CRASH_GURU
17.12.2004, 13:01 |
Greenspan Baffled by Inflation Statistics- war ja auch nicht anders zu erwarten Thread gesperrt |
-->nur in diesem Board gibt es noch ein paar Hartgesottene die an jeder Ecke die Defla sehen:
http://www.nypost.com/business/36528.htm
GREENSPAN IS BAFFLED BY ECONOMIC STATS ON INFLATION
BY JOHN CRUDELE
The New York Post
December 16, 2004 -- ALAN Greenspan raised in terest rates again this week, but he didn't do it for the reasons you think.
Right now the nation's economy is, at best, growing only moderately by historical standards.
It might have even started to slow, while inflation — the Federal Reserve swears publicly — is not a problem.
So why is the Fed acting so strangely? Why is it trying to slow an economy that's already slowing?
Why is the Central Bank making repeated interest rate moves that ordinarily would be reserved for periods of big growth or at least high inflation?
Because the Fed doesn't believe the official numbers.
In fact, Greenspan and the other policymakers are being told by at least one private source of data that inflation is troublesome and that the falling value of the dollar adds greatly to the threat.
"Even though economic growth has slowed in '04, inflation remains elevated," says a source with whom the Fed consults.
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Amanito
17.12.2004, 13:09
@ CRASH_GURU
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Re: Greenspan Baffled by Inflation Statistics- war ja auch nicht anders zu erwarten |
-->was solls, die Hauptaufgabe von Greenie ist die Irreführung und Täuschung der Ã-ffentlichkeit, da kann er ruhig den"Gebaffleten" spielen, den Mist kauft ihm doch sowieso keiner ab, der die Geschichte kennt
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dottore
17.12.2004, 14:38
@ CRASH_GURU
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Re: Greenspan baffled by - 0,1 CPI Nov less food & energy (o.Text) |
-->
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dottore
17.12.2004, 14:46
@ dottore
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Re: Boeing baffled by Airbus & AirAsia |
-->Hi,
Singapur, 17. Dezember (AFP [Auszug]) - Nachdem der US-Flugzeugbauer Boeing gegenüber dem europäischen Konkurrenten Airbus bei einem Großauftrag in Malaysia den Kürzeren gezogen hat, will das Unternehmen die Preise senken.
Billigfliegern sollten die Boeing-Maschinen vom Typ 737 künftig günstiger angeboten werden, sagte der stellvertretende Marketing-Chef des US-Konzerns, Randy Baseler, in einer Telefonkonferenz.
Die Fluggesellschaft AirAsia hatte am Donnerstag bekannt gegeben, sie habe 40 Airbus A320-Maschinen zum Preis von 2,5 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) fest geordert und darüber hinaus eine Option für weitere 40 Flugzeuge vereinbart.
Baseler berichtete von der „großen Enttäuschung“ bei Boeing über den verlorengegangenen Auftrag: „Airbus war sehr aggressiv bei den Preisen, sie haben ihren Preis massiv gesenkt“.
Medienberichten zufolge zahlt AirAsia zwischen 32 und 35 Millionen Dollar pro A320 - etwa die Hälfte des Listenpreises von 65 Millionen Dollar.
Baffen Gruß!
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JLL
17.12.2004, 15:02
@ dottore
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Re: JLL baffled by Unsinn. How to survive 'less food & energy'? (o.Text) |
-->
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x Thomas
17.12.2004, 15:06
@ dottore
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Na, da scheint ja noch reichlich Luft in der Kalkulation zu sein? |
-->....unter den Herstellungskosten kann keiner lange überleben. - Oder hat Boeing eine Derivate-Abteilung,"die es bringt"?
- Ich denke da z.B. An die GE-Money-Bank von General Electric usw.
Gruss
Thomas
>Hi,
>Singapur, 17. Dezember (AFP [Auszug]) - Nachdem der US-Flugzeugbauer Boeing gegenüber dem europäischen Konkurrenten Airbus bei einem Großauftrag in Malaysia den Kürzeren gezogen hat, will das Unternehmen die Preise senken.
>Billigfliegern sollten die Boeing-Maschinen vom Typ 737 künftig günstiger angeboten werden, sagte der stellvertretende Marketing-Chef des US-Konzerns, Randy Baseler, in einer Telefonkonferenz.
>Die Fluggesellschaft AirAsia hatte am Donnerstag bekannt gegeben, sie habe 40 Airbus A320-Maschinen zum Preis von 2,5 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) fest geordert und darüber hinaus eine Option für weitere 40 Flugzeuge vereinbart.
>Baseler berichtete von der „großen Enttäuschung“ bei Boeing über den verlorengegangenen Auftrag: „Airbus war sehr aggressiv bei den Preisen, sie haben ihren Preis massiv gesenkt“.
>Medienberichten zufolge zahlt AirAsia zwischen 32 und 35 Millionen Dollar pro A320 - etwa die Hälfte des Listenpreises von 65 Millionen Dollar.
>Baffen Gruß!
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kingsolomon
17.12.2004, 15:22
@ x Thomas
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Re: diese Luft kommt aus dem Portemonnaie des Steuerzahlers... |
-->>....unter den Herstellungskosten kann keiner lange überleben. -
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dottore
17.12.2004, 15:24
@ JLL
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Re: Eat healthy, take walks... Outlook also baffling |
-->Hi,
Energy costs, which advanced 4.2 percent in October, increased 0.2 percent in November.
Within energy, the index for household fuels rose 2.5 percent, while the index for motor fuels decreased 1.8 percent.
The index for food, which rose 0.6 percent in October, increased 0.2 percent in November.
History & Outlook CPI:
[img][/img]
Schaut so die runaway inflation aus?
Irgendwie noch nicht.
Gruß!
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kingsolomon
17.12.2004, 15:24
@ JLL
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Re: Regierung bringt bald CPI 2.0, genannt C-CPI |
-->Intention dürfet klar sein: der aktuelle CPI misst"zuviel" Inflation
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XERXES
17.12.2004, 16:22
@ dottore
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Schliesslich kosten in den USA PC's laut Statistik nur noch 14,2% dessen was |
-->sie 1997 gekostet haben.[img][/img]
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CRASH_GURU
17.12.2004, 17:04
@ dottore
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Re: -gibt es eigentlich sonst noch jemand der mit dem CPI argumentiert?-:) (o.Text) |
-->
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Amanito
17.12.2004, 17:26
@ kingsolomon
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Auto ohne Motor - jetzt sagenhaft günstig |
-->daran besteht kein Zweifel - in Japan wurden unter fadenscheinigem Vorwand die Immos rausgenommen in den 80ern. Ich glaube, da könnten sich bald auch die notleidenden Autobauer wie GM ein praktische Vorbild nehmen und werben:"Autos jetzt sagenhaft günstig! (kleingedruckt: ohne Motor)" [img][/img]
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Amanito
17.12.2004, 17:49
@ dottore
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lustige Zahlen |
-->aber die Realität schaut ein wenig anders aus:
As a result of the systemic manipulations, if the GDP methodology of 1980 were applied to today's data, the second quarter's annualized inflation-adjusted GDP growth of 3.0% would be roughly three percent lower (effectively netting to zero percent or below). In like manner, current annual CPI inflation is understated by about 2.7% against the pre-Clinton CPI methodology (would be about 5.7%), and the unemployment rate is understated by about seven percent against its original design and what many people would consider to be actual unemployment (would be about 12.5%).
<ul> ~ http://www.gillespieresearch.com/cgi-bin/s/article/id=264</ul>
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Popeye
17.12.2004, 18:02
@ Amanito
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Re: lustige Zahlen - Danke! |
-->>aber die Realität schaut ein wenig anders aus:
>As a result of the systemic manipulations, if the GDP methodology of 1980 were applied to today's data, the second quarter's annualized inflation-adjusted GDP growth of 3.0% would be roughly three percent lower (effectively netting to zero percent or below). In like manner, current annual CPI inflation is understated by about 2.7% against the pre-Clinton CPI methodology (would be about 5.7%), and the unemployment rate is understated by about seven percent against its original design and what many people would consider to be actual unemployment (would be about 12.5%).
Must read! In diesem Detail noch nie gelesen!
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Euklid
17.12.2004, 18:05
@ XERXES
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Re: Schliesslich kosten in den USA PC's laut Statistik nur noch 14,2% dessen was |
-->
Und deswegen,weil sie so fantastisch billig wurden, will sie in Amerika ja auch niemand mehr herstellen und die Produktion von IBM wird ja eingestellt und geht nach Asien;-))
Ich frage nochmal mit welchen Produkten außer Wehrtechnik soll Amerika sein Handelsbilanzdefizit schließen?
Auch die Späße mit Abwertung bringen dann nichts wenn man keine Produktpalette zur Verfügung hat die abgenommen wird.
Unsere Regierung sorgt andauernd dafür daß der cadillac keinen durchschlagenden Erfolg haben kann weil nach dem Betanken der persönliche Bankrott droht.
Noch eine Produktpalette haben sie im Tornister:Die Zuständigkeit der US-Gerichte for the world.
Mir tut das amerikanische Volk leid die den Unfug dieser unsäglichen irrealen Administration ausbaden soll.
Gruß Euklid
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JLL
17.12.2004, 18:33
@ Amanito
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Re: Der Defla-Klassiker schlechthin: Tintenstrahldrucker ohne Tinte. |
-->Natürlich war dottores Hinweis auf die"-0,1 CPI NOV less food & energy" nicht ernst gemeint, sondern voll hintergründigem Humor. Denn so eine Zahl ist selbstredend vollkommen sinnfrei.
Schönen Abend
JLL
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Euklid
17.12.2004, 19:02
@ JLL
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Re: Der Defla-Klassiker schlechthin: Tintenstrahldrucker ohne Tinte. |
-->Hallo JLL guten Abend
zuerst einen schönen Spruch von Georg Christoph Lichtenberg
Dinge zu bezweifeln,die ganz ohne Untersuchung jetzt geglaubt werden,das ist die Hauptsache überall.
Von einem nahmhaften inzwischen verstorbenen Wirtschaftsfachmann:
Statistik setzt Publizität spezieller Art voraus!!!!
Die Wirkungen der Geldwertverschlechterung (sehr gutes Wort) zeigen sich ja durchaus nicht nur in der Preisentwicklung,wie oft
<font color=#FF0000>fälschlich unterstellt wird</font>
Wenn die Qualitäten sinken (und wer will das wohl heute noch bestreiten?),so ist das kaum quantifizierbar,und auch wenn die Maße und Gewichte mißhandelt werden (bei halbvollen Druckerpatronen oder neuerdings bald ohne),wenn bei gleichbleibenden Preisen Packungen von irgendwelchen Waren im Gewicht nicht mehr soviel enthalten wie vorher,oder aber wenn der Service nachläßt und die Arbeitsmoral sinkt -wenn alle diese Symptome darauf hinweisen,kann die Bezugnahme auf die Preisentwicklung allein nicht mehr maßgeblich sein,selbst dann nicht wenn die Preise nicht amtlich manipuliert werden.
Werden sie es aber,so ist allein dies schon ein sicheres Symptom für den beginnenden Geldwertverfall.
Die hedonischen Faktoren waren der Beginn der Verschleierung der tatsächlichen Teuerungen.
Die von XERXES mitgeteilte Prozentzahl für Computer spricht doch Bände.
Jedem logisch denkenden Menschen müssen doch solche völlig irrealen Zahlen aus dem Tiefschlaf wecken.
Wie kann man eine solche Zahl einem denkenden Menschen überhaupt noch weiß machen;-))
Es lohnt sich bald ein Buch zu schreiben mit dem Titel:Das Phänomen der nicht sichtbaren Preissteigerungsraten.
Gruß Euklid
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dottore
19.12.2004, 10:55
@ Euklid
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Re: Ohne US-Doppel-Def die Welt-Rezession - was denn sonst? |
-->Hi,
>Ich frage nochmal mit welchen Produkten außer Wehrtechnik soll Amerika sein Handelsbilanzdefizit schließen?
Es wird zunächst, wie allgemein bekannt, mit auf USD lautenden Krediten geschlossen. Das ist so wie die HaBi zwischen den deutschen Autofabriken und dem Rest der Republik. Die wird auch mit Krediten geschlossen (hier auf Euro lautend), da ca. 70 Prozent der Auto-Umsätze (binnen) durch Kredite finanziert werden.
Das HaBi-Defizit [VW, BMW, DCX, Opel, Ford usw.] mit dem Rest der Republik verschwindet automatisch, sobald der Rest der Republik keinen Autos mehr auf Pump kauft. Danach haben die bisherigen Kreditgeber (Autobanken usw.) die Forderungen und müssen schauen, wie sie diese von den Kreditnehmern (alten Autokäufern) eintreiben.
>Auch die Späße mit Abwertung bringen dann nichts wenn man keine Produktpalette zur Verfügung hat die abgenommen wird.
Abwertung ist nebbich, da bei freien WKs niemand abwerten kann. Gehen die Käufe auf Kredit zurück, muss gegenüber dem Kreditgeber ausgeglichen, i.e. bezahlt werden. Dabei hülfe ganz besonders ein sehr hoher Euro-Kurs, der die Kreditaufnahmewünschen automatisch drosselt. Da letztlich Euro geschuldet werden, müssten die Schuldner, die in USD rechneten, die Fremdwährung eher nachfragen, was deren Kurs bekommen dürfe.
Kurzum: Sobald das Schuldenmachen in den USA abbricht (Rezessiönchen), werden
a) die Kaufwünsche ex Fremdwährungsgebieten nachlassen (Importe fallen).
b) die Rückzahlungen lautend auf Fremdwährung den Fremdwährungskurs steigen lassen (verstärkt durch Impulse aus dem Finanzsektor, der Kursverluste vermeiden will), was vice versa wiederum die Importe verteuert.
Verschwindet das US-HaBi-Def, das außerhalb der USA wie ein Mega-Konjunkturprogramm gewirkt hatte, sind die Exporteure in die USA dumm dran. Es würde eine saftige Krise exportiert, unbeschadet dessen, wie es um die US-Krise selbst stünde.
>Mir tut das amerikanische Volk leid die den Unfug dieser unsäglichen irrealen Administration ausbaden soll.
Das HaBi-Def mag zum Teil durchaus ein Derivat des Haushalts-Def sein. Geht US-Gov zu einem"Sparkurs" über, wird sich dies in geringerer US-Binnennachfrage niederschlagen.
Wer also einen Ausgleich des US-"Doppeldefizits" fordert, will ganz schlicht und einfach die Weltrezession im großen Stil. Er sagt es bloß nicht.
Gruß!
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Euklid
19.12.2004, 12:11
@ dottore
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Re: Ohne US-Doppel-Def die Welt-Rezession - was denn sonst? |
-->>Hi,
>>Ich frage nochmal mit welchen Produkten außer Wehrtechnik soll Amerika sein Handelsbilanzdefizit schließen?
>Es wird zunächst, wie allgemein bekannt, mit auf USD lautenden Krediten geschlossen. Das ist so wie die HaBi zwischen den deutschen Autofabriken und dem Rest der Republik. Die wird auch mit Krediten geschlossen (hier auf Euro lautend), da ca. 70 Prozent der Auto-Umsätze (binnen) durch Kredite finanziert werden.
>Das HaBi-Defizit [VW, BMW, DCX, Opel, Ford usw.] mit dem Rest der Republik verschwindet automatisch, sobald der Rest der Republik keinen Autos mehr auf Pump kauft. Danach haben die bisherigen Kreditgeber (Autobanken usw.) die Forderungen und müssen schauen, wie sie diese von den Kreditnehmern (alten Autokäufern) eintreiben.
###### Das ist zwar richtig,jedoch handelt es sich hier um Binnen-Forderungen.
Und man sollte schon zwischen internen und externen Forderungen unterscheiden,denn interne Forderungen erzwingen Auseinandersetzungen im Inneren eines Landes,und externe Forderungen erzeugen u.U externe Widerlichkeiten (wie z.B Kriege)
>>Auch die Späße mit Abwertung bringen dann nichts wenn man keine Produktpalette zur Verfügung hat die abgenommen wird.
>Abwertung ist nebbich, da bei freien WKs niemand abwerten kann. Gehen die Käufe auf Kredit zurück, muss gegenüber dem Kreditgeber ausgeglichen, i.e. bezahlt werden. Dabei hülfe ganz besonders ein sehr hoher Euro-Kurs, der die Kreditaufnahmewünschen automatisch drosselt. Da letztlich Euro geschuldet werden, müssten die Schuldner, die in USD rechneten, die Fremdwährung eher nachfragen, was deren Kurs bekommen dürfe.
>Kurzum: Sobald das Schuldenmachen in den USA abbricht (Rezessiönchen), werden
>a) die Kaufwünsche ex Fremdwährungsgebieten nachlassen (Importe fallen).
##### Kaufwünsche sind vordergründig preisabhängig.Wenn die Produkte überteuert sind geht der Kaufwunsch schnell zurück,unabhängig davon woher die Produktion kommt.Die Entscheidung ob ich ein Produkt kaufe hängt vom Preisleistungsverhältniss ab. Die Kaufwünsche werden aber nicht fallen wenn die ausländischen Produkte am Heimatmarkt gar nicht mehr hergestellt werden,weil sie schon seit geraumer Zeit billiger aus dem Ausland angekarrt werden und keine Produktionsbasis mehr besteht.Dann gäbe es nur die Lösung daß man in den Protektionismus übergehen könnte,oder noch schärfer eine Liefersperre verhängt.Das erst würde dann den einheimischen Herstellern ermöglichen kostendeckende Preise zu erwirtschaften und das Produkt anzubieten.
In der Zwischenzeit müßten die Bürger dann auf diese importierten Produkte verzichten.
Ums zu verdeutlichen:Wie hoch wäre denn der Kaufwunsch für Waren die es am Heimatmarkt gar nicht gibt? z.B Ananas in Deutschland.Der Wunsch wird doch eher größer und nicht kleiner wenn die Waren nicht mehr am Heimatmarkt durch Importe zu haben sind.
>b) die Rückzahlungen lautend auf Fremdwährung den Fremdwährungskurs steigen lassen (verstärkt durch Impulse aus dem Finanzsektor, der Kursverluste vermeiden will), was vice versa wiederum die Importe verteuert.
>Verschwindet das US-HaBi-Def, das außerhalb der USA wie ein Mega-Konjunkturprogramm gewirkt hatte, sind die Exporteure in die USA dumm dran. Es würde eine saftige Krise exportiert, unbeschadet dessen, wie es um die US-Krise selbst stünde.
###### Vom Mega-Konjunkturprogramm aufgrund des hohen Handelsbilanzdefizits kann ich weit und breit nichts sehen. (außer vielleicht in China,aber nicht in Europa)
Eher sehe ich die negativen Auswirkungen des Staubsaugereffektes den Amerika dadurch ausübt daß es die Kapitalüberschusse aus vielen Ländern der Erde an sich reißt.
Und was mit diesem Geld passiert kann man ja im Irak bestens bestaunen.
>>Mir tut das amerikanische Volk leid die den Unfug dieser unsäglichen irrealen Administration ausbaden soll.
>Das HaBi-Def mag zum Teil durchaus ein Derivat des Haushalts-Def sein. Geht US-Gov zu einem"Sparkurs" über, wird sich dies in geringerer US-Binnennachfrage niederschlagen.
>Wer also einen Ausgleich des US-"Doppeldefizits" fordert, will ganz schlicht und einfach die Weltrezession im großen Stil. Er sagt es bloß nicht.
##### Das ist eine einseitige Sicht der Dinge:
Wieso soll man es zulassen daß diese Sichtweise nur einem einzigen Land zusteht?
Was würde denn passieren wenn alle Länder zu diesem Verhalten neigen?
Das ist doch überhaupt gar nicht möglich weil sich die Summe auf Null stellen muß und man damit nur einem einzigen Land erlauben würde eine Schuldenpolitik zu fahren während man andere Länder dann dazu verpflichten muß diese Summen als Überschüsse in ihren Handelsbilanzen aufscheinen zu lassen damit ein Ausgleich möglich wird.
Das hört sich an als wenn amerikanische Schulden gute Schulden wären und außeramerikanische Schulden schlechte Schulden wären.
Na ja man kann sich ja auch auf den einfachen Standpunkt stellen daß nur Amerika einen nach oben unbegrenzten Schuldendeckel hat den dann andere abzuarbeiten haben.
Wer diese Sicht unterstützt will andere als Sklaven halten.
Die Theorie daß derjenige der die Abschaffung des Doppeldefizits fordert die Rezession auslösen soll bedeutet daß man den schwarzen Peter auf denjenigen schieben will der die Begleichung seiner offenen Rechnungen fordert.
Wenn sie so wollen Gläubigermord.
Gruß Euklid
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dottore
19.12.2004, 14:33
@ Euklid
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Re: Ohne US-Doppel-Def die Welt-Rezession - was denn sonst? |
-->Hi,
>###### Das ist zwar richtig,jedoch handelt es sich hier um Binnen-Forderungen.
Die Dollarforderungen halten grundsätzlich Banken. Sie wurden von den Exporteuren an sie verkauft, da sie ihre Euro-Kosten nicht mit USD begleichen können.
Die Banken sichern sich gegen den Kursverfall ihrer Forderungen üblicherweise ab (Derivate, wie oft genug diskutiert). Gegen den Ausfall ihrer Forderungen (diese gg. US-Banken) könnten sie sich auch versichern, was derzeit ungewöhnlich wäre, zumal sie diese Forderungen gegen im Euro-Raum ansässige US-Filialen von US-Banken (bzw. Töchter) halten und insofern Euroraum-Gerichtsstand gilt. So schnell ließe auch eine US-Bank nicht ihre Euro-Tochter fallen, da diese ihrerseits wieder die Forderung gegen die Mutter hält (diese wiederum entweder gegen andere Banken oder Kreditnehmer im Publikum dort).
>Und man sollte schon zwischen internen und externen Forderungen unterscheiden,denn interne Forderungen erzwingen Auseinandersetzungen im Inneren eines Landes,und externe Forderungen erzeugen u.U externe Widerlichkeiten (wie z.B Kriege).
Wieso denn?
a) Deutsche Bank in FFM hat Forderung gegen JPMorgan FFM (gibt's dort seit 1948). Da würde nicht Krieg geführt, sondern ganz zivilisert vollstreckt. Außerdem könnte sich DeuBa NY gegen JPM NY in NY unschwer einen Titel holen.
b) JPMorgan FFM hat Forderung gegen JPM NY. Auch dort würde saldiert und fertig.
c) JPM NY hat Forderungen gegen alle möglichen in den USA - und die sind vom Bürgerkrieg noch weit entfernt.
Wir reden hier nicht von Forderungen Staat gegen Staat ("Kanonenboot"-Inkasso), sondern Privat gegen Privat (Zivilgerichte).
>>Kurzum: Sobald das Schuldenmachen in den USA abbricht (Rezessiönchen), werden
>>a) die Kaufwünsche ex Fremdwährungsgebieten nachlassen (Importe fallen).
>##### Kaufwünsche sind vordergründig preisabhängig.
Was heißt"vordergründig"? Über Käufe der Konsumenten entscheidet die Konsumfunktion. Darin ist nicht nur der Preis eine Einflussgröße, sondern vor allem das (verfügbare) Einkommen (tatsächlich oder erwartet) und der Kreditspielraum. Sacken die letzten beiden Größen in sich zusammen, spielt der Preis eine immer geringere Rolle und vice versa.
>Wenn die Produkte überteuert sind geht der Kaufwunsch schnell zurück,unabhängig davon woher die Produktion kommt.
Was heißt"überteuert"? Dabei werden stets steigende Einkommen (und damit steigende Kreditspielräume) vorausgesetzt, wonach dann die Wahl zwischen"überteuert" oder nicht überteuert ansteht. Bei stagnierenden bzw. rückläufigen Einkommen (und ergo tendenziell wegfallenden Kreditspielräumen) steht"überteuert" nicht mehr zur Debatte. Dann ist per se alles"überteuert", was man sich dann nicht mehr leisten (bezahlen) kann und man weicht auf Discounter und Rabattler aus, was in der nächsten Runde die Einkommen und Kreditspielräume weiter einschränkt (deflatorische Spirale einwärts).
>Die Entscheidung ob ich ein Produkt kaufe hängt vom Preisleistungsverhältniss ab.
Das ist eine, sorry, Allerweltsaussage.
>Die Kaufwünsche werden aber nicht fallen wenn die ausländischen Produkte am Heimatmarkt gar nicht mehr hergestellt werden,weil sie schon seit geraumer Zeit billiger aus dem Ausland angekarrt werden und keine Produktionsbasis mehr besteht.
Je mehr die Produktionsbasen zusammenschnurren, schnurren auch die dort (früher) erzielbaren Einkommen zusammen. Letztlich richten sich die"Kaufwünsche" nach dem verfügbaren Einkommen. Ist dies für"Kaufwünsche" ausgereizt (idealiter: das gesamte noch frei verfügbare Einkommen, also außerhalb des Lebensnotwendigen ist via Schuldenaufnahme zediert), sind"Wünsche" im Wolkenkuckucksheim angesiedelt und können nicht mehr via Kaufakte auf die Erde geholt werden.
>Dann gäbe es nur die Lösung daß man in den Protektionismus übergehen könnte,oder noch schärfer eine Liefersperre verhängt.
Keineswegs. Abgesehen von den üblichen internationalen Verunmöglichungen dieser Phänomene (WTO usw.), hört die Nachfrage ganz von selber auf, da sie, siehe eben, nicht mehr"ausgeübt" werden kann.
>Das erst würde dann den einheimischen Herstellern ermöglichen kostendeckende Preise zu erwirtschaften und das Produkt anzubieten.
Wem anbieten? Die Einkaufsmöglichkeiten sind in toto rückläufig. Selbst ein"Schutzzoll" kann erst erhoben (und dann via Fiskus an die Bevölkerung weitergeleitet werden), nachdem just diese Bevölkerung ihn bezahlt hat. Nur womit?
>In der Zwischenzeit müßten die Bürger dann auf diese importierten Produkte verzichten.
Auch diese Aussage bringt nicht weiter. Denn sie setzt"Verzicht" voraus, was aber nur bedeuten kann, dass Einkommen bzw. Kreditspielräume noch vorhanden sind, man aber darauf"verzichten" muss, sie in Käufe umzusetzen. (Der dahinter steckende Gedanke, dass die Leute"immer" Geld haben, bzw."immer" kaufen könnten, bzw. dass"immer" Geld vorhanden sei, nur dass plötzlich nichts mehr"da" ist, wofür man das Geld"einsetzen" könnte, ist irrig).
>Ums zu verdeutlichen:Wie hoch wäre denn der Kaufwunsch für Waren die es am Heimatmarkt gar nicht gibt? z.B Ananas in Deutschland.Der Wunsch wird doch eher größer und nicht kleiner wenn die Waren nicht mehr am Heimatmarkt durch Importe zu haben sind.
Nochmals: Der"Wunsch" ist keine operationale Größe, da sich so ziemlich jeder weltweit alles wünscht.
>###### Vom Mega-Konjunkturprogramm aufgrund des hohen Handelsbilanzdefizits kann ich weit und breit nichts sehen. (außer vielleicht in China,aber nicht in Europa)
Dann bitte das HaBi-Def der USA einfach mal wegdenken, d.h. die Importe erreichen genau die Exporte, die ihrerseits so bleiben wie sie sind. Wie geht's dann dem Rest der Welt? Besser oder schlechter?
>Eher sehe ich die negativen Auswirkungen des Staubsaugereffektes den Amerika dadurch ausübt daß es die Kapitalüberschusse aus vielen Ländern der Erde an sich reißt.
Es gibt keine"Kapitalüberschüsse aus vielen Ländern" als solche oder a priori. Die Zahlungsbilanz saldiert immer auf Null.
>>Wer also einen Ausgleich des US-"Doppeldefizits" fordert, will ganz schlicht und einfach die Weltrezession im großen Stil. Er sagt es bloß nicht.
>##### Das ist eine einseitige Sicht der Dinge:
>Wieso soll man es zulassen daß diese Sichtweise nur einem einzigen Land zusteht?
Wieso? Die Sichtweise haben doch nicht Nicht-Amerikaner, die nicht kapieren (wollen), dass die USA (Bürger, Unternehmen, Staat) seit Jahren ein Mega-Konjunkturprogramm zugunsten der Restwelt fahren. Vielleicht ist es nicht so schlau, in die Hand zu beißen, die einen füttert.
>Was würde denn passieren wenn alle Länder zu diesem Verhalten neigen?
Tun sie doch. Leben flott vom US-amerikanischen Kreditexzess und beschweren sich über die US-Verschuldung. Ist genauso dämlich, wie von Eichel einen"ausgeglichen" Haushalt zu verlangen. Was passiert wohl, wenn der Ernst macht und 40 Mrd. Staatsausgaben von einem Tag auf den anderen streicht?
>Das ist doch überhaupt gar nicht möglich weil sich die Summe auf Null stellen muß und man damit nur einem einzigen Land erlauben würde eine Schuldenpolitik zu fahren
Wieso"erlauben"? Fährt niemand mehr eine"Schuldenpolitik", bis runter zum kleinen Dispo-Nehmer oder Häuslebauer (egal wo auf der Welt) - gehen schlagartig sämtliche Lichter aus. Weltweit.
>während man andere Länder dann dazu verpflichten muß diese Summen als Überschüsse in ihren Handelsbilanzen aufscheinen zu lassen damit ein Ausgleich möglich wird.
Nochmals: Der HaBi-Überschuss ist ein von ausländischen Kreditnehmern finanziertes Konjunkturprogramm.
>Das hört sich an als wenn amerikanische Schulden gute Schulden wären und außeramerikanische Schulden schlechte Schulden wären.
Bei der Bonität kommts auf die des jeweiligen Schuldners, nicht die des"Wirtschaftsraums" an.
>Na ja man kann sich ja auch auf den einfachen Standpunkt stellen daß nur Amerika einen nach oben unbegrenzten Schuldendeckel hat den dann andere abzuarbeiten haben.
Die arbeiten gar nichts ab, da sie nicht Schuldner sind, sondern Gläubiger, sofern sie nicht (über Löhne, Gehälter, Gewinne usw. in Landeswährung) schon bezahlt wurden.
>Wer diese Sicht unterstützt will andere als Sklaven halten.
Nur der Schuldner kann zum"Sklaven" werden, nicht der Gläubiger.
>Die Theorie daß derjenige der die Abschaffung des Doppeldefizits fordert die Rezession auslösen soll bedeutet daß man den schwarzen Peter auf denjenigen schieben will der die Begleichung seiner offenen Rechnungen fordert.
Mit der"offenen Rechnung" haben doch z.B. diejenigen Deutschen, die in der Exportwirtschaft arbeiten, überhaupt nichts zu tun. Oder haben die deutschen Automobilarbeiter seit Jahren keinen Lohn mehr bekommen?
"Offen" sind nur die Schulden, die die im Kaufrausch wandelnden US-Bürger ihren Banken usw. gegenüber haben und die Schulden, die US-Gov seinen Bürgern gegenüber hat.
>Wenn sie so wollen Gläubigermord.
Wie sich die Amerikaner (Gläubiger und Schuldner) innerhalb der USA auseinanderdividieren, werden wir schon noch sehen. Nur eins ist sicher: Stoppen die Amerikaner (Bürger, Firmen, Staat) ihren"credit bubble" (oder platzt der an einer Stelle nachhaltig), wird es auch im"Rest der Welt" sehr ungemütlich.
Gruß!
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- Elli -
19.12.2004, 19:18
@ dottore
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Re: Ohne US-Doppel-Def die Welt-Rezession / nachgefragt |
-->>"Offen" sind nur die Schulden, die die im Kaufrausch wandelnden US-Bürger ihren Banken usw. gegenüber haben und die Schulden, die US-Gov seinen Bürgern gegenüber hat.
Sind nicht auch Gov.-Schulden offen an US-Ausländer, die Bonds etc. halten?
Und die Nicht-US-ZBs, die USD-Forderungen halten (die evtl. abgeschrieben werden) - schlagen deren Verluste nicht letztlich auf die (Steuern zahleneden) Bürger durch?
Ansonsten fand ich besonders diesen Satz Spitze:
>Der HaBi-Überschuss ist ein von ausländischen Kreditnehmern finanziertes Konjunkturprogramm.
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dottore
20.12.2004, 10:33
@ - Elli -
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Re: Ohne US-Doppel-Def die Welt-Rezession / nachgefragt |
-->Hi,
>>"Offen" sind nur die Schulden, die die im Kaufrausch wandelnden US-Bürger ihren Banken usw. gegenüber haben und die Schulden, die US-Gov seinen Bürgern gegenüber hat.
>Sind nicht auch Gov.-Schulden offen an US-Ausländer, die Bonds etc. halten?
Das ist richtig. Ausländer können zwar die Bonds auf den Auktionen nicht direkt erwerben, aber sie können diese von den Erwerbern ("market" / USA) erwerben und bis kurz vor Fälligkeit halten. Bei Fälligkeit können die Bonds wiederum nur von US-Adressen (Fed member banks) präsentiert werden (bei ZB-gehaltenen Titeln die Fed Bank NY), was im Rahmen der bekannten"Refinanzierungen" Zug um Zug abgewickelt wird. Die US-Präsentierer erhalten dann statt der abgelaufenen Titel neue, die sie dann wiederum freihändig verkaufen können - eben auch an Ausländer. Da alle Schulden durch ihre Fälligkeit definiert sind und US-Gov Schuldner bei Fälligkeit ist, sind es bei Fälligkeit Schulden von US-Gov US-Adressen gegenüber (Fed member banks oder Fed Bank NY).
Korrekterweise müsste man die Sache über US-Gov hinaus definieren bzw. durchbuchen. Dann sind US-Gov-Schulden ihrerseits (nicht deklarierte) Schulden des US-Steuerzahlers US-Gov gegenüber.
>Und die Nicht-US-ZBs, die USD-Forderungen halten (die evtl. abgeschrieben werden) - schlagen deren Verluste nicht letztlich auf die (Steuern zahleneden) Bürger durch?
Ebenfalls richtig. Falls US-Gov seine Zahlungen einstellt, müssten diese ZBs die entsprechenden USD-Aktiva auf Null stellen. Damit entfielen nicht nur die aus diesen Titeln kommenden Zinszahlungen (keine Gewinne mehr aus dieser Position = Steuerausfälle in Form nicht mehr erscheinender Erträge in der ZB-Bilanz). Sondern diese ZBs wären insolvent und müssten durch zusätzliche Steuern in ihren Ländern wieder flott gemacht werden bzw. durch zusätzliche Titelausgabe (Staatsverschuldung = weiter Steuerzession) allda.
Falls US-Gov fällt, hat sich - wie bei jedem Bankrott - der Schuldner zunächst entschuldet und dies auf Kosten der Gläubiger. Ist der Gläubiger eine Nicht-USD-ZB und befindet sich diese in Staatseigentum (als Besteuerungsquelle) schlägt dies auf die entsprechende Staatsrechnung - und damit auf die Bürger dieses Staates - durch.
Das Dilemma ist nicht die US-Staatsverschuldung selbst, sondern das Halten der entsprechenden Titel (während ihrer Laufzeit) durch Ausländer. Bei den privaten (MFIs) Bond-Haltern würde sich bei einem sich abzeichnenden US-Gov-Bankrott ein flotter Abverkauf ergeben, der dann in (z.B.) Euro-Titeln oder -Forderungen geswitcht werden könnte (mit entsprechenden WK-Auswirkungen). Für die Nicht-USD-ZBs ist dieser Weg sperriger, da sie nicht tägliche Fälligkeiten (letztlich eigene Noten) aktiv halten können (und alle Titel sowieso der sofortigen Fälligkeit zustreben). Die Nicht-USD-ZBs könnten also nur den schon diskutierten Aktivtausch vornehmen: Entweder andere ausländische Titel nehmen oder Gold.
Danke für die Nach-Frage + Gruß!
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Euklid
20.12.2004, 12:00
@ dottore
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Diese Aussagen halten kritischen Geistern nicht stand und sind auch völlig |
-->unlogisch in sich selbst
>Hi,
>>>"Offen" sind nur die Schulden, die die im Kaufrausch wandelnden US-Bürger ihren Banken usw. gegenüber haben und die Schulden, die US-Gov seinen Bürgern gegenüber hat.
>>Sind nicht auch Gov.-Schulden offen an US-Ausländer, die Bonds etc. halten?
>Das ist richtig. Ausländer können zwar die Bonds auf den Auktionen nicht direkt erwerben, aber sie können diese von den Erwerbern ("market" / USA) erwerben und bis kurz vor Fälligkeit halten. Bei Fälligkeit können die Bonds wiederum nur von US-Adressen (Fed member banks) präsentiert werden (bei ZB-gehaltenen Titeln die Fed Bank NY), was im Rahmen der bekannten"Refinanzierungen" Zug um Zug abgewickelt wird. Die US-Präsentierer erhalten dann statt der abgelaufenen Titel neue, die sie dann wiederum freihändig verkaufen können - eben auch an Ausländer. Da alle Schulden durch ihre Fälligkeit definiert sind und US-Gov Schuldner bei Fälligkeit ist, sind es bei Fälligkeit Schulden von US-Gov US-Adressen gegenüber (Fed member banks oder Fed Bank NY).
>Korrekterweise müsste man die Sache über US-Gov hinaus definieren bzw. durchbuchen. Dann sind US-Gov-Schulden ihrerseits (nicht deklarierte) Schulden des US-Steuerzahlers US-Gov gegenüber.
>>Und die Nicht-US-ZBs, die USD-Forderungen halten (die evtl. abgeschrieben werden) - schlagen deren Verluste nicht letztlich auf die (Steuern zahleneden) Bürger durch?
>Ebenfalls richtig. Falls US-Gov seine Zahlungen einstellt, müssten diese ZBs die entsprechenden USD-Aktiva auf Null stellen. Damit entfielen nicht nur die aus diesen Titeln kommenden Zinszahlungen (keine Gewinne mehr aus dieser Position = Steuerausfälle in Form nicht mehr erscheinender Erträge in der ZB-Bilanz). Sondern diese ZBs wären insolvent und müssten durch zusätzliche Steuern in ihren Ländern wieder flott gemacht werden bzw. durch zusätzliche Titelausgabe (Staatsverschuldung = weiter Steuerzession) allda.
>Falls US-Gov fällt, hat sich - wie bei jedem Bankrott - der Schuldner zunächst entschuldet und dies auf Kosten der Gläubiger. Ist der Gläubiger eine Nicht-USD-ZB und befindet sich diese in Staatseigentum (als Besteuerungsquelle) schlägt dies auf die entsprechende Staatsrechnung - und damit auf die Bürger dieses Staates - durch.
>Das Dilemma ist nicht die US-Staatsverschuldung selbst, sondern das Halten der entsprechenden Titel (während ihrer Laufzeit) durch Ausländer. Bei den privaten (MFIs) Bond-Haltern würde sich bei einem sich abzeichnenden US-Gov-Bankrott ein flotter Abverkauf ergeben, der dann in (z.B.) Euro-Titeln oder -Forderungen geswitcht werden könnte (mit entsprechenden WK-Auswirkungen). Für die Nicht-USD-ZBs ist dieser Weg sperriger, da sie nicht tägliche Fälligkeiten (letztlich eigene Noten) aktiv halten können (und alle Titel sowieso der sofortigen Fälligkeit zustreben). Die Nicht-USD-ZBs könnten also nur den schon diskutierten Aktivtausch vornehmen: Entweder andere ausländische Titel nehmen oder Gold.
>Danke für die Nach-Frage + Gruß!
##### Falls US-Gov seine Zahlungen einstellen sollte würden mich die Goldpreise in den Bilanzen der ZBs erstmal interessieren bevor behauptet werden kann daß die ZBs insolvent wären.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen daß dies dann eine Werbung für cash wäre.
Wohl eher eine Anti-Cash-Werbung.
Die Cash-Noten wären wahrscheinlich am Vertrauens- Ende und zwar weltweit.
Sie setzen voraus daß der Goldpreis so bleibt wie er ist wenn US-Gov seine Zahlungen einstellt.Wer sagt ihnen das?
Die Notenbankbilanz besteht doch nicht nur aus US-Dollar Forderungen.
Und das ist wieder eine Versimplifizierung des Sachverhaltes weil die Randbedingungen dabei einfach nicht beachtet werden.
Gruß Euklid
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dottore
20.12.2004, 12:45
@ Euklid
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Re: Diese Aussagen halten kritischen Geistern nicht stand und sind auch völlig |
-->>unlogisch in sich selbst
Danke für die Beurteilung.
##### Falls US-Gov seine Zahlungen einstellen sollte würden mich die Goldpreise in den Bilanzen der ZBs erstmal interessieren bevor behauptet werden kann daß die ZBs insolvent wären.
1. Die Goldpreise können nicht ausgeschüttet werden, wie oft genug mitgeteilt, da passiv ein entsprechend mitlaufender Posten gebildet werden muss. Erhöht sich bei steigendem GOP und vice versa. Grund: Der POG kann auch entsprechend wieder fallen. Er würde nach einem US-Gov-Bankrott (es fehlen dann ca. 7 Bio USD potentieller"Kaufkraft" p.a.) vermutlich fallen. Parallele: Die Zahlungseinstellung von F-Gov 1788.
2. Bei den meisten Nicht-USD-ZBs sind die"Dollarreserven" nicht entsprechend passiviert (vgl. anders: SNB, wie beschrieben). Also müsste die Aktivposition ausgebucht werden und statt ihrer erschiene aktiv ein gleich hoher Verlust. Auslandsaktive Buba (nicht alles USD!) summa 40 Mrd. EK (GK + GRL) = 5. Die Buba wäre insolvent.
>Ich kann mir nämlich nicht vorstellen daß dies dann eine Werbung für cash wäre.
Durchaus. Die umlaufenden Noten wären nach wie vor draußen. Sie könnten technisch gar nicht mehr an die Fed Banks zurück, da diese ebenfalls fallieren und nur Fed Banks Noten von den (dann ebenfalls fallierten) member banks zurückgegeben werden können. Und überhaupt wozu? Um nicht mehr bediente US-Titel auszulösen. Das sind dann Nonvaleurs.
>Wohl eher eine Anti-Cash-Werbung.
Bitte nicht Cash mit Forderungen verwechseln. (Zum x-ten Mal wiederholte Bitte).
>Die Cash-Noten wären wahrscheinlich am Vertrauens- Ende und zwar weltweit.
Die Forderungen gegen US-Gov wären am Ende und damit"full credit and faith of Gov" weltweit.
>Sie setzen voraus daß der Goldpreis so bleibt wie er ist wenn US-Gov seine Zahlungen einstellt.Wer sagt ihnen das?
Kommt auf den Ablauf an. Entweder die Zahlungen ex US-Gov laufen zäher und zäher (Gov-Refis harzen), dann gehen Gov-Titel modo argentinico nach unten (Zinsen massiv rauf, Cash ist king). Oder sie werden über Nacht eingestellt. Dann bricht der ganze Zahlungsstrom weltweit ab. Nur noch cash draußen ist draußen. Nichts mehr kann"abgehoben" werden. Der deflationäre Schock wäre immens.
>Die Notenbankbilanz besteht doch nicht nur aus US-Dollar Forderungen.
Richtig. Aber auch die Euro-MFIs dürften kaum geöffnet bleiben. Der POG hätte seine große Stunde, wenn danach zum altbewährten Staatspapiergeld gegriffen würde (nationaler"Notstand" usw.), Stichwort Hubschrauber.
>Und das ist wieder eine Versimplifizierung des Sachverhaltes weil die Randbedingungen dabei einfach nicht beachtet werden.
Doch, sie werden beachtet. Beim US-Gov-default wären Banken und Börsen mit Sicherheit geschlossen.
Kurzum: Man kann nicht US-Gov in die Grube schreiben und gleichzeitig die Nicht-USD-ZBs als danach noch intakt ansehen.
Gruß!
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Euklid
20.12.2004, 13:26
@ dottore
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Ich finde es schade daß hierauf niemand geantwortet hat |
-->Hallo dottore guten Tag
http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/306151.htm
Mir scheint daß diese Thesen die Muthesius schon in den 70er Jahren verteten hat nach wie vor uneingeschränkte Gültigkeit besitzen.
Er war einer derjenigen der offen beschrieben hat daß die endgültigen Auswirkungen dieser vielschichtigen Problematik nicht abschließend beantwortbar sind.Diese Aussagen waren der Stand vom Oktober 1973. (also nach der Loslösung des Dollars vom Gold).
Nur jammerschade daß niemand auf den Artikel Bezug genommen hat.
Ich denke überhaupt niemand kann sich sicher sein wo und wie er rasiert wird.
Nur in einem bin ich mir sicher,daß wir wohl alle rasiert werden,der eine mehr, der andere weniger.
Wenn ich mir aber die Aufbereitung der indexierten Anleihen anschaue,die mit hedonisch beigezauberten Indexen arbeiten,dann riecht meine Nase den Keiler im Wald der mich aufs Kreuz legen will sogar bei Rückenwind auf 2km Entfernung.
Gruß Euklid
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dottore
20.12.2004, 13:39
@ Euklid
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Re: Wozu Zeit verschwenden? |
-->Hi,
>http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/306151.htm
>Mir scheint daß diese Thesen die Muthesius schon in den 70er Jahren verteten hat nach wie vor uneingeschränkte Gültigkeit besitzen.
Nein. Die Euro-ZBs kaufen keine Dollar mehr an, da sie keinen WK mehr stützen müssen (Ausnahme Aktivtausch gg. Gold). Das machen noch die Chinesen (gepeggt) und das MoF in Japan (zur Exportsubventionierung; dort aber werden die Käufe durch Ausgabe von bills neutralisiert).
>Er war einer derjenigen der offen beschrieben hat daß die endgültigen Auswirkungen dieser vielschichtigen Problematik nicht abschließend beantwortbar sind.Diese Aussagen waren der Stand vom Oktober 1973. (also nach der Loslösung des Dollars vom Gold).
Das hat mit Gold nichts zu tun, sondern mit den damaligen"festen" WK.
>Nur jammerschade daß niemand auf den Artikel Bezug genommen hat.
Outdated ("importierte Inflation"). Aber sei's drum.
Gruß!
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