dottore
19.04.2005, 14:21 |
ZEW-Index: BRD auf Südkurs Thread gesperrt |
-->Hi,
keine gute Nachricht (aus einer Agentur - Auszug):
"Deutlicher Dämpfer für Konjunkturaussichten - Abwärtstrend erwartet"
Nach der monatlichen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist der Index der Konjunkturerwartungen im April zum Vormonat kräftig um 16,2 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent zurückgegangen.
Nach dem Einbruch rechnen die Wirtschaftsforscher nun mittelfristig mit einer leichten Abschwächung der Konjunkturerholung.
[Welche"Erholung"?]
ZEW-Chef Wolfgang Franz zu den Gründen:
- Enttäuschender Auftragseingang, der bislang noch keine Trendwende zu einem nachhaltigen Aufschwung in Deutschland signalisiert.
- Nachlassende weltwirtschaftliche Dynamik.
- Zum Jahreswechsel war das Konjunkturbarometer noch zwei Mal in Folge kräftig gestiegen. Im März hatte sich aber bereits eine Verlangsamung der Entwicklung abgezeichnet, als der ZEW-Index lediglich um 0,4 Prozentpunkte angewachsen war.
- Mit dem April-Wert liegt der Indikator nun wieder klar unter dem historischen Mittelwert von 34,4 Punkten.
- Beurteilung der aktuellen Konjunkturentwicklung: Indikator sank von minus 66,0 Punkten auf minus 73,0 Punkte.
- Die Erwartungen für die Eurozone gingen um 12,7 Punkte auf 24,6 Punkte zurück.
Befragt werden Analysten und Institutionelle. Zeitrahmen: Kommende 6 Monate.
Gruß!
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Prosciutto
19.04.2005, 14:56
@ dottore
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Euklid ignoriert diesen Beitrag natürlich wieder... (o.Text) |
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fridolin
19.04.2005, 15:11
@ Prosciutto
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Ja nun... |
-->...das Ergebnis konnte sich auch nur ergeben, weil in der Untersuchung nur"Analysten und Institutionelle" befragt wurden und nicht Euklid.
[img][/img]
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TESLA
19.04.2005, 15:48
@ dottore
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Re: ZEW-Index: BRD auf Südkurs |
-->Seitwann interessiert Dich die Meinung von Finanzexperten?
[img][/img]
Mal im Ernst:
Ich stimme mit Deiner Grundaussage (Süden) überein.
Aber, der ZEW interessiert doch niemanden, das Ding hat eine Stimmungsvolatiliät wie eine Kinderschaukel.
Warten wir doch einfach mal auf den IFO (7000 Unternehmen, statt 350 Finanzexperten). 3 mal in Folge fallend - Du kennst die Regel...
... dann noch Anfang Mai mit dem ISM untermauert, daß wird spannend
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Bärentöter
19.04.2005, 17:09
@ dottore
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Re: ZEW-Index: BRD auf Südkurs |
-->Ist ja auch bald wieder Sommer, da packe ich schonmal die Shorts aus:-)
DAX 4000 wird bald fallen, wie weit dann wird man sehen.
MFG
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Maurer
19.04.2005, 17:24
@ dottore
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Re: Prechter hält dagegen, überraschender Aufschwung erwartet! (owT) |
-->>
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Sascha
19.04.2005, 17:41
@ Prosciutto
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Infla vs. Defla [mkT] |
-->Hallo Prosciutto!
Naja die Infla-Defla-Debatte ist schon hart die hier stattfindet. Ich beobachte die Sache ein wenig aus der Ferne und habe da verschiedenste Quellen:
- die News
- Daten vom Statistischen Bundesamt
- Aussagen von Menschen die ich kenne
- diverse Preisindizes aus Wirtschaftsmagazinen
- mein eigenes Preisgefühl
- das Forum
- usw.
Alles in allem komme ich zu dem Schluß, daß wir momentan weder einen eindeutigen (ich betone dieses fett markierte Wort) inflationären Trend noch einen eindeutigen deflationären Trend erkennen können.
Alleine die hartnäckige Diskussion zeigt dies m.E. schon. Ein großer Teil der Bevölkerung hat das Empfinden, daß das Leben teurer wird. Warum auch immer. Ob es jetzt aufgrund von Steuererhöhungen kommt obwohl die Preise teilweise in einigen Sektoren vielleicht sogar gefallen sind oder wegen des teuren Benzinpreises...
Fakt ist, daß die Inflationsrate im Plus liegt. Allerdings auch wieder nicht derart im Plus, daß die Preise explodieren. Vergleich man die durchschnittliche Steigerung der Löhne/Gehälter und die durchschnittliche Steigerung der Preise liegt m.E. derzeit keine außergewöhnliche Situation vor. Da gab es schon ganz andere Zeiten was Inflationsraten, Zinssätze, usw. angeht die auch gar nicht mal so arg lange her sind.
Preisrückgänge gibt es sicherlich an vielen Stellen. Man beachte technische Produkte, man beachte Branchen in denen der Preiskampf tobt und Verdränungswettbewerb herrscht. Aber es gibt auch noch genügend Beispiele für steigende Preise andererseits. Letztendlich kommt es in einer relativ stabilen Phase wie derzeit (mittel- bis langfristig auf die Preisentwicklung bezogen)ganz auf den eigenen Warenkorb an. Und da der von Person zu Person höchst verschieden sein kann ergibt sich für den ein oder anderen ein deutlicher Trend zu Preissteigerungen und für andere ein deutlicher Trend zu Preisrückgängen.
Sagen wir es so: Ich meine, daß die"Grundkosten" für die Lebenshaltung ansteigen und das"Drumherum" (so nenn ich es einfach mal) eher im Preis fällt. Die Frage die man gleich daraufhin stellen kann: Wer ist Gewinner? Wer jedoch Verlierer? M.E. sind die Gewinner ganz klar im Bereich der Akadmiker oder Besserverdienenden zu finden. Diese Gruppe wird zwar auch von steigenden Grundkosten"getroffen" kann aber mit dem restlichen zur Verfügung stehenden Teil u.U. mehr an Ware einkaufen obwohl der Restbetrag kleiner geworden ist (Der Gewinn aus sinkenden Preisen für Schnickschnack ist größer als der Verlust des"Restpostens" vom Gehalt nach Abzug der Grundkosten). Verlierer sind ganz klar diejenigen die grad mal so ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Die kommen nämlich in die Klemme und werden immer stärker von steigenden Kosten erdrückt.
Noch ein Effekt sollte berücksichtigt werden. Meistens - wenn auch nicht immer - ist es so, daß die Besserverdienenden den Ton angeben und die Artikel verfassen die wir täglich in den Zeitungen lesen oder die Nachrichtensendungen produzieren oder denen man auch - aufgrund ihres Studiums oder ihrer Ausbildung - tendenziell mehr Glauben schenkt. Diese Gruppe glaubt tendenziell m.E. daher an Defla. Und zwar aus den oben beschriebenen Gründen. Sie spürt die Preissenkungen auch mehr da diese Gruppe gerne mal ne Digicam kauft oder mal ein neues Handy oder nen IPod und auch sonst Kohle über hat für irgendwelchen Kram der das Leben versüßt aber alles andere als lebensnotwendig ist. Und dieser Krempel wird wirklich in rasantem Tempo billiger und zur Massenware.
Der kleine Mann spürt mehr die Infla. Er ist seltener im Elektrofachmarkt zu finden und hat vielleicht ein Handy und möchte mal ne Digicam kaufen aber das wars meistens dann auch schon. Diese Leute spüren eher die steigenden Mieten oder die Kosten fürs Auto um zur Arbeit zu fahren. Oder auch steigende Strompreise (denn mal ganz ehrlich: Aus meiner Sicht ist das Wahnsinn was da schon verlangt wird).
M.E. sollte man alles kritisch betrachten. Schaut euch die Preise an und entscheidet dann ob Infla oder Defla. Statistiken kann man so leicht"verfälschen". Meist reicht schon ein Basiswissen in Skalierung (linear vs. logarithmisch um nur mal ein Beispiel für Aktiencharts zu nennen) oder Darstellung um bei den meisten Menschen zwei verschiedene Aussagen zu erzeugen.
Außerdem: Sicherlich gibt es wirtschaftliche Zusammenhänge. Die Theorien sind i.d.R. und bis auf wenige Ausnahmen - wo sich die Theoretiker selbst manchmal nicht ganz einig sind - auch meist sehr logisch und vernünftig. Aber Formeln aus der VWL sind keine Naturgesetze wie in der Physik wo man sagen kann weil A so hoch ist wie C muß B = D sein. Für Formeln aus der VWL möge man sagen können, daß es wohl nach der Theorie so kommen muß. Aber oft war es schon der Fall, daß es anders gekommen ist. Es gibt zuviele Faktoren die hier eine Rolle spielen und teilweise nicht mal vom Menschen beeinflussbar sind oder nur begrenzt vorhersehbar sind (Faktor Psychologie usw.).
Viele Grüße an die Runde,
Sascha
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Baldur der Ketzer
19.04.2005, 18:02
@ Sascha
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Re: Infla vs. Defla [mkT] |
-->Hallo, Sascha,
ich machs mal unwissenschaftlich und gehe von meinem Preisgefühl aus:
gestern habe ich erfahren, daß es billiger ist, eine Lederjacke neu zu erwerben, als sie reinigen zu lassen.
Ich war ziemlich überrascht. Reinigung nebenbei 70 Euro.
Andererseits stelle ich bei mir fest, daß mir das Geld nur so durch die Finger rinnt, ohne, daß ich dafür irgendetwas werthaltiges bekommen hätte.
Man bräuchte einen Geldscheisser! Hier einen Hunderter, dort einen Hunderter, Ende der Woche wird der Heizöltank gefüllt, mein Hauptfahrzeug muß in den großen Kundendienst, da bin ich locker fünf Mille los.
Jetzt könnte man sagen, dafür hast Du ja später Ruhe. Klar.
Aber später kommt wieder was anderes. Mußte mir neulich dringlichst mal wieder neue Klamotten besorgen, die letzte ordentliche Hose war nicht mehr gesellschaftsfähig. Als ich aus dem Bekleidungsladen rausging, dachte ich, das gibts doch nicht. Die Qualität der Ware schon ganz gut, aber keineswegs oberes Ende. Dennoch für eine Magerausstattung fast 600 Euro.
Als ich im Frust am Tag danach ein paar Schaufenster abgeklappert habe, stellte ich fest, daß ich ja noch direkt billig eingekauft habe.
Ja, wie machen das andere??? Ich versteh das nicht mehr.
Mein Gefühl: es kommt immer weniger rein, bis fast nix mehr, rausgehen tut das Geld wie blöd, und die Kluft dazwischen füllen die Ersparnisse, solange es noch welche hat.
wo soll das enden?
Ich schließe mich den Pragmatikern an, und sage, egal, ob Defla oder Infla, wichtig ist, was bleibt hinterher übrig. Und da stelle ich ein dickes Rot fest. Also schaut es zeimlich beschissen aus.
Beste Grüße vom Baldur
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---Elli---
19.04.2005, 18:06
@ Sascha
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Re: Infla vs. Defla |
-->>Alles in allem komme ich zu dem Schluß, daß wir momentan weder einen eindeutigen (ich betone dieses fett markierte Wort) inflationären Trend noch einen eindeutigen deflationären Trend erkennen können.
Ja, mag sein, aber darum geht es gar nicht.
Euklid versteht es auch nicht.
Es geht darum, was in den nächsten Jahren sein wird. Und die Frage, was wohl mit den bestehenden Schulden werden wird, hat er auch nie beantwortet. Werden es in z. B. 5 Jahren (ich rede von D, nicht USA) mehr sein als heute? (marschs"Kreditfront"-Berichte lesen!) Oder werden sie vielleicht als wertlos erkannt werden?
Die Antworten sind gleichzeitig die Antworten, ob Infla oder Defla.
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Cujo
20.04.2005, 11:53
@ ---Elli---
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Re: Infla vs. Defla |
-->>>Alles in allem komme ich zu dem Schlu߬ daߠwir momentan weder einen eindeutigen (ich betone dieses fett markierte Wort) inflation䲥n Trend noch einen eindeutigen deflation䲥n Trend erkennen k?n.
>
>Ja, mag sein, aber darum geht es gar nicht.
>Euklid versteht es auch nicht.
>Es geht darum, was in den n䣨sten Jahren sein wird. Und die Frage, was wohl mit den bestehenden Schulden werden wird, hat er auch nie beantwortet. Werden es in z. B. 5 Jahren (ich rede von D, nicht USA) mehr sein als heute? (marschs"Kreditfront"-Berichte lesen!) Oder werden sie vielleicht als wertlos erkannt werden?
>Die Antworten sind gleichzeitig die Antworten, ob Infla oder Defla.
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Das unbestechliche Goldbarometer (Euro/Dollar) gibt die Antwort: USA Infla. Europa Defla.
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