---Elli---
27.12.2004, 00:29 |
Die Gewissheit, dass etwas Sinn hat Thread gesperrt |
--><font size="5">Wichtiger als die Überzeugung, dass etwas gut ausgehen wird
ist die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal wie es ausgeht.</font>
<font size="1">Frei nach Vaclav Havel:
Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
dass etwas gut ausgehen wird,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
egal wie es ausgeht.</font>
Angesichts der heutigen Ereignisse fällt es mit allerdings schwer...
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Baldur der Ketzer
27.12.2004, 02:01
@ ---Elli---
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Re: Die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - fragt sich, für wen |
-->t.</font>
>
>Angesichts der heutigen Ereignisse fällt es mit allerdings schwer...
Hallo, Elli,
das ist ein sehr bemerkenswertes Zitat, aber es greift eben nicht bei allen Sachverhalten.
Seit ein paar Jahren schon fiel es mir immer schwerer, frohe Weihnachten zu wünschen, in gleichem Maße, wie sich mein restlicher Glauben an die dahinterstehende Geschichte verlor.
Heuer habe ich erstmals konsequenterweise und komplett darauf verzichtet, anderen etwas zu wünschen, was ich selbst nicht nachempfinden kann, nur, weil es ein Brauch so will.
Ich wünsche statt dessen lieber ein gutes neues Jahr, das ist wenigstens ehrlich, glaubhaft, und nirgends verwässert.
Beim Anblick dieser komischen, angeblich hochwürdigen Gestalten im Fernsehen, mit ihren befremdlichen Riten und dem absurden Singsang, erlöste mich neben dem Ausschaltknopf der Fernbedienung auch die Gewißheit, mich davor eindeutig distanziert zu haben, und es fortlaufend auch weiter zu tun.
Seit vielen Jahren stelle ich fest, daß es besonders zu Weihnachten immer, wie auf Bestellung, auf der Welt schlimme Katastrophen gibt. Fast immer trifft es die ärmsten der armen.
Gut, dann muß man irgendwann sich fragen, ob einem da nicht irgendwas auffällt dabei. Von wegen Korrelation und Botschaft und Sinn usw.
Und dann kommt das ganze Gesülze von wegen Barmherzigkeit und Liebe und super Botschaft nicht besser weg, als der bildlich dafür stehende, greise, geradezu peinliche Typ in seinen protzigen Gemäuern in Rom, der nur eines kann, nämlich, andere aufzurufen.
Warum wohl gibt es den Fluchtweg vom Vatikan in die Engelsburg, auf dem sich die Mützenträger vor dem Volkszorn des öfteren in Sicherheit bringen mußten?
Ich vermisse ein Wort der bemützten Robenfritzen, welche weihnachtlich frohe Botschaft denn diesen 10.000 Opfern zuteil wurde......oder macht das nix, weil die eh nicht zahlende Vereinsmitglieder gewesen sein dürften?
Am Prophezeiungsforum steht ein Link auf einen Beitrag von Bramley betreffend die Fragestellung, ob der Homo Sapiens nicht vielmehr eine Sklavenzüchtung sei.
Und wenn es eine Barmherzigkeit gibt, (das ist jetzt mein Gedanke), dann wird er allenfalls der Seele im jenseits zuteil, das Diesseits scheint anderen Mächten zu gehören .
Und ich stelle mir immer öfters die Frage, ob wir nicht hier grenzenlos verarscht werden.............
Beste Grüße vom Baldur
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Theo Stuss
27.12.2004, 11:10
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ich vermisse vielmehr die Einsicht der Lästerer |
-->Mit weihnachtlichen Grüßen an Baldur den Hetzer.
Was verlangt Ihr eigentlich vom lieben Gott?
Daß er Erfüllungsgehilfe Eures irdischen Wohles sei?
Das liegt jetzt am Boden.
Christus vincit,
Christus regnat,
Christus imperat!
Benedictus, qui venit in nomine Domini.
Wenn Du schon Streit suchst, Baldur, dann können wir uns ja im Prophezeiungsforum messen. Da ist der Ort.
Der Arm des Herrn ist nicht verkürzt und Marseille, London und Paris wird es nicht besser ergehen.
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Dieter
27.12.2004, 12:38
@ Baldur der Ketzer
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Die Gewissheit, dass etwas Sinn hat |
-->Hallo Baldur,
Hauptsache Du wünschst den Menschen gutes, zu welcher Gelegenheit auch immer.
Aber wieso sollte man christlich Gläubige zu Ihrer Christus-Geburtstagsfeier nicht auch alles Gute wünschen, zur Feier und den Menschen persönlich.
Und wieso erwartest Du von einem Gott materielles Wohlergehen, wo wir doch beide davon ausgehen, daß das materielle Hier nur ein Teilaspekt der Existenz ist.
Persönlich kann ich nur sagen, daß alles negative auch immer positive Aspekte hatte.
Und es mag sarkastisch klingen: Aber woher will man wissen, daß der unerwartete materielle Tod vieler Tausender gestern nicht positiv für jeden einzelnen war?
Wie verhält sich die Zahl der Unglücksopfer im Verhältnis zu Menschen, die täglich nicht ausschließlich durch Altersschwäche (keine Zellteilung mehr) im Alter von 90-130 Jahren sterben, die also alle quasi zu früh die irdische Welt verlassen, aus welchen Gründen auch immer.
Gruß Dieter
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YooBee
27.12.2004, 13:27
@ ---Elli---
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Blöder Spruch! |
-->><font size="5">Wichtiger als die Überzeugung, dass etwas gut ausgehen wird
>ist die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal wie es ausgeht.</font>
>
><font size="1">Frei nach Vaclav Havel:
>Hoffnung ist nicht die Überzeugung,
>dass etwas gut ausgehen wird,
>sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,
>egal wie es ausgeht.</font>
>
Klingt nach einer Ausrede dafür, dass es schon seinen"Sinn" haben wird, wenn die Karre im Dreck steckt!? Dieses Unwort"Sinn"!! Ich kann"Sinnsuche" nicht mehr hören! Es gibt keinen"Sinn". Etwas kann gut oder böse sein, und das auch noch relativ. Einen Sinn hat es damit nicht. Was soll der"Sinn" einer solchen Flut sein? Sie IST einfach. Punkt.
Lest mal wieder"Faust", statt hier zu zweifeln... [img][/img]
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- Elli -
27.12.2004, 13:33
@ YooBee
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Re: Blöder Spruch! |
-->>Was soll der"Sinn" einer solchen Flut sein?
[b]Der Spruch war nicht auf die Flut bezogen. Ich kann darin auch keinen Sinn sehen.
Dass die Erde sich wehrt und die Menschen"abschüttelt", darin könnte ich für die Erde aber sehr wohl einen Sinn sehen.
"Der Mensch braucht die Natur, aber die Natur braucht den Menschen nicht."
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Baldur der Ketzer
27.12.2004, 13:51
@ Dieter
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Re: Die Gewissheit, dass etwas Sinn hat |
-->>Und es mag sarkastisch klingen: Aber woher will man wissen, daß der unerwartete materielle Tod vieler Tausender gestern nicht positiv für jeden einzelnen war?
Hallo, Dieter,
ich habe mal von einem Fall erfahren, in dem ein älterer Mann eine gütige Seele war wie kaum ein zweiter, rechtschaffen, freundlich, gerngesehen, usw.
Er starb stückchenweise, er mochte Musik, wurde taub, er besuchte gerne Ausstellungen, wurde blind, bis er gelähmt darniederlag und ein grausames Dasein fristete.
Die Antwort, welche ein Medium durchbekam, war, er sei in diesem Leben ein anständiger Mensch gewesen, aber in einem vorangegangenen sei er ein grausamer, ungerechter Richter gewesen, und allein sein Karma würde sich nun, quasi automatisch, ausgleichen.
Ich kenne diese ganzen Erklärungsversuche, aber sie kommen an ihre Grenze, wenn es sich um grausame Schicksal von Kindern handelt. Zumindest brächte ich es nicht fertig, diesen Erklärungsansatz den Eltern eines krebskranken oder mißgebildeten oder ermordeten Kindes nahezubringen, es sei vielleicht gerecht so, wie es ist, weil das Kind früher ja mal Täter gewesen sein kann, oder Sünder.
Nun mag man einwenden, wieso soll das Karma auf den Erwachsenen warten, wenn es sich schon am Kinde, umso schneller, verwirklichen kann.
Denkbar, aber für mich dennoch gewagt.
Der Kernpunkt für mich ist, daß das Leiden (von Mensch und Tier!) konkret ist, jeglicher karmische Erklärungsansatz aber unbewiesen und völlig offen.
Vielleicht kann ich auch gleich eine Antwort an Theo hier anschließen: eine Religion, die ein bestimmtes Gottesbild vermitteln, oder, besser gesagt, verkauft, muß sich daran messen lassen, ob die tägliche Wirklichkeit mit den gemachten Versprechungen im Einklang steht.
Wenn es Heilungen in Lourdes gibt, so können das simple Placebo-Effekte sein, daß die Hilfesuchenden ja wissen, wohin sie sich begeben, und entsprechende Heilungshoffnungen mitbringen.
Was lediglich beweist, wie enorm mächtig und vielseitig unser (Unter-Über-und Normal)Bewußtsein ist.
Ich glaube doch auch, daß der Mensch mehr ist als ein Batzen Knochen und Fett.
Aber die Frage nach dem großen Steuerer hinter den Kulissen, der ja von den Christen als barmherzig, hilfreich und gütig verkauft wird, bekommt bei jedem grausamen Schicksal einen Dämpfer.
*Z* aus dem Prophezeiungsforum würde jetzt frohlocken und zustimmen, daß es nun mal eben um die Realität des alttestamentarischen JHWH ginge, der von vorn herein als rachsüchtig, launisch, grausam und unbarmherzig beschrieben wird.
Aus diesem Spagat kommen alle christlichen Konfessionen nicht raus, und das macht ihre Aussagen eigtnlich wertlos, weil widersprüchlich.
Katastrophen an einem Feiertag zu Ehren des friedvollen, barmherzigen Schöpfers sind nun mal ebenso widersprüchlich, ich kann mir nicht helfen.
Und die von Theo zitierte, wohl klerikale Schlußfolgerung, wonach ein Hirte sich nicht um das materielle Wohlergehen seiner Schafe zu kümmern braucht, scheint mir eine eiskalte, zynische Bankrotterklärung aus den Freßtempeln der Geistlichkeit zu sein, die allesamt über den Folterkellern der Inquisition gründen.
Es tut mir leid, aber auf mich wirken solche Erklärungsversuche nicht überzeugend. Ich finde sie ebenso peinlich wie das Auftreten und die Riten dieser hochwürdigen (???) Herren.
Da sind mir dann die Agnostiker viel lieber, die einfach sagen, wir wissen nichts, und deswegen belassen wir das so und sagen auch nichts aus.
Und gerade hier komme ich mit mir selbst in Widerspruch, weil mir diese Aussage auch nicht ausreicht und ich mir selbst ja ebenso Gedanken mache, wie wohl die Wirkmechanismen hinter den Kulissen sein mögen.
Tja, und genau deswegen war ich schon mehrfach an dem Punkt angelangt, ein absurdes Possenspiel hinter allem zu vermuten, nur das Leid der Spielfiguren, das ist echt, aber das tut den Programmierern und Schachspielern im Hintergrund ja nicht weh.
Dieters Ansatz, vielleicht hätte ein plötzliches Ableben auch für Betroffene Vorteile und Segen, kann ich für Pflegebedürftige gut nachvollziehen, nur, eigenartigerweise dort versagen diese fürsorglichen Bitten, dem Leiden ein Ende zu bereiten.
Was aber sollte der Sinn sein, wenn unterschiedslos ein ganzer Küstenstrich mit Mann und Maus abgeräumt wird............
Das läßt mich nur schließen, daß das Einzelschicksal hier völlig egal ist, beliebig, eben so, wie die Natur verschwenderisch ist und alles mit schierer Masse ausgleicht, nicht mit Individualität.
Das wäre das Gegenteil von Barmherzigkeit.
Beste Grüße vom Baldur
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YooBee
27.12.2004, 13:52
@ - Elli -
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Re: Blöder Spruch! |
-->>Dass die Erde sich wehrt und die Menschen"abschüttelt", darin könnte ich für die Erde aber sehr wohl einen Sinn sehen.
>"Der Mensch braucht die Natur, aber die Natur braucht den Menschen nicht."
Tja, die gute Erde! Gibt sich alle Mühe, uns zu unterstützen! Leider hat sich die Natur entschieden, eine Konkurrenzevolution ablaufen zu lassen (von den paar Symbiosen abgesehen...), und der Mensch kann sich davon nicht so leicht befreien! Die Frage ist: Kann langfristig die Vernunft über den Instinkt triumphieren?
Klar"braucht" die Natur den Menschen nicht. Es sei denn, sie hat den inneren Drang, sich ihrer selbst bewusst zu werden - da wäre sie mit dem Homo sapiens sapiens schon auf dem richtigen Wege.
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Dieter
27.12.2004, 14:27
@ Baldur der Ketzer
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Re: Die Gewissheit, dass etwas Sinn hat |
-->Hallo Baldur,
ich antworte mal in Etappen zu Deinem Text:
>ich habe mal von einem Fall erfahren, in dem ein älterer Mann eine gütige Seele war wie kaum ein zweiter, rechtschaffen, freundlich, gerngesehen, usw.
>Er starb stückchenweise, er mochte Musik, wurde taub, er besuchte gerne Ausstellungen, wurde blind, bis er gelähmt darniederlag und ein grausames Dasein fristete.
---- Vielleicht liegt der tiefere Sinn ganz woanders.
Vielleicht wurde er taub weil das was er im allgemeinen zu hören bekam für ihn grausam war, vielleicht wurde er blind, weil er das was er sah nicht mehr mit seinen persönlichen Vorstellungen von lebenswert in Einklang zu bringen war, vielleicht mochte er sich in einer so verkehrten Welt gar nicht mehr bewegen und wurde gelähmt. Und das alles weil er ggf. die Dinge, die ihn umgeben nicht im Geiste verarbeiten konnte und sie sich körperlich manifestieren wollten zum Ausgleich.
>Die Antwort, welche ein Medium durchbekam, war, er sei in diesem Leben ein anständiger Mensch gewesen, aber in einem vorangegangenen sei er ein grausamer, ungerechter Richter gewesen, und allein sein Karma würde sich nun, quasi automatisch, ausgleichen.
>Ich kenne diese ganzen Erklärungsversuche, aber sie kommen an ihre Grenze, wenn es sich um grausame Schicksal von Kindern handelt. Zumindest brächte ich es nicht fertig, diesen Erklärungsansatz den Eltern eines krebskranken oder mißgebildeten oder ermordeten Kindes nahezubringen, es sei vielleicht gerecht so, wie es ist, weil das Kind früher ja mal Täter gewesen sein kann, oder Sünder.
---- Vielleicht wurde einem Kind ein viel grausameres Leben erspart, selbst wenn der Kindestod ansich grausam war. Vielleicht sind die Hauptleidenden bei der Sache die Eltern, Freunde, Angehörigen.
Wie viele materiell wohlhabende Menschen gibt es, denen es so schlecht geht, daß sie freiwillig ihr Leben beenden/beenden wollen oder ihr Leben indirekt durch Alkohol und andere Drogen etappenweise auslöschen? Die materiellen Dinge, die Du als objektiv darstellst, sind in Wahrheit etwas zutiefst subjektives.
>Nun mag man einwenden, wieso soll das Karma auf den Erwachsenen warten, wenn es sich schon am Kinde, umso schneller, verwirklichen kann.
>Denkbar, aber für mich dennoch gewagt.
>Der Kernpunkt für mich ist, daß das Leiden (von Mensch und Tier!) konkret ist, jeglicher karmische Erklärungsansatz aber unbewiesen und völlig offen.
Leiden ist etwas konkretes, aber Leiden ist nicht an objektiven Bedingungen geknüpft. Leiden ist ein äußerst subjektives Empfinden, vollkommen abgekoppelt von materiellen Bedingungen. Von daher wäre ein karmischer Erklärungsversuch zur Rechtfertigung von irgend etwas überhaupt nicht notwendig und auch viel zu einfach, zumal Karma ein Schuldfrage offen läßt, in dem Fall eine Eigenschuld.
Ich gehe aber weiter und behaupte ganz frech, daß das was wir als Leid empfinden, etwas positives ist, es zumindest uns die Chance gibt, etwas positives zu bewirken, für uns oder für unsere Welt im Ganzen.
Gruß Dieter
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Sascha
28.12.2004, 00:46
@ ---Elli---
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Die wahren Optimisten |
-->Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt,
dass alles gut gehen wird!
Aber sie sind überzeugt,
dass nicht alles schief gehen wird!
http://www.saschajakobi.de/homepage/economy.htm
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