alberich
04.01.2005, 16:18 |
Eine Bestandsaufnahme deutscher Befindlichkeit Thread gesperrt |
-->Das Dilemma, das ich beobachte: Wir Deutschen suchen zu wenig nach Lösungen und zu viel nach Schuldigen. Wir brauchen den Willen zum Erfolg. Dazu gehört auch, dass wir nicht immer nur weinen und kritisieren. Letztlich sollte jeder von uns endlich bei sich selbst anfangen. Eigeninitiative als Antriebskraft fehlt der Politik, den Unternehmen, den Managern und auch den Bürgern.
<ul> ~ Hasso Plattner</ul>
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Taktiker
04.01.2005, 16:42
@ alberich
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Unser täglich Satire gib uns heute |
-->Der Text ist gar lustig zu sezieren. Immer, wenn ein Deutscher einen Satz mit"Wir Deutschen" beginnt, meint er vor allem andere, ganz sicher aber nicht sich selbst. Immer, wenn ein Deutscher einen Satz mit"Wir Deutschen" beginnt, muß man in Deckung gehen, denn es folgen Beschimpfungen, das Suchen von Schuldigen, Klagelieder und ganz nebenbei noch eine Empfehlung, als Deutscher doch endlich amerikanischer zu werden.
> Das Dilemma, das ich beobachte: Wir Deutschen suchen zu wenig nach Lösungen und zu viel nach Schuldigen.
Meint er damit mich? Ich bin auch Deutscher und suche als Softwerker den ganzen Tag nach Lösungen. Wen aber meint er? Jürgen Küssner? Reinhold Beckmann? Helge Schneider? Wer sind die Deutschen, die so sind?
> Wir brauchen den Willen zum Erfolg.
Wie kommt er dazu, mir das abzusprechen?! Ich zeige nicht nur Willen, sondern auch Anstrengung, meine Aufgaben zu erledigen. Ich wüßte nur wenige, denen ich das geringer zuschreiben würde. Wen aber meint er?
> Dazu gehört auch, dass wir nicht immer nur weinen und kritisieren.
Hier kommt die Komik ins Spiel. Was anderes als"weinen und kritisieren" ist diese Ode, die ich hier gerade kommentiere? Nebenbei bemerkt: ich kenne kaum ein Forum, in welchem sich so konzentriert Schwermut, Untergangsstimmung und Schuldigensuche (Politiker, Gewerkschafter, etc) ballen.
> Letztlich sollte jeder von uns endlich bei sich selbst anfangen.
Dann sollte man einen Aufsatz aber nicht mit"Wir Deutschen..." beginnen. Natürlich handelt sich hier beim"Selbstanfangen" um den 1001. Aufruf zum präemptiven Gürtelengerschnallen, denn Gürtel werden nicht von einer Masse, sondern von Individuen getragen.
> Eigeninitiative als Antriebskraft fehlt der Politik, den Unternehmen, den Managern und auch den Bürgern.
Also allen. Wenn aber alle sich angesprochen fühlen dürfen, dann muß man die Reihenfolge der Nennung höher gewichten: Reichlich verlegen werden jene zuletzt eingeschlossen, welche für Eigeninitiative eben nicht bezahlt werden. Wäre ich jetzt THW-Helfer, würde ich mir noch gehörig auf den Schlipps getreten fühlen, von solch einem Saftsack wie Hasso Plattner fehlender Antriebskraft bezichtigt zu werden.
Wie dem auch sei, ein flockiger Aufruf vom Hasso. Nur so gar nichts neues darin. Ich find' die Deutschen jedenfalls total super. Müßte sich mal jemand hinstellen und verbreiten:"Hey Leute! Deutsche! Weiter so! Ihr seid richtig gut!" - Das gäbe wohl mächtig Ärger...
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Burning_Heart
04.01.2005, 16:54
@ alberich
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Das Problem |
-->Hi
Seit WK 2 stieg der Inhalt des Glases von leer auf halbvoll, jetzt sinkt er von voll auf halbleer.
Als das Glas halbvoll war, haben alle gejubelt.
Jetzt ist es noch weit entfernt von halbleer und alle heulen schon rum.
Hier begeht man Selbstmord und in der Dritten Welt mit Lebenserwartung < 40 Jahre denkt man nicht im Traum daran.
So hat uns die Evolution nun mal programmiert.
Den Leuten Mut und positives Denken einzureden ist daher sinnlose Symtombehandlung.
Die Ursachen bleiben unberührt.
Gruß
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LenzHannover
05.01.2005, 01:15
@ Taktiker
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Geh doch ins PDS-Forum *würch* |
-->Steuerrechtlich: realistisch gute Aussagen
Quandt-Sippe BMW, Altana usw. -> Die Mega-Kapitalisten hätte ich gerne als Vertragspartner (Neudeutsch: Arbeitgeber)
... Im US-Senat sitzen auch nicht nur intellektuelle Glanzlichter. Aber das sind Menschen, die schon etwas geleistet haben und von der Politik nicht abhängig sind.
<font color=#FF0000>Wären mir zumindest lieber als unsere Sozialhilfe-Helden</font>
Plattner: Das Dilemma, das ich beobachte: Wir Deutschen suchen zu wenig nach Lösungen und zu viel nach Schuldigen. Wir brauchen den Willen zum Erfolg. Dazu gehört auch, dass wir nicht immer nur weinen und kritisieren. Letztlich sollte jeder von uns endlich bei sich selbst anfangen. Eigeninitiative als Antriebskraft fehlt der Politik, den Unternehmen, den Managern und auch den Bürgern.
SPIEGEL: Der Fisch stinkt doch vom Kopf: Wir sehen Manager, die für Entlassungsrunden mit höheren Gagen belohnt werden. Wir erleben Steuersparstars wie Schumacher. Und so lange Clans wie die Familie von Curt Engelhorn ihr Unternehmen Boehringer Mannheim für viele Milliarden verkaufen und sich danach damit brüsten, dass der deutsche Fiskus leer ausgeht, können Sie nicht hoffen, die Bundesbürger zu spendableren Menschen zu machen.
<font color=#FF0000>Was will man mehr? 20% von Engelhorns Profit und Hans würde leichter schlafen und Engelhorn wäre nicht wirklich am jammern </font>
... Soziale Gerechtigkeit bedeutet nicht Umverteilung, sondern alle am Wachstum teilhaben zu lassen. Daran hapert es. Wir sind aber zum Wachstum verurteilt.
... Aber deutsche Top-Manager werden in Amerika doch gar nicht gebraucht. Die fordern zwar gern die dort üblichen Traumgagen, aber dazu dann die hiesigen Sicherungsnetze.
... Deshalb müssen auch deutsche Manager in die Pflicht genommen werden. Wenn sie erfolgreich sind, sollen sie richtig kräftig verdienen. Und wenn sie floppen, darf es auch keine obszön hohen Abfindungen und Pensionen geben.
... Diese Unternehmen haben dann das Geld, die kleineren zu kaufen. So hätte auch Microsoft SAP einfach schlucken können, wenn wir Gründer einverstanden gewesen wären. Warum? Weil SAP an der Börse einfach nicht teuer genug ist, um solche Versuche abzuwehren. Wäre Ihnen das lieber gewesen? Was Profitabilität angeht, ist SAP noch weit von Oracle oder Microsoft entfernt. Und um den Kreis mal zu schließen: Damit eine Übernahme gar nicht erst zum Thema wird, brauche ich gute Manager. Gute Manager bekomme ich nur, wenn ich ihnen in Deutschland eine nahezu gleich große Karotte vor die Nase hänge wie in den USA.
Macht Geld eigentlich glücklich?
Plattner: Klare Antwort: Nein. Es gibt sicher Untergrenzen. Wenn man gar keines hat, ist die Wahrscheinlichkeit eines eher unglücklichen Lebens größer. Aber ab einem gewissen Reichtum ist auch Glücklichsein deutlich schwerer. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede.
<font color=#FF0000>Ich hoffe, die PDS-Fraktion hier wird demächst mit 1 Euro Jobs anderweitig beschäftigt sein und nicht weiter über ein System meckern, welches Sie finanziert!
Es ist nicht Staats- sondern Arbeitnehmerknete!!!</font>
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