chiron
12.01.2005, 09:38 |
Ã-lpreise, Tabaksteuer und Gesundheitsreform treiben Preise Thread gesperrt |
-->Wiesbaden (rpo). Seit drei Jahren sind die Preise in Deutschland nicht mehr so stark getsiegen wie 2004. Besonders die hohen Ã-lpreise, die Tabaksteuer sowie die Gesundheitsreform zeichnen für einen Inflationsrate von 1,6 Prozent verantwortlich.
<ul> ~ http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wirtschaft/74675</ul>
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Euklid
12.01.2005, 10:23
@ chiron
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Besonders kräftige Steigerung von Nov 2004 auf Dez 2004 |
-->http://www.destatis.de/indicators/d/vpi001ad.htm
Besonders wichtig ist das Augenmerk darauf zu legen ob Preisveränderungen sich beschleunigen oder ob sie trotz Steigerung wieder nach unten driften.
Wer der höheren Mathematik mächtig ist erkennt daß eine Beschleuinigung eingetreten ist.
Der nächste Katalysator ist die Einführung der Maut.
Der übernächste Katalysator könnte die Abschwächung des Euro oder ein steigender Ã-lpreis sein.
Dann Gnade den Deflationisten mit ihrem Bargeldhort auch in Europa;-))
Gruß Euklid
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Sascha
12.01.2005, 13:31
@ Euklid
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Maut und Inflation [mkT] |
--> > Der nächste Katalysator ist die Einführung der Maut.
Hallo Euklid
Das muß ich bezweifeln. Das ein oder andere Produkt wird leicht teurer aber zu extremen Preissteigerungen wird es nicht kommen. Stelle Dir einen LKW voller Milch oder Joghurt vor. Oder stelle dir die Kosten eines vollen LKWs mit Waschmaschinen von Berlin nach Freiburg vor (eine relativ weite Strecke in Deutschland). Insgesamt betragen die Mehrkosten selbst bei letztgenannter Lieferung meines Wissens nicht mehr als 100 bis 150 Euro. Schlag' noch ein paar Prozent für die Verwaltung und Abwicklung bei den Unternehmen und die Erstanschaffung der Mautgeräte drauf.
Ich kenne mich mit den Lieferkapazitäten zwar nicht aus aber wenn nur 25 bis 30 Maschinen in nen LKW passen beträgt die Umlage auf den Endpreis nur mehr rund 5 bis 10 Euro. Bei Preisen von 300 bis 600 Euro je Waschmaschine macht dies 2, 3, 4 Prozent. Und dann stellt sich sowieso die Frage bei welchen Produkten es überhaupt möglich ist die Mehrkosten auf den Preis umzulegen. Es kann auch sein, daß einfach bei einigen Produkten die Spannen sinken. Bei Nahrungsmitteln usw. werden die Preisanstiege kaum spürbar sein.
Nebenbei kommt der Effekt hinzu, daß der Staat aus der Maut Einnahmen erzielt. D.h. der Staat muß sich dieses Geld nicht woanders holen. Hätte er es nicht aus der Maut"geholt" hätte der Staat vielleicht an der Steuerschraube bei den Arbeitnehmern gedreht. Dann bleiben die Preise aber Konsument und/oder Unternehmen haben weniger Kaufkraft (da höhere Abgaben).
Das die Einführung der Maut die Preise leicht erhöhen wird liegt auf der Hand. Die Maut selbst wird aber nicht zum Katalysator. Die Preissteigerungen sind marginal. Überlege Dir mal wieviele Milliarden die deutschen Unternehmen an Kosten haben. Und dann schaue dir an wieviele Milliarden der Staat mit der Maut einnehmen will. Als Annäherung kannst Du diese Relation heranziehen um zu sehen um wieviel Prozent die Kosten ingesamt(!) steigen.
Aber wie oben beschrieben stellt sich die Frage ob die Kosten überhaupt weitergegeben werden können. Das darf angesichts der Zurückhaltung der Konsumenten/Sparneigung bzw."Geiz-ist-Geil"-Fiebers in der derzeitig herrschenden Aldi-Lidl-"Euphorie" doch stark bezweifelt werden.
Stelle Dir nebenbei auch folgendes Szenario vor: In einigen Unternehmen und/oder Branchen wird die Maut tatsächlich größeren Druck auf die Gesamtkosten ausüben (v.a. dann wenn die Kostenstruktur vorher auch schon transportlastig (Straße) war). Dann aber werden vielleicht sogar einige Unternehmen aus dem Markt ausscheiden... Dies muß nicht gleich Monopolbildung heißen aber bietet durchaus auch Rationalisierunspotential.
Viele Grüße,
Sascha
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