Wallenstein500
21.12.2004, 17:28 |
Zu: Vom baldigen Ableben des Briefgeheimnisses Thread gesperrt |
-->... vorschreibt, dass die Provider eine"vollständige Kopie der Telekommunikation" bereitzustellen haben.
Vielen Dank an euch, für diese wichtige Information!
Ist man da mit einem Account bei yahoo.com sicherer oder werten die Amis auch deutschsprachige Mails aus?
Habt ihr Informationen, ob etwa auch Telefongespräche mit der Bank in der CH abgehört und ausgewertet werden?
Wie kann man sich dagegen schützen?
Gruss, Wallenstein
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kingsolomon
21.12.2004, 17:54
@ Wallenstein500
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Re: das Briefgeheimnis im Verkehr zw CH und BRD IST bereits tot! |
-->BGS macht schon lange"stichprobenartige" Kontrolle ( und die dürften
im Zeitalter von"Corporate Identity" selbst Beamten nicht schwer fallen )
Bez. e-mails stehen die Antworten bereits im Thread.
grüsse
ks
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drDoom
21.12.2004, 18:30
@ Wallenstein500
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Re: Zu: Vom baldigen Ableben des Briefgeheimnisses |
-->>Ist man da mit einem Account bei yahoo.com sicherer oder werten die Amis auch deutschsprachige Mails aus?
darauf würde ich nicht vertrauen... man sollte seine Mails verschlüsseln!
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thomas
21.12.2004, 23:23
@ Wallenstein500
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Probier's mal mit Kryptographie! |
-->z.B. Stichwort PGP oder GPG (GnuPG)
Die Programme erfordern leider etwas Beschäftigung mit der Materie. Erforderlich ist auch, dass der jeweilige Kommunikationspartner seinerseits Kryptographie einsetzt. Wenn's dann aber klappt, gucken die Schnüffler in die Röhre!
Grüße, Thomas
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beni
21.12.2004, 23:52
@ Wallenstein500
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Quelle? |
-->hallo,
Dass hab ich hier schon mal gelesen, aber ohne eine Quelle, der ich dieses entnehmen konnte.
Ich hab die Regelung so verstanden:
1. Verbindungsdaten müssen gespeichert werden. (Wer hat wann an wen)
2. Der Provider muss (auf seine Rechnung) technische Vorrichtungen bereithalten, die den Behörden jederzeit das mitlesen des Emailverkehrs gestatten, ohne dass der Provider selbst dies merkt. Dazu sind auch schon Boxen auf dem Markt, die dieses leisten. Sie hängen mit am Netzwerk und lesen alle Pakete mit. Über eine eigene ISDN-leitung kann die Behörde das Ding programmieren und den Filter auf bestimmte Adressen stellen und die gefischten Mails dann abholen.
3. Klein-Provider und Klein-Netzbetreiber (< 1000 Kunden) sind davon befreit. (Uff! Gerettet!)
Sämtlichen Spam der durch die Netze rauscht, Monatelang aufzuheben, würden wohl die wenigsten schaffen.
m@G, Beni
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kieselflink
22.12.2004, 00:18
@ Wallenstein500
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Ein paar Links und Erläuterungen... |
-->Hallo Wallenstein,
>Habt ihr Informationen, ob etwa auch Telefongespräche mit der Bank in der CH abgehört und ausgewertet werden?
Es ist davon auszugehen, dass seit geraumer Zeit die gesamte elektronische Kommunikation durch Musterfilter läuft. Dies betrifft nicht nur E-Mail, sondern auch die Telefonie. Quellen müsste ich erst rauskramen.
Richtig problematisch wird es, wenn die sogenannte Vorratsdatenspeicherung per Gesetz vorgeschrieben sein wird. Im Moment laufen da die Provider (der Kosten wegen) gegen Sturm.
>Wie kann man sich dagegen schützen?
1.) Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung...
Denn man findet kaum Partner, die sich mit der Thematik ernsthaft auseinandersetzen geschweige denn die Technik einsetzen. Dabei existieren mittlerweile ausgereifte, sichere Verfahren und komfortable, kostenfreie Software.
Wer einmal versucht hat, mit Versicherungen, Lieferanten, Personalabteilungen etc. eine geschützte Verbindung herzustellen, wird das verstehen. Selbst in der IT-Branche wird man meist mit großen Augen angesehen. Da werden personenbezogene Daten, Bewerbungen, Lebensläufe, Versicherungsunterlagen, Verträge, vertrauliche Firmeninfos usw. im Klartext nur so durchs Netz gejagt, dass es brummt.
Kaum einer ist sich bewußt, dass der sorglose Umgang mit solchen Daten schon von der geltenden Gesetzeslage her ein Straftatbestand sein kann.
2.) Anwenden. Und zwar möglichst oft.
2.1.) Signatur zum Nachweis der Authenzität der eigenen Post. Dies ist IMHO der einzige Weg,
a) sich von den tausenden Mail zu distanzieren, die durch Viren/Trojaner/Spammer unter der eigenen Mailadresse versandt werden und
b) argen Zeitgenossen, die einem mit der gleichen Masche ein Kuckucksei in das Nest legen wollen, den Garaus zu machen.
2.2.) Verschlüsselung
Und dies nicht nur für wirklich vertrauliche Dinge, sondern auch für die tägliche Post mit den Partnern, die dies unterstützen.
Andernfalls bleibt Verschlüsselung die große Ausnahme und es wird einem weiter unterstellt, man hätte ja etwas zu verbergen.
<a target="_blank" href="http://www.gnupg.de">GnuPG</a> - Freies universelles Kryptosystem (Konsolenprogramm) für Win/Linux/...
<a target="_blank" href="http://www.gnupp.de">GnuPP</a> - Gute Themeneinführung, Windows-Software, die GnuPG verwendet
<a target="_blank" href="http://enigmail.mozdev.org">Enigmail</a> - komfortables gnupg-Plugin für Mozilla, Thunderbird etc.
<a target="_blank" href="http://www.equipmente.de/viewtopic.php?t=553#1170">GPGRelay</a>, für Outlook und andere Mail-Clients
<a target="_blank" href="http://www.equipmente.de/viewtopic.php?t=433">GnuPT</a> - GnuPT installiert GnuPG, WinPT & GPGRelay und registriert GnuPG, WinPT & GPGRelay entsprechend.
Leider greifen die meisten mangels Einsicht nie zu diesen Möglichkeiten. Und wenn doch, dann erst, wenn es richtig weh tut.
Neben den USA ist starke Verschlüsselung z.B. auch in Frankreich verboten (zumindest ohne Hinterlegung eines Zweitschlüsseln). Mal sehen, wie lange wir diese Freiheit hier noch geniessen dürfen...
Trotzdem - ich wünsche allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
cheers - kieselflink
<ul> ~ Etwas Lektüre für die Zeit zwischen den Jahren...</ul>
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