-->Kaum ist mal wieder das Nazithema in den Medien wieder zurück in seine Lauerstellung gegangen, kann man sich im TV vor dem Thema Papstwahl kaum noch retten.
Da wird dieser religiöse Ritus, die Historie aber auch die Gegenwart nicht etwa kritisch reflektiert, sondern wie eine Hofberichterstattung gesendet.
Nach der Aufklärung, nach dem Aufstieg der Wissenschaft, nach dem Triumph der absoluten Selbstverwirklichung, der Zeit des Aufbruchs der 68-ziger, die für Kirche und Glauben nur Verachtung und Spott übrig hatten, nun die völlig kritiklose Hinwendung zur Religion, mit allen ihren abscheulichen Attributen
Was ist da los?
Nur weil ein amerikanischer Präsident sich als ein Gottgesandter aufführt?
Weil der in seinem Wahn genau das macht und zeigt, welches die Kirche und hier das Papsttum als entscheidener Anschub, seit zweitausend Jahren vorgemacht hat.
Nix da mit: Du sollst nicht töten, das fünfte Gebot. Warum ist dieses eigentlich nicht das erste Gebot?
Nix da mit: Das siebte Gebot, Du sollst nicht stehlen.
Nix da mit: Das achte Gebot, Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Nix da mit: Das neunte Gebot. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus (Ã-lquellen).
Nix da mit: Das zehnte Gebot. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.
Das alles und fast alles andere noch dazu, hat weder die Päpste noch den Wiedergeborenen US - Präsidenten von welcher Schandtat auch immer abgehalten.
Mord, Vertreibung, Vergewaltigung, Verstümmelung, Schmerz und Raub pflastern ihren Weg. Was also soll die medienweite Dauerberieselung mit diesem Thema?
Mir kommt es wie ein großer Schwindel vor.
Manch einen mag die Überschrift meines Beitrages verletzen, manch einen befremden, einen anderen wieder an der Sache vorbei gehen, denen möchte ich nur ein paar kleine Texte, aus dem Buch von Karl Heinz Deschner,"Oben ohne", mit auf den Weg geben:
Nach Auskunft kritischer Theologen negierte Jesus keinesfalls Sinnlichkeit und Natur. Vielmehr bekämpfte er die Askese der Pharisäer und des Täufers, von dem er sich deshalb trennt. Er hauste nicht, wie Johannes in der Wüste, er mied die Welt nicht, die Freuden und die Feste. Er trat oft als Gast und als Gastgeber auf. Er wurde von seinen Feinden, wie vor ihm schon Buddha, von dessen Worten und Wundern man vieles auf Jesus übertrug, „Fresser und Weinsäufer“ genannt. Und auch seine Jünger „fasteten nicht“, sondern tafelten „mit Jubel“.
Mit Frauen verkehrte der evangelische Jesus gänzlich unbefangen………………….
Dagegen hielt Jesus Frauen nicht für minderwertig, setzte sie nirgends zurück. Er brach einer Frau wegen den Sabbat, er heilte auffallend viele Frauen, sie gehörten zu seinem Schülerkreis und……..
Ende des Textauszuges
Vielleicht ist es gar nicht so zufällig, dass auf den Gedenktag für die Getöteten in den Konzentrationslagern, die Dauerberichterstattung über die Papstwahl erfolgt. Vielleicht hat sich jemand dabei etwas gedacht. Oder komme nur ich auf solche merkwürdigen Zusammenhänge, weil ich über eine abartige Persönlichkeit verfüge?
Aber, wer jetzt innerlich jubelt, dem möchte ich gerne mit einem weiteren Textausschnitt aus dem oben genannten Buch weiterhelfen.
Zum sog. christlichen Kreuzzug nach Jerusalem. Vor Jerusalem erreichte die christliche Schwertmission einen ihrer, freilich häufigen Höhepunkte. Was nun eintrat war, wie es genannt wurde, „das Ende der Pilgerfahrt“ ins heilige Land.
Ab hier direkt (für Ostfriesen, live) aus dem Buch.
Doch konnten einst diverse Päpste Rom durch Tribute vor Plünderung und Zerstörung retten, ließen sich die Christen auf einen Loskauf Jerusalems erst gar nicht ein.
Im Tempel Salomons gab es vielmehr ein solches Blutbad, „dass die Unsrigen bis zu den Knöcheln im Blut wateten“. Ja, nach dem Kaplan Fulcher von Chartres, hat man allein in der Al-Aksa-Moschee etwa zehntausend Menschen geköpft. Und die Juden wurden in ihre Hauptsynagoge gestopft, bis sie übervoll war, und dann lebendig verbrannt.
Die gesamte jüdische Gemeinde Jerusalems kam so im Feuer um, - „ein gerechtes Gottesurteil“: Erzbischhof Wilhelm von Tyros. Man schonte weder Frauen noch Greise, trat Säuglinge mit dem Schuh kaputt, zerschmetterte sie an den Mauern, man säbelte sie nieder, stach ab, zerhackte, erschlug, stützte zu Tod.
Die Ritter Christi troffen vom Scheitel bis zur Sohle von Blut. Dazwischen plünderte man, raffte Gold und Silber an sich, schlitzte noch die Bäuche der Ermordeten auf, um aus ihren Därmen vielleicht versteckte Goldstücke zu ziehen……..“dann, glücklich vor Freude weinend, gingen die Unsrigen hin, um das Grab unseres Erlösers zu verehren…….“
Und auch dies natürlich, dies ganz besonders, die „denkwürdige Leistung“ des Papstes. Über eine Million Menschen raffte der erste Kreuzzug hinweg erst die……., dann die christlichen Ungarn, Serben, Griechen…… und Papst Urban, der dazu aufrief, wurde 1881 selig gesprochen.
Ende des Textauszuges.
Nun soll mir noch mal einer von einem singulären Ereignis in der deutschen Geschichte versuchen den Kriechgang zu empfehlen. Ein langer Text, mag sein. Nur wie soll man dieses Schauspiel in Rom sonst beurteilen?
Ist meine Überschrift weiter oben so gesehen wirklich verletzend für den einen oder anderen?
Wenn dem so sein sollte, dann werde ich mich dafür nicht entschuldigen, demjenigen jedoch versuchen, so gut ich kann, zuzuhören. Dann wollen wir mal schauen.
Hinweis.
Das mit den Säuglingen, die zertreten wurden, kommt das dem einen oder anderen hier Mitlesenden bekannt vor?
Mir schon. Ist gar nicht so lange her.
Gut zehn Jahre nach der"verdeckten Operation" am Hindukusch, mit der die Amerikaner die Sowjets in die"afghanische Falle" lockten, stimmten sie mit schmutzigen Propagandatricks die eigene und die Weltöffentlichkeit auf die"Operation Wüstensturm" von 1991 ein.
Wer kennt sie nicht, die TV-Bilder jener vermeintlichen Krankenschwester, die vor einem US-Kongressausschuss unter Tränen irakische Soldaten beschuldigte, Brutkästen in einer Entbindungsklinik von Kuwait - City geöffnet und kuwaitische Säuglinge massakriert zu haben? Die Lügen hatten kurze Beine: Eine amerikanische PR-Agentur - dieselbe war mit dem Kriegsmarketing für den jüngsten Irakfeldzug betraut - hatte die Geschichte frei erfunden. In der Rolle der Pflegerin war die Tochter des Botschafters von Kuwait zu sehen.
Anerkennung von mir an die Werbeagentur. Da müssen wahre Christen tätig sein, die die eigene religiöse Geschichte gut kennen.
In dem oben genannten Buch ist übrigens auch ein längeres, interessantes Kapitel über den verstorbenen Papst. Ab hier nix mehr mit Zusammenfassung zu dieser Person. Selber lesen macht schlau.
Was rede ich, hier gibt es das Buch:
http://www.amazon.de/exec/obidos/se...=sr_sp_go_qs/302-1891409-3117602
Wer es ganz eilig hat, der starte sein Emule, da soll es als PDF - Datei auch schon gesehen worden sein.
So jetzt ist Großmütterchen Eisenherz müde.
Denkt an meine Frage, ganz oben, wer könnte es mit diesen nicht nur hinreichenden sondern auch notwendigen Eigenschaften als nächster Papst werden?
Ich hätte da einen, schreibe ich aber nicht, sonst ist auch noch der letzte, kleine verbliebene Rest des Forums der Meinung, dass der Eisenherz auf dem Weg ist, total zu verblöden.
Schönes Grübeln wünscht
eisenherz
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-->Hallo Prinz,
eine kleine Anmerkung noch, wenn mir diese gestattet ist:
>Gut zehn Jahre nach der"verdeckten Operation" am Hindukusch, mit der die Amerikaner die Sowjets in die"afghanische Falle" lockten, stimmten sie mit schmutzigen Propagandatricks die eigene und die Weltöffentlichkeit auf die"Operation Wüstensturm" von 1991 ein.
>Wer kennt sie nicht, die TV-Bilder jener vermeintlichen Krankenschwester, die vor einem US-Kongressausschuss unter Tränen irakische Soldaten beschuldigte, Brutkästen in einer Entbindungsklinik von Kuwait - City geöffnet und kuwaitische Säuglinge massakriert zu haben? Die Lügen hatten kurze Beine: Eine amerikanische PR-Agentur - dieselbe war mit dem Kriegsmarketing für den jüngsten Irakfeldzug betraut - hatte die Geschichte frei erfunden. In der Rolle der Pflegerin war die Tochter des Botschafters von Kuwait zu sehen.
>Anerkennung von mir an die Werbeagentur. Da müssen wahre Christen tätig sein, die die eigene religiöse Geschichte gut kennen.
Neben der Brutkastenlüge gab es noch eine weitere, die mindestens genauso perfide ist, erlaubt doch erst diese unter dem Vorwand der angeblichen Bedrohung Rihads die seitdem ungehemmte Stationierung von GIs im Lande des Propheten, woran sich der Zorn eines Bin Ladens ja dann erst so richtig entzündete.
Und der"offiziellen Geschichtsschreibung" [img][/img] zufolge führte ja genau dieser Zorn zu den Anschlägen vom 11.9 und zum dritten Golfkrieg:
Wednesday February 5, 2003
In 1990 as the US prepared for its first war with Iraq there was heavy reliance on the use of"classified" satellite photographs purporting to show that in September 1990 - a month after the invasion of Kuwait - 265,000 Iraqi soldiers and 1,500 tanks were massing on the border to gear up to invade Saudi Arabia. The threat of Saddam aggressively expanding his empire to Saudi Arabia was crucial to the decision to go to war, but the satellite pictures were never made public.
Iraq invaded Kuwait on August 2 1990. The US cabinet met the same day. At that point, war was no more than a possibility. Norman Schwarzkopf recalls the prevailing mood in his autobiography, It Doesn't Take a Hero. He quotes General Colin Powell's remark to him:"I think we could go to war if they invaded Saudi Arabia. I doubt if we would go to war over Kuwait."
Within days the mood at the top had hardened. When Schwarzkopf next met Powell, he was told to prepare to go to Saudi Arabia."I was stunned," he says in his book."A lot must have happened after I left Camp David that Powell wasn't talking about. President Bush had made up his mind to send troops."
A lot had changed. By the early weeks of September, America and Britain were leading the march towards war. Somehow, almost without anybody noticing, the agenda was changing. Iraqi withdrawal from Kuwait alone was no longer acceptable. New resolutions had been adopted by the UN security council
The photographs, which are still classified in the US (for security reasons, according to Brent Scowcroft, President Bush senior's national security advisor), purportedly showed more than a quarter of a million Iraqi troops massed on the Saudi border poised to pounce. Except, when a resourceful Florida-based reporter at the St Petersburg Times persuaded her newspaper to buy the same independently commissioned satellite photos from a commercial satellite to verify the Pentagon's line, she saw no sign of a quarter of a million troops or their tanks.
Jean Heller, an investigative reporter on the St Petersburg Times, has been nominated for a Pulitzer prize five times and come second twice, so when she asked permission to spend $3,200 (£1,950) on two satellite pictures, the newspaper backed her.
Heller's curiosity had been aroused in September when she read a report of a commercial satellite - the Soyuz Karta - orbiting and taking pictures over Kuwait. She wanted to see what the only independent pictures would make of the alleged massive build-up of Iraqi troops on the Kuwait/Saudi border. Soyuz Karta agreed to provide them. But no trace of the 265,000 Iraqi troops and 1,500 tanks that the US officials said were there could be found in the photographs.
"The satellite pictures were so clear that at Riyadh airport in Saudi Arabia you could see American planes sitting wingtip to wingtip," Heller says.
She took the photographs for analysis to two experts."I looked at them with a colleague of mine and we both said exactly the same thing at exactly the same moment: 'Where are they?'" recalls Peter Zimmerman, a satellite expert at George Washington University.
'We could see clearly the main road leading right through Kuwait, south to Saudi Arabia, but it was covered with sand banks from the wind and it was clear that no army had moved over it. We could see empty barracks where you would have expected these thousands of troops to be billeted, but they were deserted as well."
Jean Heller wrote her story for the St Petersburg Times. It opened with the words:"It's time to draft Agatha Christie for duty in the Middle East. Call it, The Case of the Vanishing Enemy."
Looking back now, Heller says:"If the story had appeared in the New York Times or the Washington Post, all hell would have broken loose. But here we are, a newspaper in Florida, the retirement capital of the world, and what are we supposed to know?"
A year later, Powell would admit to getting the numbers wrong. There was no massive build-up. But by then, the war had been fought.
Soviel zu den Propagandalügen des zweiten Golfkrieges...
gruß,
Sorrento
<ul> ~ Quelle: Guardian</ul>
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