Turon
19.04.2005, 20:27 |
Der neue Papst Thread gesperrt |
-->Ich bin heute - wie der Schicksal so spielt - im Hannover - und muß feststellen, Bendedict der XVI ist zwar der 6 offizielle und 7 (inoffizielle miteingerechnet) dennoch ist er offensichtlich ein Papst ohne Land. Ein Papst ohne Basis.
Dabei ist doch seine Wahl von entscheidender Bedeutung. Die Kirche wird und will sich nicht"reformieren". Dazu ist sie auch gar nicht da. Als Vertretung
eines 2000 Jahre andauernder Glaubensrichtung kann sie es einfach nicht,
die Basis auf der sie steht verwerfen und wie Gorbatschow Glasnost und Pierestrojka einläuten.
Die einen die gestern noch was von polnischer Flugente schrieben, werden wohl neuerdings über die deutsche Flugente herziehen. Dabei ist es für die polnische Flugente selbst eine Ehre, daß die Kirche offensichtlich an der eingeschlagener
Richtung festhalten will und diese auch begrüßt.
Ich wünsche jedenfalls dem Benedict dem XVI - daß er am Ende mindestens so starke Unterstützung seitens seines Volkes bekommt, wie der Johannes Paulus der II es tat. Er hat alle Chancen dazu.
Ich denke es ist besser, daß die Kirche sich nur in einer Hinsicht reformiert -
daß sie denjenigen, die nach ihrer Moralvorstellung gesündigt haben - einfach frommer verzeiht. Nur das kann eine Reform der Kirche sein.
--------------------------------------------------------------------------
Spannend wird jedenfalls sein, wie der neue Papst das religiöse Konflikt zwischen Christentum und Judaismus meistern wird, und wie der schlummernde Konflikt zwischen Deutschen und Juden ihn darin beeinflußen wird.
Na jedenfalls - ich freu mich für Euch - auch wenn die Wahl von Joseph Ratzinger offensichtlich für die Deutschen kein Ereignis ist. Ein Papst der nur die Kirche hinter seinen Rücken stehen hat, hat eine sehr schwierige Aufgabe vor sich. Möge er sie gut und beispielhaft meistern.
MfG. Turon
|
André
19.04.2005, 21:06
@ Turon
|
Re: Der neue Papst - So geht es bestimmt nicht |
-->Reform?
Müßte doch mal endlich heißen Rückbesinnung auf das, was wirklich christlich ist, nämlich die Lehre Jesu
und das revidieren und aufheben, was über Jahrtausende in Konzilien,
insbesondere von Konstantinopel und Nicea, auf Grund weltlicher Macht
herausgenommen wurde. Das wäre wirklich was, nämlich keine Reform oder
gar Reformation, sondern eine Regeneration, eine Wiedergeburt des
Urspünglichen, das zu ungeahnter Dynamik führen würde.
Jedoch jede Wette, dazu fehlt generell der Wille, denn daraus
ergäben sich umwälzende Konsequenzen.
>Dabei ist doch seine Wahl von entscheidender Bedeutung. Die Kirche wird und will sich nicht"reformieren". Dazu ist sie auch gar nicht da. Als Vertretung
>eines 2000 Jahre andauernder Glaubensrichtung kann sie es einfach nicht,
>die Basis auf der sie steht verwerfen und wie Gorbatschow Glasnost und Pierestrojka einläuten.
>Ich denke es ist besser, daß die Kirche sich nur in einer Hinsicht reformiert ->daß sie denjenigen, die nach ihrer Moralvorstellung gesündigt haben - einfach frommer verzeiht. Nur das kann eine Reform der Kirche sein.
>--------------------------------------------------------------------------
>Spannend wird jedenfalls sein, wie der neue Papst das religiöse Konflikt zwischen Christentum und Judaismus meistern wird, und wie der schlummernde Konflikt zwischen Deutschen und Juden ihn darin beeinflußen wird.
Die über mehrere Jahrhunderte herausgearbeitete wachsende Verknüpfung mit dem Judaismus durch die aufgenommene hohe Wertschätzung des AT (Thora), welche die Kirche (und natürlich erst recht alle ihre protest. Abspaltungen) überspitzt formuliert zu einer Sekte des Judaismus stempeln,
war von Jesus, der den Judaismus in Gänze ablehnte, verworfen worden!
Er kannte bekanntlich nur ein Gesetz und ein zweites, das ihm gleichkam.
Und nix mehr von Du sollt, Du mußt etc. pp.
>Na jedenfalls - ich freu mich für Euch - auch wenn die Wahl von Joseph Ratzinger offensichtlich für die Deutschen kein Ereignis ist. Ein Papst der nur die Kirche hinter seinen Rücken stehen hat, hat eine sehr schwierige Aufgabe vor sich. Möge er sie gut und beispielhaft meistern.
>MfG. Turon
Ja, hoffen wir das Beste!
Gruß
A.
|
bonjour
19.04.2005, 21:34
@ André
|
Re: Frage |
-->Wieso denn"erst recht alle ihre protest. Abspaltungen"?
Diese haben doch zumindest wenig mit dem AT zu tun.
In dem Zusammenhang drängt sich mir auch die Frage auf, wieso dieser neumodische (globalistische?)Werteunterricht an den Schulen so stark aufkommt.
Da steckt doch System dahinter, den christlichen Religionsunterricht als Privatveranstaltung zu deklarieren, während alle anderen Religionen Narrenfreiheit haben.
Aber was ist damit beabsichtigt?
gruß b.
|
Turon
19.04.2005, 21:54
@ André
|
Re: Hallo André |
-->Wenn die Medien oder die Menschenmassen heute die Kirche kritisieren, bemängeln sie von a bis z lediglich die Haltung der katholischer Kirche in Hinblick auf Abtreibung, Empfängnissverhütung, unehelichen Sex und das Zölibat.
Nur wenige gehen auf die Thematik ein, die Du zum Beispiel korrekterweise aufzählst. Die Menschen wollen nichts von alten Werten des NT in einem neuen Gewand hören. Sie wollen, daß die Kirche jeweils genannter Postulate quasi"ratifziert".
Daraus schließe ich: den meisten geht es nicht darum was die Geschichte der Kirche angeht, sondern die Zukunft der Kirche - und ihre Haltung zu angeblichen Todsünden der Kirche (die vier Argumente).
-------------------------------------------------------------------------------
Ob dann aber wiederum die Kirche die Kraft hat, und die Courage - die jeweiligen Brüche in Nicea oder Konstantinopel konfliktlos mit anderen Abspaltungen des Christentums zu thematisieren - ist aber ganz andere und
darüberhinaus sehr politische Frage. Schließlich müßte die Kirche mit der Ostkirche ein altes Konflikt aufflammen lassen - undsie drückt sich darum,
zu Recht wie ich finde.
Es wäre jedenfalls ausreichend, wenn diese Geschichten damaliger Zeit heute noch
mal für die"moderne" Gesellschaft offiziell zur Verfügung stünden - aber genau darum kümmert sich die heute Gesellschaft nicht im Geringsten.
Daher ist das was schon Karol Wojtyla und auch Joseph Ratzinger als der neue Gewand der Kirche offensichtlich aufgebaut haben - weitaus wichtiger als alte Suppen aufzukochen. Der Ruf nach"Modernisierung" der Kirche ist dagegen
ein Apel von Vielen, wir wünschen uns nicht beim unehelichen Sex der Schuld bezichtigt zu werden. Dabei ist das im Prinzip jedem egal, auch den Katholiken -
wenn die nächste Eroberung oder ONS ansteht, denkt man an Kirche, Päpste oder irgendwelche Gebote sowieso nicht - viel eher aber an das Kama Suntra, Tantra usw. ;)
Deswegen denke ich diese Forderungen die die moderne Gesellschaft heute so haarspalterisch zediert, ist nur gedankenlose Übernahme dessen was in Medien schon ohnehin postuliert wird.
Viele Grüße von T.
|
Baldur der Ketzer
19.04.2005, 22:49
@ André
|
Re: Der neue Papst - So geht es bestimmt nicht |
-->Hallo, Andre,
>Reform?
>Müßte doch mal endlich heißen Rückbesinnung auf das, was wirklich christlich ist, nämlich die Lehre Jesu
>und das revidieren und aufheben, was über Jahrtausende in Konzilien,....
Du mußt der Tatsache ins Auge blicken, daß die Grundlage des sogenannten christlichen Glaubens eben der Glaube an den Gott des Volkes Israel ist, an den rachsüchtigen, unbarmherzigen Herrscher, der sich NICHT die Christen erwählt hat. Haben soll. Angeblich. Oder sonstwen. Sondern SEIN Volk. Das er hernach tyrannisierte.
Wer Christ ist, betet untrennbar den wütenden grausamen Gott des Alten Testaments an. Das ist zwangsläufig, weil die Basis.
Zwischen Jesus und Jahwe/Zebaoth gibt es keinen Unterschied.
Beste Grüße vom Baldur |
André
19.04.2005, 23:20
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Diese Meinung ist schlichtweg FALSCH. Da herrscht ein fundamentaler Wissens- |
--> MANGEL, cher Baldur.
Was Du da schreibst, ist das, was schrittweise daraus gemacht wurde,
bei unvorteilhaftester Interpretation.
Wenn Du Dich besser informieren würdest,
kämest Du zu anderen Ergebnissen, aber da muß man schon sehr wißbegierig sein und darüber hinaus bereit sein, alte Urteile zu verwerfen, eine der schwierigsten Übungen überhaupt.
Gute N8
A.
>>Reform?
>>und das revidieren und aufheben, was über Jahrtausende in Konzilien,....
>Du mußt der Tatsache ins Auge blicken, daß die Grundlage des sogenannten christlichen Glaubens eben der Glaube an den Gott des Volkes Israel ist, an den rachsüchtigen, unbarmherzigen Herrscher, der sich NICHT die Christen erwählt hat. Haben soll. Angeblich. Oder sonstwen. Sondern SEIN Volk. Das er hernach tyrannisierte.
>Wer Christ ist, betet untrennbar den wütenden grausamen Gott des Alten Testaments an. Das ist zwangsläufig, weil die Basis.
>Zwischen Jesus und Jahwe/Zebaoth gibt es keinen Unterschied.
>Beste Grüße vom Baldur
|
André
19.04.2005, 23:32
@ Turon
|
Re: Ein verändertes Gewand ist der aktuelle Streit, das ist richtig, |
-->Wird das Gewand mehr weltgleichförmig = Reformerwunsch und d.h. schwankend mit dem Zeitgeist oder historisch rückbesinnend auf"konservative" Werte.
Diese BEIDEN Ansätze sind jedoch alle beide zum Scheitern verurteilt. Beim ersten kommt eine Beliebigkeit heraus mit allenfalls gewissen humanistisch-naturreligiösen Verhaltensweisen drapiert mit Bräuchen und Gewändern und im zweiten Falle wird man schrittweise an Auszehrung allmählich sterben.
Unbeschadet des aktuellen Aufwallens der Emotionen von einigen Millionen.
On verra!
Für Ost-rom gilt übrigens das gleiche!
Die Wahrheit läßt sich zwar sehr lange unterdrücken, wer aber wirklich sucht, kann sie schon finden.
Beste Wünsche
A.
|
Baldur der Ketzer
19.04.2005, 23:36
@ André
|
Re: Diese Meinung ist schlichtweg FALSCH. Da herrscht ein fundamentaler Wissens- |
-->Geschätzter Andre,
ich fürchte eher, andersherum wird ein Schuh daraus, wonach es einem religiösen Imperialismus entsprang, daß es interessierte Kreise gibt, die es als falsch darstellen, um ihre eigenen verkappten Interessen und Gedankenwege quasi als trojanisches Pferd in fremde Völker einzutransplantieren.
Die mir bekannte Quellenlage des Christentums ist die Bibel, und das ist eine zweifellos im mosaischen Glauben tiefverwurzelte Angelegenheit, die außerhalb dieses Kulturkreises, wie etwa in unserer nordischen, keltisch-germanischen Heimat, nur schwer verständlich wirkt.
Vielmehr glaube ich, daß nur aus dem Verständnis von Thora und gelebtem alten Testament heute festzustellende gesellschaftliche und charakterliche Auffälligkeiten sinnvoll erklärt werden können - Beispiel, das Verbot, zweierlei verschiedene Saaten zu mischen, was hingegen unbestraft bleibt, wenn ein zweiter einen Sack Getreide auf einen darunterliegenden Haufen kippt und ein Dritter die trennende Sackschicht rauszieht.......ich denke, Du verstehst, was ich andeuten möchte.....das kann doch wohl niemandes Ernst sein....oder doch? Ich fürchte, doch.
Ausdrücklich sagen die Großkirchen aus, daß das Alte Testament untrennbare Basis des Glaubens darstellt.
Also, für mich ist das nix.
Beste Grüße vom Baldur
|
Baldur der Ketzer
19.04.2005, 23:45
@ André
|
Re: @Nachtrag an Andre´ |
-->Hallo, Andre´,
zugegeben, ich bin kein theologischer Fachmann.
Aber bei der katholischen Trauung eines Schulfreundes, bei der ich Trauzeuge sein durfte, wurde ein Herr Zebaoth beschworen, ohne zu sagen, wer das nun sei - er war ja auch nicht anwesend - oder doch?
Bei der Beisetzung meiner katholischen Oma wurde ihr priesterlich gewünscht, sie möge der Herrlichkeit des Tempels Jerusalems ansichtig werden.
Und bei der Beisetzung eines oberpfälzischen Jagdfreundes ging es redetechnisch um den Auszug des Volkes Israels aus Ägypten.
Wie sollte ich anders denken? Error 404.
Beste Grüße vom Ketzer
|
Clarius
19.04.2005, 23:54
@ André
|
Re: Der neue Papst - So geht es bestimmt nicht |
-->Hallo Andre,
ich finde, du hast das sehr genau erkannt, herzlichen Glückwunsch! Es gibt sehr wohl eine Differenz zwischen dem"liebe deinen Nächsten" (etc. pp.) von J. aus. N., und dem, was uns heute als offizieller christlicher Glaube verkauft wird.
Jesus von Naz. war ein ausserordentlich intelligenter und guter Mensch, diese Eigenschaften hat allerdings nicht jeder, der glaubt, in dessen Tradition zu stehen. Es gab und es gibt viele Verbrecher, die sich auf Christus berufen, man denke dabei nur an die finstere Zeit der Kreuzzüge. Aber selbst in unseren Tagen können sich Diktatoren ohne mit der Wimper zu zucken als"Christen" bezeichnen, obgleich sie mit ihren Streikräften ganze Völker vernichten. Ist ganz einfach, denn die Schafe merken nichts! ;-)
|
Taktiker
20.04.2005, 00:20
@ Baldur der Ketzer
|
Viel zu wissenschaftlich, Baldur! |
-->Lockerer rangehen. Deutscher Papst = coole Sache.
Das gemeine Volk interessiert sich doch gar nicht für das ganze theologische Tamtam. Die begreifen jetzt: Deutscher Papst = wir sind kein Abfallvolk. So einfach liegen die Dinge.
Jetzt müssen die Grünen einen Zahn zulegen, wenn sie uns in wenigen Tagen wieder ihre Religion predigen werden, dass wir ein ausgemachtes Drecksvolk sind. Man sollte nicht unterschätzen, welche kulturelle Emanzipation beim einfachen Bürger durch ein solches Ereignis angestoßen werden kann.
|
Dieter
20.04.2005, 00:28
@ Turon
|
Re: Der neue Papst |
-->> im Hannover - und muß feststellen, Bendedict der XVI ist zwar der 6 offizielle und 7 (inoffizielle miteingerechnet) dennoch ist er offensichtlich ein Papst ohne Land. Ein Papst ohne Basis.
hallo Turon,
in Hannover hat der Papst sicherlich keinen triumphalen Rückhalt, ist die Gegend doch vorwiegend evangelisch geprägt. Wenn man dazu bedenkt, daß der vorherige Papst die Kluft und Spannungen zwischen ev. und kath. Christen eher verstärkt hat, ist aus evangelischer Sicht sicher eine größere Distanz zum Papsttum aufgekommen als es ein Vierteljahrhundert zuvor gewesen wäre.
Persönlich stehe ich dem Papsttum sehr skeptisch gegenüber, bzw. erkenne ihn nicht als allgemeine (meine) Autorität an. Trotz alledem hat die Ernennung von Ratzinger meinem Nationalstolz mehr gebracht als beispielsweise das Gewinnen einer Fußballweltmeisterschaft.
Nun bin ich gespannt, welche Richtung er einschlagen wird, welche verändernden Elemente er einbringt.
Ich hoffe, er macht dem Glauben alle Ehre.
Gruß Dieter
|
Baldur der Ketzer
20.04.2005, 00:31
@ Taktiker
|
Re: Viel zu wissenschaftlich, Baldur! Oder Nazi-Papst? zweimal weiß-blau |
-->>wir sind kein Abfallvolk... dass wir (k)ein ausgemachtes Drecksvolk sind.
Hallo, Taktiker,
so sicher wäre ich damit nicht, soeben irgendwo im Fernsehen kam der unvermeidliche Ami, der seinen abfälligen Kommentar über den Nazi-Papst absonderte.........
Das Pendel könnte also noch mehr in die unerwünschte Richtung schlagen.
Ratzinger hat nicht die O-Ton Oggersheim: Gnadde der spädddn Gebudddd, sondern ist ein Jahrgang, der zu Schulzeiten noch Adolfs Reden hörte (als Aufhänger zur Prophezeiung des Waldviertlers).
Er muß also im Zuge der Aussöhnung mit dem gesternten weiß-blauen Gottesvolk noch mehr Bückling machen, als jeder anderer.
Wie dies wiederum bei den anderen, den gerauteten, weiß-blauen daheim ankommen wird, kann ich mir durchaus vorstellen.
Schauen wir einfach mal zu. Köhler hat seine Vorschußlorbeeren auch im Eilgang verschustert....
Beste Grüße vom Baldur
|
André
20.04.2005, 08:56
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Das ist der Unterschied zwischen dem faktischen IST, bzw. der Betrachtung |
-->der sich in der Geschichte über Jahrhunderte darstellenden Realität
der Kirche und Ihrem ursprünglichen Programm bzw. dem Plan des Initiators.
Jede, aber auch jede Hierachie - geschätzter Baldur, gewiss erinnerst Du die an meinen ca. letztwächigen Beitrag über Hirarchien - stellt ein Machtsystem dar. Und damit ist alles gesagt.
Was ich jedoch betrachtete und die Aufmerksamkeit lenke. ist die Botschaft und Kraft, die durch Jesus von Nazareth - aber auch so manche in seinen Fußstapfen -übertragen wurde. Und die hat mit dem AT nichts am Hut.
Wenn Du jetzt die Realität der Großkirchen zitierst mit:
>ich fürchte eher, andersherum wird ein Schuh daraus, wonach es einem religiösen Imperialismus entsprang, daß es interessierte Kreise gibt, die es als falsch darstellen, um ihre eigenen verkappten Interessen und Gedankenwege quasi als trojanisches Pferd in fremde Völker einzutransplantieren.
dann entspricht/entsprach das einem doppelten Interesse. Einerseits einer werdenden Machthierarchie, die die Übernahme als nützlich erachtete,
anderer seits durchaus der Einwirkung von außen.
>Die mir bekannte Quellenlage des Christentums ist die Bibel, und das ist eine zweifellos im mosaischen Glauben tiefverwurzelte Angelegenheit, die außerhalb dieses Kulturkreises, wie etwa in unserer nordischen, keltisch-germanischen Heimat, nur schwer verständlich wirkt.
Lies mal Karl Heiz Deschner, der freilich das Kind mit dem Bade ausschüttet, aber nachweist, dass es in Deiner Quelle Biebel mehr Fälschungen gibt, als richtige Überlieferungen u.viele andere mehr. Ja noch heute wird, insbesondere das AT - das wirklich mehr denn zweifelhaft ist - noch kräftig verfälscht.
Z.B. die Heldentaten des Israelischen Volkes, die Luther ganz anders übersetzte als es in den modernen Versionen nach dem 2. WK Mode wurde, da haben sich nämlich die Opferzahlen dezimiert, so wie sich die Opfer der Nazis vervielfachten.
>Vielmehr glaube ich, daß nur aus dem Verständnis von Thora und gelebtem alten Testament heute festzustellende gesellschaftliche und charakterliche Auffälligkeiten sinnvoll erklärt werden können - Beispiel, das Verbot, zweierlei verschiedene Saaten zu mischen, was hingegen unbestraft bleibt, wenn ein zweiter einen Sack Getreide auf einen darunterliegenden Haufen kippt und ein Dritter die trennende Sackschicht rauszieht.......ich denke, Du verstehst, was ich andeuten möchte.....das kann doch wohl niemandes Ernst sein....oder doch? Ich fürchte, doch.
Da haben sehr Viele ganz ähnliche Vermutungen.
>Ausdrücklich sagen die Großkirchen aus, daß das Alte Testament untrennbare Basis des Glaubens darstellt.
Wird dadurch eine Sache richtig, weil Autoritäten, einflußreiche Machtapparate etwas zu"ihrer" Sache machen und/oder gemacht haben?
Man sollte niemals existierende Machtapparate mit den ursprünglichen Ideen ihrer Schöpfer gleichsetzen. Denn alles fließt und wandelt sich auf dieser Erde in sein Gegenteil. Aus (relativ) gut wird böse und aus und wegen allzuviel Bösem entsteht (relativ) Gutes.
Auch im Politischen ist ein weiter Weg von George Washington zu Schorsch Bush.
Dottore hat immer wieder daran erinnert, nach der Demokratie kommt die Diktatur.
Die Abläufe sind vorgeprägt, wenngleich die Zahl der tatsächlichen Variationen des Themas unendlich erscheint.
>Also, für mich ist das nix.
>Beste Grüße vom Baldur
Beste Grüße zurück.
ich kann Dich voll verstehen,
aber die Wahrheit ist hinter den Schleiern der Realität versteckt.
:-)
A.
|
André
20.04.2005, 08:59
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Irrtum, lieber Baldur, siehe weiter unten (o.Text) |
-->
|
Diogenes
20.04.2005, 09:49
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Der neue Papst - So geht es bestimmt nicht |
-->Hi Baldur,
Über den"Zorn" Gottes kann man auch so (nach)denken:
Es war einmal ein Hirte, der seine Herde auf die Weide führen wollte. Auf dem Weg kamen sie an einem Sumpf vorei und die Schafe rannten alle zum saftigen Grün hin. Der Hirte schrie ihnen nach, aber er wurde nicht gehört. Da blieb ihm nichts übrig, als sie mit dem Stecken zurückzutreiben. Und die schafe dachten:"Mann ist der heute mieß drauf. Verdammter Spiel- und Spaßverderber."
----
Wie auch immmer: Jede Sache hat ihre Gesetzmäßigkeit und man tut gut daran, sich danach zu richten. Das ist eine Tatsache und hat nichts mit glauben zu tun.
Gruß
Diogenes
|
Turon
20.04.2005, 10:34
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Hallo Baldur |
-->
Du mußt der Tatsache ins Auge blicken, daß die Grundlage des sogenannten christlichen Glaubens eben der Glaube an den Gott des Volkes Israel ist, an den rachsüchtigen, unbarmherzigen Herrscher, der sich NICHT die Christen erwählt hat. Haben soll. Angeblich. Oder sonstwen. Sondern SEIN Volk. Das er hernach tyrannisierte.
Der Gott des auserwählten Volkes - wenn Du es aufmerksam verfolgst steht ganz eindeutig im Schatten der Maria und von Jesus. Zwar betet man ihm an, ich habe aber in persönlichen Gesprächen mit Priestern, Bischöfen den Eindruck gewonnen, daß die Kirche seit Jahrhunderten schon in groben Zügen sich vom"Jahwe" distanziert. Die Grundlage aller Lehren der katholischer Kirche ist wietgehend das NT, mit einigen Episoden des AT. Jedenfalls weiß ein gewöhnlicher Katholik nicht das geringste von dem jüdischem Volk des NT, der wo es nur möglich gewesen ist hinterhältig, andere Völker niedergemetzelt hat.
Man kann natürlich denken, ja die Kirche versucht ihre Schattenseiten zu unterdrücken, anderseits kann sie doch nicht Ã-l ins Feuer gießen.
Wer Christ ist, betet untrennbar den wütenden grausamen Gott des Alten Testaments an. Das ist zwangsläufig, weil die Basis.
Zwischen Jesus und Jahwe/Zebaoth gibt es keinen Unterschied.
Es ist doch schon von Werdegang der Geschichte kaum was anderes herauszulesen. Ohne"Jahwe" ist Jesus und Maria nicht vollkommen, es fehlt die Vaterfigur, die alle Christen so unbedingt sich wünschen - gar zwingend voraussetzen. So mußte Jahwe ein Gott des Guten werden, man mußte herausstreichen, daß"Gott" ein bestimmtes Volk aussuchte, und ihnen Massaker befohlen hat. Ebenfalls verkneift es sich die Kirche desöfteren überhaupt das Judentum zu erwähnen.
Imho Baldur bist Du mir in der Hinsicht ein kleines bißchen zu ketzerisch.
Der Widerspruch des christlichen Glaubens nach NT ist auch hier sichtbar -
das Christentum kann nicht so mir nichts Dir nichts, von einen Tag auf den anderen das Judentum angreifen, um sich von diesem gänzlich zu distanzieren,
weil man"Gutes vom Bösen" trennen will. Ganz im Gegenteil - die biblischen
Schriften belegen über breite Masse, daß das Christentum eher versucht das Böse
zu bekehren, und läßt sich dabei sämtliche Türe offen.
Jedenfalls kann die Kirche nicht einfach so - von heute auf morgen ein Gericht berufen, um über Jahwe zu urteilen, über die Juden, und über alle Verbrechen
aller die nicht nach NT leben wollen. Exakt damit würde sie doch auf das Niveau eines Scharons fallen - und das heißt - Feind ausmachen, Feind anklagen, Feind verurteilen, Feind vernichten - Feindes Besitz an sich reißen. Bei so etwas wären wir wieder direkt bei dem AT. Die Trennung und Verleugnung des AT
wäre somit Rückkehr zu Zeiten des AT.
Gruß von T.
|
Turon
20.04.2005, 10:41
@ Taktiker
|
Vollkommen richtig |
-->Dabei ist der Benedikt der XVI in der Tat als Deutscher eine Papsttraumfigur.
Schon alleine aufgrund seiner Bildung.
Vergeßt nicht welche Bedeutung es hatte, als der Johannes Paulus der II zum Papst gewählt wurde, ein Pole - ein Landesvater eines Volks dem man die Handschellen des Kommunismus auferlegt hat. Dieses Volk hatte mitunter auch deswegen die Kraft gehabt den Beginn der europäischer Neuordnung zu beginnen.
Ihr dürft Eure Chance also auch nicht vertun. Die Vertreter der Religionen haben sich ganz sicher was dabei gedacht, als ein Deutscher Papst wurde.
Es war quasi ein Handschlag der Europäer für die Deutschen.
Gruß
|
Turon
20.04.2005, 10:53
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Viel zu wissenschaftlich, Baldur! Oder Nazi-Papst? zweimal weiß-blau |
-->Hallo Baldur:
was eine ungewaschene Pseudoamisau erzählt sollte uns generell nicht interessieren, zumal zwischen Naziadolf und Nazipapst Welten liegen. Benedikt XVI braucht jetzt nur einmal den nächsten Amikrieg verurteilen, und schon ist die Amiweste von"einer polnischer Flugente", und"einem Nazipapst" derart verdreckt - das jeder Ami der halbwegs bißchen Grips im Kopf hat, begreifen wird, daß die katholische Kirche mit zwei Päpsten Bush quasi als Kriegstreiber
angesehen haben.
Wie verträgt sich das mit dem angeblichen Weltreichanliegen der Deutschen das mag mir irgendjemand erklären. Es entsteht sogar dabei eine historische Chance für die Weltpolitik die Geschichte nochmals zu studieren, insbesondere die Geschichte des 2.WK.
Ich habe festgestellt, daß die Polen die Wahl von Ratzinger grundsätzlich als gute Wahl ansehen - sie freuen sich, daß damit die Chance entsteht sich vom
USA zu distanzieren - den jetzt wird möglicherweise ein Deutscher gegen Krieg
wittern.
Und jetzt kann sich Sharon mit seinen engsten einfach nur blamieren. Denn da steht nicht so ein Würstchen wie Fischer, Schröder oder Merkel und spricht ein Machtwort für eine Milliarde Katholiken - sondern eine angesehen Figur des christlichen Glaubens.
Und wenn man bedenkt, daß wir im Vergleich zu Judaismus und seinen Sekten keine
Fundamentalisten sind - stehen die Chancen zur Zerschlagung des"Antiterrorbewegungchen" nicht schlecht.
Einfach wird das natürlich nicht.
Gruß
|
Turon
20.04.2005, 11:05
@ Dieter
|
Und genau darum geht es |
-->Trotz alledem hat die Ernennung von Ratzinger meinem Nationalstolz mehr gebracht als beispielsweise das Gewinnen einer Fußballweltmeisterschaft.
Nur darum geht es. Ich glaube die EU hat es mittlerweile verstanden wozu eine Papstwahl dient. Hauptsächlich zur Stärkung einer angeschlagener Nation. (in irgendeinem Sinne).
Das geht es nicht nur um Stolz aber auch um die Kraft Mut zu tanken. Und dass Deutschland vor schwerwiegenden Aufgaben steht, nicht nur gegenüber sich selbst sondern auch ind er Gemeinschaft muß selbst dann erwähnt werden, wenn jetzt Skeptiker sagen werden, daß Deutschland verpflichtet wird, für die EU weiter zu zahlen, für das Judentum und Naziverbrechen usw.
Imho sollte diese Argumentreihe keine Rolle mehr spielen. Die einstige Macht Deutschlands in Hinblick auf die Volkswirtschaft Europas wird so oder so schrumpfen, bis sich ein Gleichgewicht einstellt. Deutschland wird möglicherweise auch aus den G7 Staaten ausfallen - und in schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen versinken - aber das ist nun mal der Lauf der Dinge.
Und dennoch - würde ich vorsichtig sagen - setzt sich europaweit die Ansicht durch, daß wir doch im selben Boot schwimmen. Und zusammenhalten sollten, egal was kommt. Weil es von historischer Bedeutung ist.
Gruß.
|
nereus
20.04.2005, 11:13
@ Turon
|
Re: Vollkommen richtig - Turon |
-->Hallo Turon!
Du schreibst: Ihr dürft Eure Chance also auch nicht vertun. Die Vertreter der Religionen haben sich ganz sicher was dabei gedacht, als ein Deutscher Papst wurde.
So könnte man es auch sehen, wobei ich mir nicht sicher bin ob man bei der Wahl den Deutschen ein Geschenk machen wollte.
Es geht hier offenbar um einen globalen Konflikt.
Um jedoch Deine Worte aufzugreifen:
Chancen kann man nur sehen wenn man auch an eine Zukunft glaubt.
Wer nur in Untergangsszenarien schwelgt und jede neue Führungsfigur von Beginn an als rückständig und suspekt betrachtet, wird auch die größte Chance nicht erkennen wollen.
Aber wenn inzwischen sogar ausgewiesene Atheisten den Papa-Ratzi als mögliche Abrißbirne für grüne Betroffenheitsaltäre betrachten ist ja immerhin schon einmal Land in Sicht.
[img][/img]
mfG
nereus
|
Turon
20.04.2005, 12:10
@ nereus
|
Die Wahl des JP II |
-->Hallo Nereus - nett von Dir was zu lesen.
Die Wahl des Johannes Paulus des II. war auch für die Polen auch kein Geschenk, sondern eher Motivationsspritze. Und ich glaube die Deutschen haben - anbetracht der problematischer Zukunft ebenfalls diese Motivationsspritze
gebraucht.
Allerdings wurde der deutsche Papst sicher nicht nur deswegen gewählt. Ich glaube - der Ratzinger ist der engste Vertrauter von Johannes Paulus II - und wird seine"Politik" fortsetzen. Und wenn ein deutscher die Friedensglocken bei dem nächsten amerikanisch-israelischen Abenteuer läuten lassen wird, wird das sogar größere Bedeutung haben, als wenn es eine"polnische Flugente" tut.
HIER wird nämlich ein vermeintlicher"NAZIPAPST" Frieden fordern.
Was wird aus der Glaubwürdigkeit eines George Bushs werden, der täglich mit"Gott" spricht und Glaubwürdigkeit des Sharons, der den Friedensprozess als
stiller"Führer" des Friedenprozesses mit Waffen beilegen will?
Gegen die beiden zu tiefst besorgten Friedenstauben steht nämlich jetzt einer
der die Zeiten des 2.WK noch in Erinnerung hat, zum"Verbrechervolk" gehört und will Frieden auf dem Wege der Aussöhnung.
Na das wird die Weltpresse und festgesetzte Weltpolitik ganz sicher zum Wanken bringen. Schon in vier Jahren wird sich möglicherweise zeigen: die Juden wollten Krieg, die Deutschen und Polen (also die Christen) den Frieden.
Und das ist mehr als man sich derzeit, anbetracht der Anzeichen aus USA und Israel wünschen kann.
Die Symbolik: ein deutscher Papst folgt einem polnischen Papst in seiner Politik - wobei Polen und Deutsche nicht gerade dafür bekannt sind, daß sie sich vorurteilslos in die Arme fallen oder gegenseitig unterstützen.
Die Kirche stellt ein weltbewegendes Beispiel auf, und wenn die Amis und Israel es nicht begriffen haben - dann wird es das christentum nachhinein begreifen können.
Gruß
|
Amanito
20.04.2005, 12:23
@ Baldur der Ketzer
|
das alte und neue Testament |
-->Baldur,
ich würde das alte Testament überhaupt zur Gänze schleifen. Die Götter des AT sind die Annunaki mE.
Du bekommst übrigens was von mir diese Woche!
Manfred
|