1981 und 1983 Vorsitzender einer Kommission zur Reform der Sozialsysteme, die sich unter anderem dafür aussprach, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Als Nachfolger Greenspans sind Martin Feldstein, Chef des Forschungsinstituts NBER und Berater von Ex-Präsident Ronald Reagan, sowie Glenn Hubbard, Mankiws Vorgänger im CEA und einer der Architekten der gigantischen Steuersenkungen der vergangenen Jahre, im Gespräch. Auch der Name Bernankes wurde wiederholt genannt.
Voller Text: http://www.ftd.de/pw/in/1102756027791.html
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